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Geschrieben von Luisa1911, 14. SSW am 05.06.2022, 11:54 Uhr

Fühle mich wie Brutkasten ohne Rechte

Hallo,

da unser erster Sohn als Sternenkind geboren wurde (39+6, völlig unerwartet, Grund nicht bekannt) drängen mich nun alle zu einem KS/einer Einleitung ab 36 SSW - die Einleitung beim ersten Mal war Horror, mir wurden Schmerzmittel verweigert und Schmerzen verneint. Auch ein KS möchte ich eigentlich nicht, v.a. da alles in bester Ordnung ist (auch im Feinschall). Da genetische Ursachen ausgeschlossen wurden, sehe ich da auch echt keinen Grund für ein früheres eingreifen. Die Aussagen der Ärzte "dann machen wir das 4 Wichen vorher, dann passt das ja" lässt mir null Spielraum, selbst auf meine Gegenwehr haben sie nicht bzw mit "dann gefährden Sie eben ihr Kind" reagiert. Ich habe doch auch ein Recht auf Mitbestimmung und körperlich und psychische Unversehrtheit und bin nicht nur Mittel zum Zweck! Diese Verunsicherung ist wahnsinn, wie würdet ihr damit umgehen? Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

 
2 Antworten:

Re: Fühle mich wie Brutkasten ohne Rechte

Antwort von kady33, 12. SSW am 05.06.2022, 12:12 Uhr

Oh Gott, das klingt ja nach einem Horror und ich würde das auch nicht mit mir machen lassen wollen. Bin da voll bei dir.
Hast du schon überlegt, Arzt und Klinik zu wechseln? Wie ist der Rückhalt in Familie/bei Freunden? Würden da vernünftige Gespräche ggf. ausreichen? Am schlimmsten würde ich es mir vorstellen, wenn dein Partner genauso drauf ist und mit null Verständnis aufwarten kann. Meine Taktik (wohl nicht die beste) wäre Rückzug und Abstand zu jedem, der mich bedrängt.
Ich kann dir das gut nachempfinden, auch wenn ein KS bei mir gar nicht im Raum steht. Aber ich bin total empfindlich in dem Moment, wo man mich bevormunden will und mir versucht die Kontrolle zu entziehen. Und gerade wenn es von ärztlicher Seite ausgeht, würde ich alles wechseln und auch nichts davon bei neuen Ärzten und Klinik etc. erwähnen, damit die nicht gleich auf denselben Zug aufspringen.
Wenn du dir und deinem Körper eine natürliche Geburt zutraust und medizinisch nichts dagegen spricht (z.B. Steißlage, Bluthochdruck oder so), solltest du das Recht auf Eigenbestimmtheit einfordern. Und wenn das verbal nicht hinhaut und du das nicht an dir abprallen lassen kannst (kann ich auch nicht ), dann durch räumlichen Abstand vielleicht?
Manchmal hilft ja auch so eine Pro- und Contraliste. Was spricht für und was spricht gegen einen KS?

Aber emotional kann ich dich absolut verstehen und hoffe, dass du einen Weg findest, mit dem DU leben kannst, nicht die anderen. Und dass es deinem Baby damit gut gehen wird

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Re: Fühle mich wie Brutkasten ohne Rechte

Antwort von Regenbogenfarben, 11. SSW am 05.06.2022, 12:45 Uhr

Hallo, es tut mir leid, was Dir passiert ist. Ich kann die Situation ganz gut nachvollziehen. Mein erstes Kind ist auch ohne erkennbaren Grund kurz vor errechnetem ET verstorben. Mein Folgewunder kann dann auch meinen Wunsch hin gut 3 Wochen vor Termin nach Einleitung auf die Welt. Ich habe allerdings auch keine negativen Erfahrungen mit der Einleitung gemacht (bei meinem Folgewunder war der Befund aber auch trotz früher Einleitung schon geburtsreif). Auch bei meiner stillen Geburt wurden Schmerzen abgesprochen. Das lag wohl daran, dass die von mir gewünschte PDA falsch gesetzt wurde und nur mein Bein betäubt hat. Zwei Wochen lang hat mir die PDA außerdem wirklich höllische Kopfschmerzen beschwert…

Bei meinem Folgewunder war es dann genau entgegengesetzt zu Dir. Ich habe aufgrund der Psyche auf eine frühe Einleitung bestanden. Länger war es für mich schlicht nicht aushaltbar. Eigentlich war auch alles besprochen, aber als ich dann zum angesprochenen Termin ins KH ging, redete die Ärztin auf mich ein, noch einen Tag und noch einen Tag zu warten. Es war schlimm für mich, dass der angedachte Plan nun doch nicht umgesetzt werden sollte. Das hat mich erstmal richtig fertig gemacht. Nach zwei/drei Tagen habe ich besagte Ärztin dann zu einem Gespräch gebeten und ihr mitgeteilt, dass ich auf eine Einleitung am Folgetag bestehe, meine Entscheidung sehr gut durchdacht habe, mich umfassend informiert habe und meine Entscheidung vor allem endgültig ist. Ab da gab es dann keine Bevormundungsversuche mehr. Natürlich habe ich mir vor und nach der Geburt viele Gedanken gemacht, ob ich richtig entschieden habe. Mit ein paar Jahren Abstand und einem putzmunteren Kleinkind zu Hause bin ich aber inzwischen davon überzeugt, dass es richtig war, auf mein Bauchgefühl zu hören und meine Entscheidung auch zu verteidigen.

Falls ein KH-Wechsel nicht in Betracht kommt, würde ich an Deiner Stelle ein deutliches Gespräch suchen, um Deine Wünsche mitzuteilen. Ich wünsche Dir, dass Du Dich noch an einen Arzt gelangest, der Deine Wünsche unterstützt.

Alles Gute!

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