Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mausezahn48 am 08.05.2020, 9:41 Uhr

Erziehung zur Bescheidenheit?

Ich habe gestern mit einem Freund telefoniert, der einen 16-jährigen Sohn hat. Er hat sich darüber aufgeregt, dass sein Sohn immer so hohe Ansprüche habe. Er selbst ist sehr bescheiden, verdient auch als Altenpfleger nicht so viel und wuppt damit seit Jahren eine 4-köpfige Familie. Sein Sohn möchte am liebsten immer das Teuerste haben. Das regt meinen Bekannten schon auf, seitdem sein Sohn ein Kind ist. Nun arbeitet der Sohn immer in den Ferien in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in der Küche. Mit dem Geld, das er dort verdient hat, hat er sich eine Uhr für 800 Euro und auch ein Smartphone für 800 Euro gekauft. Das nervt meinen Bekannten extrem, dass sein Sohn so viel Geld für eine Uhr und ein Smartphone ausgibt. Ich habe zu ihm gesagt, dass sein Sohn doch sein eigenes Geld ausgeben kann, für was er möchte. Das sieht er anders. Was ist denn Eure Meinung dazu? Ich muss aber zugeben, dass mich das natürlich auch nerven würde. Ich habe zum Glück einen sehr genügsamen 17-Jährigen, der seine Klamotten am liebsten gebraucht kauft und nur einmal im Jahr ein neues Paar Turnschuhe braucht. Das gefällt meinem Bekannten natürlich sehr gut. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man so was erziehen kann, also ob ich aktiv meinen Sohn zur Bescheidenheit erzogen habe. Vielleicht unterschwellig schon, da auch ich Verschwendung und übertriebenen Konsum hasse. Wie ist das denn bei Euch und Euren Kindern?

 
17 Antworten:

Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Maxikid am 08.05.2020, 10:24 Uhr

Ich habe 2 Mädels, die Große fast 15 ist sehr, sehr bescheiden. Sie sagt immer, sie brauche nichts. Jede Kugel Eis muss ich ihr aufnötigen. Nur beim Essen mit dem MhD ist sie nicht bescheiden. Da würde sie am liebsten immer sofort alles entsorgen und neukaufen. Sie hat auch bescheidene Freunde

Die Lütte, fast 12 ist genau das Gegenteil. Sie kommt fast täglich mit neuen Ideen und Wünschen an. Und würde, wenn sie könnte, jeden Tag power einkaufen. Auch würde sie am Liebsten jeden Tag Eis haben, Pommes kaufen etc. Sie kann da extrem hartnäckig im Betteln und haben wollen sein. Nerv....Freundeskreis, Mädels die alles bekommen.


Du siehst, 2 Mädels gleiche Familie, aber so extrem unterschiedlich. Wie in allen Lebensbereichen bei den Beiden.
LG

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Tai am 08.05.2020, 10:32 Uhr

Natürlich sind alle Eigenschaften ohne Heiligenschein und alles schlechte Verhalten Erziehungsfehler!
Da ist es schön, dass du alles richtig gemacht und richtig vorgelebt hast.

Ich finde es befremdlich, dass du dich hier über die vermeintliche Verschwendung eines anderen Kindes auslässt.
Deine These stimmt hier schon gar nicht, denn der Vater lebt ja offensichtlich auch Bescheidenheit vor.

Natürlich kann man sich als Eltern ärgern, wenn man meint, das Geld wird verdummt.
Aber dieser Junge verdient sich sein Geld mit 16 und arbeitet in den Ferien für seine Wünsche. Er erwartet ja nicht, dass ihm das von anderen bezahlt wird.
Das finde ich großartig, da müssen die Eltern gute Erziehungsarbeit geleistet haben.

Mein Sohn hat mit 16 nirgends gejobbt, der war zu bequem.
Und deiner?

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Maxikid am 08.05.2020, 10:34 Uhr

Nachtrag: Auch hier: meine Große arbeitet auch. Und ich denke, die Lütte wird sich sehr dagegen wehren.
Und die große ist sehr fleissig, was Schule betrifft, der Lütten ist alles so sch...ß egal. Ich weiß nicht, was aus der mal werden soll.

LG

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Perspektiven am 08.05.2020, 10:44 Uhr

Hallo Mausezahn48,

ich würde erst aktiv werden, wenn mein Sohn Geld von mir haben will, weil er z. B. keines mehr hat.

Sonst könnte ich auch meine Meinung dazu sagen und ihn bitten mir mitzuteilen welchen Vorteil er darin sieht und das einfach wertfrei. Nur um ihn zu verstehen.

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von pauline-maus am 08.05.2020, 12:31 Uhr

ich bin nicht so perfekt wie du, mein kind hat auch die abenteuerlichsten wünsche , darf sie auch haben .
und bescheidenheit ,naja w fängt das an und hört auf?
ich erfülle meinem kind gerne wünsche aber nicht jeden.
ich kaufe ihr auch mal etwas teures aber nicht nur.
ich selber gönne mir auch gern mal was und das darf sie auch sehen und mitleben.
das leben soll freude machen und etwas dekadenz ist nicht dramatisch.
sicher wollte dein bekannter sich nur mal ausk...zen und nicht ,das du das weiterverfolgst und als diskussionsgrundlage nimmst , um dich besser darszustellen als pädagogisch wertvlle mutter

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Perspektiven am 08.05.2020, 13:26 Uhr

Zu der Frage: "Wie ist das denn bei Euch und Euren Kindern?"
muss ich hinzufügen: Ich bin Großvater und habe noch keine Enkelkinder in diesem Alter.

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Das ist nicht unbescheiden!

Antwort von Windpferdchen am 08.05.2020, 14:34 Uhr

Hier geht’s ja um zwei Dinge: zum einen um die Tatsache, dass der Sohn Deines Bekannten fleißig gearbeitet hat für die Konsumgüter, die er sich gekauft hat. Das finde ich nicht unbescheiden, sondern in Ordnung. Schlimm finde ich es nur, wenn schon Teens alles in den Allerwertesten geschoben kriegen, ohne dafür etwas tun zu müssen.

Meine Tochter hat sich ihr iPhone auch selbst verdient mit einem Ausfhilfsjob, das finde ich völlig legitim. Denn so weiß sie, was das Geld wert ist, sie hat nämlich dafür (zu Mindestlohn) hart gearbeitet. Sie ist übrigens überhaupt nicht unbescheiden, sondern rechnet bei vielen Dingen sehr genau, ob sie sich das leisten will oder nicht. Seit sie jobbt, ist sie viel sparsamer und bewusster beim Geld. Das iPhone war aber ein Herzenswunsch. Sie spendet übrigens von ihrem bisschen Geld sogar etwas für den Tier- und Naturschutz, und zwar regelmäßig.

Das zweite Thema ist die Erziehung zur Bescheidenheit. Ich denke, dass Bescheidenheit das falsche Wort ist. Warum sollte man sein Licht unter den Scheffel stellen und sich absichtlich klein machen? Was hier besser passt ist vielleicht, ein guter Umgang mit Geld, ein Augenmaß, und ein Sinn dafür, dass Konsum allein nicht trägt, wenn man nichts Wichtigeres im Leben gefunden hat.

Augenmaß fürs Geld kommt ganz einfach, indem man vorlebt, dass das Geld ein Thema ist, über das in der Familie offen gesprochen wird. Wir diskutieren vor unseren Kindern, ob und was wir uns leisten wollen. Ob das sofort geht, oder wir dafür ein wenig ansparen wollen. Wie lange wir den Kredit für unser Haus noch bedienen müssen. Wieviel Unterhalt wir für die studierende Tochter aufbringen können. Und dass die Kinder, wenn ihnen Taschengeld/Unterhalt nicht reichen, eben jobben müssen.

Wir leben unseren Kindern außerdem vor, dass es Dinge im Leben gibt, die weitaus wichtiger sind als Konsum. Wir leben soziales Engagement vor, und nicht zufällig interessieren sich auch unsere Kinder dafür, sie spenden und helfen.

Vielleicht hat Dein Bekannter selbst wenig Interessen und ist sehr genügsam. Das heißt aber nicht, dass sein Sohn genau so sein muss, oder dass er automatisch unbescheiden ist, wenn er sich etwas Schönes kauft. Wichtig ist, dass Dein Bekannter dem Sohn Werte vermittelt, also Mitgefühl und Engagement vorlebt, mit ihm über Gott und die Welt spricht und darüber, was IHM wichtig ist.

Wenn er mit dem Sohn auf diese Weise im echten, tiefen Gespräch bleibt, dann wird der Sohn auch wissen, dass Konsum nicht alles ist, und worauf es vor allem ankommt. Eine Tiefe in seinem Leben zu haben, schließt ein Smartphone oder eine schöne Uhr aber überhaupt nicht aus! Wichtig ist, dass man eben nicht NUR das hat. Ein Gespür für die echten, bleibenden Dinge erreicht man als Eltern aber nicht mit Meckern und Kritisieren, sondern nur mit Vorleben, Reden und Sensibilisieren fürs Thema.

LG

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Butterplätzchen am 08.05.2020, 15:37 Uhr

Meine Bekannte hat drei erwachsene Töchter. Alle wurden und werden gleichwertig behandelt was das Finazielle angeht.
Nummer 1: Extrem sparsam bis geizig.
Nummer 2: Genügsam und gibt kaum Geld aus. Konsum ist ihr nicht wichtig bis egal.
Nummer 3: Haut raus was geht. Sobald Geld reinkommt isses weg.

Mein Kind ist genügsam und wenn, dann kauft es sich keinen Schrott. Sondern was "wertiges". Geht gerne essen und ins Kino.

Möglicherweise gefällt dem Sohn das genügsame Leben nicht? Oder ihm mißfällt dass der Vater seine Art zu konsumieren dauerkritisiert? Da isses klar dass sich das Kind nicht in eine Richtung entwickelt die dem Vater passt.
WENN der Sohn sich was Teueres wünscht und es bkommt, soll der Vater nihct meckern. Sondern das Kind zuzahlen lassen. OHNE zu meckern. Haben wir bei teuren Wünschen zu Geb oder Weihnachten gemacht.
Wenn er sich was von SEINEM Teures kaufen will, warum nicht? Es ist SEIN Geld. Warum muss der Vater auch DA noch meckern? Mißgönnt er das dem Sohn? Ist er neidisch?
Soll der Sohn von seinem Verdienstwas der Familie abgeben?? DAs wäre echt schräg.

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Butterplätzchen am 08.05.2020, 15:41 Uhr

Und warum ist das so ein Streitpunkt. Wenn das Kind einen guten Charakter hat, empathisch ist. Sich für die Wrelt interessiert. Sich für andere interessiert (was es durch den Ferienjob offensichtlich tut).
DAS ist doch was wichtig ist.
Wenn das so ist. Und der Vater sich lediglich an der Art zu KOnsumieren aufhängt. DANN Hat der Vater ein Problem. Nicht das Kind

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Monroe am 08.05.2020, 16:39 Uhr

Da spielt wahrscheinlich auch der Freundeskreis mit rein.
Ich denke aber, in dem Alter MUSS man mit seinem eigenen Geld weder sparsam noch bedacht umgehen, wenn man es nicht möchte.
Klug wäre es zwar. Aber ich habe in meinem Leben höchstens 3 Leute kennengelernt, die in dem Alter nicht ihr ganzes Geld verprasst hätten.
Von daher finde ich es jetzt erstmal nachvollziehbar.
Warum sich dein Freund allerdings so darüber aufregt, was der Sohn mit seinem Geld macht, ist mir in Rätsel. Unterschwellige Neid?
Das Tadeln wird den Sohn nicht unbedingt zur Sparsamkeit bringen, also kann man sich auch einfach mit ihm freuen über die Dinge, die er sich vom SELBST ERARBEITETEN Geld geleistet hat.
Ich finde das eine super Leistung, die man auch würdigen sollte

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von DK-Ursel am 08.05.2020, 17:04 Uhr

Hej!

Ich habe 2 Töchter, die beide bei uns unter denselben - gleichen - ä hnlichen (?) - Bedingungen aufgewachsen sind udn erzogen wurden. Jedenfalls auch,was "Bescheidenheit" angeht.
Die eine spart - achte sehr auf ihr Geld, von kleinauf, die andere gibt es mit vollen Händen aus.
ich habe gelernt, beide zu sehen und das ist leicht, wenn Du Dir mal ein konkretes Beispiel nimmst:
Beide Kinder bekamen für das allj. Fest im Ort den gleichen Betrag - die eine kommt mit Haarspangen oder einer kleinen Kette zurück, hat sich noch eine Karusselltour geleistet und ein Eis geschleckt.
Die andere ist so oft wie möglich Karrussell gefahren, hat natürlich auch Eis gegessen und kommt ohne irgendwas in der Tasche zurück.
Wer hatte mehr Spaß???
Wer hatte mehr von seinem Geld???
Und hätte die Sparsame sich mehr gefreut, wenn sie alle die Karussellfahrten und Eiswaffeln gehabt hätte, aber keine bleibende Sache?
Hätte sich das im Jetzt lebende Kind mehr gefreut, wenn es wie die Schwester mit Schmuck und Haarspange noch Monate später was von dem Geld hätte?
ich glaube. NEIN!

Der Spruch des aklten fritzen, daß jeder nach seiner Facon selig werdensolle, ist genau das - hört sich einfach an und ist superschwer, vorallem,wennes ums eigene kInd geht.
Genau wiederSpruch: Hauptsache, mein Kind wird glücklich.
Prüft Euch selbst, wieviel von EURER ureigensten Vorstellung von Glück Ihr doch gerne beim Kind sehen möchtet und wie viel Ihr wirklich DESSEN Vorstellung von Glück akzeptiert und respektiert.

Unsere Kinder haben gelernt, daß man mit wenig auskommen muß,wenn man wenig hat. Daß man manchmal auf große Wünsche sparen muß. Daß man nicht alles sofort und jetzt und nun bekommt, bekommen kann.
Aber ich habe sogar von der sparsamen Tochter erklärt bekommen, daß sich die andere eben NICHT über ein preiswerteres Handy freut, wenn sie sich doch von Herzen das andere gewüsncht hat - dann lieber warten.
Und wenn sie heute mit ihrem Geld die teuersten Handys kauft und dafür in anderen Dingen verzichtet: Wer bin ich, ihr da rein zu reden???
Was gar nicht ginge, wäre, wenn das Kind sich seine Wünsche durch mich finanzieren wollte. Auch nicht indiekt, wennw ir also z.B. ausgemacht haben, vom Taschengeld wird dies und jenes bezahlt, wenndann aber dafür kein Geld mehr ist,w eil vom Taschengeld das teuerste Handy bezahlt wurde. Dann geht dies und jenes eben nicht, Pech gehabt.
Das geht nicht, das weiß sie, das versucht sie auch wirklich nie.
Also habe ich doch Respekt vor ihrem Leben,w ie ich erwatre, daß sie meins respektietr.

Damit kommen wir sehr gut klar - ich finde, der Vater sollte sich zurückhalten, denn wenn der Sohn das Geld selbst erarbeitet hat, ist es sein Geld, das kann er zum Fenster rauswerfen oder sparen - wie er möchte. Nur darf er nicht stattdessen anderes vom Vater finanziert bekommen, was er eigentlich selbst finanzieren müßte, aber aufgrund von "Verschwendung" dann eben nicht kann.

Ich glaube übrigens, daß beide Töchter sehr gut mit Geld umgehen können: sie wissen, daß sie auf manches warten = sparen müssen, sie wissen, daß wir nicht zuschießen, wenn bei denen plötzlich Luxuswünsche Vorrang haben und wir die alltägl. Dinge finanzieren sollen, sie kommen klar - aber eben jede auf ihre Weise, von denen die eine mir persönlich mehr liegt als die andere - es KÖNNTE aber auch umgekehrt sein, oder?


Gruß Ursel ,DK

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Sille74 am 09.05.2020, 18:49 Uhr

Ich finde, "Bescheidenheit, also in dem Sinn, dass sich nichts geleistet wird, obwohl man es kann, ist nichts, was einem Kind notwendigerweise anerzogen werden muss. Wichtig ist, dass keine Großkotzigkeit da ist, keine "Großmannssucht" und im Übermaß konsumiert wird, also mehr als Geld da ist, und nicht dauernd gefordert wird à la "kauf mir dies, kauf mir das", "ich brauche dringend ...". Ich finde nicnt, dass Bescheidenheit eine Zier ist, solange man, wie gesagt, nicht mit seinem echten oder angeböichem Wohlstand prahlt und nicht über seine Verhältnisse lebt.

Klar, eine Uhr und ein Smartphone für je 800 Euro müssen nicht sein. Aber der Junge hat dafür gearbeitet (und das auch noch im sozialen Bereich) und hat sich das sozusagen verdient. Natüelich wäre es vorausschauend, auch etwas schon anzusparen. Aber ich finde, in dem Alter, in dem der Junge jetzt ist, ist freiwillige Arbeit (neben gut laufender Schule) Bonus. Für die Zukunftsvorsorge sind meiner Meinung nach in dem Alter npch die Eltern zuständig.

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von pauline-maus am 09.05.2020, 22:02 Uhr

Ein wahres Wort..
Kein Kind oder Jugendlicher spart oder erarbeitet sich Geld für " eventuell später" oder gut,vielleicht gibt es ja den einen oder anderen abe erwarten kann und darf man das nicht.
Sie leben im Hier und Jetzt, haben Träume , die wir vielleicht nicht verstehen und wollen diese träume auch leben.
Ichbhabe schon Dinge verschenkt , wo ich nur mit dem Kopf schütteln konnte ,auch über nicht gerechtfertigte hohe Preise aber Kind war glücklich und ich somit auch.
Natürlich sage ich auch nein wenn es ueberhand nimmt und meinen finanziellen Rahmen sprengt. Das ist dann OK und Kind mosert auch nicht.
Sparen für den Lebensunterhalt können sie später , denn genau wie du sagst, dafür sind wir noch zuständig.

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von kaempferin am 15.05.2020, 19:56 Uhr

Also meine persönliche Meinung hierzu: Ich finde es gut, dass der Sohn Deines Bekannten in seinen Ferien in der Küche einer Einrichtung für Behinderte arbeitet - Ansprüche hin oder her. Jedenfalls Hut ab! Denn ich wäre in diesem Alter - also mit 17(+/-) noch viel zu faul dafür gewesen. Und von daher finde ich, dass man ihm dann nicht auch noch vorschreiben und daran herumkritteln sollte, wofür er dann sein (selbst verdientes!!!) Geld ausgibt. Denn er hätte schließlich die Arbeit dort auch sein lassen - und weiterhin bei den Eltern nur die Hand aufhalten können. Macht er doch aber nicht. Und da sollte man als Eltern dann nicht auch noch mit reinreden.

Aber trotz alledem sehe ich das ganze auch ambivalent: Ich kann auch die Eltern bzw. den Vater verstehen, dass es ihm nicht so ganz recht ist, wenn sein Sohn sein gesamtes Geld, was er dort verdient, für eine (überteuerte!) Uhr sowie für ein (überteuertes!) Handy/Smartphone ausgibt. Bleibt nämlich dann zu hoffen, dass er dann nicht die Hand bei den Eltern für andere Dinge aufhält, weil er ja schon sein ganzes Geld für - quasi - einen "Unsinn" ausgegeben hat. Und klar sollte er von daher lernen, sein (selbst verdientes) Geld auch einzuteilen bzw. dies einzuteilen lernen. Aber andererseits... siehe weiter oben. Man muss ihm auch unbedingt zugestehen, dass er sich nun endlich lang gehegte Wünsche erfüllen kann, was vorher nicht möglich gewesen wäre.

Ich kenne das nämlich auch noch von meinen Eltern, dass sich die auch immer, als ich Schülerin bzw. Teenie/Jugendliche war, eingemischt haben, wofür ich mein Geld ausgeben "soll(te)". Wie bereits weiter oben erwähnt, war ich damals zwar noch zu faul, um in meinen Ferien zu arbeiten (habe diese lieber anderweitig genossen), aber ich bekam immer zu gewissen Anlässen von meinen Großeltern einen größeren Batzen Geld geschenkt. Und eben da wollten meine Eltern mir auch immer vorschreiben, dass ich dieses lieber sparen, nicht für "irgendeinen "Quatsch" ausgeben soll(t)e. Und das hat mir auch überhaupt nicht gepasst, denn das war schließlich mein(!) Geld - auch wenn ich es "nur" geschenkt bekam. Aber es war mein(!) Geld.

Und ich habe leider in meiner Ausbildung, die ich vor Äonen gemacht habe, nicht(s) verdient, sondern hierfür musste bezahlt werden, was mein Vater seinerseits übernommen hat. Also wie bei Kosmetikerin, Fußpflegerin und Co. Und wir (meine damaligen Ausbildungs-"Mitstreiterinnen" und ich) hatten seinerzeit während unserer Ausbildung andere junge Leute kennengelernt, welche ein Funkgerät besaßen und wir uns seinerzeit gegenseitig zufunkten. Handy, Smartphone, Internet und Co. gab es damals nämlich noch lange nicht. Und von daher fand ich das Funken so cool, dass ich mir - aufgrund dessen, dass ich/wir ja noch nichts verdient habe(n) - von meinen Eltern auch so ein Dingen (Funkgerät) gewünscht. Aber ich bekam es nicht, weil meine Eltern kein Geld für "solch einen "Quatsch" ausgeben wollten. Und ich muss sagen, dass ich sie da diesbezüglich sogar - im Nachhinein - verstehen kann. Denn als Eltern muss man tatsächlich nicht für jeden Quatsch, was das Jungvolk so will, Geld ausgeben.

Aber dafür bekamen wir während der Ausbildung auch mal 100 DM (damals noch) Praktikumsgeld, welches ich dann sofort in Klamotten umgesetzt habe. Und da habe ich auch von meinem Eltern eins auf die Mütze bekommen, warum ich mein Geld dafür ausgegeben habe. Na danke schön aber auch... :-(

Und später, als ich schon längst eigenes Geld verdient habe, immer noch ab und an. Einmal, als ich von meinem Vater (Eltern waren geschieden) wieder zu einem gewissen Anlass (Weihnachten oder Geburtstag) Geld bekam, meinte er, er wolle nicht, dass ich das für meine damalige (Flug)reise ausgebe. Und ich darauf, dass ich das auch gar nicht vorhatte, sondern selbige längst von meinem verdienten Geld bezahlt hätte.
Tja, und von daher kann ich mich in den jungen Mann sehr gut hineinversetzen und ich finde, Dein Bekannter (also der Vater des jungen Mannes) sollte sich da doch mehr zurückhalten. Auch wenn sein Sohn mit 17 noch nicht volljährig ist, wenn auch bald. Denn wie sonst soll er lernen, mit Geld umzugehen, wenn sich der Vater oder die Eltern immer einmischen? Er wird schon noch lernen, dass er später, wenn er dann irgendwann mal alleine lebt oder eine Familie hat, nicht seinen ganzen Verdienst ausgeben kann - wie wir es alle gelernt haben.

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von kaempferin am 15.05.2020, 20:00 Uhr

Nachtrag noch, da vergessen: Warum muss man denn so zwanghaft bescheiden sein?! Man kann und darf sich doch auch mal etwas gönnen, oder?! Ich bin heute auch nicht immer bescheiden und gönne mir auch dies und das und etwas Schönes.
Und wie eine meiner Vorschreiber/innen bereits angemerkt hat - Bescheidenheit ist nicht immer nur eine Zier. Denn man kann es damit auch übertreiben - und genau das macht Dein Bekannter.

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von Jayjay am 18.05.2020, 10:55 Uhr

Sagen wir mal so: Für dieses Geld würde ich nicht mal jetzt ein Smartphone oder eine Uhr kaufen. Es wirkt auf mich protzig.
ABER man muss ja auch das Gesamte sehen. Erstens verdient der Junge sein Geld selbst. Zweitens ist er in anderen Bereichen ja vielleicht sehr bescheiden? (Auch wenn du schreibst, er wolle immer das Teuerste haben - will er das wirklich? Oder geht es nur um einzelne Dinge?

Ich selbst bin auch eher bescheiden, ich drehe das Geld mehrmals um, ehe ich mir etwas gönne. Das liegt sicherlich daran, dass mein Vater sehr genügsam ist und fast alles überflüssig findet. Als Jugendliche fand ich das ziemlich nervig (er war allein erziehend). Mein Taschengeld war normal. Klamotten bekam ich bezahlt, aber nur das Nötigste. Alles andere war halt überflüssig in seinen Augen. Und wenn ich dann doch mal was Bestimmtes wollte, habe ich mir mehrmals überlegt, ob ich mein gespartes Geld dafür ausgebe... (eher hab ich es dann nämlich in Platten oder Bücher investiert, und bargeldlos wollte ich auch nie sein.)
Aber, und da war er wiederum nicht bescheiden, wenn es um Bildung und Sport ging, war er großzügig. Sprachreisen? Kein Problem. Spezielle Sportschuhe (ich habe Leistungssport betrieben)? Auch kein Problem. (Sportklamotten an sich fielen dann aber wieder in die Rubrik "nur so viel wie nötig"). Er hatte halt seine Prioritäten.

Mein Bruder hat übrigens sein Geld immer sehr gerne ausgegeben. Es musste zwar nicht immer das Teuerste sein, darum ging es ihm nicht, aber er brauchte halt für alles Mögliche Geld, wo ich sagen würde: Braucht man nicht (da bin ich fast schon wie mein Vater). Bei ihm ist es dann auch so, dass er halt auch mal kein Geld mehr hat. War schon immer so, ist immer noch so.


Mein Mann hat übrigens auch oft Probleme Geld auszugeben. Seine Mutter lästert immer, dass er schon als Kind geizig gewesen sei. Seine Eltern, allen voran seine Mutter, haben immer gerne alles gekauft. Von ihnen kann er sein Verhalten zum Geld also eigentlich nicht haben...

Wie man sieht, muss es nicht unbedingt an der Erziehung oder am Vorleben liegen...

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Re: Erziehung zur Bescheidenheit?

Antwort von kaempferin am 03.06.2020, 12:33 Uhr

"Sagen wir mal so: Für dieses Geld würde ich nicht mal jetzt ein Smartphone oder eine Uhr kaufen. Es wirkt auf mich protzig."
Also protzig wirkt das auf mich nicht. Denn vielleicht war das auch ein lang gehegter Wunsch des jungen Mannes? Wer weiß? Ich würde (vielleicht/wahrscheinlich) mit einem "extra" verdienten Geld mir irgendeinen lang gehegten Wunsch erfüllen, welchen ich mir bislang nicht leisten konnte. Nicht immer; ganz klar; ginge ja auch gar nicht, aber einmal; wie gesagt; warum nicht?!

"ABER man muss ja auch das Gesamte sehen. Erstens verdient der Junge sein Geld selbst."
Genau - so sieht es nämlich aus.

"Wie man sieht, muss es nicht unbedingt an der Erziehung oder am Vorleben liegen..."
Auch das sehe ich ganz genauso - auch an mir selbst. Meine Eltern waren auch "bescheidener" als ich. Sprich; ich selbst bin zwar nicht... hmmm... "unbescheiden", aber ich gebe auch Geld für Dinge aus, für die meine Eltern es meine Eltern nicht getan hätten. Zumindest mehr oder weniger.

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