zurück| Geschrieben von Erstlingsmami21 am 10.10.2021, 6:24 Uhr |
Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Guten morgen liebe Juni-Mamas 
Wie ihr lest beschäftigt mich momentan, das ich mich wie eine Gefangene in der Mutterrolle fühle.
Mein Sohn ist die Liebe meines Lebens, aber momentan frage ich mich, ob es die richtige Entscheidung war Mutter zu werden.
Ich werde von Tag zu Tag unzufriedener.
Ich kann nichts wirklich mehr machen, jede Geburtstagsfeier wird frühzeitig verlassen, meine Hobbies (Inlinern, Fitnesssstudio, Fahrradfahren etc) habe ich seit Monaten nicht machen können. Selbst ein Buch zu lesen oder einen abendlichen Film zu schauen ist nicht drin.
Mein Partner und Vater des Kindes hingegen bleibt bis zum Schluss auf den Feierlichkeiten, hat jeden Freitag seinen Zockertag, guckt bis er einschläft fern, schläft seelenruhig die Nacht durch, lebt einfach irgendwie entspannter und freier.
Denke ich, ich kann mal wenigstens ein Vollbad mit allem Pipapo nehmen, da der Vater ja auch mal das Kind ins Bett bringen kann, steht er mit nem schreienden Kind aufn Arm in der Badtür.
Ich stehe auf deutsch, mitten in der Nacht auf um mal richtig aufs Klo gehen zu können.
Mein Leben besteht aus Stillen, Wickeln, Baby beruhigen, Stillen, Wickeln etc.....
So hab ich mir das irgendwie nicht vorgestellt. Klar, das es Einschränkungen gibt mit Kind, war klar. Aber so extrem
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Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von die_ente_macht_nagnag am 10.10.2021, 7:26 Uhr
Das kommt alles wieder, das Kind wird größer und selbstständiger. Was jedoch nicht geht, ist dass dein Partner dich so hängen lässt. Ihr seit beide Eltern. Nimm ihn mehr in die Pflicht und lass ihn machen, ohne dein Backup. Gehe wirklich aus dem Haus (zum Sport, Inlinern, etc.), so dass er tatsächlich ran muss. Aber dann lass ihn auch machen, auf seine Art. Wenn er wirklich muss, also nicht mit schreienden Kind in der Badtür stehen kann, dann wird er es bestimmt auch schaffen. Ihr könnt ja klein anfangen mit mal einer Stunde. Lass ihn regelmäßig bei der Pflege mithelfen, er könnte z.B. das Baby jeden Abend bettfähig machen...
Sprecht miteinander, wer wann eine Babyauszeit nimmt, wechselt euch ab, wer zu Geburtstagen etc. länger bleiben darf. Nimm auch dir eine Auszeit. Vielleicht wäre die Anschaffung eines Fahrradanhängers oder eines Joggers (es gibt glaube auch Kombis) eine gute Investition, da könntest du deine Hobbies mit Kind wieder ausüben.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von bitterzoet am 10.10.2021, 8:47 Uhr
Genau, wenn man Zuhause bleibt dann ist man immer die Option wenns nicht gleich klappt. Man muss wirklich mal ne Stunde raus! Das tut so gut und gibt ihm auch mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Kleinen.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von 8xschwanger am 10.10.2021, 12:21 Uhr
ich weiss nicht, ob ich mich nun gut erklären kann, nicht dass man nachher meine aussage falsch versteht. ich probiere es mal:
es ist einwenig kopfsache das ganze. wenn man im unterbewusstsein oder auch im bewusstsein immer denkt, „irgendwann kommt dann meine zeit oder ich kann das nicht mehr und dies nicht mehr“, dann lebt man nie im jetzt und es „nervt“ einem schnell was.
versuche dich mal voll auf das baby und seine zeit einzulassen. ich meine damit, dass es quasi nur diese zeit gibt. dann wird es auf einmal leichter. denke auch daran, dass diese zeit vom tragen und weinen und stillen, nicht mehr zurückkommt-bleibe im jetzt und versuche es als deine momentane einzige schöne aufgabe zu sehen.
ich weiss nicht, ob du mich verstehen kannst.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Erstlingsmami21 am 10.10.2021, 13:00 Uhr
Sie werden so schnell groß, ich weiss. Es ist ja auch nicht lange wo sie so hilflos sind. Dennoch bereitet es mir Kummer das ich seit 14Wochen nichts mehr wirklich machen kann, momentan. In der Schwangerschaft war durch Corona schon nichts machbar. Klar ich kann ja meine Mädels am Tage mit dem Kleinen zusammen besuchen. Aber das ist nicht das selbe wie ein ausgelassener Mädelsabend. Oder einfach mal entspannt ein paar Stunden aufn Fahrrad durch die Gegend oder halt auf Inlinern. Mein Tag ist meist 20:30 vorbei, wenn der Kleine ins Bett geht. Nicht mal danach hab ich mal Zeit für was anderes. Meistens kapituliere ich und schlafe einfach gleich mit ihm zusammen. Die Nächte sind ja auch kurz genug um was anderes zu erwarten.
Diese Nachricht hier zu schreiben dauert schon, weil ich permanent nur am Schnuller geben bin
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Erstlingsmami21 am 10.10.2021, 13:04 Uhr
Ich bin mir nicht mal sicher ob er seine eigene Zeit mit dem Kleinen überhaupt möchte.
Es ist ja doch einfacher ihm der Mutter zu geben wenn was ist. Immerhin hat diese ja die Erfahrung in den letzten Wochen gesammelt.
Er ist von der Festivität gestern immernoch nicht zurück. Verpasst einfach alles was den Kleinen betrifft. Wollte aber unbedingt ein Kind und es aufwachsen sehen
Und ich sitze hier und bin der Kinderclown
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von bitterzoet am 10.10.2021, 13:53 Uhr
Ob er sie möchte oder nicht würde ich gar nicht hinterfragen. Du möchtest mal wieder Zeit für dich nach 14 Wochen! Das muss er einfach verstehen. Bringst du es übers Herz ihm einfach mal das Kind in die arme zu drücken (gestillt, gewickelt etc.) und zu sagen: "Ich bin in einer Stunde zurück, ich geh Radfahren"?. Er fragt dich ja auch nicht ob er weg darf oder? Ich hab schon das zweite Kind und kenne das auch von meinem Mann. Als Frau muss man sich die kinderfreie Zeit einfach erkämpfen! Die Männer nehmen sie sich nämlich einfach :)
Gibts sonst deine oder seine Eltern die dir mal eine Auszeit gönnen würden?
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Snaedis am 11.10.2021, 11:16 Uhr
Ich kann dich so gut verstehen! Auch das mit dem Partner, er kümmert sich zwar echt viel um die kleine aber wenn ich mich Mal für ne Stunde am Wochenende hinlegen möchte steht er oft nach 30 Minuten im Türrahmen und sagt die kleine hat Hunger ( obwohl ich sie erst gestillt hab 
) also wenn dann muss ich auch wirklich aus dem Haus gehen.
Ich denke was es tatsächlich leichter macht ist die Situation zu akzeptieren und damit meine ich nicht das negative, es ist momentan eben ein anderes Leben. Aber wird auch wieder anders!
Aber
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Erstlingsmami21 am 11.10.2021, 16:36 Uhr
Das hab ich mir jetzt auch gesagt. Ich lass mir nicht die schöne Babyzeit nehmen, nur weil der Papa "nur kommt wenn er will und ihn dann wieder abgibt wenn es schwierig wird". Ich genieß es einfach das der Bub mich braucht und alles andere kann warten. Nächstes Jahr starte ich dann mitm Bubi einfach zusammen die Saison
Hauptsache der Bub weiss das noch wenn er älter ist, wer immer für ihn da war als er noch nichts konnte 
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von MamaMarie16 am 11.10.2021, 21:15 Uhr
Japp, erstes Jahr ist hart und die Umstellung von ich auf du extrem. Auch das ist ein Grund dafür, dass es mit nr2 einfacher ist: man ist schon auf Kind eingestellt und hat meist alles aufgegeben, was einfach nicht mehr kindtauglich ist oder Wege gefunden es tauglich zu machen. Bei mir war es neben Hobbies und Vereinsleben auch die Arbeitsbranche. Ich durfte mich also komplett neu finden während mein Mann sein Leben (fast!!!) fortgeführt hat.
Mein Tipp: überlege dir, was du unbedingt brauchst, um die Tage halbwegs glücklich/ zufrieden zu meistern und besprich mit deinem Mann, wie ihr es hinbekommt.
Z.Bsp: bei mir war es
1. duschen. Wenn ich Dusche, kommt er mit Kind nicht rein. Egal wie das Kind schreit. Ich höre beide eh und beeile mich entsprechend, aber ohne Stress, denn Kind ist betreut und nicht alleine! Ausreden kann ich in der Dusche nichts machen. Also kann er auch draußen bleiben. So sensible Sachen wie ins Bett bringen versucht er aber nicht.
2. Sport: ich mache Mama-Kind-Kurse, Kinderwagen-joggen und zu Hause Gymnastik überm Kind mit Tuch und Albereien. So geht's auch halbwegs.
3. Intellektueller input: podcasts kann man beim Spaziergang super hören und ist nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Sporty87 am 12.10.2021, 10:47 Uhr
Es tut mir sehr Leid, dass es dir so schlecht damit geht, auch wenn ich es selbst kein bisschen nachempfinden kann. Ich musste sehr sehr lange auf mein kleines großes Wunder warten, meine Ehe wäre beinahe am unerfüllten Kinderwunsch zerbrochen und ich habe Freunde, die immer noch sehnlichst darauf warten.
Ich habe ganz ähnliche Hobbies wie du, vor allem der Sport. Auch ich stille voll und mein Sohn trinkt spätestens alle 2h, wenn ich zu Hause bin noch öfter. Ich habe mit meinem Mann feste Tage ausgemacht, an denen er um eine bestimmte Uhrzeit zu Hause sein muss, um sich ums Kind zu kümmern. Wenn dein Partner einen Zockertag hat, warum dann du keinen Sporttag? Forder das konsequent ein. Am besten schickst du ihn mit dem Kind spazieren oder zum Supermarkt etc, dadurch ist dann mein Sohn immer lange genug glücklich abgelenkt, dass ich in Ruhe zum Sport kann. Ich gehe mittlerweile dreimal die Woche, weil mein Mann genauso oft zum Sport will. Man muss die Männer da einfach konsequent miteinbeziehen, die schaffen das schon, nur nicht jeder will. Und Papazeit ist für das Kind ja auch wichtig, um eine Bindung aufzubauen. Deine Auszeiten würden euch also allen 3 gut tun.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Erstlingsmami21 am 12.10.2021, 12:01 Uhr
Nachdem das erste Gespräch deswegen kläglich gescheitert ist, habe ich es gestern nochmal versucht. Denn momentan schreit der Bub sobald Papa ihn abends den Schlafanzug anziehen soll. Es besteht zwischen den beiden einfach nicht die Bindung wie sie sollte. Daran ist er aber selbst Schuld. Mal gucken ob es was gebracht hat. Ich bin ehrlich, ich hab momentan auch noch zuviel Angst beide alleine zu lassen, hab ich ihm auch gesagt. Ich weiss an welche Grenzen ich schon kam weil der Kleine nicht aufhörte zu meckern und ich zu nichts kam. Habe mich selbst über meine Reaktionen erschrocken. Nur bin ich immer 8-10 Std mit m Bub alleine. Jetzt weiß ich wie der Kleine tickt, aber das hat gedauert.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Sporty87 am 12.10.2021, 13:59 Uhr
Das ist wirklich eine doofe Situation. Hast du wenigstens Familie vor Ort, die dich entlasten könnte? Diese Angst kenne ich übrigens auch. Ich glaube das dauert auch ewig, bis die weg geht. Mein Mann muss mir immer noch Bilder von unserem Sohn schicken, was sie gerade machen, damit ich beruhigt bin Und das, obwohl er wirklich ein guter Papa ist.
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Pflaume am 12.10.2021, 19:50 Uhr
Hallo aus dem Februar,
Patricia Cammarata hat ein sehr kluges, sympathisches Buch über diese Thematik geschrieben (Raus aus der Mental Load Falle)
Durch das Buch werdet ihr beide erstmal verstehen, was Dein eigentliches Problem ist und danach gibt es jede Menge partnerschaftliche Lösungsansätze.
Musst nur Deinen Mann dazu bringen, dass er es auch liest oder hört. Wir hatten dadurch super konstruktive Gespräche.
Viele Grüße von der Pflaume
Re: Geisel meiner Mutterschaft - Zwiespalt
Antwort von Biba85 am 12.10.2021, 19:56 Uhr
Hallo!
Ich kann dich gut verstehen.. vieles wurde schon geschrieben, was mir noch einfallen würde, dass du evt mit deinem Partner besprechen könntest, dass man auch Mal gemeinsam als Familie von feiern heim geht zb.. vielleicht ist momentan die Zeit der Partynächte vorbei bzw nur mehr sehr eingeschränkt möglich und man kann sich ja auch gemeinsam quasi für die Familie entscheiden. Und am nächsten Tag dann gemeinsam einen Ausflug planen, anstatt zu warten, bis er fit und munter ist.. Natürlich mag es Ausnahmen geben etc.. aber so als Grundgedanke.
Und generell fällt mir beim 2. Kind auf, dass vieles leichter geht. Zb gehe ich mit der großen zum Spielplatz, man kennt viele Mütter und so wie die Kinder jemanden zum spielen haben, haben die Mamas wem zum tratschen während das Baby in der trage schläft oder halt einfach mit dabei ist. Beim ersten Kind war ich unter Tags "einsamer", man hat nicht sofort so viele andere Mamas die auch gerade nicht arbeiten müssen usw.. da gab es auch Mal Tage, wo ich den ganzen Tag alleine mit Baby war.. geh viel raus, evt gibt's ein Eltern Kind Zentrum mit offenen Treffs etc, der Kontakt tut gut und das Baby läuft nebenbei..
