Juni 2015 Mamis

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von Pünktchen2015  am 11.01.2016, 19:48 Uhr

Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Hab ich eben gefunden, mir sind fast die Tränen gekommen....

Liebste Mami,
ich bin ganz durcheinander. Ich bin daran gewöhnt, in deinen weichen, warmen Armen einzuschlafen.

Jede Nacht liege ich eng an dich gekuschelt; nah genug um deinen Herzschlag zu hören, nah genug um deinen wunderbaren Duft zu riechen.

Ich sehe dein schönes Gesicht an, während ich allmählich in den Schlaf gleite, sicher und geborgen in deiner liebevollen Umarmung.

Wenn ich aufwache, weil mein Magen knurrt, meine Füße kalt sind oder ich Deine Nähe brauche, bist du sofort bei mir und es dauert nicht lange, bis ich wieder tief und fest schlafe.

Aber seit letzter Woche ist alles anders geworden…

In dieser Woche lief es jede Nacht so:

Du hast mich in mein Kinderbett gelegt, mich mit der Bettdecke zugedeckt und mir einen Gute-Nacht-Kuss gegeben.

Und dann hast du das Licht ausgemacht und bist weggegangen.

Zuerst war ich verwirrt und habe mich gefragt, wo du hin bist.

Schnell wurde mir angst und bange und ich habe nach dir gerufen.

Ich habe gerufen und gerufen, nach dir, Mami.

Aber du bist nicht gekommen!

Ich war so traurig, Mami, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt.

Ich habe noch nie vorher so starke Gefühle gehabt.

Wo bist du hin?

Irgendwann bist du zurückgekommen!

Oh, was war ich glücklich und erleichtert, dass du wieder da warst!

Ich hatte schon gedacht, du hast mich für immer verlassen!

Ich habe dir meine Arme entgegengestreckt, aber du hast mich nicht hochgenommen.

Du hast mir noch nicht einmal in die Augen geschaut.

Du hast mich mit diesen warmen, weichen Armen wieder hingelegt, sagtest nur: „Shhhh, jetzt ist Schlafenszeit.“ und bist wieder weggegangen.

Das wiederholte sich mehrmals, wieder und wieder…

Ich weinte und rief nach dir und nach einer immer längeren Zeit bist du endlich zurückgekommen, hast mich aber nicht in die Arme genommen.

Nachdem ich eine ganze Zeit geschrien hatte, konnte ich nicht mehr und musste aufhören.

Mein Hals tat einfach zu sehr weh.

Mein Kopf dröhnte und mein kleiner Magen hat geknurrt.

Am schlimmsten aber schmerzte mein Herz.

Ich konnte einfach nicht verstehen, warum du nicht kommst?

Nach mehreren solchen Nächten, die sich für mich unendlich anfühlten, habe ich aufgegeben.

Du kommst nicht, wenn ich schreie, und wenn du irgendwann doch endlich kommst, siehst du mir nicht einmal in die Augen, geschweige denn, nimmst du meinen zitternden, schluchzenden, kleinen Körper in die Arme.

Das Schreien tut zu weh, um es sehr lange weitermachen zu können.

Ich verstehe es einfach nicht, Mami.

Während des Tages, wenn ich hinfalle und mir den Kopf stoße, nimmst du mich hoch und küsst meinen Schmerz weg.

Wenn ich hungrig bin, stillst du mich oder gibst mir zu essen.

Wenn ich zu dir krabble, um geknuddelt zu werden, liest du meine Gedanken, nimmst mich hoch, küsst mein kleines Gesicht und sagst mir, dass ich etwas ganz besonderes für dich bin und wie sehr du mich liebst.

Wenn ich dich brauche, bist du sofort für mich da.

Aber in der Nacht, wenn es dunkel und still ist und mein Nacht-Licht komische Schatten an die Wände wirft, verschwindest du.

Ich kann schon sehen, dass du müde bist, Mami.

Aber ich liebe dich so sehr, ich möchte einfach nur nah bei dir sein. Das ist alles.

Jetzt bin ich ruhig in der Nacht…
Aber ich vermisse dich trotzdem – immer noch!

 

Original: A Letter From a Sleep-Training Baby von Alternate Mama, November 2011
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Juni 2015

 
7 Antworten:

Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von schnaddelchen am 11.01.2016, 19:56 Uhr

Den kenne ich &546; Und daher genieße ich es auch, dass unser kleiner Mann selbstverständlich bei uns im Bett schlafen darf und sehe wie zufrieden er ist &525;
Seit dem Tag an, wo ich es für wirklich richtig halte und mir die hellseherischen Fähigkeiten anderer Leute egal sind, schlafe ich auch richtig gut &526; Und der kleine Mann auch!

Hat sich deine Sorge bzw Unsicherheit mittlerweile etwas gelegt?

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Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von Juni2015 am 11.01.2016, 20:05 Uhr

Ist mir auch schon begegnet und hat mir die Sorgen genommen, dass ich meinen kleinen Schatz zu sehr verwöhne, wenn er in seinem Bett direkt neben dem Elternbett schläft und ich ihn bei Bedarf ganz fix mit zu mir nehme.

Die Kleinen brauchen unsere Nähe so sehr.
Als Mama merke ich wann er für sich sein will/kann und wann nicht. Ich höre da auf mein Bauchgefühl.

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Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von Pünktchen2015 am 11.01.2016, 20:58 Uhr

Ja, seitdem er komplett bei uns schläft, ist alles entspannter geworden. Er will nachts nur noch eine flasche und schläft sonst durch. Also 18:45 brei, 19 uhr bett, 2 Uhr (meistens) die flasche und dann wach werden gegen 9. Brei dann meist um halb 10. Das hätte es vorher nicht gegeben und zeigt mir noch mehr, wie sehr er die nähe braucht ubd jetzt richtig genießen kann :) er schläft zwar nach wie vor sehr unruhig, was wohl am alter liegt aber sobald er merkt, dass ich direkt neben ihm lieg, schläft er sofort wieder ein. Bin mir nich mal sicher, ob er überhaupt wirklich aufwacht oder nur im Traum weint. Es ist richtig schön geworden jetzt :)

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Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von Mona6 am 11.01.2016, 22:33 Uhr

Mensch, wir haben seit dem wir zusammen in sein Zimmer gezogen sind, schlaflose Nächte..... deshalb kamen mir jetzt auch die Tränen... aber ich kann das nicht, mit Kind im Bett.... ich schlafe soooo schlecht.... unsere grosse darf zu uns ins Bett wenn sie kra k ist.... das kommt so 1x pro Jahr vor und ich mach dann kein Auge zu...

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Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von stralsunderin1992 am 12.01.2016, 11:35 Uhr

Ja Mona6 ist bei uns genauso. .bea kommt bei uns im bett gar nicht zur Ruhe und ich schlafe auch ziemlich miserabel wenn sie bei uns ist..am Wochenende holen wir sie sie zum knuddeln morgens in unsere Mitte aber sonst schläft sie im bett in ihrem Zimmer. .und das entspannter als bei uns..seit dem 5 Monat.. davor schlief sie immer bei uns in der Mitte

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Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von MamaBea am 12.01.2016, 13:52 Uhr

Oh Gott, ich muss heulen. Musste meine Maus erstmal fest in den Arm nehmen.

Wenn alle besser zur Ruhe kommen, wenn das Kind woanders schläft, ist das ok.
Aber unter Weinen das alleine Schlafen "beibringen" könnte ich nie.

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Re: Brief eines Babys, das schlafen lernen musste

Antwort von stralsunderin1992 am 12.01.2016, 20:01 Uhr

Das würde mir auch das Herz zerreißen
mam möchte nur gutes für die kleinen Teufel! Und damit verlieren die ja auch vertrauen und das will niemand

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