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Geschrieben von Pepina09 am 05.12.2019, 7:31 Uhr

Stressfaktor abpumpen

Hallo ihr Lieben,

Ich schreib, weil ich doll mit mir hader.
Ende September ist unser erstes Kind geboren. Von Beginn an hatten wir Schwierigkeiten mit dem Anlegen an der Brust. Entweder sie ist einfach eingeschlafen oder war total hysterisch und hat um sich "geschlagen". Mit dem Stillhütchen hat sie ab und zu ein paar Schlückchen getrunken ehe sie wieder wild wurde. Das hat vor allem meiner Psyche zugesetzt. Bin ich eine schlechte Mutter, weil sie meine Brust ablehnt? Mich hat das unendlich traurig gemacht bzw. macht es noch immer. Ich muss zugeben, dass ich das Stillen unterschätzt hatte und dachte es sei ein natürlicher Reflex und hab mich wenig im Vorfeld damit auseinander gesetzt...
Dabei sie aber trotzdem MuMi bekommt, pumpe ich von Anfang an ab. Zu Beginn haben wir mit einer Spritze gefüttert. Als die Mengen größer wurden, mussten wir auf die Flasche zurück greifen. Damit war die Saugverwirrung perfekt und das Anlegen noch schwerer. Nach ca 6 Wochen habe ich das Anlegen aufgegeben :-(
Es ist auch immer Scham dabei, wenn man in Kontakt mit anderen Müttern ist und erklärt, dass man nicht "richtig stillt".

Nun ist die Milchpumpe mein ständiger Begleiter. Nach 8 Wochen hatte ich schon den ersten Milchstau. Daraus wurde eine richtige Brustentzündung inkl Abszess, der mehrmals punktiert werden musste und zusätzlich Antibiotika. Musste alle 3 Stunden pumpen, vorher wärmen, hinterher kühlen.
Mein Mann geht arbeiten und wenn ich dann allein mit unserer Tochter zu Hause bin, ist es der reinste Nervenkitzel zu pumpen in der Hoffnung, dass sie ruhig bleibt beim Pumpen. Danach alles abwaschen etc.
Der ganze Tag richtet sich nach dem Pumpen...

Heute ist sie 10 Wochen alt. Für mich ist alles ums Thema Stillen nur noch Stress. Irgendwie möchte ich nicht mehr pumpen (zumal sie nachts locker 8 Stunden schläft und ich trotzdem raus muss wegen der Pumpe). Ich will eigentlich nicht auf Pre umsteigen, nur wegen meiner "Bequemlichkeit", anderseits kann ich die Zeit mit meiner Maus nicht genießen. Bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich auf Pre zurück greife...?!?! Das ist eine große psychische Belastung für mich.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie lang habt ihr das Pumpen durchgehalten?

 
5 Antworten:

Re: Stressfaktor abpumpen

Antwort von grunz am 07.12.2019, 12:47 Uhr

Bei Kind 1 habe ich auch lange gepumpt. Ein irrer Stress und im Nachhinein ärgere ich mich immer noch, dass ich deswegen die erste Zeit mit Baby gar nicht richtig genießen konnte. Bei Kind 2 hab ich das dann gar nicht erst angefangen war dadurch sehr viel entspannter. Ob du eine gute Mutter bist oder nicht lässt sich doch nicht am Stillen fest machen das ist doch Käse. Ganz ehrlich ich finde auch nichts verwerfliches dabei wenn man als Mutter auch mal auf sich schaut dir muss es doch auch gut gehen.

In spätestens einem Jahr kräht sowieso kein Hahn mehr danach ob das Baby gestillt wurde per Kaiserschnitt kam usw. aber die erste Zeit mit Baby kriegst du nicht mehr zurück und es wäre doch schade wenn du da hinterher keine schönen Erinnerungen daran hast.

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Re: Stressfaktor abpumpen

Antwort von rabe71 am 07.12.2019, 23:21 Uhr

Hallo,
Mensch, du hast jetzt 3 Monate gepumpt- das ist doch eine wirklich tolle Leistung!
Schau jetzt gut, was du möchtest:
- vielleicht noch Pumpen bis ... und dann aufhören?
- pumpen und Pre, je nach Situation und dadurch seltener abpumpen
- auf jeden Fall Doppelpumset und dieses Pump- Bustier von Medela, falls du weiterhin pumpen möchtest,dann hast du beide Hände frei und nach 10-15 min bist du fertig

Es muss halt passen und wenn es dich nur noch stresst, dann darfst du auch aufhöre- finde ich!!!

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Re: Stressfaktor abpumpen

Antwort von Ankaba am 09.12.2019, 15:41 Uhr

Hey, ich würde auch überlegen, ob es Option wäre vielleicht einen Teil durch Pre-Nahrung zu ersetzen. Bei mir war es zunächst ein „Gewissenskonflikt“. Man möchte den Kleinen natürlich am liebsten nur die gute Muttermilch geben. Aber ein bisschen ist mehr als gar nichts und kostbar ist nicht nur die Muttermilch für ein Baby, sondern auch die Zeit mit einer entspannten Mama. Bei mir war es ähnlicher Stress, wie bei Dir. Ich musste ständig befürchten, dass die Kleine während des Abpumpens anfängt zu schreien, was mich unheimlich unter Druck gesetzt hat. Dazu kamen lange „Anlegversuche“, ständiges Abwaschen und Sterilisieren im 2-3 Stunden-Rhythmus, sodass quasi keine ruhige Minute blieb. Nach und nach habe ich dann die Abpumphäufigkeit pro Tag reduziert und mit Pre-Nahrung „aufgefüllt“. Nun sind wir beide glücklich :) Allerdings wurde bei uns zum Teil schon von Beginn an zugefüttert, da ich trotz aller Versuche nicht ausreichend viel Milch produziert habe. Deswegen war der Weg zur Säuglingsnahrung bei uns vielleicht nicht ganz so weit...

Alternative wäre natürlich eine Stillberatung, falls Du doch noch zum Stillen kommen möchtest?! Ich kenne einige, bei denen die Stillbeziehung erst spät anfing.

Was Du dringend überwinden musst, sind Gewissensbisse. Eine gute Mutter macht nicht aus, ob sie stillt (oder stillen kann). Es nützt Deinem Baby keine Muttermilch, wenn Du dafür unter Dauerstress stehst und dafür zum Beispiel Kuschelzeit wegfällt. Und im Leben läuft nunmal nicht alles wie im Bilderbuch. Bei mir hat es zu dieser Erkenntnis auch ein bisschen gedauert.

Alles Gute!

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Nicht richtig stillen?!?

Antwort von emilie.d. am 10.12.2019, 6:01 Uhr

Natürlich stillst Du. Pumpstillen. Und jeder, dee nur ein bisschen Ahnung von der Thematik hat, wird Dir den größten Respekt entgegen bringen, dass Du es überhaupt schaffst, über Pumpen Deine Milchproduktion so lange aufrecht zu erhalten. Und diesen wirklich steinigen Weg für Dein Kind gehst.

Wir hatten ähnluche Probleme beim ersten Kind wie ihr, für mich war pumpen nie eine Option, weil ich nicht effektiv pumpen kann. Mehr wie 20-40 ml hab ich nicht rausbekommen.

Ich versteh Deinen inneren Konflkt total gut. Wir sind letztendlich bei Zwiemilchernährung mit Pre gelandet. Das war für mich ein guter Kompromiss. Vielleicht für Dich auch ein Weg? Dann könntest Du für Dich ausprobieren, wie sich weniger pumpen anfühlt und dann entscheiden, ob Du ganz abstillst.

Beim Abstillen unterstützt auch Deine Hebamme bzw. eben auch Stillberaterinnen (z.B. LLL). Würde ich dazu kontaktieren, außer Deine Hebammr taugt nichts. Insbesondere, wenn Du schon mal eine Brustentzündung hattest.

Vielleicht tröstet es Dich ein bisschen, mein 2. Kind hab ich 'ganz normal' vollgestillt. Es hilft unendlich viel, wenn zumindest einer vom Tandem schon mal Erfahrung in dem Bereich mitbringt. Ich würd beim nächsten Kind wirklich nach einer guten Stillberaterin im Vorfeld suchen. Die Beratung im KH war bei mir total für die Tonne.

Und wirklich Kopf hoch und Brust raus, wenn Du mit anderen Müttern zusammen bist. Mal abgesehen davon, dass es niemanden was angeht, wie Du Dein Kind ernährst, wenn die Frage kommt, würd ich sagen, dass ich stille. Und nicht großaetig erklären, warum in dem Moment die Milch nun aus der Flasche kommt. Gibt doch viele, die für unterwegs ampumpen.

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Re: Stressfaktor abpumpen

Antwort von Melli7 am 10.12.2019, 14:36 Uhr

Liebe Pepina,

Ich verstehe dich zu 100%! Meine Tochter kam im September als extremes Frühchen zur Welt und seitdem sitze ich an der Pumpe, da ja jeder Tropfen zählt, so wird es einem immer und immer wieder gesagt. Was aber auch zählt, sind wir Mütter! Ich pumpe nun seit über 11 Wochen und es zerrt, physisch und psychisch. Ich hatte zu Beginn die Hoffnung, dass wir die Kleine dann trotzdem anlegen können, aber sie war zu schwach, sie hat kaum etwas trinken können aus der Brust. Deshalb habe ich entschieden, dass wir sie auf Flasche trainieren, damit wir irgendwann heim gehen können und ich versuche es daheim noch einmal mit anlegen. Nun sind wir eine Woche daheim, aber es klappt trotzdem nicht. Nur mit Stillhütchen und extremen Schmerzen (sie "beißt" auf dem Sauger und der Brust herum). Deshalb habe ich schweren Herzens die Entscheidung getroffen, nicht zu stillen. Ebenso, dass ich das pumpen immer weiter zurückfahre, denn Baby versorgen, abpumpen, auskochen und auf meine Gesundheit schauen... naja, es ist suboptimal.
Also bitte sei super stolz auf dich, was du geschafft hast! Versuche irgendwie deinen Frieden damit zu schließen. Vielleicht kannst du die Pumpabstände langsam vergrößern und damit viel Stress rausnehmen. Meine Tochter erhält momentan 3 Mahlzeiten Muttermilch, den Rest füttere ich zu (Frühchen-Milch von aptamil). Der Kinderarzt meinte bei der Entlassung zu mir, ich soll mir nicht so viel Stress machen. Bereits eine Mahlzeit Muttermilch am Tag gibt der Kleinen den Benefit meiner Milch. Wenn nicht mehr da ist (ich habe leider nur rund 200ml) oder zeitlich nicht möglich ist, dann ist es eben so.
Triff eine Entscheidung auch für dich!
Liebe Grüße Melli

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