Rund um die Erziehung

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Geschrieben von ramalamadingdong am 27.01.2019, 4:18 Uhr

auf der Gefühlsebene arbeiten

Mich beschäftigt diese Frage, wie ich mir das vorstellen soll "mit Kindern auf der Gefühlsebene arbeiten".
Spielt man dann immer traurig zu sein? Oder enttäuscht?
Es ist eine ernstgemeinte Frage, ich kann mir darunter nichts vorstellen.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich dabei?

 
55 Antworten:

Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 5:53 Uhr

Nur Vorteile!
Es müssen aber nicht nur negativ empfundene Gefühle sein.
Johanna Graf hat in Ihrem Buch "Familienteam" jeweils mindestens 20 positiv und negativ empfundene Gefühlswörter aufgelistet.
Vielen Dank ramalamadingdong für dieses Thema von einer positiven Seite.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Falbala am 27.01.2019, 7:52 Uhr

Authentische !! Gefühle zeigen. Wenn dich etwas ärgert, freut, gefällt, lustig ist,.... das kannst und darfst du deinem Kind zeigen! Ebenso darf Dein Kind Gefühle haben, die es ebenso ausleben und zeigen darf.
Mit das Schlimmste, was man tun kann, ist, die Gefühlswelt eines Kindes lächerlich zu machen oder nicht ernst zu nehmen.
Empathie zeigen und fördern.
Rücksicht auf die Gefühle anderer vorleben, aber auch in dieser Hinsicht Grenzen aufzeigen (wie man sich wehret, wenn Gefühle verletzt werden)!
Aber dem Kind etwas vorzuspielen nur um den eigenen Willen durchzusetzen (das macht mich jetzt aber gaaaaanz traaauuuurig) - das durchschaut jedes Kind irgendwann, und wird Gefühle genauso manipulativ einsetzen. Ausserdem wird es den Respekt verlieren, wenn es merkt, das Gefühle zur Erpressung und Manipulation eingesetzt werden!

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 8:07 Uhr

Ist es denn immer manipulativ?
Das traurig gucken im Beispiel unten wirkt so auf mich

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Malus am 27.01.2019, 8:23 Uhr

Ich finde halt auch dass man seine Gefühle dem Kind zeigen soll.

Aber ich finde es falsch, Gefühle zu spielen.

Wenn ich also tatsächlich traurig bin, weil mein Kind z.B.Spielsachen in den Mund nimmt, zeige ich durch Mimik Trauer. Ich unterstelle aber dass man da entweder unter Depressionen leidet wenn man da traurig wird, oder das Gefühl spielt.

Und das ist problematisch. Wichtig ist Authenzität. Vertrauen. Die Kinder merken das wenn ihnen etwas vorgespielt wird.

Sie brauchen verlässliche Bezugspersonen die ihnen Sicherheit geben.

Wenn man Gefühle spielt, um ein Verhalten zu bewirken, dann spüren die das und verlieren Vertrauen.

Außerdem würde ich mir persönlich doof vorkommen wenn mein Kind dächte, ich sei jetzt traurig weil es irgendwas im Mund hat.

Ich will niemanden beleidigen. Ich weiß dass Perspektiven sich da nicht gut fühlt. Das möchte ich nicht. Er ist ganz sicher ein guter Opa, der das Beste will.


Dieser eine Punkt ist für mich nachdenkenswert. Mehr nicht. Ich bin überzeugt dass man authentisch sein sollte. Das andere sehe ich persönlich als zu verkopft. Es sei denn, es sind echte Gefühle.

Das ist mein Gedanke zu diesem Thema

Liebe Grüße

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 9:11 Uhr

Ich möchte auch niemanden beleidigen. Auch nicht vorführen oder dergleichen. Es interessiert mich tatsächlich wie das dann abläuft. Ich würde mir darüber gerne ein Bild machen und dann auch von meinen eigenen Erfahrungen aus meiner Kindheit mit den Gefühlen berichten, falls Interesse besteht.

Vielleicht praktiziert es hier noch jemand so und möchte berichten oder Perspektiven schreibt selbst etwas genauer wie man es sich vorzustellen hat.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 10:07 Uhr

Ich nehme an, du meinst mein Beispiel aus: „Kind 2J 5M steckt ALLES in den Mund und erstickt fast! Bitte dringend um Rat“.
. Du darfst das auch konkret sagen.
Ich habe eine kleine Korrektur geschrieben: die Mimik.
Es hat funktioniert, weil ich das Kind auf der Gefühlsebene und mit Augenhöhe angesprochen habe. Es ging nicht um mich, wie das Wort traurig zeigen könnte, sondern um das Kind und die Folgen für es selbst. Ich habe z. B. pfui oder ähnliches gesagt. Wichtiger als Worte ist der körperliche Ausdruck. Der muss stimmig sein.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Falbala am 27.01.2019, 10:18 Uhr

Ein Kind, das in dem Alter impulsgesteuert ist, wird aber vor dem in dem Mund nehmen nicht überlegen, was dann passieren kann. Da kann man noch so traurig schauen. Und ein Kind in dem Alter wird eben höchstens verinnerlichen, dass es die Mama traurig macht, wenn es das tut.
Man sollte das nicht dramatisieren, auch wenn es schwerfällt, und in so einer Phase so weit wie möglich in der Nähe sein, um solche Situationen zu verhindern.
Ausserdem wäre es wichtig zu wissen, ob das Kind dies auch woanders macht, wenn die Mutter nicht dabei ist!
Dann müsste man die Situation nämlich völlig anders bewerten.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 10:18 Uhr

Ist es denn immer manipulativ?
Ja, wir versuchen alle zu manipulieren. Es ist eine Frage, ob das für das Kind noch angenehm oder unangenehm ist. Die effektive Kommunikation ist ein großes Feld.
Wir manipulieren schon, wenn wir aus der Sicht des Kindes bei ihr/ihm sind. Wir sind uns dieses Einflusses oft nicht genug bewusst.
Wir manipulieren aber auch wenn wir für das Kind nicht erreichbar - also abwesend - sind, weil es uns dann vermisst.
Manipulieren im Sinne von Einfluss haben.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 10:27 Uhr

Ich hatte das mit dem traurig korrigiert!!! Wozu das noch so zu betonen?
Damit zeige ich, dass ich auch als Mann bemüht bin auf Euch einzugehen. Vielleicht geht das auch mal in die andere Richtung.
Danke!

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten ohje

Antwort von Falbala am 27.01.2019, 10:32 Uhr

Tut mir leid, aber das ist auf so vielen Ebenen so völlig falsch...
Manipulation ist eine (verdeckte und heimliche) Aktion, die eine gewünschte Reaktion bzw. Verhalten auslösen soll. Ohne das der "Empfänger" der Manipulation das bemerken soll.
Wir manipulieren aber normalerweise nicht durch das zwischenmenschliche Leben und Verhalten, wir INTERAGIEREN. Wenn also ein Kind uns vermisst, dann weil es uns liebt. So wie es bei uns der Fall ist. Wir vermissen das Kind, weil wir es lieben. Das hat - im psychisch gesunden miteinander - rein gar nix mit Manipulation zu tun. Sondern mit Interaktion.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 10:43 Uhr

Zu: "Aber ich finde es falsch, Gefühle zu spielen." Ich spiele keine Gefühle. Was wird mir hier wiederholt unterstellt? Vergiss einfach das Wort traurig, es war vielleicht nicht ganz passend, aber ich hatte es bereits korrigiert. Das Kind hat mich verstanden und sein verhalten geändert.
Manchmal komme ich mir vor, als hätte ich keine Ahnung von Kindern, nur weil ich ein Mann bin. Niemand hier kennt mich ausreichend. Das ist bei nur schriftlichen Informationen mit großem Zeitaufwand nur sehr schwer möglich. Nur die, die mich erleben, so wie meine Frau.
Ihr habt wertvolle Arbeit mit euren Kindern und ich bin auch nicht untätig.
Es sollte auch nicht um michgehen sondern um die Sache. Wie ich bin oder auch nicht kann ramalamadingdong egal sein. Die Sache scheint ihr wichtig zu sein.
Wenn eine Mutter einen Vorteil damit hat, soll sie das auch nutzen können.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 10:56 Uhr

Zu: "Ich würde mir darüber gerne ein Bild machen und dann auch von meinen eigenen Erfahrungen aus meiner Kindheit mit den Gefühlen berichten, falls Interesse besteht."
Ich habe Interesse. Aber es ist hier schriftlich sehr sehr aufwendig und hat hier enge Grenzen. Das persönliche Erleben ist wesentlich besser geeignet.
Hier stimme ich überein mit: „ Die vielen Kinder, .. kommen immer nur zu Gehör durch das Sprachrohr ihrer Eltern. Da steckt aber .. immer ein Filter drin. .. Im direkten Gespräch lassen sich Meinungsverschiedenheiten, Fehlinterpretationen und Irrtümer meistens schnell klären. Über das Internet geht das nicht, auch nicht, wenn vom Fragenden wieder direkt geantwortet werden kann. ….“ und Weiteres.
Dr. med. Rüdiger Posth http://www.rund-ums-baby.de/erziehung_elternforum/beitrag.htm?id=29805&suche2=Re%3A+Forum+von+Herrn+Dr.+Posth&seite=1
Ich habe mit einem großen Aufwand ca. 40 Seiten zu dem Gesamtkomplex geschrieben. Die Redaktion möchte, dass ich dafür eine eigene Gruppe aufmache. Das wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Diese Aufzeichnungen werden unabhängig davon weiterentwickelt. Ca. 30 Jahre Erfahrung stecken drin.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten ohje

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 11:02 Uhr

Vielen Dank für das Lexikon!
Ich meine erkannt zu haben, dass es ramalamadingdong um die Sache selbst geht und wie sie es in ihr Leben einbauen kann.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 11:07 Uhr

Ich möchte gern, dass wir hier die Kurve zu einem konstruktiven Dialog kriegen. Das Thema von ramalamadingdong ist viel zu wichtig, als dass wir uns hier gegenseitig aufreiben, wie ich es vielerorts leider erleben musste. Das letze Word könnte das Beste sein.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten heißt nicht, emotional erpressen

Antwort von cube am 27.01.2019, 11:09 Uhr

Damit ist nicht gemeint, dass du Kindern Gefühle vorspielen sollst. Man soll die Gefühle seiner Kinder anerkennen und die eigenen nicht verheimlichen/runterspielen.
Wenn du zB wütend bist, darfst du das auch sagen. Wenn Kind wütend ist, solltest du diese Gefühle in Worte fassen (spiegeln) um so deinem Kind a) zu vermitteln, dass du es auf der Gefühlsebene verstehst und b) es lernt, seine ihn überrollenden Emotionen einzuordnen.
Der Klassiker "du bist wütend, weil du nicht noch ein Eis bekommst. Das verstehe ich, aber ..."
Das heißt aber nicht, dass du es emotional unter Druck setzen sollst bzw. manipulieren, in dem du dann zB bewusst traurig schaust und dazu am Besten noch äußerst "das macht mich aber sehr traurig, dass du dich jetzt so verhältst".

Die übertriebene / überdeutliche Darstellung von Empfindungen kann im Kleinkindbereich eingesetzt werden zB wenn Kind haut und du dazu eben überdeutlich deine "Schmerzen" äußerst - Mimik, jammernde Stimme. Bei manchen Kindern hat das einen besseren Effekt als das bloße "das tut mir weh". In dem Alter werden eben Worte oft noch nicht so gut verstanden und können daher entsprechend unterstütz werden. Aber auch hier täuschst du ja nichts vor oder sagst dazu etwas wie "das macht mich ganz traurig" - es geht rein darum, den "Schmerz" zu verdeutlichen, weil das Wort noch keine richtige Bedeutung für das Kind hat. Wir reden hier aber eben von Kleinkindern zwischen 1-2 Jahren.

Keinesfalls soll ein Mensch emotional erpresst werden, indem man ihm die alleinige Verantwortung an den Gefühlen anderer zuschiebt! Früher gerne genommen: "wenn du der Oma kein Küsschen gibst, ist sie ganz traurig (und ich dann auch, weil die Oma ja traurig ist"). Kind will nicht, fühlt sich nun aber schuldig daran, dass Oma traurig ist und sieht sich gezwungen, gegen seine eigenen Empfindungen zu handeln. So erzieht man im Grunde dazu, das die eigenen Emotionen hinter denen der anderen zurückstehen müssen. Nicht selten fördert das eine passive Aggressivität, da es einen inneren Konflikt gibt und keine Möglichkeit, diesen zu lösen ohne andere unglücklich zu machen.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten heißt nicht, emotional erpressen

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 11:25 Uhr

Hinzu kommt: jeder Mensch ist einzigartig, so auch jedes Kind. Das qualifiziert die Arbeit der Eltern - insbesondere der Mütter - weil sie auf jedes Kind individuell eingehen müssen.
Es ist nicht einfach Gefühle in Worte umzusetzen, weil wir das kaum lernen. Bei weiblichen Menschen geht das besser, weil man ihnen Gefühle zugesteht. Von männlichen Menschen erwartet man stark zu sein und damit keine Gefühle zu zeigen. Sie sind hier wohl eher negativ besetzt Dabei ist es zwischenmenschlich eher Stärke sie auch als Mann authentisch zu zeigen.
Ich habe das vor 30 Jahren mit Hilfe einer empathischen Kursleiterin in einem Rollenspeil gelernt und damit die Ich-Botschaft. Die Praxis macht es.

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Re: wo ist der Zusammenhang

Antwort von cube am 27.01.2019, 11:36 Uhr

zum Thema??

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Falbala am 27.01.2019, 11:45 Uhr

Wieso fühlst du dich angesprochen? Nimm dich mal nicht so wichtig. Wieso musst du so verzweifelt Deinen Status als Mann betonen?
Ich schätzte Dr. Posth sehr, obwohl männlich

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 13:10 Uhr

Bleiben wir doch einfach sachlich ohne alles zu zerreden (in dem Fall zerschreiben) und diskutieren einfach konstruktiv ohne Vorwurf und ohne sich angegriffen zu fühlen.
Das scheint mir eine gute Idee

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 13:11 Uhr

Gerne auch direkt. Ohne Links und Verweise auf andere Personen. Mir fehlt dafür einfach die Zeit

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten heißt nicht, emotional erpressen

Antwort von Malus am 27.01.2019, 13:15 Uhr

Cube

Sehr schön zusammen gefasst. Danke.

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was ich mir erhoffte

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 13:29 Uhr

Meine Kinder erziehe ich so, dass sie selbst gute Entscheidungen treffen können. Ich möchte, dass sie erkennen, wann etwas falsch oder gefährlich ist, welchen Weg sie einschlagen, welche Entscheidung sie fällen müssen, um weiter zu kommen.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich dabei meine Gefühle weitestgehens außen vor lasse.
Natürlich gibt es Sitiationen, in denen sie mich ägerlich machen. Zum Beispiel wenn ich zum wiederholten Male sage, dass sie vor dem Herd weggehen sollen, weil ich darauf gerade etwas brate und nicht möchte, dass sie von Fettsprutzern getroffen werden.
Aber da sehe ich trotzdem die Logik welche Folgen passieren können, als meinen Weg an, nicht meinen Ärger darüber.

Gefühle zeige ich aber täglich. Wir lachen viel gemeinsam, wir freuen uns gemeinsam über erreichte Ziele (auf den Baum klettern, Mathehausaufgaben in einer bestimmten Zeit zu erledigen, ein gewonnenes Mensch-ärger-dich-nicht, eine Zusage von Oma für einen von den Kindern gewünschten Ausflug), ich stehe meinen Kindern bei Niederlagen bei und helfe ihnen mit ihren Gefühlen umzugehen und sie zu benennen.

Das sehe ich eher als wichtige Nebensache. Erziehung ist für mich das oben genannte. Die Fähigkeit richtige Entscheidungen zu treffen, Weitsicht entwickeln.

Deshalb interessiert mich sehr, wie Erziehung auf Gefühlsebene funktioniert. Es besteht ja nicht alles aus Gefühlen, was uns täglich zu Entscheidungen zwingt

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Re: was ich mir erhoffte

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 13:35 Uhr

Also, da es so hochgelobt von so vielen Menschen ist, möchte ich es einfach verstheen und anweden lernen. Womöglich ist das der bessere Weg.
Ich kann mir nur einfach noch nicht vorstellen, wie es rein auf der Gefühlsebene funktioniert. Also im Detail.

Das grobe Ganze wurde ja nun erklärt, danke dafür an alle Beteiligten. Wie klappt es aber in den ganzen Alltagssitiationen, wie läuft es da ab?
Ich bin wirklich interessiert

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Re: was ich mir erhoffte

Antwort von cube am 27.01.2019, 14:02 Uhr

In dem, was Perspektiven hier mit "emotionale Ebene" meint, sehe ich einen Mischmasch aus verschiedenen Dingen, die so nichts miteinander zu tun haben.

Ich denke, er bezieht sich zT auf das Sender-Empfänger-Modell, dass davon in seiner weiterentwickelten Form zB von Watzlawick davon ausgeht, dass es eine Sachebene und eine Beziehungsebene gibt. Watzlawick hat den Satz geprägt "Man kann nicht nicht kommunizieren" = auch wenn ich nichts sage, kommuniziere ich über meine Mimik, Gestik, Tonlage, Körperhaltung. Und ja, ich kann diese bewusst zur Verstärkung einsetzen - oder eben auch zu manipulativen Zwecken.

Bspl.: Sender (Chef) begrüßt MA mit den Worten "Ich freue mich, dass Sie so kurzfristig Zeit hatten" - verschränkt dabei aber hinter dem Schreibtisch sitzend die Arme. Auf der Beziehungsebene kommuniziert er damit etwas anders, als die Sachebene wörtlich sagt.
Der Empfänger ist nun verwirrt. Kennt er den Chef und weiß, dass dieser ein unsicherer Mensch ist, interpretiert er dies als Unsicherheit und reagiert bestenfalls mit einer offenen Körperhaltung = "ich tue dir nicht/bin offen für dich". Üblicherweise würde aber der Empfänger eher seinerseits mit verschränkten Armen und zurückgelehntem Oberkörper reagieren, da er sich auf der Beziehungsebene abgelehnt fühlt und sich gegen diese negative Empfindung schützen will.

Innerhalb einer Diskussion gibt es aber eben auch noch eine andere Form der Sach- und Beziehung- bzw. eher emotionalen Ebene. ZB Frau ärgert sich über Unpünktlichkeit des Partners. "Immer kommst DU zu spät. DU respektierst mich nicht. DU verdirbst mir meine Planung" etc. Der Sachpunkt ist die Unpünktlichkeit - aber sie kommuniziert nur auf der emotionalen Ebene mit Schuldzuweisungen. Hier sollte man eben die Ebenen voneinander trennen zB durch Ich-Botschaften "Ich ärgere mich über deine Unpünktlichkeit. Ich fühle mich und meine Pläne dadurch nicht respektiert". Jetzt hat sie einen sachlichen Grund genannt für ihren Ärger, gleichzeitig ihre Emotionen geschildert, ohne ihm als Person die Schuld zu geben. "Schuld" ist ja die Handlung Unpünktlichkeit = Sache.
Und auch hier kann ich natürlich bewusst manipulativ meine Emotionen einsetzen, um jemanden zur gewünschten Handlung zu drängen.

Als Mutter darfst du also durchaus auch sagen, dass du dich ärgerst wenn zum x-ten Male nicht gehört wird, solltest aber eben den Ärger als Emotion nicht als Grund für dein Verbot nennen, sondern die Gefahr durch den heißen Herd = Sachgrund/-ebene. Genau das tust du ja wohl auch.

Alle Modelle sind natürlich sehr theoretisch und können/sollen gar nicht 1:1 umgesetzt werden! Es geht dabei darum, sich dieser Dinge bewusst zu sein (auch sich selbst mal zu reflektieren in seiner Kommunikation) und sie dann in einem adäquaten Mix einsetzen zu können. Ganz wichtig ist nämlich auch Authenzität. Jemand der nur in Modellen spricht, ist nicht authentisch. Er wirkt emotionslos, formelhaft. Ja, als Mutter darf man auch mal sagen "verdammte Axt, lass das jetzt, ich bin kurz vorm ausrasten" - DAS ist authentisch und menschlich :-)

So, ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu verquacksalbert geschrieben. Wenn ja, bitte ruhig sagen.
Ich gebe zu, es ist mir inzwischen ein Anliegen (wg. Perspektiven), diese Missinterpretationen und falschen Beispiele von Kommunikations-Theorien halbwegs zu korrigieren und hole vielleicht zu weit und theoretisch aus.

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Re: was ich mir erhoffte

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 14:22 Uhr

Zu: "Wie klappt es aber in den ganzen Alltagssituationen, wie läuft es da ab? "
Das kann man nur persönlich lernen. Dazu sind auch Rollenspiele nötig.
Das ist nicht nur meine Erfahrung. Ich habe innerhalb von über 20 Jahren zahlreiche Kurse organisiert und auch gelegentlich zusätzlich an ihnen auf Einladung der jeweiligen Kursleiterin teilgenommen. Stichwort: Alltagssituationen.
Das kann dieses Forum nicht leisten, glauben Sie mir.

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Re: was ich mir erhoffte

Antwort von Malus am 27.01.2019, 15:43 Uhr

Tut mir sehr leid wenn ich nachhake und dabei, wie mir bewusst ist, tierisch nerve. Ich will da aber nachhaken:

Es ist ein Konzept , das man in Rollenspielen erlernen muss weil es relativ kompliziert in den Alltag einzubauen ist.?

Und das macht Sinn weil.......?

Tut mir leid. Jedem das Seine. Aber ganz ehrlich, wie weit sind wir denn ?

Und richtige Erklärungen abgeben geht nicht weil zu komplex?

Es geht um Kindererziehung..um Beziehung..........

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Re: was ich mir erhoffte

Antwort von cube am 27.01.2019, 16:21 Uhr

Das ist das Problem, wenn man Theorien/Modelle nicht wirklich verstanden hat. Dann kann man sie eben nicht gut mit Beispielen unterfüttern.

Perspektiven ist ein Fan von Gordon. Ich habs an anderer Stelle schon mal geschrieben - ich kopiere es daher einfach nur rein.

"
Gordon zB ist ein Kind des Krieges - er kennt die autoritäre Erziehung aus eigener Erfahrung - aber auch die darauf folgende Bewegung der laissez faire-Erziehung. Selbst ist er von ersterer geprägt. Also den bloßen "Kommandos" ans Kind, das zu gehorchen hatte (Kinder zu Kriegszeiten hatten zu gehorchen, weil es überlebenswichtig war). Mit Kindern hat man keine Emotionen diskutiert oder etwas erklärt - das waren Kinder, die hatten zu parieren. Die Eltern waren ihnen gegenüber keine Rechenschaft schuldig für irgendetwas.
Im Gegensatz zu laissez faire - alles gut heißen, nichts kommentieren, Kinder machen lassen. Auch eine Form der Vernachlässigung, da die Kinder ebenfalls aus der emotionalen Welt der Eltern ausgeschlossen werden.

Das wollte er ändern. Er wollte mit seinem Modell verdeutlichen, wie viel besser Kinder gedeihen, wenn man sie auch emotional teilhaben lässt und auch ihre eigenen Emotionen respektiert. Weder als reine Befehlsempfänger sieht, noch als bereits Erwachsene im Kinderkörper, die ausschließlich eigene Erfahrungen ohne Einwirkung von außen machen sollen.

Nun leben wir heute weder im Krieg, noch haben wir eine Zeit, in der man sich mit Hilfe des laissez faire-Erziehungsstils von Machtmißbrauch befreien wollte.
Der allgemeine Konsens ist bereits dort angekommen, wo Gordon ihn haben wollte. Kinder als Menschen, Persönlichkeiten mit eigene Emotionen zu sehen und sie auch entsprechend zu behandeln, zu erziehen und einzubeziehen. Sie auch an unseren Emotionen teilhaben zu lassen. Sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten und anzuleiten, auch mal etwas zuzulassen - im Gegensatz zu "müssen ständig erzogen werden, weil sie einem sonst auf der Nase herumtanzen".

Heute geht es eben mehr darum, sich sowas immer wieder mal einfach ins Gedächtnis zu rufen. Habe ich Kommunikations-Probleme mit meinem Kind, kann es eben durchaus helfen, zB auf gezielte Ich-Botschaften zurück zu greifen oder darüber nachzudenken, wie etwas beim Kind ankommt.

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Re: Das ist doch Unsinn

Antwort von cube am 27.01.2019, 16:31 Uhr

Wenn du schon so viel Erfahrung hast, Kurse gibst etc - dann sollte es dir doch möglich sein, konkrete Beispiele zu nennen. Greif doch auf die Beispiele aus deinen Kursen zurück.

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Re:

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 16:50 Uhr

" .. von über 20 Jahren zahlreiche Kurse organisiert .. " habe ich geschrieben. In den gelegentlichenTeilnahmen konnte ich kaum, Beispiele mitbearbeten.

Meine Angebote beschränken sich nur darauf die Effektive Kommunikation zu beschreiben. Dafür gibt es einen anderen Platz.

Sonstige Infos nur noch außerhalb des öffentlichen Raumes dieser Foren im Rahmen meiner familienpolitischen Arbeit.

Der Umgang hier passt teilweise nicht dazu.

Alles Gute auch für eure Familien.

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Re: auf der Gefühlsebene arbeiten

Antwort von Mutti69 am 27.01.2019, 16:51 Uhr

„dass ich auch als Mann bemüht bin auf Euch einzugehen.“

Zu gütig!
Das ist, ungelogen, das diskriminierendste, was ich seit langem gehört habe.

In MEINER Welt ist es egal, ob jemand männlich, weiblich oder beides ist. In MEINER Welt gibt es Menschen.

Wie herablassend!

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Re: Das ist dreist

Antwort von cube am 27.01.2019, 16:52 Uhr

Du benutzt eine Aussage von Dr. Posth und stellst dich mit ihm gleich? Benutzt die Antwort eines verstorbenen, hier hoch geschätzten Arztes und Psychologen um deine eigene Unfähigkeit, ein konkretes Beispiel zu nennen zu begründen.

In dem von dir in Auszügen verwendeten Kommentares von Dr. Posth geht es darum, warum manche Fragesteller enttäuscht von seiner allgemein formulierten Antwort sind.

Es geht bei weitem nicht darum, dass er sagt, er könne hier im Forum nicht genau auf Fragen eingehen oder mit Beispielen unterfüttern.

Dan sag ich mal mit DR. Posth: "Zuletzt: es gibt auch Fragen, auf die es, zumindest in der gebotenen Kürze, kein Antworten gibt. Die möchte ich aber nicht zurückweisen, sonst könnte ja jemand beleidigt sein. Auf solche Fragen muss ich manchmal etwas kurios anworten. Verzeihen Sie es mir. Vielleicht geht mir in dem einen oder anderen Fall auch mal die Phantasie durch. Es gibt viele Dinge im leben, auf die keine allgemeingültige Reaktion möglich ist, auch nicht in den Theorien der Psychologie. Da muss dann jeder selbst erfinderisch sein."

Das ist aus dem gleichen Text im Übrigen.

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Re: @alle

Antwort von cube am 27.01.2019, 17:09 Uhr

Da Perspektiven den verstorbenen Dr. Posth hier heute schon dazu benutzt hat, sich mit ihm auf eine Ebene zu stellen und mit Textauszügen von ihm zu begründen, warum er leider hier im Internet einfach nicht so gut Beispiele geben kann oder jedem adäquat helfen (außer, man kommt in seine Kurse?), poste ich hier mal aus dem gleichen Text von Dr. Posth einen Satz, der meiner Meinung nach sehr treffend für alle Diskussionen um irgendwelche Modelle, Theorien oder als Dogmen verkaufte Erziehungsratschläge ist:

"Es gibt viele Dinge im leben, auf die keine allgemeingültige Reaktion möglich ist, auch nicht in den Theorien der Psychologie. Da muss dann jeder selbst erfinderisch sein."

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Re:

Antwort von Malus am 27.01.2019, 17:20 Uhr

Auch dir alles Gute.
Wir sind immerhin darin einig nicht auf einen Nenner kommen zu können. Macht ja nix. LiebeGrüße

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Re: @alle

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 17:22 Uhr

Ich bin mit Dr, Posth einer Meinung.
Deshalb biete ich von vorherein nur Werkzeuge an, wie es Johanna Graf ähnlich auch macht. Ich kann Müttern im Einzelnen nicht sagen, was sie tun müssen und will es auch nicht.

"Es gibt viele Dinge im leben, auf die keine allgemeingültige Reaktion möglich ist, auch nicht in den Theorien der Psychologie. Da muss dann jeder selbst erfinderisch sein."
Ja, genau.

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Re: Welcher Umgang?

Antwort von cube am 27.01.2019, 18:10 Uhr

der, dass wir Dinge hinterfragen?
Sorry, aber deine simple Ignoranz von durchaus berechtigten Nachfragen oder kritischen Kommentaren, gepaart mit Ausflüchten a la "kann ich nur im direkten Kontakt " etc lässt ja auch einen "Umgang" nicht wirklich zu, oder?
Weißt du, jemand der so viel von Kommunikation und der Auseinandersetzung mit möglichen Fehlern bei der Kommunikation hält, sollte doch eher dazu neigen, seinen eigenen kommunikativen Stil zu hinterfragen, wenn er meint, offensichtlich immer mißverstanden zu werden.
Aber auch das ist ja schön einfach - alles abbügeln mit dem Hinweis darauf, dass die anderen nicht in der Lage sind, vernünftig zu kommunizieren.

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Re: @Perspektiven

Antwort von ramalamadingdong am 27.01.2019, 19:49 Uhr

Wie sind denn diese Werkzeuge?
Genau das wollte ich ja wissen. Wenn du magst, erklär es doch bitte. Wie es geht und wie du es im Alltag mit Kind anwendest

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Re: @Perspektiven

Antwort von Perspektiven am 27.01.2019, 19:55 Uhr

Bitte an einem anderen Platz. Die Infos sind für das Forum zu umfangreich.

Ich wünsche dir und deiner Familie Gesundheit einen guten Wochenanfang

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Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Sille74 am 29.01.2019, 10:50 Uhr

Mir ist das alles irgendwie zu theoretisch, ja, schon fast scheint es mir irgendwie so, als ob ein Kind ein Projekt oder ein Werkstück wäre, an dem und mit dem man "arbeitet", "Werkzeuge" einsetzt ...

Nicht falsch verstehen, hinter diesen ganzen Theorien stecken sicher sehr richtige und gute Überlegungen und manchmal können sie sicher hilfreich sein und es schadet sicherlich nicht, sich da wenigstens in den Grundzügen etwas zu informieren und sie im Hinterkopf zu haben. Aber in erster Linie bilden wir doch mit unseren Kindern eine Familie mit unterschiedlichsten Menschen und dann "menschelt" es eben und sollte es m.E. sogar auch. Alles andere wäre doch völlig unauthentisch und unnatürlich! Ich finde, manchmal wird vor lauter Du-Botschaften senden, ja nicht loben und schon gar nicht (laut) schimpfen, sich Gedanken über Bindung machen und wie man diese verbessern könnte etc. das Menschsein und das Selbstversrändliche/Natürliche im Umgang mit den Kindern vergessen. Ein Kind hat doch feine Antennen! Welchen Eindruck macht das denn, wenn man krampfhaft eine Formulierung sucht, die der "Nicht-Loben-Theorie" entspricht, wenn eigentlich das Bedürfnis da ist, das Kind einfach mal zu loben? Das heißt ja jetzt nicht, dass man wegen jedes Furzes, den das Kind lässt, in Lobeshymnen ausbricht. Oder wenn man fast platzt vor Ärger wegen etwas, was das Kind angestellt hat. Was soll dann so ein künstlich gesäuseltes: "Du, das find ich jetzt aber nicht ok, Thorben-Hendrik.", wenn man eben nicht so gelassen ist? Das merkt doch ein Kind, dass das null echt ist! Wie soll denn ein Kind so lernen, passende Gefühle zu haben und auch auszudrücken? Oder wie soll denn ein Kind eine stabile, sichere Bindung zu seinen Eltern aufbajen, wenn diese sich die ganze Zeit völlig verunsichert fragen, ob sie jetzt im Sinne der Bindungstheorie irgendetwas falsch gemacht haben? Wie gesagt, nichts gegen diese ganzen Theorien, aber m.E. heißt das Zauberwort da "Augenmaß".

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von stjerne am 29.01.2019, 11:55 Uhr

Keine Zeit für lange Antworten, daher nur:
Meine Kinder sind kein Projekt, an dem ich arbeite, sondern wir sind eine Familie.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Perspektiven am 29.01.2019, 16:38 Uhr

Liebe Sille,

wenn ich erst im praktischen Alltag mit Kindern anfange Methoden zu üben, dann belaste ich die Kinder unnötig.
Gelernt wird das grundsätzlich in Kursen. Dort können Rollenspiele sehr hilfreich sein.

In einem Arbeitskreis hatte eine Mutter das Problem, z. B. die Ich-Botschaft im Beisein der Kinder zu üben. Sie hat festgestellt, dass sie alles nur schematisch vollziehen konnte, weil sie zur Sicherheit oft in ein Buch sehen musste, um das richtig durchzuführen.
Das ist sehr unangenehm für die Mutter und für die Kinder. Geübt werden muss das ohne die Kinder.
Man braucht Selbstsicherheit im Gefühlsbereich, wenn man das mit den Kindern anwenden will.
Konkret:
Ich sehe eine mich beeinträchtigende Sache. Die konkrete Beeinträchtigung muss ich bewusst spüren.
Entsprechend muss ich mir im Klaren sein, wie sich die Wirkung auf mich anfühlt.
Weiter muss ich wissen, wie die Folgen für mich sein können und wie sie sich anfühlen.
Das im Beisein der Kinder erst üben ist sehr spät und könnte sie verunsichern.
Ich nenne das Kommunikation im Gefühlsbereich.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Sille74 am 29.01.2019, 19:01 Uhr

Ich will bei mejnen Kindern gar nichts "anwenden" und vorher auch nichts "einüben", um es dann bei ihnen "anwenden" zu können. Ich will auch und gerade bei meinen Kindern einfach und ganz natürlich ich sein, ganz ohne Theorien und "Methoden". Mir ist diese Herangehensweise zu technisch bzw. geschäftlich. Wie gesagt, Kinder sollten kein Projekt sein, bei denen man "Methoden anwendet"! Meine Kinder sollen lernen, dass Eltern, Erwachsene und nicht zuletzt sie selbst Menschen sind mit ECHTEN Gefühlen, mit Stärken und Schwächen. Wie gesagt, es ist sicher kein Fehler die Theorien und Methoden in Grundzügen zu kennen, aber eine (starre) "Anwendung" halte ich bei der Erziehung von und im Umgang mit Kindern für falsch.

Und ganz ehrlich: die Mutter aus dem Arbeitskreis, sollte es sie so geben, hat einen an der Waffel! Da kann ich nur sagen: das arme Kind! Schaut in Bücher, um mit ihrem Kind zu kommunizieren ... Das ist doch ... krank ... Nicht jede(r) hat einen super Draht zu Kindern, nicht jede(r) kann mit Kindern - ich bin auch nicht der Typ, zu dem Kinder sofort Vertrauen fassen und lammfromm sind - aber das ist doch nicht normal. Da liegen die Probleme m.E. viel tiefer als dass die Ich-Botschaften irgendwie falsch rüberkommen.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Perspektiven am 29.01.2019, 20:04 Uhr

"Und ganz ehrlich: die Mutter aus dem Arbeitskreis, sollte es sie so geben, hat einen an der Waffel!"
Sille74, das grenzt an Beleidigung. Diese Mutter gibt es wirklich. Ich kenne sie.
Ich muss hier schon viel ertragen, aber wenn eine andere Person so angegangen wird, dann hört der Spass auf. Sie kann sich nicht wehren.

Außerdem:
Wir befinden uns im öffentlchen Raum!

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Sille74 am 30.01.2019, 17:48 Uhr

"Wir befinden uns im öffentlchen Raum!"

Ja, na und? Niemand außer Dir kennt diese Mutter. Es gibt keinerlei Hinweise auf sie, dass man auf ihre Identität schließen könnte. Selbst wenn man jetzt auf eine mir schleierhafte Art und Weise an die Namen und Daten aller Deiner Kursteilnehmerinnen kommen würde, wüsste man noch längst nicht, wer von denen eine so schräge Art praktiziert(e), mit seinen Kindern zu kommunizieren.

Und ja, dabei bleibe ich: eine Mutter (oder auch ein Vater), die (der) ein Buch daneben liegen hat, wenn sie (er) mit seinen Kindern kommuniziert, hat ein schwer wiegendes Problem!

Vielleicht solltest Du Dich mal kritisch fragen, warum Du hier so auf Gegenwind stößt ... Ich z.B. finde es sehr schade und durchaus auch missachtend (wie andere ja auch schon bemerkt haben), dass Du auf Kritik, die durchaus oft mit SACHARGUMENTEN untermauert ist, in keiner Weise eingehst und (möglicherweise unbeabsichtigt, aber eben dennoch ...) den jeweiligen Diskussionspartner als zu doof zum Kapieren hinstellst.

Wie schon bei Deinem ersten Auftritt hier im Forum mein wirklich gut gemeinter Rat: Mach' Dirden Sinn und Zweck dieses Forums klar. Dies hier kst ein Mütter(Eltern)-Forum zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch und zum sich gegenseitig PRAKTISCHEN Rat Geben. Niemand braucht und möchte hier in diessm Forum fast schon eine Art von Therapie oder "Erziehungskurs" oder etwas in der Art mkt einseitigen Belehrungen.

So, und ab jetzt halte ich mich an die Bitte der AP und bin raus ...

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Perspektiven am 30.01.2019, 19:51 Uhr

" ,,,, wer von denen eine so schräge Art praktiziert(e), mit seinen Kindern zu kommunizieren. "
"eine Mutter (oder auch ein Vater), die (der) ein Buch daneben liegen hat, wenn sie (er) mit seinen Kindern kommuniziert, hat ein schwer wiegendes Problem!"
Was soll mit diesem angeblich schweren Problem werden? Wie kann das gelöst werden?

".... den jeweiligen Diskussionspartner als zu doof zum Kapieren hinstellst." Das ist sehr dreist. Konkrette Beweise?

ramalamadingdong hatte infos zu "mit Kindern auf der Gefühlsebene arbeiten" haben wollen.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von ramalamadingdong am 30.01.2019, 20:44 Uhr

Und diese Infos hat ramalamadingdong auch ausreichend von cube bekommen, vielen Dank an dieser Stelle dafür.
Cube hat es hingekriegt es zu erklären, für manch anderen war es zu aufwändig und zu kompliziert es zu erklären. Entweder aus Angst wir würden es nicht kapieren oder aus Unfähigkeit es zu erklären.
Dazu gibt es wohl 2 Meinungen hier im Forum.

Zu "was soll mit diesem Problem werden?wie kann das gelöst werden?" fällt mir Authenzität, gesunder Menschenverstand und Bauchgefühl ein. Die Werkzeuge über die hoffentlich jede Mutter und jeder Vater verfügt.

Aber wenn hier nun auch Perspektiven weiterschreibt, ist mein Post oben selbstverständlich hinfällig, den ich übrigens deshalb verfasst hatte, um Perspektiven nicht weiter zu belasten.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Malus am 02.02.2019, 23:10 Uhr

Den gut gemeinten Versuch war es wert.

Ramalamadingdong, ich finde deinen Nick richtig toll.Das hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, wollte ich aber unbedingt los werden!

Liebe Grüße

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von stjerne am 03.02.2019, 0:08 Uhr

Da schließe ich mich an. Erinnert mich einige sehr nette Songs und dazu äußere ich mich doch weit lieber als zu dem selbstgefälligen "Ihr seid nur neidisch auf meine Erfahrungen"-Geblubber oben.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Malus am 03.02.2019, 8:53 Uhr

Total symphatisch der Nick!

Mir fallen da auch ein paar Lieder ein. Und, echt zu viel TV geschaut in der Kindheit, ein nett gedeckter Tisch mit schönen Menschen und Kindern die Rama Brote futtern und sich lieb haben.

Aber auch die Art wie die Nick Inhaberin schreibt ist sypathisch.

Einen schönen Tag wünsche ich.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von stjerne am 03.02.2019, 9:37 Uhr

Ich habe in meiner Kindheit auch viel Werbefernsehen gesehen und nerve meine Kinder gerne mit dem Trällern alter Werbejingles. Ich kann an keinem Kühlregal vorbeigehen, ohne "Jeden Morgen lacht die Sonne golden auf der Botteram" zu singen oder krähe im Zahnpastagang "die mit den roten Streifen!".

Aber die hier im Forum ja geradezu sprichwörtliche Rama-Familie ist irgendwie an mir vorbeigegangen.

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vielen Dank, Malus

Antwort von ramalamadingdong am 03.02.2019, 13:07 Uhr

Das gebe ich gerne auch an dich zurück.
Die meisten hier in diesem Forum sind mir als sehr sympathisch aufgefallen. Das Verhalten manch anderer empfinde ich als sehr arrogant.
Je mehr ich von manchem lese umso mehr geht mir die Hutschnur hoch.
Aber nun gut, ich muß es ja nicht lesen.

Ich danke euch nochmal für diesen aufschlußreichen Thread und alle, die geantwortet haben.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Malus am 03.02.2019, 13:24 Uhr

Die saßen, glaube ich,bei wunderschönem Wetter auf der Terasse, blond gelockt, Mutter Model, Vater braungebrannt, Zwei liebreizende Kinder.

Ein Idyll!.,und aßen lachend Margarinebrote .

Nun ja. Mein Sohn schaut glaube ich auch zu viel.
Neulich sang er im Laden "Paula Paula Pudding "

Mir ist irgendwie noch sehr die drei Wetter Taft Werbung im Gedächtnis, kennst Du die?Frau mit Betonfrisur steigt bei Regen und Wind ins Flugzeug, steigt bei Sonnenschein wieder aus, schiebt sich die Sonnenbrille ins Gesicht und wackelt auf hohen Stöckrlschuhen von Dannen, während aus dem off "perfekter Halt, drei Wetter Taft "gelesen wird.

Unschlagbar!

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von stjerne am 03.02.2019, 13:31 Uhr

Klar kenne ich die. Mein Favorit war aber die Calgon-Werbung. "Wasserenthärter? Brauch ich nicht!" Dann der bedrohliche Handwerker "Das kann aber teuer werden!"
Noch heute ist das ein geflügeltes Wort zwischen meiner besten Freundin und mir.

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von Malus am 03.02.2019, 15:28 Uhr

Stimmt. Der hatte doch noch so ein schrecklich marode aussehendes Rohr in zwei Teile gebrochen

Kennst Du die "ich will so bleiben wie ich bin. Du darfst. Will so bleiben wie ich bin...."

Werbung für Du darfst Produkte. Frauen die am Schaufenster ihr Spiegelbild bewundern und sich enge Hosen anziehen. Und danach in Käsebrote beißen.

Ach je. Die guten alten 80er....

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Re: vielen Dank, Malus

Antwort von Malus am 03.02.2019, 15:29 Uhr

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Re: Ach, ich weiß nicht ...

Antwort von stjerne am 03.02.2019, 16:56 Uhr

Ja, daran erinnere ich mich auch noch gut. Als Teenie war ich mal mit meiner besten Freundin im Supermarkt und eine sehr korpulente Frau kaufte lauter Produkte von "Du darfst". Meine Freundin flüsterte "was soll das denn bringen?" und ich flötete leise "ich will so bleiben, wie ich bin"

Nicht die sympathischste Geschichte von uns beiden, aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall: Heute trifft man mich regelmäßig im Diätforum...

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