Dezember 2022 Mamis

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Geschrieben von Loritana am 17.04.2023, 23:15 Uhr

Babyschlaf + Beziehungstrouble

Liebe Blunami,

ich glaube, dass das tatsächlich die größte Herausforderung für Eltern ist - trotz all den Umständen tatsächlich noch eine funktionierende Beziehung zu haben.

Ehrlich gesagt... Ich kann deinen Mann verstehen. Und ich kann auch dich verstehen.
Du bist Mutter und möchtest das allerbeste für deinen Sohn. Du machst alles für ihn und opferst viel, auch wenn du es gerne machst. Dein Körper und deine Seele müssen und mussten durch vieles durch, das verändert vieles.
Und gleichzeitig ist da dein Mann, der auch Zeit mit seinem Sohn verbringen möchte und gefühlt alles falsch macht, weil er es eben nicht so macht wie du es möchtest.

Ich glaube, dass das oft schon die Basis einer Scheidung gewesen ist. Das Problem (meiner Meinung nach) ist nämlich folgendes: vor dem Baby war der Mann auf Platz 1, jetzt ist es das Baby. Was auch logisch ist, denn es braucht ja die Mama, um zu überleben. Der Papa kann auch ohne die Mama überleben.

In meinen Augen ist das aber ein Trugschluss. Denn dadurch, dass der Papa nur noch die zweite Geige spielt, bahnen sich Unzufriedenheiten an. Dein Mann wird sich durch die ständige Kritik ab einem gewissen Zeitpunkt immer mehr als Versager fühlen und somit wird er auch zu einem Teil seiner Männlichkeit beraubt (denn eigentlich möchte ein Teil von ihm der tolle Papa sein, der Held, der seiner Familie hilft und sie verteidigt). Ich weiß, klingt abgedroschen, aber ich verzichte jetzt ganz bewusst auf feministische Sichtweisen. In meiner Ehe gehört mein Mann auf den ersten Platz (vorausgesetzt er behandelt unsere Tochter mit Liebe und Respekt). Denn nur wenn unsere Beziehung stabil ist, können wir diese Stabilität auch an unsere Tochter weitergeben.

Fakt ist aber auch: dein Sohn braucht seinen Papa. Und nur weil er sich auf deinem Arm beruhigt, heißt es nicht, dass er es auch bei deinem Mann tun würde. Das tolle an Papas ist nämlich: sie haben andere Attribute als Mamas :) daher erweitert sich die Bandbreite an Möglichkeiten. Manchmal kann ich meine Tochter nicht beruhigen außer mit der Brust. Ihr Papa hat aber keine Brust und irgendwie reagiert sie anders bei ihm als bei mir. Das finde ich immer wieder spannend zu sehen. Und wenn du immer eingreifst, verhinderst du, dass dein Mann seine eigenen Methoden finden kann. Denn schlussendlich geht er ja liebevoll mit eurem Sohn um.

Ihr könntet in einer ruhigen Situation miteinander reden. Und es ist so unglaublich wichtig, dass Wertschätzung an oberster Stelle steht. Das könnte von deiner Seite vielleicht so aussehen:
"Ich finde es so schön, dass du unserem Sohn so viel Liebe geben und Zeit mit ihm verbringen möchtest. Manchmal fühle ich mich ausgelaugt und wünsche mir auch Pausen. Gleichzeitig sorge ich mich sehr wenn ich sehe, dass er so lange schreit und er sich nicht beruhigen kann. Ich würde mir dann wünschen, dass Du etwas anderes versuchst, wie zum Beispiel ihn hochzunehmen."

Das was ich jetzt sage, widerspricht jeglichem Feminismus, aber ich glaube dennoch daran, dass es ein wichtiger Punkt ist in einer Beziehung. Lass deinen Mann sich männlich fühlen. Indem er dir mit etwas helfen kann, indem du ihm zeigst dass er gebraucht wird (unabhängig davon ob du es auch alleine geschafft hättest).

Vielleicht hilft es dir, deine Ansichten etwas zu lockern, wenn du dir in Erinnerung rufst, dass auch der Papa in eurer Familie eine Schlüsselfigur für deinen Sohn ist und sein wird. Kritik ist immer erlaubt - aber konstruktiv und ohne Vorwürfe.

Liebe Grüße,

Loritana

 
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