Rund um die Erziehung

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Geschrieben von fotokath am 28.07.2010, 18:25 Uhr

Zutrauen

Hallo!
Mein Mann traut, meiner Meinung nach, unserer Tochter(3 1/2 Jahre alt) zu wenig zu!
Er läßt Sie zu wenig ausprobieren!

--Sie darf z.B. nicht zu hoch klettern/Sie könnte ja runterfallen!
--Sie darf nicht mit dem Messer schneiden/ Sie könnte sich ja verletzen!
--Sie darf nicht alleine eingiessenz.B.Saft/ Sie könnte ja etwas verschütten!
--Sie darf die Treppe nur mit allerhöchster "Alarmbereitschaft" seinerseits runtergehen/Sie könnte ja stolpern und :(O-Ton)"hinfallen und sich das Kinn aufschlagen! Aber ich Weiß, das ist Euch ja egal! ICH passe jedenfalls auf meine Tochter auf!"

Kurz um, ich könnte noch vieles aufzählen!
Wie kann ich Ihm "beibringen", mehr Vertrauen in Seine Tochter zu haben?
Mir ist auch klar, dass er Sie vor Schäden schützen will! Aber wie soll Sie denn bestimmte Dinge lernenm, wenn Sie es nicht ausprobieren darf?!
Wenn ich Ihm zu verstehen gebe, dass ich Ihr dies und das jetzt erlaubt oder ausprobieren gelassen hätte, dann kommen fast immer die gleichen Wort: " Ich weiß, Euch ist es egal, wenn Sie da runterfällt oder, oder.....!" Diese Wortwahl "Euch ist es ja egal" finde ich unfair! Er versteht es einfach nicht!

Bitte gebt mir Tipp`s!

 
11 Antworten:

Re: Zutrauen

Antwort von Julchen04 am 28.07.2010, 19:52 Uhr

mich würde seine mutter interessieren. wie die wohl mit ihm früher als kind umgegangen ist? ich wette 100:1, dass er nur wiederholt, was ihm als kleiner junge widerfahren ist. wie kannst du ihn mal mit der nase darauf stupsen.

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Re: Zutrauen

Antwort von RR am 28.07.2010, 19:52 Uhr

Hallo
in dem Alter hab ich meinen Sohn beim Runtergehen von FREMDEN Treppen auch noch an die Hand genommen. Meine Schwester ist in dem Alter mal mit dem Mund auf die Treppe geknallt u. hat alle Zähne verloren vorne - ganz klasse dauert schließlich dann noch an die 3-4 Jahre bis da was nachwächst u. Platzhalter waren dann auch keine mehr da....

Mit scharfen Messern durfte er in dem Alter auch noch nicht schneiden. Mit seinem Kindermesser schon, ist ja nicht sooo scharf/spitz.

Aufs Klettergerüst ganz hoch hab ich ihn erst mit 4,5 gelassen, vorher nur bis dahin wo ich wusste da kommt er auch wieder runter....

Etwas eingiessen durfte er schon sehr früh, da kann ja höchstens der Lappen herhalten müssen, besteht keine Verletzungsgefahr fürs Kind....

Sprich alles was größere Verletzungsgefahr barg habe ich erst mit 4-5 Jahren erlaubt. Mein Sohn ist jetzt 6,5 J., klettert wie ein Weltmeister auf die höchten Sachen hoch, schneidet Kartoffeln, Obst etc. auch mit scharfen Messern u. rast jede Treppe runter (wenn er nicht am Treppengeländer rutscht)..... Das 1-2 Jahre mehr Vorsicht als einige andere hat ihm also nicht geschadet.

viele Grüße

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Re: Zutrauen

Antwort von micha67 am 28.07.2010, 20:58 Uhr

Das ist nicht so einfach: mein Exmann hat das bei unserem Sohn ähnlich gemacht und ich hatte einen "Bewegungslegastheniker" ( er war vollzeit daheim, ich vollzeit arbeiten), der sich nichts zutraute. Alle guten Gespräche halfen nichts, denn die Angst steckte in meinem Ex, er traute sich selber nichts zu und konnte das auch nicht bei seinem Sohn... Leider kann ich Dir da auch keinen guten Tipp geben - außer viel miteinander sprechen und ihm auch sagen, dass Du sehr verantwortungsbewußt bist. Ach ja, eine Sache: wenn es sich einrichten läßt, sollte er mit ihr zum Kinderturnen gehen! Manchmal hilft es, wenn eine "Fachkraft" zeigt, wieviel ein Kind schon kann!

Viel Erfolg!!

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Sehe es ähnlich wie RR...

Antwort von MM am 28.07.2010, 21:01 Uhr

... - also manche von den Dingen, die Du aufzählst, müssen Dreijährige wirklich noch nicht allein machen - z.B. mit dem Messer schneiden. Dafür hat sie doch wirklich noch Zeit! Oder?
Eingiessen usw. ist natürlich schon was anderes... Ich finde, man sollte es weder in der einen noch in der anderen Richtung übertreiben!

Ich weiss ja nicht, wie oft der Papa Zeit mit der Kleinen verbringt. Manchmal sind Eltern oder Grosseltern dann überbesorgt, wenn sie das Kind und seine Fähigkeiten/Fertigkeiten nicht so gut kennen bzw. einschätzen können. Kenne das z.B. von den Omas, die sind auch lieber vorsichtig, als dass noch was passeirt - während z.B. ich, die mit den Kids mehr Zeit verbringt, weiss, dass sie die jeweilige Sache schaffen,

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Strahlen mit Tiefenwirkung

Antwort von Franz Josef Neffe am 28.07.2010, 22:27 Uhr

Beibringen brauchst Du ihm nichts. Er hat ja schon alles, nur eben nicht entwickelt. Also wäre es klug, dafür zu sorgen, dass seine Talente sich entwickeln und unaufhaltsam wachsen. In der Ich-kann-Schule tät ich es so sagen: "Wenn Du mit seinen Talenten BESSER umgehst als er, dann mögen sie Dich und folgen Dir lieber als ihm." Mit Kindern löse ich das Problem ganz einfach, die schicken dem Betroffenen einfach im Geiste überreichlich von dem, was ihm fehlt. Also denke ihm einfach zu, was seine verkümmerten Talente wachsen macht. STRAHLE es ihm entgegen! Strahlen können, anders als Worte, nicht zurückgewiesen werdenund dringen ganz tief. Aber bitte keinen Druck dabei, denn der würde Gegendruck erzeugen: actio = reactio. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

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Re: Zutrauen

Antwort von Mondreise am 29.07.2010, 1:43 Uhr

Hi,

das hängt nicht (nur) vom Alter ab, sondern von der Übung.

Langfristig kann das Kind mehr, wenn es mehr machen darf.
Mehr ausprobieren -> mehr Übung -> mehr Sicherheit.
Kinder mit wenig Erfahrung verletzen sich mehr als Kinder mit mehr Erfahrung (auch mit 6 noch, z.B)

Aber da sollte schon jemand dabei sein am Anfang. Zuerst einsatzbereit, dann nur in Sichtweite, dann alleine.

Ein Kind muss auch selbst realistisch einschätzen lernen, was es schon kann, und was nicht.

Oben war doch der Tip mit dem Turnen, der ist auf jeden Fall gut, und würde vielleicht auch deinem Mann helfen, damit er es realistisch einschätzen lernt.

Kleine Verletzungen helfen auch dem Kind, sich einzuschätzen.

Ciao Biggi

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Re: Zutrauen

Antwort von supermampfi am 29.07.2010, 9:37 Uhr

Hi! Ich würde ihn in einem ruhigen Moment fragen, wovor er solche Angst hat. Rede mit ihm ganz freundlich und ihm zugewandt. Frage ihn, ob seine Mutter auch so war - und wie er sich gefühlt hat.
Kinder müssen "lernen". Wenn das Mädchen jetzt nicht anfängt zu klettern/einschütten/etc., wird sie es später lernen - und dann möglicherweise noch mehr Probleme haben. Kinder müssen ihre Motorik trainieren. Wenn sie das nicht dürfen und immer nur gebremst werden, sind sie später sehr unfallgefährdet und unsportlich. Vielleicht ist Dein Mann Argumenten offen.
Gehe auf seine komischen Bemerkungen nicht ein. Wenn er sowas bringt, einfach sagen: "Das ist Quatsch, und das weißt Du auch." Nicht diskutieren.
Das "Euch ist es ja egal" ist die Vorlage, Dir Vorwürfe zu machen, wenn etwas passiert. Nach dem Motto: "ICH habe aufgepaßt, aber DU hast zugelassen daß etwas passiert. Also ist es Deine Schuld." Das ist nicht gut.
Meine Schwiegermutter ist genauso. Immer: "Paß auf!! Vorsicht!!"
Trotzdem sind die Kinder Treppe runtergefallen/von Bäumen gestürzt/haben sich geschnitten/etwas verschüttet. Und sie hat jedesmal den Trumpf ausgepackt: "Ich habs Dir ja gesagt!!"

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Re: Zutrauen

Antwort von Tinai am 29.07.2010, 11:31 Uhr

Hallo,

seine Wortwahl empfände ich als extrem verletztend.

Vielleicth solltet Ihr Euch mal in Ruhe Zeit nehmen und besprechen, was Ihr für Ansprüche habt. Du hast den Anspruch, Euer Kind zur Selbständigkeit und zu Selbstvertrauen (körperlich und geistig) zu erziehen. Dein Mann hat den obersten Wunsch, dass Kind für immer unversehrt zu sehen.

Beides zusammen muss Konflikte geben. Ich kann gut verstehen, was Du meinst. Ich erinnere mich an Kinder auf dem Spielplatz, wo sofort eine Mutter hinterherjage, wenn es die zweite Rutschenstufe erreicht hatte.

Dein Mann übersieht ja die Tatsache, dass Kidner Erfahrungen sammeln müssen, um sich später selbst schützen zu können und auch Fähigkeiten entwickeln zu können.

Alles was Du schreibst, habe ich meinen Kindern seinerzeit erlaubt. Kidner klettern nicht höher als sie sich sicher fühlen, ja sie verschütten auch mal Saft (aber daran nimmt man keinen Schaden), Treppen laufen, kein Problem. Und mit dem Messer schneiden: Ich war stets beeindruckt wie achtsam die Kinder waren. Ich würde ihnen nicth mein schärfstes Messer und kein großes geben, aber testen können sie.

Versuche doch einmal mit Deinem Mann abzuwägen, wie ihr zusammen kommt. Mach ihm klar, dass sich Euer Kind jetzt besser eine Schürfwunde holt, wenn es auf der Treppe ausrutscht als später - wenn ihr keinen Einfluss darauf habt - gleich einen Schädelbruch, weil sie so gehemmt ist, dass sie alleine nicht runter kann. Ihr könnt sie ja auch immer "begleiten" ohne sie auszubremsen, aber sie muss probieren können.

Übrigens haben meine Kinder beide schon einen Bruch gehabt, der eine im Sportverein (Obarmbruch), meine Tochter im Schulunterricht. Die schlimmste Schnittwunde haben sie durch ein Versehen meines Mannes bekommen.
Verletzungen, die durch ihr eigenes Tun passiert sind und ohne Fremdeinwirkung wie beim Sport, sind immer harmlos gewesen: Beulen, Schürfwunden, ein kleiner Schnitt (an der Glasscherbe auf dem Spielplatz). Und beide haben sehr viel Ermutigung und Freiheit erfahren. Ich wüsste uach nicht, wie ich meinem Sohn das Bäumeklettern verbieten könnte, ich habe mich darauf verlegt, weg zu gucken .-( Würde ich es verbieten, würde er es nur noch im Verborgenen machen.

Viel Erfolgt
Gruß Tina

PS: aber ich würde mir auf jeden Fall solch unterschweliigen Unterstellungen verbitten, das ist unsachlich udn verletzend!

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FJN ist sooo geil

Antwort von Emily25 am 29.07.2010, 16:21 Uhr

ja, wenn dich seine Talente liebr mögen, folgen sie dir! Das ist ein super Theorie...klasse! Ich fühle förmlich die Strahlen.

Ja, hab ich auch noch was Sinnvolles zu sagen?
Mein Mann war mit mir und unserem Sohn auf dem Spielplatz und wollte den Zwerg (damals 11 Monate ca.) schaukeln. Er setzt ihn liebevoll in die Babyschaukel und stößt ihn an, so dass er sich ungefähr einen Millimeter vor und zurück bewegt und sagt " Na, machts Spaß?"

Ich hab so gelacht...wir waren (mein Sohn und ich) schon oft schaukeln gewesen, je wilder desto besser. Er lacht sich immer schlapp, wenn es doll schaukelt. Und da kam er wirklich nicht mal von der Stelle hihi


Nur so als Anekdote

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Re: Zutrauen

Antwort von ansaluli am 29.07.2010, 19:13 Uhr

Hallo,

ich bin der Meinung, dass Kinder durchaus ein Gespür dafür haben, was sie selbst sich zutrauen können. Und dieses Gespür sollten sie trainieren, weil sie nur so lernen, Situationen einzuschätzen und die ein oder andere Gefahr bereits im Voraus zu erkennen (das dauert natürlich Jahre, bis sie das wirklich können). Natürlich müssen Eltern gefährliche Situationen möglichst verhindern oder dabei sein, wenn es evtl. gefährlich werden könnte. Aber man sollte dem Kind dabei vielleicht durch das eigene Verhalten signalisieren, dass man ihm die Aufgabe dennoch zutraut. In der Regel probieren Kinder auch meist die Dinge aus, für die sie bereit sind, d.h. solange ein Kind sich nicht zutraut, die Treppe hochzugehen, krabbelt es eben hoch. Und ich denke, wenn Kinder solche Dinge erst spät angehen, dann geraten sie viel eher in die Konkurrenzsituation mit Gleichaltrigen (die schon mit 3 hoch klettern durften und es bereits können) und begeben sich dann eventuell in brenzlige Situationen, die sich noch nicht allein schaffen, weil sie den Anderen in Nichts nachstehen wollen.

Vielleicht kannst du deinem Mann erklären, dass es dir ganz und gar nicht egal ist, ob sich deine Tochter verletzt, dass es dir aber auch wichtig ist, dass sie eigene Erfahrungen macht. Wenn sie erst mit 5 Getränke einschütten darf, wird sie dabei auch kleckern, einfach weil sie bisher nicht geübt hat. Fängt sie mit 3 an, kann sie es mit 5 sicherlich sehr gut! Das gilt für die anderen Beispiele ebenso. Meine Jungs haben auch mit 3 schon Messer in der Hand gehabt und es ist nie was passiert.

Und dein Mann kann nicht immer um sie herumschwirren (im Kindergarten wird oft nicht geguckt, wer wie hoch klettert), irgendwann muss er loslassen, dann doch besser mit einer grundsoliden Basis!

Gruß,
Anja

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Re: Sehe es ähnlich wie RR...

Antwort von RunderBauch am 29.07.2010, 21:48 Uhr

Um können müssen geht es ja auch nicht. Es geht um vertrauen. Und genau das hat die Mama, der Papa aber nicht. Was will denn das Kind? Ist es für sie okay, dass Papa hilft oder "will" sie es alleine machen? Dann sollte der Vater es ihr zutrauen, allein schon, um einen Wutanfall zu entgehen und sie merken zu lassen "ich werde groß, ich bin gut u Papa hilft mir". Im Moment denkt sie, wenn sie es alleine machen will und nicht darf: "Papa traut mir nichts zu, er hat kein vertrauen zu mir, also bin ich schlecht"- das fördert nicht gerade das selbstwertgefühl. Wenn es aber für sie okay ist, dass Papi hilft und Mama selbstständigkeit zulässt, dann würde ich deshalb kein Aufheben machen. Denn dann mag sie das betüddeln und andereseits das Mama ihr das zutraut. Dann hat sie kein Konflikt, dann muss die Mama nur akzeptieren, dass der Papa eben anders ist. Und wenn es einen Konflikt gibt, weil der Papa sich durchsetzen will, dann sollte er zumindest Kompromisse eingehen, wie z.B. "Ich weiß das du die Treppe runtergehen kannst. Ich habe nur so dolle Angst. Deshlab gehe ich vor, damit ich dich auffangen kann, wenn du fällst. Aber du darfst allein gehen."
Dann nimmt er ihr aber die Verantwortung, es nicht zu schaffen!
Übrignes finde ich, dass schon 2 jährige ein Messer oder eine Schere haben dürfen (im Beisein der Erw.), denn sie sollen es ja nicht können, sondern probieren damit umzugehen und warum sollte ich es meinem Kind nicht zutrauen, sein Brot zu schmieren oder eine Zeitung zu zerschnibbeln? Man kann die Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl auch bremsen, wenn man zu vorsichtig ist.

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