April 2021 Mamis

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Redaktion

 

von Carrabea  am 02.09.2020, 21:35 Uhr

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Tut mir leid, dass es dich nun auch erwischt hat

Mir hat damals geholfen, mich zuhause auszuheulen Tagebuch zu schreiben und mit meiner Familie, aber auch meinen Arbeitskollegen zu reden. Da ich Erzieherin bin, habe ich es immer direkt bei positivem Test gesagt und so konnten wir uns zuerst alle gemeinsam freuen, als die ersten nicht so guten Nachrichten kamen, konnten wir gemeinsam hoffen und bangen und zuletzt dann eben gemeinsam trauern bzw konnten die anderen mir je nach Stimmung helfen: durch eine Umarmung, Nachfragen, Interesse, blöde (also lustige) Sprüche zum Ablenken oder gemeinsam den Frust rauslassen...
Auf einmal merkt man dann auch, dass man gar nicht die große Ausnahme ist, sondern eine von vielen im Umfeld, nur dass kaum einer das Thema anspricht...

Dann hab ich zu der Zeit dieses Forum entdeckt, mit vielen vielen Gleichgesinnten... Das hilft auch bei der Bewältigung, bei Fragen, was auf einen zukommt, wie lange es dauert, bis es weiter geht etc.

Tja und dann ist da ja immernoch dieser "Kreislauf der Gefühle", zumindest bei mir: Aus der Trauer wird irgendwann Frust oder Wut. Das gibt ordentlich Energie. Die Energie muss dann raus, also irgendwie auspowern. Beim auspowern gibt's ne Ladung Glückshormone und so kommt auch irgendwann wieder die Motivation, weiter zu machen...

Allerdings kann das auch von Situation zu Situation ganz anders sein. Beim ersten Mal (MA) hat es mich aus heiterem Himmel erwischt, ich dachte, das passiert ja nur den anderen, bei mir geht alles gut. Völlig den Halt verloren und lange zu knabbern gehabt.
Bei der letzten Schwangerschaft dann hab ich mir vorgenommen, mich nicht ganz so doll drauf zu freuen, sondern erstmal Herzschlag etc abzuwarten, mit dem Ergebnis, dass ich eine ELS hatte und so wenig Beziehung zu dem (zugegeben noch sehr winzigen etwas) aufgebaut habe, dass ich bis heute nicht drum trauern kann, sondern es irgendwie nur nüchtern als OP wahrnehme. Und das macht mich wiederum so traurig, das ich manchmal heulen könnte.

Und trotzdem sehe ich weiter nach vorne und gebe die Hoffnung nicht auf - aber beim nächsten mal will ich mich wieder voll drauf einlassen, denn selbst, wenn es wieder als winziger Zellhaufen abgehen sollte, finde ich, es hat meine Liebe verdient!

Hui, langer Beitrag geworden, aber ich hoffe, du kannst trotzdem etwas für dich draus mitnehmen...

Ich wünsche dir alles Gute und dass es bald wieder aufwärts geht bei dir

 
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