Ausgekugelt - nicht ganz nach Plan

Nun melde ich mich auch noch mit einer Kurzversion meiner Geburt (erstes Kind). Ich war ja eher der Typ "stille Mitleserin" und habe mich nur einmal kurz gemeldet, da mein Kleiner als zu gross für mein Becken prognostiziert wurde.

Long story short: Er war zwar mit seinen 3400g, 51cm und 35cm KU nicht der Riese, für den man ihn im Ultraschall gehalten hat, aber trotzdem zu gross für mein Becken...

Kurz nach der geburtsvorbereitenden Akupunktur an 39+0 habe ich erste leichte Wehen verspürt und Teile des Schleimpfropfes sind abgegangen. Früh ins Bett und um Mitternacht bin ich dann aufgewacht mit Wehen alle 5 min. Wir haben uns bereit gemacht für in die Klinik, aber die Wehen wurden wieder etwas schwächer und unregelmässiger, sind aber nie ganz abgeklungen (grösste Pause war etwas mehr als 1 Stunde, an Schlaf war deshalb nur häppchenweise zu denken). Wir blieben also noch zu Hause. Am Morgen bei 39+1 Wehen etwa alle 15-20 min, die ich veratmen musste. Das blieb so den ganzen Tag, bevor sie am Abend endlich stärker und regelmässiger wurden.

Ab in die Klinik und dort bereits auf 5cm, was mich sehr motiviert hat. Innerhalb von ca. 2-3 Stunden waren wir auf 8cm und ich kam immer noch relativ gut mit den Wehen zu recht. Dann ging's leider bergab. Kann nicht sagen, an was es genau lag. Ich bin noch in die Wanne, dort wurden die Wehen seltener. Dann wieder aus der Wanne, Fruchtblase geöffnet, dann wurden die Wehen richtig heftig. In den nächsten 5 Stunden passierte leider gar nichts mehr, wir kamen nicht über die 8cm hinaus und die Schmerzen wurden unerträglich. Da die Wehen damals schon über 24 Stunden anhielten, war ich vollkommen am Ende und nur noch am Zittern. Wir haben es noch mit ner PDA versucht, das hat mit den Schmerzen geholfen und wir sind so tatsächlich auf die 10cm gekommen. Leider rutschte er immer noch nicht ins Becken. Wir haben noch kristellern und Saugglocke versucht, alles umsonst.

Irgendwann bestimmte meine FA, dass der Kleine jetzt kommen muss, da die Herztöne immer schlechter wurden. Wir landeten also nach fast 30 Stunden Wehen doch noch im OP mit Kaiserschnitt (bei 39+2).

Es ist zwar schon etwas enttäuschend, nachdem es am Anfang so gut gelaufen ist und ich mir eine spontane Geburt gewünscht hätte. Andererseits hadere ich auch nicht gross, da mir meine FA immer wieder gesagt hat, dass es möglicherweise nicht klappen wird und sie mir auch danach immer wieder gesagt hat, es lag nicht an mir und auch nicht am Kleinen. Irgendetwas stimmt wohl einfach mit meiner Anatomie nicht.

Auf jeden Fall gehe ich trotzdem positiv aus diesem Geburtserlebnis hervor. Der Kaiserschnitt war nicht schlimm, ich habe mich schon sehr gut erholt und war noch am Tag der OP mobil. Und der Kleine ist einfach zuckersüss und wir sind überglücklich, dass er nun da ist und dass es ihm gut geht Er hat alles toll mitgemacht und ist ein lebendiges Energiebündel, das uns aber auch immer wieder einige Pausen gönnt. Stillen hat auch auf Anhieb geklappt. Wir geniessen die Zeit mit ihm sehr.

Nun ist mein "Kurzversion" doch nicht so kurz geraten... :) Es tat aber auch ganz gut, das alles schon einmal niederzuschreiben.

Ich wünsche allen frischgebackenen Mamis ebenso viel Freude mit ihren Kleinen und den noch Kugelnden: Haltet durch, ihr habt es auch bald geschafft!