zurück| Geschrieben von ichbinsnur am 06.10.2012, 19:52 Uhr |
Tochter 9 nutzt Schimpfworte - aber nicht daheim
Heute sprach mich die Mutter der Freundin meiner Tochter (9) darauf an, dass meine Tochter einen sehr heftigen Sprachschatz hat. Oft das Wort mit F benutzt - Dinge sind verf..., auch sonst nur die schlimmsten Worte "vom Reiten tut mir der A... weh.." all solche Dinge.
Zu Hause reden wir nicht so, auch meine Tochter nicht bzw. nur selten. Dann ermahne ich sie, nicht diese Gossensprache (habe ihr erklärt was das ist) zu verwenden. Ich habe ihr auch erklärt was f.... ist und das es eigentlich etwas schönes ist, nur mit dieser Ausdrucksweise eben nicht.
Ich weiß das ein ähnlicher Sprachschatz beim Vater (getrennt, seit 8 Jahren, Tochter alle 2 Woche dort) gepflegt wird. Seine Freundin ist "die Alte", er "der Alte". Er rennt auch den ganzen Tag assi in Unterhose durch die Gegend. Meine Tochter erzählt das auch überall und findet es lustig. Ich nicht.
Nun ja, wie kann ich meiner Tochter beibringen, dass diese Sprache nicht schön ist? Wenn ich sie bestrafe: kein TV, kein PC, keine Süßigkeiten, dann macht sie sich nichts draus. Ist ihr völlig egal. Mir ist das megapeinlich....bin dankbar für jede Idee....
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Re: Tochter 9 nutzt Schimpfworte - aber nicht daheim
Antwort von taram am 06.10.2012, 20:11 Uhr
Vielleicht ma aufnehmen und ihr vorspielen? oder genauso mit ihr reden - wobei sie das dann vielleicht ultra cool findet und somit nach hinten losgeht
Re: Tochter 9 nutzt Schimpfworte - aber nicht daheim
Antwort von Strudelteigteilchen am 07.10.2012, 0:04 Uhr
Ich würde die Umgebung - also zum Beispiel die Mutter der Freundin - bitten, das Deiner Tochter direkt zu sagen. Warum sollst Du - wahrscheinlich Stunden später und ohne Zusammenhang - für irgendwas "bestrafen"? Scheinbar ist Deiner Tochter ja klar, daß DU diese Sprache nicht hören willst. Was ihr nicht so klar ist: Daß andere das auch nicht wollen.
Soll sie doch mal merken, daß eine solche Sprache - im Wortsinne! - a-sozial ist, daß man sie also aufgrund der Sprache aus Aktionen ausschließt, daß andere diese Sprache nicht hören wollen. Noch ist sie in einem Alter, wo auch die Anerkennung durch Erwachsene wichtig ist, und wo (das vor allem!) die Erwachsenen einen gewissen Einfluß auf die Kontakte ihrer Kinder haben. Was passiert denn, wenn die Mutter der Freundin direkt sagt: "Ich möchte sowas in meinem Haus nicht hören. Wenn Du nochmal solche Ausdrücke benutzt, schicke ich Dich nach Hause!"
Re: Vater-Problem...
Antwort von Astrid am 07.10.2012, 11:14 Uhr
Huhu,
Strafen und Konsequenzen können in diesem Fall nichts bringen. Denn das Problem, das Deine Tochter auf diese Weise widerspiegelt und ausagiert, ist ja ein Trennungsproblem: Deine Tochter wird eben nicht nur von Dir, sondern auch von ihrem Vater erzogen - und zwar leider anders, als Du es gutheißt. Wenn ER aber diese Wörter benutzt, sieht Deine Tochter vermutlich nicht ein, warum sie das nicht darf. Schließlich ist er doch der Papa, also eine wichtige, erwachsene Identifikationsfigur. Seine Sprache abzulehnen, heißt für sie momentan auch: ihn abzulehnen. Sie ist noch zu jung, um das zu trennen.
Das Problem liegt also in den unterschiedlichen Erziehungsstilen und im unterschiedlichen Umgang von Dir und Deinem Ex mit Eurer Tochter. Wenn Du Dich nur an sie hältst, weil Du keinen Einfluss auf den Vater nehmen kannst, ist das die falsche Adresse. Klar, es ist natürlich unmöglich, den Vater umzuerziehen. Aber zu sehen, dass das Problem bei IHM liegt und nicht beim Kind, ist trotzdem wichtig. Denn dann wird klar, dass Du Deine Tochter dafür nicht bestrafen kannst. Die Botschaft wäre sonst: Deinen Vater kann ich ja leider nicht bestrafen, aber Dich, denn Du bist praktischerweise nur ein Kind und inh. meines Einflussbereichs. Ein stellvertretendes Bestrafen aber geht nicht.
Langer Rede kurzer Sinn: Einen schnellen Erfolg wirst Du nicht erzielen können, weil der Vater eben dagegen wirkt. Du kannst aber weiterhin mit Deiner Tochter darüber reden, warum man diese Wörter nicht benutzt. Und warum sie auf andere Eltern peinlich und schlecht erzogen wirkt, wenn sie sie trotzdem benutzt. Du musst darauf vertrauen, dass auf lange Sicht Dein Einfluss natürlich stärker sein wird, denn sie lebt ja bei Dir. Sie wird in den nächsten Jahren verstehen, was man sagt und was nicht. Sie wird in der Pubertät außerdem erstmals in der Lage sein, zwischen guten und weniger guten Eigenschaften ihres Vaters unterscheiden zu können. Also zu sehen: Da ist er in Ordnung, aber dies und jenes ist nicht in Ordnung. Dieses differenzierte Bewerten kann sie jetzt jedoch noch nicht.
Ich denke, obwohl die Situation unangenehm für Dich ist, musst Du Geduld haben. Steter Tropfen höhlt den Stein eher, als sinnlose Strafen.
LG
@Astrid
Antwort von Lian am 07.10.2012, 14:20 Uhr
Das hast Du großartig formuliert. Ich unterschreibe vollkommen.
Liebe Grüße
Lian
Genau mein Gedanke und du hast es so schön auf den Punkt gebracht......
Antwort von Charlie+Lola am 07.10.2012, 17:16 Uhr
...
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