zurück| Geschrieben von NaDa23 am 24.06.2015, 0:40 Uhr |
Einsam
Ich muss mich mal etwas ausheulen.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich fühle mich immer einsamer.
Bin vor einem halben Jahr mit meinem Mann in die USA gezogen und so richtig Freunde gefunden habe ich noch nicht ( eine Freundin habe ich hier mittlerweile).
Am Anfang war ich nach der Geburt nur mit Emma beschäftigt, doch so langsam fehlen mir die sozialen Kontakte sehr.
Mein Mann arbeitet viel und lange. Ich bin eigentlich den ganzen Tag mit Emma alleine. Meine Familie lebt in Deutschland und die meines Mannes ist auch acht Autostunden entfernt. Zumindest seine Familie sehen wir alle paar Wochen für ein paar Tage.
Eben rief mein Mann an, dass er nicht vor 19.30 Uhr zuhause sein wird. Habe dann nach dem Telefonat erstmal weinen müssen, weil ich den ganzen Tag mit niemandem, außer Emma gesprochen habe.
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe sie über alles und genieße auch die Zeit mit ihr, aber ich vereinsame.
Einmal in der Woche treffe ich mich mit meiner Freundin, die hat zwei Kinder und ich Skype ein paar mal in der Woche mit Freunden und Familie in Deutschland.
Ich werde am Donnerstag eine Spielgruppe hier ausprobieren, mehr habe ich hier leider noch nicht gefunden
Geht es jemandem hier ähnlich?
Das einzige, was mich wundert, dass ich die Einsamkeit und Traurigkeit erst seit einer Woche so extrem spüre. Vorher ging es echt gut.
Kann es vielleicht sein, dass es mit der Hormonspirale zusammenhängt, die ich vor fünf Wochen eingesetzt bekommen habe?
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Re: Einsam
Antwort von malla am 24.06.2015, 1:25 Uhr
Hey, ich kann Dich verstehen! Mir ging es bei meinem ersten Kind ganz ähnlich. Das ist zwar mittlerweile 15 Jahre her, aber ich kann mich noch gut erinnern. Wir waren damals als ich schwanger war in eine neue Stadt gezogen in einen SEHR ruhigen Vorort. Ich kannte niemanden, habe nicht gearbeitet, weil ich noch nicht fertig mit dem Studium war (musste nur noch die Magistearbeit schreiben, was weitestgehend zu Hause ablief) und wenn ich morgens zum Bäcker ging, war die erste Person die ich traf der Bäcker. Als wäre der Ort ausgestorben. Mein Mann hatte einen neuen Job und war extrem eingespannt, selten zu Hause, viel auf Dienstreisen - ich war definitiv sehr einsam. Als meine Tochter da war, fand ich es ganz schlimm. Meine Familie 1000km in die eine, seine 500 km in die andere Richtung, ich hatte wirklich niemanden, der mir mal einen Rat geben, mir die Kleine kurz abnehmen oder mit dem ich einfach mal einen Tee trinken konnte. Aber - es wird besser mit der Zeit!!! Wenn die Kinder etwas älter sind, knüpft man zwangsweise viele Kontakte.
Ich hatte nette Leute kennengelernt auf Spielplätzen, in der Krabbelgruppe und später über den Kindergarten. Und eine gute Freundin habe ich tatsächlich über eine Anzeige getroffen, die ich in meiner Verzweiflung aufgegeben hatte... Am Anfang dreht sich bei solchen Bekanntschaften alles über die Kinder und es sind einige dabei, die man gar nicht näher kennenlernen will. Aber bei uns haben sich auch einige richtige Freundschaften entwickelt, die bis heute halten.
Also auch wenn Du Dir ganz verlassen vorkommst - es ist nur eine Phase! Es wird ganz bestimmt nicht ewig so bleiben. Wenn es schnell gehen soll, muss Du etwas nachhelfen - also schnapp Dir morgen Deine Maus, und guckt Euch schon mal die Spielplätze in Euer Gegend an!
Re: Einsam
Antwort von Catmu am 24.06.2015, 7:57 Uhr
Ich kann dich gut verstehen.
Denke es liegt eher am Rückgang der ganzen Hormone, die nach der Geburt ausgeschüttet werden.
Wo in den USA lebst du?
Re: Einsam
Antwort von Mika14 am 24.06.2015, 8:52 Uhr
Oh, ich kann etwas nachfühlen wie es dir geht! Ich leb zwar hier noch in der Stadt und hab auch meine Freunde hier. Aber seit der Geburt bin ich fast nur noch mit meinem Kleinen zusammen. Denn Freunde ohne Kinder langweile ich mitunter von meinem Reden über Windeln, Stillen und Co. Deshalb bin ich froh, im Rückbildungslurs ne Mutti kennen gelernt zu haben, mit der ich ab und an was mache. Zudem gehn wir dann noch in nen Sportkurs, in dem ich auch hoffe, Kontakte zu anderen Müttern zu knüpfen.
Vielleicht probierst du mal ein Familienzentrum aus (weiß nichht, obs das in den USA gibt)? Oder, auch wenns vielleicht ungewöhnlich klingt, in ner Kirchengemeinde? Soweit ich weiß ist es dort in den USA recht familiär. Aber halt nicht jedermanns Sache. Oder Spielplätze?
Re: Einsam
Antwort von isi1980 am 24.06.2015, 9:10 Uhr
Liebe NaDa,
mir geht es GENAU wie dir. Ich wohne nun schon seit vier Jahren hier in Paris, nichts desto trotz hat es mit Freunden irgendwie nicht richtig geklappt. Meine Familie ist natürlich in Deutschland, meine Schwiegerfamilie, die direkt vor der Tür wohnt, gibt sich keine Mühe ... na jaaa, und mein Mann arbeitet von morgens acht Uhr bis abends 18 Uhr.
So gesehen bin ich den ganzen Tag mit einer sturen Dreijährigen und einem Baby beschäftigt, das gerade sehr, sehr schlecht schläft.
Eine Zeit lang ertrage ich das immer ganz gut, dann kriege ich einen Fimmel ... wenn du schließlich den ganzen Tag über nur mit Kindern und Babys gesprochen hast, willst du einfach irgendwann mal was Anderes.
Aber gut, auf in einen neuen Tag. Augen zu und durch! ;-)
In diesem Sinne liebe Grüße aus dem sonnigen Paris,
Isi.
Re: Einsam
Antwort von Lotti03 am 24.06.2015, 9:38 Uhr
Hallo,
als erstes würde ich wirklich versuchen, eine Krabbelgruppe o.ä. zu (be-)suchen. Ich finde, über die Kinder kann man ganz schnell Kontakte knüpfen.
Bei mir ist es aber gerade andersrum: Ich bin froh, wenn ich mal nur Zeit alleine mit dem Baby verbringen kann....
Wenn ich ehrlich bin, habe ich eigentlich nur Kontakt zu Müttern MIT Kindern;-).
Stellt die Sprache denn eine Barriere dar? Oder kannst du fließend Englisch? das macht ja auch noch mal viel aus?
LG
Lotti
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