Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von bubumama am 17.06.2011, 22:04 Uhr

Komme an meine Grenzen...

Guten Abend,

mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und sehr "wild" würde ich sagen.
Er ist laut, fordernd, sagt meist erstmal "nein" und schreit laut, wenn was nicht passt oder schlägt. Er probiert den ganzen Tag, wie weit er gehen kann, was passiert und wie ich reagiere, um dann ggf. zu lachen.

Ich weiß grad echt nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich bin manchmal echt fertig, ich will ihn nicht anschreien und auch nicht hauen, aber oft werde ich laut, einige Male hat er auch schon was "abbekommen", einen Klaps. Es ist schlimm, ich will das nicht.... aber in dem Moment.... ach ich weiß auch nícht.
Ich versuche schon immer, wenn ich merke, die Wut steigt hoch, das Zimmer zu verlassen. Nur manchmal bin ich ja woanders, ich kann ihn ja schlecht allein auf der Straße stehen lassen....

Was mache ich denn? Wie macht Ihr das? Außer Ruhe bewahren... wie krieg ich mein Kind wieder dazu, freundlicher zu sein, mir zu folgen und mal zu tun, was ich will?
Nicht dass ich ihn dressieren will, aber ich erwarte dennoch gewisse Dinge, etwa, dass er da bleibt, wenn ich sage, er soll bei mir gehen (weil Straße z.B.), oder sein Brot isst, bevor er das nächste mit anderem Belag verlangt.

Ach man, es ist so schwer mit ihm, mit meiner Tochter war das alles anders. Das ist mein Problem, ich vergleiche da zuviel. Sie war ganz anders, ruhiger, hat mehr verstanden bei Erklärungen, warum etwas so und so ist oder mal nicht geht usw.

Er hingegen hört nicht mal zu, wenn ich was erkläre oder sage. Dabei erkläre ich keine Romane.
Ich hab das Gefühl, ich werd nicht fertig mit ihm. Dabei ist er so ein toller Junge, er redet wie ein Buch, deutlich und viel, schön spricht er. Er weiß viel, er ist freundlich und lieb, mitfühlend und hat aber eben einen ausgeprägten Dickkopf.
Er hat ein tolles Sozialverhalten in der Kleingruppe bei der TaMu, er ist mitfühlend und spielt schön, auch allein.

Nur manchmal.... da bringt er mich an die Grenzen.

melli

 
7 Antworten:

Re: Komme an meine Grenzen...

Antwort von jojoja-zauberzwerge am 18.06.2011, 0:08 Uhr

das dauert vielleicht noch ein habes jahr, wenn es "hart" kommt auch noch anderthalb jahre - aber dann ist es wieder gut.

er ist absolut kein böses oder besonders schwieriges kind - sondern die allermeisten sind in diesem alter so!!!

ich empfehle dir das buch von adele faber und elaine mazlish: so sag ich` meinem kind.
es hilft sehr!

alles gute
nadja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komme an meine Grenzen...

Antwort von Fredda am 18.06.2011, 11:11 Uhr

Hör auf, die Kinder zu vergleichen. Wenn du dieses "Er sollte anders sein" loslassen kannst, geht es dir gleich besser. Meine 3 sind alle völlig unterschiedlich - und 2,5 ist eh ein anstrengendes Alter ;-)

Lg

Fredda

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komme an meine Grenzen...

Antwort von kirshinka am 18.06.2011, 11:41 Uhr

Lass ihn soviel wie möglich selbst machen, schliesse Kompromisse, schlagen geht nicht, rausgehen wenn er brüllt aber auch nicht - bleib im Raum und warte bis er fertig ist - er sollte sich doch nicht gestraft fühlen für seine Ausbrüche.

Und für dich - mach Yoga, Tai Chi oder sonstwas zur Geduldserhöhung.

Dein Sohn ist dein Sohn und nicht Deine Tochter. Jedes Kind ist anders.

Ich würde noch Jesper Juul - Dein kompetentes Kind empfeheln.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komme an meine Grenzen...

Antwort von ClaudiP68 am 18.06.2011, 12:26 Uhr

Hallo Melli,

klingt wie mein Sohn . Der ist zwar schon 11 aber es ist mir noch gut in Erinnerung.Meine Tochter (5) hingegen war auch ganz anders. Liegt in der Natur der Dinge.

Versuch Dich nicht von seiner Wut anstecken zu lassen und im Gegensatz sehr freundlich zu wirken, lächeln, auf die spielerische Ebene zu gehen. Wenn Du Dich von der Wut anstecken läßt, warum sollte er sich nicht von Deinem Lächeln anstecken lassen?

Ich weiß durchaus, dass es nicht leicht ist. Ich mußte es auch trainieren. Man muß einfach mehr innere Distanz herstellen .

Wichtig finde ich auch noch, auf Augenhöhe runtergehen, wenn Du mit ihm redest.

Vielleicht kannst Du prenzliche Situationen (Straßenverkehr) vorher absprechen und eine Belohnung ausmachen.

Ich habe Dir mal eine bildliche Darstellung gemacht: Bleib unter der Sonne und laß Dich nicht ins Gewitter ziehen.


Viel Glück und Geduld.

LG Claudia

Bild zum Beitrag anzeigen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Aufmerksamkeit...

Antwort von Jane02 am 18.06.2011, 18:02 Uhr

Hallo,
ich bin gelernte Kinderpflegerin und wir haben viel ueber solche Themen gesprochen und erarbeitet...

Oft ist solch ein Verhalten einfach nur ein Ruf nach Anerkennung... Kindern ist es dabei nicht so wichtig ob positive oder negative... und sein (Fehl-)Verhalten bewirkt, dass du dich ihm zuwendest, dass er deine Aufmerksamkeit bekommt... selbst wenn es durch schreien oder schimpfen ist (wobei Schlagen oder auch ein "Klaps" und nach Moeglichkeit auch Schreien vermieden werden sollte!)..

Versuche mal, soweit es machbar ist, sein schlechtes Verhalten zu ignorieren... also darauf nicht einzugehen... vllt ein kurzes Wort, aber mehr nicht.. dass er merkt, dass dieses Verhalten nicht deine Aufmerksamkeit erregt.. wenn er laut wird schreit, selbst wenn er vllt seine Spielsachen um sich wirft... heb das Spielzeug auf und leg es an seinen Platz zurueck und zeig ihm so, dass es dich nicht beeindruckt...

Selbst im Supermarkt, wenn er meint Theater machen zu muessen, versuche gelassen zu bleiben und nicht darauf einzugehen.. selbst wenn die Leute bloed gucken, schenk ihnen ein Laecheln und fertig... die wirst du nie wieder sehen, aber mit deinem Sohn wirst du so weiter kommen...
Will er vllt nicht an deine Hand wenn ihr ueber die Strasse wollt, schreit und schimpft er, sage dazu nichts und warte bis er sich "ausgeschimpft" hat.. dann reiche ihm nochmal die Hand, bis er sie nimmt... (ich hoffe es ist verstaendlich worauf ich hinaus will) :)

Das soll aber nicht heissen, dass du ihm gar keine Aufmerksamkeit schenkst.... das musst du sogar und zwar, wenn er sich "richtig" verhaelt... du zaehlst so viele tolle Eigenschaften deines Sohnes auf, hier musst du ihm deine Aufmerksamkeit schenken.. ihm zeigen, dass dieses Verhalten auf viel mehr Anerkennung stoesst als jedes Fehlverhalten... ihn loben, ihm Zuspruch schenken... (Bitte NICHT durch Bonbons oder aehnliches belohnen, das fuehrt dazu, dass er nur noch "lieb" ist wenn er was bekommt.. dies sollte nur als Ausnahme passieren)
auch wie schon erwaehnt sind Kompromisse sehr wichtig... und auch das Sprechen auf Augenhoehe... Kinder sollten das Gefuehl vermittelt bekommen auf gleicher Ebene zu sein.. sie hoeren auch zu wenn man mit ihnen auf Augenhoehe spricht... und sie verstehen weitaus mehr als manche denken... sie muessen sich nur gleichberechtigt fuehlen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aufmerksamkeit...

Antwort von kirshinka am 19.06.2011, 0:01 Uhr

dem ignorieren stimme ich nicht zu.

Wenn meine Tochter sauer ist, dann ist sie wirklich wütend und dann ist sie von ihren Gefühlen übermannt.

viel besser ist es, den Kindern eine Handlungsalternative nahe zu legen - statt Leute hauen - in ein Wutkissen schlagen z.b.

Bloßes ignorieren kann zweierlei zur Folge haben:
- das Kind dreht noch mehr auf, weil es eine Reaktion will und braucht (die natürlich nicht schreien ist, sondern eine ruhige Erklärung (für die es wohl erst nach dem Anfall offen ist, aber die es trotzdem braucht), dass das so nicht geht, sondern so.)
- das Kind lernt nichts, ausser dass es für seine Gefühle und deren Ausdruck Ablehnung erfährt.

Natürlich darf man sich in diese Wut nicht rein ziehen lassen und sicherlich nicht mitmachen, aber eben signalisieren man ist da, Gefühle benennen, Alternativen benennen.
-

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aufmerksamkeit...

Antwort von Jane02 am 19.06.2011, 19:43 Uhr

Ignorieren war vllt der falsche Ausdruck, aber ich hab ja auch erklärt was ich meine... eher, dass man sich davon nicht beeindrucken lässt bzw sich nicht darauf einlässt...
Und ich denke es ist was anderes, wenn ein Kind MAL sauer ist und etwas wütend wird oder ob es andauernd der Fall ist und hier scheint es ja andauernd der Fall und sie sagte, reden hilft nicht, da er nicht zuhört...
Also denke ich hier schon, dass man dem Verhalten einfach mal keine Beachtung schenken sollte, umso mehr aber, wenn er sich angemessen verhält... wenn man zb was spielt, ihm sagen wie schön man es findet so nett mit ihm zu spielen und eben all den guten Eigenschaften, welche sie aufgezählt hatte besondere Beachtung schenken...

Und wie schon gesagt, ich habe eine pädagogische Ausbildung hinter mir und rede nicht nur drauf los ;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.