April 2021 Mamis

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Geschrieben von MiniSonne, 9. SSW am 02.09.2020, 21:29 Uhr

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Hallo,

es tut mir wirklich Leid, was dir passiert ist. Mich hat dieses Schicksal im letzten Januar ereilt, das kleine Herz hat bei einem Vorsorgetermin einfach nicht mehr geschlagen. Ich habe mich zu Beginn bewusst zurückgezogen und viel geweint und mich mit dem Thema beschäftigt, weil ich verstehen wollte, was passiert ist.
Es gibt zum Thema Sternenkinder sehr schöne Gedichte, eins davon war fröhlich und liebevoll, das habe ich mir ausgedruckt, aber die meisten konnte ich nicht ertragen.
Ich habe sehr viel mit den Ultraschallbildern in der Hand dagesessen und mir wurde bewusst, dass ich erst weitermachen konnte, wenn ich richtig Abschied genommen hatte. Also bin ich einkaufen gegangen und habe mir vorgestellt, wie mein Sternchen vor mir herhüpft und sich aufgeregt kleine Geschenke aussucht. Ich habe ein Plüschtier und einen Schutzengelanhänger und Bastelmaterial gekauft. Zuhause habe ich dann eine hübsche Schachtel gestaltet, das Plüschtier, den Schutzengel, die Ultraschallfotos und den Mutterpass hineingelegt und eine Kerze angezündet. Einen Brief an das Sternchen hab ich auch geschrieben, in dem ich alles gesagt habe, was ich ihr unbedingt mit auf die Reise geben wollte. Es war unendlich schwer, aber es ging mir danach etwas besser. Den Brief habe ich, als die Kerze heruntergebrannt war, zusammen mit den anderen Sachen in der Schachtel weggepackt. Wenn wir unseren Garten haben, wird diese auch eventuell noch beerdigt.
Ich habe mir versprochen, dass ich einmal im Jahr, zum errechneten Entbindungstermin die Schachtel öffnen darf. In diesem Jahr habe ich es nicht geschafft, mir hat einfach die Kraft gefehlt.
Auch mein Freund ist eine große Hilfe für mich, er tröstet mich und hält mich im Arm wann und wo es gerade nötig ist und hört mir zu. Er kann mir zwar den Schmerz nicht nehmen und weiß auch nicht, wie weh es tut, aber er lässt keinen Zweifel daran, dass er immer für mich da ist und das gibt mir Halt.

Horche in dich hinein und frage dich selbst, was du jetzt brauchst. Egal ob kuscheln, schreien, weinen, ein Abschiedsritual, Einsamkeit oder Gesellschaft. Was dir hilft, entscheidest du. Ich denke an dich, du schaffst das! Der Schmerz ist absolut furchtbar und die ganze Situation ist grausam, aber es wird besser. Nach einiger Zeit verändert sich der Schmerz, sodass du damit leben und weitermachen kannst, versprochen. Es braucht nur Zeit, wie bei allen Wunden, die heilen müssen. Ich wünsche dir viel Kraft!

 
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