Januar 2018 Mamis

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Geschrieben von Fräulein_K, 36. SSW am 30.11.2017, 9:54 Uhr

Der schlimmste Tag meines Lebens

Es ist nun so weit, mein Vater wird sterben.
Ich war die letzten Tage täglich bei ihm, gestern dann der große Schock ihn so zu sehen... mit Beatmungsgerät, an der Dialyse angeschlossen, aufgedunsen... seine trüben Augen konnten noch mit uns reden es war der schlimmste Tag meines Lebens, dachte ich, bis jetzt. Nun kamen heute Nacht die Krämpfe, dazu ein total unruhiges Baby im Bauch...
Der Arzt hat meiner Mutter heute früh am Telefon gesagt, dass es meinen Papa schlecht geht. Alle sind nun bei ihm, meine beiden Schwestern, meine Mama ... nur ich liege zu Hause und kann nichts tun.
Ich bin so verzweifelt und weiß nicht, wie ich das überstehen soll.
Mein Mann muss arbeiten, Freunde auch ... Ich habe wegen des ganzen Stresses in den letzten Tagen noch nicht mal die Klinik Tasche gepackt.

Mein Vater und ich... Er bedeutet mir alles und wir sind uns so nah...

Und mein Mann redet nur von „Du musst essen, denk an das Baby! Du musst trinken, denk an das Baby! Versuch Entspannungsübungen, denk an das Baby! .... Und wer denkt an mich?

Ich habe auch Angst in eine Depression abzurutschen, dass ich das alleine nicht bewältigen kann ...

Es tut mir leid, dass ich euch damit in den Ohren liege, aber ich weiß gerade nicht, wohin mit all dem Kummer.

Kann ich irgendwo hingehen und mir Hilfe holen? Wisst ihr das zufällig?

 
8 Antworten:

Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von Elina76, 32. SSW am 30.11.2017, 10:19 Uhr

Oh Mann, wie schrecklich. Es tut mir so leid, das zu hören.
Ich kenne genau dasselbe. Mein Papa lag im Sterben 200 km von mir entfernt. Mein Sohn war 12,Monate alt, und mein Mann wollte, dass ich mich mit allem nur nach meinem Kind richte. Habe ihn in dem Zusammenhang zum ersten Mal so richtig angeschrien und zusammengefaltet. Und mich über seine Meinung hinweggesetzt.
Ich weiß nicht, ob Beratungsstellen wie "pro Familia" vielleicht eine Anlaufstelle zum Reden für Dich wären?
Falls Du einer Kirche angehörst, würde sich bestimmt auch ein Seelsorger aus der Gemeinde mit Dir unterhalten (Pfarrer oder ehrenamtlicher Helfer) - und da muss es nicht zwangsläufig um Gott gehen. Die hören einfach zu und haben manchmal hilfreiche Ideen. Und beruhigen die Seele etwas.
Vielleicht einfach mal anrufen?

Mensch, Du Arme. In Deiner Situation möchte ich nicht stecken.
Kann verstehen, dass Du keinen Kopf für irgendwas hast, aber essen und trinken solltest Du echt versuchen hinzukriegen. Das schaffst Du bestimmt. Der kleine Hannes braucht das. Und Du auch. Und es hilft Deinem Papa nicht, wenn Du Dich und das Baby vernachlässigst. Also: Mechanisch regelmäßig irgendwas essen und trinken.
Ich drück Dich ganz fest.
Wenn Du magst, schick mir eine Nachricht in mein Postfach. Wie gesagt: Mein Papa ist vor 14 Monaten gestorben, und ich kann mir vorstellen, was Du durchmachst.
Ganz liebe Grüße und pass auf Dich auf!

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von Nubira84 am 30.11.2017, 11:42 Uhr

Es ist absolut schrecklich was du durchmachen musst. Du kannst uns hier immer schreiben, denn genau dafür ist das Forum da. Ich habe meinen Vater auch sehr früh verloren und weiß was es heißt so einen Verlust zu erleben aber das ganze in einer Schwangerschaft durchzumachen ist die absolute Hölle. Unvorstellbar was du durchmachen musst.

Hast du eine Hebamme? Vielleicht hat sie Anlaufstellen dafür? Ich denke auch du solltest das nicht alleine bewältigen.

Fühl dich gedrückt

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von SaSi_77, 34. SSW am 30.11.2017, 15:09 Uhr

Oje, du machst ja was durch.

Warum haben deine Schwestern bzw. Mutti dich nicht mitgenommen ? Konntet ihr euch eigentlich wegen dem Namen nochmal "aussprechen"?

Ich weiß wie es ist einer Person sehr nahezustehen. Man will alles tun um zu helfen. Meine Mutti wäre im letzten Sommer ohne mich vielleicht gestorben. Sie benötigte eine Organspende, wegen der Blutgruppe war es schwierig. Ich kam als Spender in Frage. Tja, da war ich aber mit Twins schwanger. (9.SSW) Die Ärzte gaben uns ein 30% Überlebenschance für wenigsten einen. Wir haben beide verloren, dafür habe ich meiner Mutti das Leben gerettet. Sie weiss nichts von meiner damaligen SS und wird es auch nie erfahren.

Rede erstmal nachher mit deinem Mann. Sah ihm, wie wichtig für dich ein (vielleicht letzter) Besuch ist.

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von ehrlicheEule, 35. SSW am 30.11.2017, 16:16 Uhr

Ich drück dich!
Habe meine Mutter letztes Jahr verloren.
Sie wurde 20 min reanimiert und war danach im Wachkoma durch die schweren Hirnschäden.

Bei uns in der Uniklinik gibt es beispielsweise eine Psychologische Ambulanz, die man bei einem Akutfall besuchen können.
Vielleicht gibt es auch sowas bei Dir?

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die nächsten Tage und Stunden!

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von Silke2812, 36. SSW am 30.11.2017, 16:30 Uhr

Herje minee

Das tut mir so unendlich leid, ich weiss gar nicht was ich sagen soll.
Nix davon kann nur ansatzweise deinen Schmerz beschreiben!!

Ich würde mich auch an die Kirche wenden, vielleicht kennst du noch eine Nonne oder einen Pfarrer aus deiner Kindheit (so ist es bei mir)
Oder halt wirklich an die Seelsorger im Krankenhaus.

Ich drück dich ganz fest
Halt den Kopf hoch und wenn was ist, schreib, dafür ist das Forum da!
Du gehst damit mit Sicherheit niemand auf die Nerven!

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von Kakoispper13 am 30.11.2017, 23:13 Uhr


Sprachlos!!!!!!!!

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von Glückskeks2018 am 01.12.2017, 4:45 Uhr

Das ist wirklich furchtbar! Ich glaube im Februar oder März Bus ging es auch bereits um Anlaufstellen bei Depression bzw an wen man sich wenden könnte.
In jedem Fall gibt es stellen zur Familienberatung, z.b. von profamilia, die dies auch kostenlos machen und dort bekommt man vielleicht schneller einen Termin als bei einem Psychologen oder sie können dir jemanden raten, wenn deine Hebamme oder deine FA niemanden wüsste.

Wenn du Angst hast abzurutschen würde ich in jedem Fall Rat einholen, Angehörige sind oft überfordert und in deinem Fall sind verständlicherweise alle auch mit sich selbst beschäftigt.

Ich wünsche dir, deiner Familie und deinem Baby ganz viel Kraft diese schwere Zeit zu über stehen!!

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Re: Der schlimmste Tag meines Lebens

Antwort von Nicnic3 am 01.12.2017, 9:36 Uhr

Hallo ,
ich gehöre eigentlich nicht in diese Gruppe weil meine Kleine schon ein Jahr alt ist,aber ich lese immer wieder mal mit bei allen.

Es tut mir wirklich sehr leid und ich kann so gut mitfühlen. Mein Papa ist leider vor vier Wochen gestorben. Er war schon über Wochen an sämtlichen Geräten angeschlossen u d ich konnte wegen meinem Baby nur selten zu ihm. Er hatte sich eigentlich schon gut erholt und es wurde schon eine REHA beantragt aber dann plötzlich ging alles kommt innerhalb von zwei Tagen bergab. Reanimation, HerzLungen Maschine,Beatmung etc..alles von Anfang..... Wir waren im Kh und die Ärzte sagten uns es sei auswegslos.
Meine Schwester ,Mama und ich waren bei Ihm als die Geräte abgeschaltet wurden. Er sah wirklich ganz verändert aus. Aufgdunsen, regungslos,....nur die Hände waren wie immer. Große, starke Hände.....
Ich weiß nicht ob ich es bereut hätte ihn so nicht zu sehen.....manchmal denke ich ich wäre lieber nicht dabei gewesen...
Kannst du ihn noch besuchen?
Eine meiner Schwestern konnte nicht mehr kommen weil sie zu weit weg wohnt. Mein Gedanke ist oft....das sie ihn zum Glück nicht so sehen musste.
Mach dir keine Vorwürfe das du evtl nicht bei ihm bist denn ich glaube er weiß das du an ihn denkst und im Herzen bei ihm bist.
Wie alt ist dein Vater? Meiner war 72. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen wie es ein Leben ohne ihn geben kann.....unvorstellbar. Aber wir haben unsere Partner noch und unsere Kinder.....wir leben in einem.Haus voller Leben und er wird immer Anteil daran haben, auch wenn wir ihn nicht sehen.
Meine Mutter hat ein Bild auf Leinwand von ihm drucken lassen und das ist in der Küche. Immer wenn wir zu Besuch da sind begrüßen wir Papa und unsere Kinder den Opa.....

Ich konnte bisher noch mit niemanden reden...auch nur beim geringsten Gedanken an ihn muss ich so sehr weinen.....ich verdrängen im Moment noch......
TU das nicht und rede.....im Kh mit dem Sozialdienst, Mit jemanden von der Lebenshilfe oder sonstwem.....und ist es ein guter Nachbar oder Freund deines Vaters..Es tat gut die Geschichten von ihnen zu hören, wie sie sich kennen gelernt haben, was sie erlebt haben gemeinsam, wie er war aus ihrer Sicht......

Alles,alles Gute Dir und Deiner Familie.....
Ich versuche ganz fest daran zu glauben dass er immer bei uns sein wird, auch wenn wir ihn nicht sehen.
Meine kleinen Neffen sagten: "Opa sitzt jetzt auf einem Stern und guckt uns zu......."

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