Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Feelix am 10.04.2008, 22:20 Uhr

@Schlaflos: nochmal hier oben, weil's

... heut zügig "rutscht" :-)


Liebe Schlaflos!

Erstmal ein kleinlautes Geständnis, das meine „Beratungskompetenz“ in Deinem Fall zweifellos relativiert ;-): Mein Mann und ich haben „nur“ zwei Kinder. Unser Sohn ist vier, unsere Tochter zwei Jahre alt. Ich bin 38 Jahre alt. Und unsere Familie wird wohl auch nicht größer werden. Das hat einmal mit meiner (!) Vorstellung vom „günstigen“ Alter für’s Kinderkriegen - und vor allem Kinderhaben - zu tun und davon ab: irgendwie sind Geburten nichts für mich, aber das ist ist hier off topic … :-)) Kurz: natürlich haben unser Sohn und unsere Tochter schon jetzt eine Menge lautstarken Spaß und haufenweise Quatsch im Kopf beim Essen, aber ganz sicher ist die Dimension von „laut“ und „Quatsch“ bei Euch am Esstisch eine andere :-)



Tja, ich hab mir heute überlegt, was genau mir eigentlich an Deiner Beschreibung Euer Familienesstischsituation in Deinem ersten Posting so „lebendig“ erschien und mir deshalb so gut gefallen hat? Vielleicht ist es das: zuallererst sah ich ein Rudel Menschen um einen Eßtisch sitzen, die offenbar aneinander interessiert sind – weil sie im Gespräch sind. Und ich finde diese Familiensituation nicht (mehr?) selbstverständlich. Das zumindest ist meine Beobachtung. Mir und meinem Mann liegt enorm viel daran liegt, daß sich unsere Kinder uns und ihrem Geschwister mitteilen. Daß Deine Kinder das offenbar können und vor allem auch wollen (!), finde ich wundervoll! Und vielleicht ist es diese Bedeutung, die ich der Situation zumesse, die mich großzügig sein läßt, wenn es um die Lautstärke oder die geordnete Reihenfolge der „Gespräche“ am Eßtisch geht. Wohl auch, weil ich glaube, daß unsere Kinder beides in Zukunft lernen werden. Einfach weil ich darauf vertraue, daß sie mit zunehmendem Alter selbst zu schätzen wissen, so zu kommunizieren, daß sie Interessantes mitbekommen und selbst die Gelegenheit haben, Interessantes mitzuteilen. Auch wenn es jetzt so gar nicht danach aussieht ;-) und in ihrem Alter (und auch im Alter D e i n e r Kinder … 3,5 und 7 Jahre schriebst Du, sind sie jetzt …), wie ich meine, auch nicht aussehen muß.
Soviel zur meiner persönlichen (und zur Zeit rein theoretischen ;-) Familientisch-Idealträumschäum-Vision, die mir in den Sinn kam, als ich Dein erstes Posting las.



Und dann kam dieser Satz von Dir:

„Aber Hilfe, ich will auch was davon haben. Verstehst Du, was ich meine? Stattdessen krieg ichs langsam ans Herz, echt.“

Der sagt mir, daß Du die Lage jetzt bei Euch deutlich anders empfindest als ich sie mir für unsere Familie vorstelle und daß mein erstes Posting im Grunde eine unangemessene und wohl auch ziemlich überflüssige Verharmlosung war. :-(

… Hm, was hältst Du denn von mama06s Vorschlag, „wichtige Mitteilungen“ zwischen Dir und Deinen Kindern auf gemütliche Einzelgespräche vor oder nach dem Essen zu verlegen? Du hättest dann zumindest nicht das Gefühl, mit einer „Tagesordnung“ an den Eßtisch zu gehen, die dringend an den Mann und die Kinder muß. :-)



Was das grundsätzliche „Zusammenspiel“ zwischen Dir und Deinem Mann angeht: habt Ihr denn schon gemeinsam herausgefunden, bei welchen Punkten und wie genau sich Eure Vorstellungen vom Umgang mit Euren Kindern unterscheiden? Vielleicht besteht hier ja noch Klärungsbedarf … Es käme dann darauf an, inwiefern ihr einander überzeugen könnt ;-) bzw. wo Überzeugungsarbeit vielleicht gar nicht nötig ist, weil Eure Art, mit Euren Kindern umzugehen, nach meiner Ansicht durchaus variieren kann. Warum auch nicht?

In einem Punkt allerdings wäre mir Einigkeit und Eindeutigkeit im „Eltern-Paar-Team“ immens wichtig: wenn es darum geht, einander – selbstredend nicht nur vor den Kindern, aber vor allem dann – respektvoll zu begegnen. Weniger aus Vorbilds- oder Loyalitätsgründen – das auch, aber viel gewichtiger finde ich (und erlebe ich persönlich täglich, genauer: ich deute es so), daß unsere Kinder eine Menge davon haben, wenn sie ihre Eltern als verläßliche Bindungspartner – die auch im Miteinander „stimmen“ – erfahren. Und ich fürchte, daß sie – je jünger, desto eher – Halt und Geborgenheit verlieren, wenn sie – zu allen entwicklungsbedingten Umbrüchen – über Gebühr damit beschäftigt sind, die Beziehung ihrer Eltern zu hinterfragen. Und ich meine, über die Qualität unserer Elternpaarbeziehung und die Frage des Respekts füreinander teilen wir unseren Kindern mehr mit als uns manchmal bewußt ist. In Worten, Taten und Gesten …

Abgesehen davon kann ich gut verstehen, daß es Dich nicht nur auf Elternebene stört, sondern auch auf Eurer Paarebene kränkt, wenn Dein Partner Dich in (für Dich) kritischen Familiensituationen nicht so stützt, wie Du es Dir wünschst. Hast Du ihm denn schon – in Ruuheee ;-) vielleicht bei einem feinen Abendessen außerhalb, mit Babysitter für die Kinder zuhause … - davon erzählt? Vielleicht hätte er selbst ja auch ein paar Wünsche an Dich anzumelden? ;-)



Ansonsten Schlaflos: ich mag Deine Postings, sie klingen – wie schon geschrieben – lebendig und menschlich. Und am besten gefällt mir das „gesunde“ Verhältnis zwischen der Bedeutung, die die Bedürfnisse Deiner Kinder für Dich haben und der Bedeutung, die Du Deinen eigenen Bedürfnissen beimißt und dem Raum, den Du ihnen gönnst.

Nicht „Sado“, nicht „Maso“, einfach herrlich dazwischen – Mir gefällt's :-))

Liebe Grüße, Feelix

 
7 Antworten:

@Feelix

Antwort von Schlaflos am 11.04.2008, 13:17 Uhr

Liebe Feelix,

Du glaubst es nicht, soeben ist mir ein 15-Minuten Posting an Dich abhanden gekommen, weil ich auf Löschen kam. Ehrlich. Hier gibt es keine Zwischenspeicher und ich bin jetzt echt frustiert.

Versuche es jetzt nochmals, aber ich habe hier noch einiges zu tun und so "gut" wie das Letzte wird es bestimmt nicht mehr. Heul.

Vorerst liebe Grüße
Schlaflos

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@Feelix, die Zweite

Antwort von Schlaflos am 11.04.2008, 13:39 Uhr

Liebe Feelix,

tja, zweiter Versuch... Ich komme leider erst jetzt zum Antworten, da ich gestern Abend einen Termin zur Festigung der Paarbeziehung hatte (nein, nicht was jetzt manche denken ;-) und heute Morgen einen Kindertermin.

Erst einmal vielen Dank für Dein ausführliches Posting und Deine schönen Zeilen! Ich lese Dich im übrigen auch immer gerne!

Ja, vorhin da flutschten meine Gedanken und meine Finger, wohl etwas zu schnell, sonst wäre ich nicht auf "löschen" gekommen.

Wo fange ich jetzt an?

Ach ja, ich wollte sagen, dass Dein erstes Posting, weder "unangemessen" noch eine "überflüssige Verharmlosung" war. Im Gegenteil, Du hast mir schon gezeigt, dass es bei uns eigentlich wirklich herrlich lebendig zugeht, denn ich kenne auch andere Familien mit kranken Kindern, wo dies eben nicht so der Fall sein kann. Insofern hast Du mir schon wieder den Blick fürs Wesentliche geöffnet, denn ich neige (leider) auch etwas zum Perfektionsmus.

Was aber nicht heißt, dass sich Kinder nicht an Regeln und Grenzen halten müssen. Das ist mir nach wie vor wichtig, wobei ich hin und wieder etwas lockerer werden kann.

Du schriebst vom elterlichen "Zusammenspiel". Im Großen und Ganzen, würde ich sagen, klappt es ganz gut, wir arbeiten sprichwörtlich "Hand in Hand". Bei der Erziehung gibt es allerdings immer wieder Differenzen, weil wir grundsätzlich sehr verschieden sind und auch aus unterschiedlichen Elternhäusern kommen, würde ich mal so sagen. So war sein Vater wenig präsent, was sicherlich eine Rolle spielt, wenn er sich zurückhält, weil er es eben nur so kennt. Ich komme eher aus einem strengeren Elternhaus.

Wichtig ist, dass wir uns jetzt irgendwo in der goldenen Mitte treffen.

Nach dem verkorksten Abendessen vorgestern, lief das gestrige sehr gut. Die Kinder haben selbst gemerkt, dass es so nicht schön war. Die Kleine war ganz süß: "Gell Mama, ich hab heute nicht geschreit" ;-)

Schade, vorhin hatte ich irgendwie bessere Gedanken... :-(
(am Rande bemerkt: vielleicht sollten wir die Redaktion mal bitten, einen Speicherknopf einzubauen, denn das ist mir nicht das erste Mal passiert...)

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein wunderschönes Wochenende!

LG
Schlaflos

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@Feelix, halloooo...

Antwort von MM am 11.04.2008, 16:16 Uhr

... ich senfe hier eigentlich jetzt v.a. mal kurz mit, weil ich Dich immer wieder gern hier treffe/lese :-)!

Und mir ist auch wieder aufgefallen, dass Deine Beschreibung von Dir und Eurer Familie in vielem der unseren ähnlich ist (z.B. die Altersangaben oder das mit den Geburten - mein Ding sind sie auch nicht ;-))... :-)

Ach und zur Kommunikation am Tisch:

Bei uns ist es so, dass wir in der Regel abends alle zusammen essen. UNs ist das auch wichtig, so wie Du schreibst. Aber irgendwie ist es oft auch nicht so das "Gelbe vom Ei". Z.B. weil entweder der Kleine (fast zwei) wegen irgendwas schreit (z.B. will kein Brot oder zur Abwechslung wiederum keinen Käse ;-), oder ähnliches). Oder der Grosse (4) ist knatschig drauf und will nix erzählen (ansonsten quasselt er den ganzen Tag wie ein Wasserfall), was ja OK wäre - aber sobald wir dann anfangen, uns über was anderes zu unterhalten unterbricht er uns plötzlich... :-/ Oder mein Mann ist müde und/oder etwas genervt, daducrh nicht sehr kommunikativ und fängt dann - für meine Begriffe vorzeitig ¨- an, den Tisch abzuräumen, was ich total hektisch und ungemütlich finde... Naja, und so ähnlich halt ;-).

Irgendwie geht das, was man sich so unter dem abends-schön-zusammen-sitzen-und-essen-und-kommunizieren vorgestellt hat, mitunter nicht mit dem zusmman, wie es dann in der Realität ist... Kenn(s)t Du/IHr das auch?

Viele Grüsse, M.

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Gemeinsames Abendessen

Antwort von Leena am 11.04.2008, 17:02 Uhr

...so ein bisschen kann ich mir die Situation schon vorstellen.

Wir haben drei Kinder (9, 4 und 2 J.), und wir essen abends auch immer "in Ruhe" zusammen. Allerdings habe ich schon lange jeden Ehrgeiz aufgegeben, beim Abendessen ein tiefsinniges Gespräch führen zu wollen, irgendetwas Ernstliches besprochen zu wollen oder ähnliches. Und wenn ich mit meinem Mann mehr als zwei Sätze am Stück reden will, warte ich eigentlich eh, bis die Kinder im Bett sind...

Bei uns erzählt beim Abendessen eigentlich meistens mein Mann von der Arbeit, die Kleinen erzählen so die Höhepunkte ihres Kindergartentages... der älteste Nachwuchs und ich halten uns da eher ein wenig zurück... Klar, da kommen dann auch regelmäßig sehr "sinnvolle Diskussionen", wenn ein Kind zum anderen sagt, es wäre ein "Popel" (derzeit das schlimmste Schimpfwort bei den beiden Kleinen), das wird dann empört dementiert, "selber Popel!", naja, so das übliche halt... seufz. Da werde ich (oder mein Mann, je nachdem, wer gereizter ist *schäm*) auch schon mal lauter...

Ansonsten - wenn ich mit einem der Kinder oder meinem Mann wirklich etwas zu besprechen habe, tue ich das NUR außerhalb der Mahlzeiten, da bekomme ich sonst eh nur ein "Ja, ja!" und hinterher ist die Überraschung groß, davon hätte ich doch NIE NICHTS erwähnt... beim Abendbrot habe ich einfach nicht die Aufmerksamkeit bzw. die Beteiligten sind nicht wirklich aufnahmefähig.

Wobei ich's teilweise auch anstrengend finde - dann will Nr. 2 doch lieber Griesbrei statt Toast, Nr. 3 will lieber Toast ohne Käse, ach nein, doch lieber nur Salami, Nr. 1 will Schinken, den ich nicht mit gedeckt habe,... und fast immer bin ich derjenige, der springt - so empfinde ich es teilweise zumindest subjektiv. Da genieße ich es, wenn ich ab und zu mal eine Mahlzeit OHNE Kinder habe, dann kann dann ICH mal wirklich in Ruhe essen. ;-)

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@Schlaflos

Antwort von Feelix am 11.04.2008, 20:57 Uhr

Liebe Schlaflos!

Ich hab mich über Dein "persönliches" Posting gefreut. Vor allem über die Nachricht, daß Du Deine „lauten Drei“ beim Abendessen wieder mehr genießen konntest. Und es ist, wie ich finde, auch ein schöner Ausdruck der Beziehung zwischen Dir und Deinen Kindern, daß Dein Sohn nach dem „verkorksten“ Abendessen davor diesmal „nicht geschreit“ -- und Dir das auch noch liebevoll unter die Nase gerieben hat. :-)

In puncto „lebendig“: Ich glaube, wir haben uns verstanden. :-)
(Und als Du in diesem Zusammenhang den Gedanken an „kranke Kinder“ ins Spiel gebracht hast, wurde mir noch auf eine weitere Weise klar, weshalb ich es bei Familienzusammenkünften am Eßtisch wohl gerne lebendig – und meinetwegen für eine Menge Kinderjahre auch „laut“ - habe … das ist es wohl, Schlaflos.)



Was das Versemmeln von mühevoll geschriebenen Postings angeht (*mirauchschonpassiertgrmpffl*), vielleicht zwei Tipps:

- Zuerst der Rettungsversuch über den „Browser“: Oft helfen ein, zwei Klicks auf „zurück“ (über die Symbolleiste oder über die rechte Maustaste) und zu gelangst wieder zu Deinem Text.

- Dann gab mir hier in diesem Forum mal eine echte Viel-und-lang-Schreiberin (;-)) einen wirklich wertvollen Tipp: Vielleicht magst Du für Texte dieser Art (ich mache das mittlerweile auch bei privaten e-mails) ein Word-Dokument („RUB-Texte“ oder „Foren-Texte“, whatever …) anlegen, das Du, während Du in Internetforen unterwegs bist, „verkleinert“ immer parat hast. Du würdest dann Deine Texte für’s Forum erst im Fertigzustand per copy and paste vom Word-Dokument ins Posting-Textfeld verfrachten.

Ansonsten kann Deine Idee, die Redaktion mal wegen einer Speicher-Funktion anzuhauen, sicher nie schaden, praktisch wär’s allemal! (… Wobei mir – bei der stattlichen Anzahl meiner vermeidbaren Schreibfehler – ja noch dringender an einer „Edit“ oder „Ändern“-Funktion gelegen wäre :-)))

Liebe Grüße und auch Dir und Deiner Familie ein schönes Wochenende, Feelix

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Halloooo, MM :-)

Antwort von Feelix am 11.04.2008, 21:04 Uhr

Liebe MM!

Danke für die netten Worte ... und um Deine angefragte Kluft zwischen Wunschvorstellung und Realität an u n s e r e m Familienesstisch werde ich mich gerne am Wochenende kümmern. :-))

Ich wünsch Dir einen schönen Abend und liebe Grüße, Feelix

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@Leena: "Immer eins mehr Popel!" ...

Antwort von Feelix am 11.04.2008, 21:23 Uhr

... hieß das bei uns früher. :-))

Liebe Grüße, Klein-Feelix (immerüberglücklich, wennihrdieserKillerspruchalsersteeinfiel)

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