Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Minimonster am 12.05.2012, 11:59 Uhr

Bin bei allem so verunsichert und verkopft... (sehr langes Ausheulposting)

Hallo,
ich bin zur Zeit ziemlich durcheinander, vielleicht habt ihr eine Idee oder Tipps, wie ich aus diesem Chaos einen Ausweg finde.
Zur Zeit versuche ich, einiges in meinem Leben (alte Gewohnheiten und Einstellungen, die mir und damit auch meinen Kindern nicht gut tun) zu überdenken und zu verändern, auch im Rahmen einer Verhaltenstherapie, die bald anlaufen wird.
Zwar betrifft das "Hauptproblem" nicht meine Kinder, aber bei all dem, was bei mir emotional usw. angestoßen wird, geht es auch um Selbstwert/Selbstzweifel, Erwartungen an mich und andere etc. - und ich weiß und merke, dasss sich all das auch im Umgang mit den Kindern niederschlägt und schon niedergeschlagen hat.
Ich beobachte mich und mein Verhalten, meine Kinder, ihre Reaktionen auf mich, dann wieder meine Reaktion usw. und oft sind es Situationen, in denen ich merke "Oje, das war/ist nicht gerade gut gelaufen, da reagiere ich nicht richtig, dies ist übertriebener Druck, da setze ich mich nicht durch" etc. Versteht ihr?
Ich bin gar nicht mehr unbefangen, weil ich merke, dass ich ziemlich viel falsch mache, was meinen (lieben, vermutlich ganz normalen) Jungs nicht gut tut. Aber ich kann auch nicht aus meiner Haut und "plötzlich alles anders machen".
Ich bin keine entspannte, liebevolle, verständnsivolle Mutter, ich sage manchmal so doofe Sachen, dass ich im nächsten Moment denke, was war das denn, weißt du das nicht besser?
Und ich kann kaum unterscheiden, was "normales Kinderverhalten" ist, wo ich entspannt sein dürfte, könnte, solle, oder wo Eingreigfen nötig wäre.

Mist, Mist, Mist. Ich bin innerlich total gestresst und springe auf jede Kleinigkeit an. Das ist für alle Beteiligten nervig.
Ich bin genervt von mir, von meinen Jungs... wenn mein Mann nicht wäre... wenn der Zeit hat, bin ich froh, dass diese ganze Verantwortung nicht auf mir allein ruht.
Ich glaube als AE wäre ich eine Katastrophe und ich habe Angst vor all den Problemen, Komplexen, etc. die ich vielleicht schon bei den Jungs angerichtet habe - und wie sich das jetzt und später niederschlägt.

Theoretisch weiß ich um all die guten Tipps und Tröstversuche, aber irgendwie stecke ich gerade in einem so doofen Hamsterrad, dass es furchtbar ist. Mich macht das echt unglücklich.
(Das Ganze ist dann wiederum nicht so hilfreich dafür, dass ich doch gerade lernen möchte, mich selbst mehr zu lieben, nicht so unter Druck zu setzen etc.;-))

Die VT läuft erst an und ich habe erst in zwei Wochen den nächsten Termin, außerdem ist die Frau vielleicht noch gar nicht die Richtige - ausheulen kann man sich bei der, glaube ich, nicht.
Was könnte ich tun?
Mit Entspannung etc. "tu" ich mich immer noch sehr schwer, und auch wenn ich was Schönes zum Abschalten gemacht habe - sobald die nächste Auseinandersetzung (nicht im Sinne von Streit, sondern ganz wörtlich gemeint) ansteht, ist die Gelassenheit vorbei.

Natürlich haben wir auch viele schöne Momente, das weiß und merke ich, es ist nicht nur alles doof, aber gerade wenn es um normale Abläufe, Termine, Aufgaben im Alltag geht, bin ich mega genervt und angespannt.

Danke für's Lesen - wenn jemand einen Tipp oder Trost hat, wäre ich so froh.

LG, M.

 
15 Antworten:

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"...

Antwort von lanti am 12.05.2012, 12:50 Uhr

Hallo,

manchmal hilft es fürs erste ja schon einfach alles mal niederzuschreiben, was Du ja jetzt hier auch getan hast

Deine Probleme mit Dir selbst besprichst Du vermutlich wirklich am besten in der Verhaltenstherapie und legst Dir ansonsten grundsätzlich die Einstellung zu, dass man es immer nur so gut machen kann, wie man es gerade weiß und dass es egal ist, was andere denken.

Wie alt sind Deine Söhne denn und was sind die "Haupt-Konflikte" bzw. Situationen, in denen Du Dich fragst, ob ihr Verhalten unbedenklich ist oder Du eingreifen musst?

Es ist zwar immer schwer so etwas von außen zu beurteilen, aber vielleicht kann man mit ein paar mehr Infos doch einen Rat geben

Dass Du Dir Hilfe gesucht hast, zeigt auf jeden Fall, dass ihr auf einem guten Weg seid!

GLG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"... (sehr langes Ausheulposting)

Antwort von Sternspinne am 12.05.2012, 13:26 Uhr

Ich glaube, dass ist insgesamt bei uns Eltern so, dass man eben gar nichts mehr unbefangen machen kann. Es gibt so viele Bücher, Anregungen, "Verpflichtungen" und was weiss ich nicht noch alles.

Ich kenne diesen Zwiespalt auch sehr gut. Manchmal (im Vergleich mit der eigenen Kindheit) bin ich zutiefst erschrocken, was man auch ohne es zu wollen Schlimmes bei den eigenen Kindern anrichten kann (z.B. meine Eltern ). Und hoffe dann, dass es bei mir und meinen Kindern bitte anders sein möge).

Ich würde sagen, geh mit deiner Therapie an die schlimmsten Baustellen ran.
Aber ein guter Teil von dem, was du beschreibst, würde ich auch unter alltäglichem Wahnsinn laufen lassen. Die Kinder gehen vermutlich gelassener damit um als du selber. Die Probleme, die ihr miteinander habt gehören eben zu ihrem Leben dazu und wird Teil ihrer "Lebensaufgaben" sein.
Und es muss schließlich auch genervte Menschen geben, stell dir vor, die Welt wäre voll von liebevollen, freundlichen dauergrinsenden Mamis, wäre das nicht grauenvoll?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es reicht, die Hälfte richtig zu machen...

Antwort von Astrid am 12.05.2012, 15:18 Uhr

Hallo,

ich glaube, das Verkopfte ist vielleicht gar nicht so sehr das Problem. Sondern Deine überhöhten Erwartungen und Anforderungen an Dich selbst. Du möchtest gern alles in der Erziehung gut und richtig machen und hast ständig Angst, Deinen Kindern zu schaden. Eine Zeitlang ging es mir auch so, ich kenne das. Aber mit so einem hohen Selbstanspruch muss man zwangsläufig jeden Tag grandios scheitern. Weil dies nämlich natürlich niemand schafft.

Wenn Du eine Therapie machen möchtest, fände ich eine Gesprächstherapie eventuell sinnvoller, um die Ursachen für Dein mangelndes Selbstwertgefühl aufzudecken. Das kann eine Verhaltenstherapie nicht leisten. Sie eignet sich vielleicht eher für akutere Probleme, wie z. B. Angst- oder Panikattacken, Spinnenphobien, Höhenangst etc.. Menschen mit zu hohem Selbstanspruch hatten manchmal Mütter oder Väter, denen sie selbst auch nie genügt haben, um deren Liebe sie sich ständig bemühen mussten, von denen sie nur für Leistung Anerkennung bekamen und die eigene Schwächen und Fehler nie zugegeben haben. Vielleicht war es bei Dir ähnlich?

Du brauchst aber keine Angst zu haben, Deinen Kindern zu schaden, nur weil Du nicht 24 Stunden am Tag geduldig, gelassen, liebevoll bist. Mir hat mal eine befreundete Therapeutin gesagt: "Es reicht, in der Kindererziehung die Hälfte (!) richtig zu machen, um keinen Schaden bei den Kindern anzurichten. Mehr ist gut, aber nicht nötig." Ich glaube, diesen Satz solltest Du Dir irgendwo aufhängen, damit Du verstehst, dass Du als Mutter gut und richtig genug für Deine Jungs bist!

Bedenke auch: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, das gilt erst recht für Eltern. Kluge Psychologen betonen, dass die Hälfte in uns dunkel ("böse") ist. Ungeduld, Reizbarkeit, Aggressionen, Ungerechtigkeit - solche Dinge sind nicht DEIN Problem, sondern unser aller Problem - schlicht, weil wir Menschen sind. Denke an das Yin-Yang-Symbol, es ist viel wahrer und weniger romantisch, als man es sich oft klar macht. Erlaube Dir, zur Hälfte "dunkel" zu sein, ungute Gefühle und Impulse zu haben, das ist normal! Und falls Du nicht anstrebst, noch in diesem Leben eine Heilige zu werden (was noch niemand MIT Kindern bisher geschafft hat), wirst Du Dich damit abfinden müssen, dass Scheitern und Erfolg sich in der Erziehung oft die Waage halten.

Naja, und noch etwas muss mal knallhart gesagt werden: Kinder kriegen Einen! Sie fördern alle unsere unguten Eigenschaften gnadenlos zu Tage und drücken absolut treffsicher all die Knöpfe, hinter denen sich unsere größten Schwachpunkte befinden. Menschen ohne Kinder können sich ein Leben lang einreden, sie seien ausgeglichen, geduldig, weise. Menschen MIT Kindern kriegen jeden Tag aufs Neue gezeigt, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Denn Kinder kitzeln nicht nur das Beste aus uns heraus - sondern zugleich auch das Schlechteste. Einfach, weil sie anstrengend sind, extrem ausdauernd in ihren Forderungen, ständig präsent und weil sie uns fast nie Ruhe gönnen.

Wenn Du es schaffst, Dich als durchschnittliche Mutter mit Fehlern, Ecken und Kanten anzunehmen, brauchst Du auch nicht mehr jede Deine Handlungsweisen oder die Reaktionen Deiner Familie argwöhnisch zu beobachten. Wenn etwas schief ging, dann denke kurz: "Oh, das war jetzt nicht so toll. Schlimm war's auch nicht, es ist schnell vergessen." Entschuldige Dich dann kurz oder erkläre den Kindern, warum Du gerade so ungeduldig warst. Das ist wichtig und meist etwas, das die eigenen Eltern NICHT getan haben (was Du also relativ leicht wirklich richtig machen kannst!) - und gehe dann zur Tagesordnung über! Auch der dänische Familientherapeut und Bestseller-Autor Jesper Juul betont, man solle eigenes Fehlverhalten als Eltern möglichst rasch abhaken, weil dies auch für die Kinder besser ist, als wenn sie mitbekommen, dass man sich quält (dies nämlich verunsichert sie).

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

oh, das kenne ich

Antwort von groschi am 12.05.2012, 17:29 Uhr

ich wäre auch gerne eine beherrschte, entspannte, immer-lächelnde, stets ruhige, erklärende mutter. was habe ich mir einen stress gemacht, um allen ratgebern gerecht zu werden? was hatte ich abends bauchweh, wenn ich mal einen tagesrückblick gemacht habe..

irgendwann habe ich mein kind angesehen und gesagt "sprotte, was mache ich hier für einen mist?"...
kinder haben keinen anspruch auf perfektion. kinder haben das recht auf eine authentische mutter.
erziehen ist nicht wie eine sprache lernen. man kann keine vokabeln lernen. sämtliche ratgeber können impulse und andere sichtweisen geben, aber sie sollten kein allgemeingültiger leitfaden sein

hör auf dich. schau dir deine kinder an. sehe das gute und entspann dich

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"... (sehr langes Ausheulposting)

Antwort von M. am 12.05.2012, 18:41 Uhr

Ich habe jetzt wenig Trost für Dich, aber ich verstehe Dich, mir geht´s ganz ähnlich!!!

Liebe Grüße

M.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke...

Antwort von Minimonster am 12.05.2012, 19:11 Uhr

Hallo,
Ich danke euch für eure verständnisvollen Worte und Anregungen.
Ja, das Niederschreiben tat gut - und auch, eure Antworten zu lesen :-)
Auf alles kann ich jetzt nicht eingehen, da ich gleich mit den Jungs noch eine kurze Radtour machen will (ohne Termindruck geht's mir schon mal erheblich besser, das merke ich jedes WE, jede Ferien).
Eine PT habe ich vor einigen Jahren schon mal gemacht, da ich, als die Jungs ganz klein waren, eine depressive Phase hatte. Viele Hintergründe und Ursachen für meine überhöhten Ansprüche an mich und tw. auch andere kenn' ich also theoretisch, habe sie aber offensichtlich immer noch nicht überwunden.
Eure klaren Worte dazu waren hilfreich und ich werde eure postings auch sicher öfter nochmal lesen.
Eine VT mache ich diesmal, da es mir vorrangig darum geht, wie ich (falsch) reagiere, wenn ich an meinen Ansprüchen (also quasi fast immer) scheitere, wie ich mit mir umgehe usw.

Meine Jungs sind 6 und 8 - und ich weiß, dass ich (viel zu) viel von ihnen erwarte. Alles "beackern" kann ich momentan nicht, aber ich hoffe, dass ich die Geduld, positive Aufmerksamkeit und Zuwendung, die ich mir gegenüber antrainieren möchte, dann auch leichter auf meine Jungs übertragen kann, weil ich lerne, nachsichtig(er) mit "dem Menschen an sich" zu sein.

Beruhigend fand ich, dass ihr mir noch mal klar gemacht habt, wie sehr Kinder faktisch/objektiv stressen und das das Ganze nicht nur mein Problem ist...

Übrigens, auch wenn's lachhaft und absurd klingt: Ich bin Pädagogin (und auch eigentlich eine ganz gute, denke ich) - und wie oft haben früher, als ich kinderlos war, meine Studienfreunde und Kollegen bewundert, wie ausgeglichen und geduldig ich mit den kiddies umgegangen bin....Jaaaa. Beruflich klappt das auch weiterhin relativ gut, aber dass es privat anders aussieht, wenn's die eigenen sind, kann ich also definitiv bestätigen :-(

So, wir wollen los!

LG - und danke, M.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"... (sehr langes Ausheulposting)

Antwort von wolfsfrau am 12.05.2012, 19:22 Uhr

Hallo und

... vielen Dank minimonster - gerade heute geht es mir genauso....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke...

Antwort von M. am 12.05.2012, 19:46 Uhr

Witzig... Bin auch Pädagogin und im Beruf durchaus geschätzt... Ich reiche Dir die Hand...!!! Gut zu hören, dass nicht nur ich so´n "schwerer Fall" bin! (Unser Sohn ist übrigens auch sechs Jahre alt).
Bis bald mal!

Viele Grüße

M.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke...

Antwort von Sternspinne am 13.05.2012, 9:21 Uhr

Ja, als Pädagogin übst du deinen Beruf aus und kannst auch mit Herzlichkeit eine gewisse Distanz einhalten. Als Mutter lebst du die innigste Beziehung, die es gibt, die zu deinen eigenen Kindern. Es ist also keine "Können"-Frage, sondern eine Beziehungsangelegenheit, die du meistern musst.

Nach deinem zweiten Post denke ich, du fährst gut damit, immer mal wieder deine Kinder an deinen Gedanken teilhaben zu lassen, also authentisch zu sein. Wie wärs, wenn du in oder nach einer stressigen Situation zu ihnen sagst, "oh, da habe ich vielleicht ein bisschen viel von dir erwartet, was denkst du?" oder ähnlich.
Natürlich darfst du damit nicht zu weit gehen, deine Zweifel und Unsicherheiten nicht komplett erklären, aber immer mal wieder eine kleine Stufe auf eine Metaebene gehen, das erreicht auch die Kinder ganz gut!

Mein Mittlerer (ein extrem schwieriges Kind in jeder Hinsicht ) hatte eine ganz tolle Erzieherin. Nur manchmal ärgerte es mich, wenn sie "gute" Ratschläge für uns hatte. Sie meinte oft, ganz klar sein, eindeutig, Grenzen setzen und naja, was man immer so hört und liest .

Ja, was soll ich sagen, neulich traf ich sie wieder, wie sie eine ihrer Töchter in den Kiga bringen wollte. Erst rein, dann kam sie mit Kind wieder raus (die will heute nicht). Fünf Minuten später ging sie wieder die andere Richtung (sie hat es sich anders überlegt). Drei Minuten später wieder Retour (sie will doch nicht).
Ich habe innerlich sehr gelacht und sie ist seitdem wieder sehr gestiegen in meiner Achtung, weil es einfach die Realität und der Alltag ist! Damals war sie mit meinem Sohn auch authentisch, aber eben noch anders.
Und es werden die Karten jeden Tag neu gemischt!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

astrid

Antwort von veralynn am 13.05.2012, 9:57 Uhr

tolles posting, danke

v. die auch immer wieder an ihre grenzen stosst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Astrid

Antwort von Babsorella am 14.05.2012, 12:17 Uhr

Ich danke Dir für Dein Posting!! In meinen Idealvorstellungen von mir als Mutter bin ich eine Mutter, die immer frischgebackenen Apfelkuchen hat (, den ich im Übrigen nicht mal besonders mag) für die zufällig im immer offenstehenden Haus (im übertragenen Sinne) vorbeischauenden Freunde der Kinder und meiner eigenen Freunde und Bekannten, die immer geduldig, ausgeglichen und fröhlich ist und dabei natürlich immer gut aussieht. Eine Mischung aus Bullerbü und Rosamunde Pilcher eben. Die Realität sieht anders aus: Ich backe nie Apfelkuchen (dafür aber immerhin Waffeln, wenn Freunde meines Sohnes da sind), ich bin manchmal gereizt und unsere Wohnung ist notorisch unaufgeräumt. Wenn ich in einem Vergleich zwischen meiner Idealvorstellungen und der Realität negativ abfalle, werde ich das nächste Mal an den dunklen Teil von Yin-Yang denken

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke Astrid!

Antwort von Hallorenkugel am 14.05.2012, 12:22 Uhr

Das hast Du toll geschrieben!

Liebe Grüße,
Hallorenkugel

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"... (sehr langes Ausheulposting)

Antwort von eumeline am 14.05.2012, 12:31 Uhr

Im ersten Moment dachte ich an eine Kur - nur für Dich. Es gibt in Wertach bspw eine ganz tolle Mütterklinik, da war ich vor einigen Jahren. Ich habe gemerkt, daß ich beim kleinsten Killefitz ausflippe, meine Kinder ungerecht behandle und ich konnte mich selbst nicht leiden.

Ich war drei Wochen dort und "kein besonders schwerer" Fall. Ich bin super glücklich wieder nach hause gekommen und es lief ganz lange Zeit super. Momentan reißt bei mir auch gerade wieder einiges ein, aber ich ziehe mich immer noch an den Erkenntnissen aus der Kur hoch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"... (sehr langes Ausheulposting)

Antwort von Minimonster am 14.05.2012, 20:33 Uhr

Ja, das möchte ich - irgendwann - auch machen, habe aber vor zwei Jahren erst eine Kur gemacht und "darf" deshalb noch nicht schon wieder.

Mir hat sie damals auch sehr gut getan, nur habe ich, als es wieder "schwieriger" wurde, auf alte Verhaltensmuster zurückgegriffen, die mir einfach noch vertrauter waren als die neuen, positiveren - insofern hat die Wirkung von Therapie und Kur zwar nicht komplett, aber erheblich nachgelassen. Leider.
Das ist sooo schwer für mich, nach 30, 40 Jahren das "Ruder rumzureißen".
Seit ein paar Jahren versuche ich es - ausgelöst durch die Kinder... wie war das noch, dass sie einem jede Grenze aufzeigen?! - und es scheint, dass ich daran wohl noch lange herumackern werde.

LG, M.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin bei allem so verunsichert und "verkopft"... (sehr langes Ausheulposting)

Antwort von Moyra am 17.05.2012, 11:50 Uhr

Als ich Deinen Beitrag gelesen habe dachte ich, dass auch ich ihn (wenn auch erst in ein paar Jahren, weil mein Kind erst 9 Monate alt ist) geschrieben haben könnte. Denn mir geht es von der Grundsituation her genauso. Ich habe bevor ich schwanger geworden bin mit einer Gesprächstherapie begonnen, weil ich eben diesem Erwartungsdruck von mir an mich und andere stoppen wollte. Dennoch kann ich das nicht ganz abstellen. Ich bin vom Perfektionismus geplagt und manchmal ist es wie ein Zwang; mein ehemaliger Job in der Wirtschaft hat das über lange Jahre verschlimmert.
Was ich Dir als Tipp im Umgang geben kann: Versuche in stressigen Situationen bewusst daran zu denken, was Du eigentlich FÜR ANDERE gerne erreichen möchtest (ich meine damit nicht was Deine eigenen Erwartungen an Dich und Andere sind!), also zum Bsp dass Dein Kind in einem Moment glücklich ist, offen mit Dir reden kann, etc. Das ist doch am Ende viel wichtiger als den Kindern etwas aufzuzwingen was man selber möchte. Das ist schwer, und man muss viel an sich arbeiten. Aber jedesmal, wenn ich es geschafft habe über meinen eingefahrenen Schatten zu springen fühlt es sich danach sehr gut an! Bei mir sind es nur Kleinigkeiten wie Sauerei beim Essen zulassen, akzeptieren dass das Kind mal keinen Hunger hat oder was nicht essen mag, Mittagschlaf nicht macht weil es zahnt etc. Aber mit zunehmendem Alter wird das sicher immer wichtiger für eine gute Beziehung zu meinem Sohn. Danach merke ich oft es ist gar nicht schlimm, wenn es mal nicht so läuft wie ich das vorgesehen hatte! Ich stresse mich mehr wenn ich alles erzwingen will und dann "scheitere". Das ist aber gar nicht nötig, denn es geht mit mehr Flexibilität allen Beteiligten besser. Das heißt natürlich nicht, dass es zur totalen Inkonsequenz ausarten soll, aber vielleicht kannst Du so schrittweilse mehr Gelassenheit und Selbstsicherheit bekommen.

Du hast den ersten Schritt ja schon gemacht. Vielleicht helfen Dir meine Gedanken ein bisschen.

LG, Moyra

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.