Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Feelix am 25.07.2007, 0:37 Uhr

@ solelo

Hallo solelo!


Es gibt da einen netten Spruch (auch wenn ich fürchte, daß er aus irgendeinem Handbuch für Werbefachleute stammt), der heißt: "Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!" Ich finde Euren Namen NE einfach deshalb so ... sagen wir so treuselig ungeschickt, weil ich fürchte, Ihr werdet die Mütter, um die es Euch hoffentlich geht, mit Un-erzogen nicht erreichen. Alles andere sind meines Erachtens gewiss schöne, aber
letztlich entweder sich-um-sich-selbst-drehende "Selbstgespräche" unter NE-Müttern (auch mal nett ;-) -- oder ihr erreicht Mütter, die eh schon sehr bei Euch sind (auch nicht schlecht ;-). Und ich finde, diese hier versuchten Beschreibungen - vor allem Deine Beschreibungen, solelo :-)) - wie ein besserer Umgang mit Kindern aussieht, verdient Aufmerksamkeit auch (nein am allerallerbesten!!) von den Müttern, die jetzt noch weit weg von Euch sind. Die vielleicht eher zufällig in ein Erziehungsforum stolpern, weil sie eigentlich nur wissen wollen, wie lange sie das Kind denn auf den stillen Stuhl setzen sollen. Warum - Mannmannmann - solltet Ihr Euch dann nicht Kreativerzieher nennen, warum solltet Ihr Euch dieser Mutter gegenüber nicht mit Bewertungen ihres bisherigen Erziehungsverhaltens (Du hast manipuliert, Du hast rumgezogen, Du hast ...) zurückhalten können, (vielleicht müßt Ihr Euch da ein paar Mal in schmerzhaft auf die Zunge beißen -- ja, und??? Wenn's den Kindern hilft???) um Ihr auf eine Weise, die ihr nicht wehtut, sondern die ihr ins Herz geht, neue Ideen zur Alltagsbewältigung mit ihren Kindern zu schenken. Einfach zu schenken, solelo, ohne zu erwarten, daß sie Euch gleich Euer ganzes NE-Konzept abkauft, sie also bittschön erst mal gehörig mit ihren bisherigen Lebensvorstellungen, ihrem Bild, das sie sich bisher von ihrem Kind gemacht hat und, wenn sie gerade eh dabei ist, schon gleich mal mit ihrem Menschen- und Weltbild ins Scharfgericht geht. Das ist dieser gemeine, trennende, einfach destruktive Anspruch eines -ismus, den man sich sowas von schenken kann, wenn man wirklich und ehrlich die Verbindung zu Menschen und ihren Gedanken sucht. Er ist einfach unnötig.

Das mit dem "positiv-negativ" ist nicht nur ein reines Wortspiel. Da hast Du mich wohl falsch verstanden. Warum bin ich (nein, ich behaupte kühn: sind wir) denn von Bekky so angerührt? Weil Sie sich keinen Piep drum schert, ob das, was sie macht, das ist, was andere nicht machen sollten. Sie überbaut ihr Tun gegenüber ihren Kindern nicht mit theoretischen Überlegungen. Sie macht es
einfach. Und sensationellerweise macht sie es im Großen und Ganzen so, wie es eine recht imposante Anzahl von Entwicklungspsychologen (ich glaube ich schrieb schon, weshalb ich deren Rat schätze, weniger ihres Berufs, als vielmehr ihres - wenn man so will -statistischen "Materials" wegen) für angeraten hält. Ohne daß sie, jedenfalls behauptet Bekky das von sich, sich um deren Ansichten groß geschert hätte. Und ich resigniere bald darüber, daß Ihr NEs immer wieder in diese -ismen-, Un-, Anti-, Nicht-... Falle tappt (in Deiner letzten mail schon wieder - uff): Dass Du, solelo, Dir ausgehend vom Christentum (ein gigantischer -ismus!) und das darin (oder genauer: das in der Bibel) etablierte Menschenbild, wonach der Mensch an sich böse ist (ist das überhaupt so? Die Bibel ist mir leider noch nicht so vertraut), so umdeutest, daß Bekky - da ja bekennende Christin - also auch annimmt, ihre Kinder seien böse, und deshalb an ihnen um(er)zieht. Was für ein himmelschreiender Unsinn, wenn man sich alles, was diese Frau über ihr Leben mit ihren Kindern erzählt, wirklich - noch nicht einmal mit guter, sondern einfach mal mit gar keiner Absicht - durchliest! Bekky erzieht ihre Kinder nicht mit der Bibel in der Hand, sondern am ehesten noch mit dem Herz auf der Zunge. Bekky hat im täglichen Lebensvollzug mit ihren Kindern nicht im geringsten den -ismus "Erbsünde und seine Anwendung auf Kindesverhalten" im Sinn.

Und ganz ganz seltsam zumute wird mir (und es regen sich unweigerlich Fluchtreflexe),
wenn ich lese, daß Du Dich daran störst, daß ich erwähnt habe, daß Du das von mir behauptete "methodologische Problem" (also w i e werde ich von E zu NE) "gut gelöst" hast. Weil das klänge ja wie: "Hast Du Dir mal eben ausgedacht, Du durchtriebene NE, Du. Gerade noch so hingebogen, um vorzugaukeln, daß Dir was an Authentizität läge" ---- ??!!?? Das macht mich einfach platt. Es ist genau dasselbe Mißtrauen, das mich auch aus SusanneZ mail ansprang: weil ich meinen Sohn vor seinem Vater über ein Verhalten gegenüber seiner Schwester (als sie böse gestolpert war, tröstete er sie auf eine liebevolle Weise, mit der ich gerade in der Phase, in der er sich damals befand, nie gerechnet hatte), das mir gut gefallen hat - ja, so gut gefallen hat, daß er's natürlich gerne öfter an den Tag legen kann, warum denn auch nicht????!! - gelobt habe, solle ich mich ernsthaft fragen: ob - ich hoffe, ich zitiere SusanneZ wahrheitsgemäß - ich denn nun den Retter der Menschheit aus ihm machen wolle, ob er denn seine Schwester auch wenn die ihn ein anderes Mal böse traktiert, mit Streicheleinheiten versorgen müßte --- wie krank ist das denn??! (Hier die Antwort, die ich damals unlustig verweigert habe: Nein, Himmel nochmal, natürlich müßte er sie dann nicht streicheln, er dürfte mich mit einer völlig neuen Handlung überraschen, ich würde ihn allerdings schon wieder loben, wenn er seine ihn traktierende Schwester auf eine in meinen Augen sozialverträgliche Weise davon abhalten würde.)
Woher kommt Euer Mißtrauen?? Das ist alles andere als eine rhetorische Frage, sondern vielmehr mein letzter Versuch, Euch zu
verstehen!!!

Schlaft gut und natürlich immernoch liebe Grüße, Feelix

 
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Re: @ solelo

Antwort von roma am 25.07.2007, 9:20 Uhr

... unterschreib ...

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Re: @ solelo

Antwort von Schwoba-Papa am 25.07.2007, 10:13 Uhr

ich halte die "Nichterziehung" für eine interessante Theorie, dabei kann sich jeder neue Ansätze und Wege für seine eigene Verfahrensweise "herausziehen".
Siehe Begriff Erziehung und erziehen (lt.Duden von ahd. irziohan = herausziehen)

Wir haben z.B. festgestellt daß wir bisher, ohne uns groß mit der Thematik der Nichterziehung befasst zu haben, diese (wohl unterbewußt) öfter angewendet haben, nur nicht so radikal :-)

Einzig stört mich der missionarische Charakter einiger NE-Damen hier.

Wenn ich als Mann die Entwicklung meiner Kinder sehr ernst nehme muß ich weder eine "Post-Patriarche-Bewegung" gründen, noch diese/meine Lebenseinstellung als Dogma manifestieren.

Aber trotzdem Danke an die NE´s für manche Denkanstöße. Stillstand und innere Verharrung ist immer unproduktiv.

Grüßle

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Missionarisch...

Antwort von hase67 am 25.07.2007, 10:43 Uhr

... wollen sie ja nach eigenem Bekunden nicht sein, und auch nicht so wahrgenommen werden. Ganz zu Ende gedacht, widerspräche es ja auch dem Grundprinzip des "Nichterziehens" anderer Menschen, weil Missionieren immer auch einen manipulativen Charakter hat...

Dass hier der Austausch mit anderen Erziehern, Light-Erziehern und wie sie sich auch alle nennen mögen stattfindet, halte ich auch für gut und positiv, sonst wäre die Nichterziehung ja gewissermaßen ein L'art pour l'art, also eine Theorie, die nur innerhalb ihres Elfenbeinturms existieren kann... Das würde sie mir enorm suspekt machen.

Woran ich mich stoße, ist die Theorielastigkeit, an anderer Stelle wurde hier auch schon "Wissenschaftlichkeit" bei den Begründungen eingefordert. Das verursacht mir persönlich Magenschmerzen. Persönliche Reifung in der Auseinandersetzung mit den eigenen Kindern, da bin ich dabei und teile viele Ansichten der NE's oder Antiautoritären hier. Aber wozu dieser Anspruch, alles wissenschaftlich belegen und begründen zu müssen? Das rückt die Nichterziehung als Theorie für mich in eine allzu intellektuelle und elitäre Ecke. Um Kindern gerecht zu werden, braucht es m. E. keine Wissenschaftlichkeit - nur Integrität, menschliche Reife, Sensibilität und Empathie und - die viel gerühmte - Authentizität.

LG

Nicole

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Re: insbes. @ solelo & @Feelix

Antwort von AyLe am 25.07.2007, 11:16 Uhr

Hallo und Moin von der verregneten Ostseeküste,
nach der letzten Diskussion vor ca. 2 Monaten hat ja die Debatte um Erziehung als solche richtig neuen Fahrtwind bekommen (nicht zuletzt Dank Feelixens höchst pointierter Beiträge - an dieser Stelle Gruß an eine Schwester im Geiste ;) )

Ich weiß nicht, wie es den anderen LeserInnen hier geht, aber mir ist es ergangen wie Faust, "Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so schlau als wie zuvor" - nur die Frage bleibt: wer um Himmels Willen ist Mephistopheles?! *fg*

Während ich in Feelixens Beiträgen die Erdung herauslesen kann, fehlt mir bei solelo der Alltag, das Alltägliche, die Persönlichkeit der Eltern.

Daher sei mir einige Bemerkungen resp. Fragen i.d.Zush. erlaubt:

Führt diese Art der Erziehung nicht zu einer sukzessiven Kindzentrierung und orientiert sie sich nicht in extenso am momentanen Bedürfnis statt am langfristigen Bedarf?

Mündet die Kindzentrierung nicht evtl. in einer permanenten Glücklich- und Frei- und Selbstsein-Müssen-Situation des Kindes?

Ist es authentisch, wenn die Mütter und Väter durch Erziehungstechniken wie die NE manipuliert werden? Ja, denn Änderungen sind Manipulation, denn jede Veredelung auch unter Beibehaltung der Grundsubstanz ist Manipulation.

Handelt es sich bei der kindzentrierten Erziehung nicht um den Versuch, Konflikte zu vermeiden? Ja, ich schon wieder mit den Konflikten ;)
Ich wage die verwegene These, dass Eltern in gewisser Hinsicht biologisch legitimierte "Hass"objekte sind, die den Kindern sozusagen von Mutter Natur mitgegeben wurden, um sich abgrenzen zu können. Eltern als "moving targets" mit anderen Worten...

Noch gewagter meine Behauptung, dass Kinder zwei Arten der Reaktion zeigen können: entweder sie setzen die Erziehungslinie der Eltern fort (indem sie sie auch verändern, sprich manipulieren); oder sie werden zum Kontradiktum, zum wirklichen Gegenteil, des elterlichen Vorbildes.
Was ist folglich das "Ziel" des Erziehungs-Stils NE.

Abschließend noch ein Eingeständnis, ich subsumierte mit Absicht NE unter Erziehung. Denn das Dilemma der Soziologie haftet auch den Erziehungswissenschaften an: Beobachtung ohne systemische Manipulation ist unmöglich. Die Beziehung ist Erziehung et vice versa.


In diesem Sinne wünscht Euch einen schönen (sprich von jedem derart manipulierten) Tag

AyLe

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@Ayle: Oh, wie schön gedacht (und gesagt )...

Antwort von Feelix am 25.07.2007, 11:20 Uhr

.. und soo viel zum Nachdenken darin. Ich fange gleich damit an ...

Liebe Grüße, Feelix :-)

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Re: @ solelo

Antwort von solelo am 25.07.2007, 11:34 Uhr

Liebe Feelix,

ich glaube du misverstehst meine Ziele hier. Ich bin hier nicht zum "missionieren" und muss mir nicht für die Mütter ein tolles Wort ausdenken. Ich erzähle hier von meinen Erfahrungen und gebe Tipps, wie es anders sein kann. Ich KÖNNTE mir ein tolles Wort ausdenken, damit "mehr" Leute "zu uns rüber" kommen, aber hast du schon das "damit" in diesem Satz entdeckt – das war schon ein manipulativer Gedanke. Ja ja, total übertrieben, macht doch jeder, ständig, jederzeit fast. Aber wenn man sich das genau betrachtet, so denkt man – ich jedenfalls –sehr oft manipulativ. Das mag man schlecht oder gut oder OK finden, ist mir Wurscht. ICH finde es schlecht und daher will ICH das nicht machen. Das ist mir auch erst im März diesen Jahres aufgefallen. Ich trafen einen Menschen, der aufgeschlossen gegenüber NE war, er erklärte es mir so, dass er einfach grundsätzlich sich sehr viel über Kommunikation Gedanken, schon seit Jahren, und dass er bemerkt hatte, dass die meiste Kommunikation, die zwischen Menschen stattfindet, manipulativ sei – nicht nur zwischen Eltern und Kindern. Ich habe das Mal an mir selbst beobachtet und kann euch alle nur ermuntern, das auch Mal zu tun. Es ist sehr erhellend.

Ich habe allerdings schon den Anspruch, die Informationen einer breiteren Masse – einfach im Sinne der Kinder – zugänglich zu machen und ich verstehe von daher schon dein Argument. Ich nenne "es" auch z.B. in anderen Kontexten anders (meist "freie Erziehung", lol), z.B. wenn ich einfach nur beiläufig erwähne(n muss), dass es bei uns anderes läuft. Ich hoffe, eines Tages ein geeignetes Wort zu finden und es dann so zu nennen. Die nächste Welle hier im Forum trägt vielleicht schon einen anderen Namen. (Und was passiert dann? dann heulen manche auf: "Ach, jetzt nennen sie es so, damals nannten sie es so, ist ja gar nicht ernst zu nehmen..." ;-))

Seit die Diskussion hier wieder entflammt ist (1. Juli) haben sich genau 23 Leute neu in der Liste angemeldet (die auch bislang geblieben sind). Zusätzlich haben hier sehr viele verkündet, sie würden sich eine Scheibe davon abschneiden, trotz des schrecklich abschreckenden Namens bzw. trotz der ansonsten zu extremen Ansicht. Die "Ausbeute" also, wenn man denn überhaupt ein missionarisches Ziel gehabt hätte, ist also mehr als passabel, würde ich sagen, sogar überaus erfreulich.

Ich finde daher nicht, dass ich die Leute, die dafür offen sind, abschrecke, sondern genau die erreiche. Mehr kann ich eh nicht machen. Die Leute, die einfach ein anderes Menschenbild haben (Bekky) werde ich eh nicht erreichen und will ich auch sowieso nicht. Sie sind doch total glücklich mit dem, was sie tun. Ich will wenn, dann denjenigen, die was damit anfangen können einen Plattform bieten (Mailingliste/Webseite), wo sie sich austauschen können und vor allem, wo sie praktische Hilfe kriegen können. Denn darum geht's doch den meisten: JA! Menschenrechte einhalten, anders machen als die eigenen Eltern – das wollte ich doch – aber ich hab einfach keine Ahnung WIE!

Ich kann dir außerdem erzählen, dass bei der letzten Welle diejenigen, die sich auch genau wie du über den Namen aufgeregt haben, nach ein paar Wochen DOCH in der Mailingliste gelandet sind :-) Grüße an Heike :-*

Ich weiß nicht, ob du verstehen kannst, was ich "mache". Ich mache eigentlich gar nichts, ich diskutiere einfach nur mit und habe halt nur "krasse" Ansichten. Ich will niemanden überzeugen, biegen, erziehen oder missionieren und schon gar nicht manipulieren, deshalb muss ich mir nicht irgendwelche guten Namen ausdenken. Außerdem, wenn ich das, was ich mache "Erziehung" nenne, heult die andere Hälfte wieder auf ;-)

... und wieder schmeisst du "uns" alle in einen Topf. Ich versuche immer wieder zu betonen, dies oder jenes sei nur MEINE Meinung. Sehr viele andere "Nichterzieher" haben nichts gegen das Wort Erziehung oder könnten es so oder so nennen. Wir haben eigentlich so gut wie alle was gegen un-, nicht- etc.

Was Bekky angeht – ich bin da völlig anderer Meinung. Ich finde es total SCHADE, dass sie so "unreflektiert" einfach macht und sich nicht drum schert, ob sie drüber nachgedacht hat oder nicht. GERADE wegen des Erziehungsteufelskreises, welches ich beschrieben habe, ist es heutzutage total wichtig, darüber nachzudenken! Weil auf dem Bauch nicht mehr verlass ist, seit dem es Tradition ist, ihn von Klein auf umzutrainieren.

Dass man sich nicht drum scheren sollte, was andere denken, ist ja klar, das mache ich auch nicht (mehr). Aber ob das, was man macht z.B. im Sinne der Menschenrechte ist, die Kindern, weil ja auch Menschen, AUCH zustehen ist z.B. schon eine Überlegung wert und eigentlich nicht nur eine, sondern eine gründliche wenigstens.

Außerdem wurde mir recht deutlich, dass sie sehr wohl mit der Bibel in der Hand (was nichts schlechtes ist und wenn sie glücklich ist will ich da nichts gegen sagen!) erzieht (und natürlich auch mit Herz) UND dass sie meint, dass Menschen schlecht sind (ich weiß nicht ob das jetzt gleichzusetzen ist mit "böse"), davon ist sie schon sehr überzeugt und das hat sie in einem Posting auf jeden Fall ganz deutlich wörtlich so gesagt. Das bewerte ich jetzt gar nicht, ich erzähl's dir nur. Ich find's immer noch kacke, über Bekky so zu reden, also höre ich hier Mal auf. Sorry, noch Mal, Bekky!

Was dich so platt gemacht hat wegen "gut gelöst" – puh, kann ich jetzt nicht so nachvollziehen. Liebe Feelix, ich kenne dich doch überhaupt nicht. Ich kann hier nur ganz mühsam versuchen mir aus deinen Worten ein Bild von dir zu machen. Wir könnten vielleicht Mal telefonieren, das würde die Sachen unheimlich leichter machen und wäre sicher sehr interessant.

Misstrauen – warum bläst du das den so auf? Den Vergleich mit SusanneZ habe ich jetzt nicht so gut verstanden aber ich habe mir jetzt keine Mühe gemacht, es mehrmals durchzulesen ;-) Du bist mir sehr sympathisch, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass du dich über mich erhebst/lustig machst, aber das ist eben nur ein Gefühl, nichts sicheres und hängt damit zusammen, dass ich dich nicht kenne. Woher das kommt? Anerzogen womöglich – Unsicherheit in den eigenen Gefühlen, Angst, nicht angenommen zu werden, etc. etc. Wenn sich das in leichtem Misstrauen ausdrückt, dann ist es halt so. Ich kann es nicht ändern.

Und wieder stellst du es so da: "Alle NE haben Misstrauen" ("woher kommt EUER Misstrauen"), ich bitte dich! ZWEI Leute haben misstrauen geäußert (jedenfalls laut deiner Interpretation) – na und? Traust du allen Leuten? Hast du keine Gefühle? Kannst du sie jederzeit kontrollieren..., ich finde das wirklich ein bisschen übertrieben. Es sei denn, das "euer" war jetzt nur auf mich und Susanne bezogen, so habe ich das aber nicht interpretiert – klingt nach "euch Nichterzieher" – und da siehst du Mal, wie oft kleinste Wörter dem Leser zum intepretieren überlassen worden sind.

Und für Susanne kann ich eh nicht antworten und auch nicht für die ganzen Nichterzieher. Ich kann nur für mich sprechen und ich kann dir sagen: Keine Ahnung! Erziehung wahrscheinlich oder die Art wie du schreibst... oder meine mangelnde Interpretationsfähigkeit... oder weil ich dich nicht kenne? Weil ich manchmal das Gefühl habe, du erhebst dich über micht/"uns"...? – man fühlt sich hier schon fast wie vor Gericht: Du sitzt ganz oben auf einem Richter-Podest und beurteilst, ob das alles einen Sinn ergibt. Bekky ist eine Zeugin, ich eine andere, und dann werden noch ein paar andere vorgeladen. LOL :-) Hey, nur Spaß. Ich erkläre ja gerne alles und will ja auch, dass du mich verstehst. Ich will dich ja auch verstehen. Sonst würden wir wohl nicht hier sein. Vezeih doch aber bitte ein bisschen Misstrauen.

Kannst du sehen, wie sehr "uns" Misstrauen entgegen gebracht wird, und wie ruhig die meisten von uns trotzdem bleiben?

Grüße
Johanna
www.unerzogen.de

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@ solelo als ich manipuliere den ganzen Tag

Antwort von Schwoba-Papa am 25.07.2007, 13:07 Uhr

ich manipuliere meine Kunden bei mir zu kaufen, ich manipuliere meine Mitarbeiter in meinem Interesse zu agieren, ich manipuliere meine Lieferanten mich gut, pünktlich und günstig zu beliefern, ich manipuliere mich auch selbst bei Null Bock fleissig zu sein, ich manipuliere sogar die Imbissbude hier in der Straße ...

Wir Menschenkinder sind keine Inseln und Beeinflussung aka Manipulation ist mit eine Form des gesellschaftlichen Umgangs.

Und Manipulation kann auch positiv sein !

Grüßle

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moving targets

Antwort von blondie25 am 25.07.2007, 13:09 Uhr

Sehe das ähnlich. Kinder brauchen Reibepunkte um sich weiterentwickeln zu können. Ein gewisser Widerstand durch die Eltern gibt auch Sicherheit.

Wenn aus Kindern dann Teenies werden, brauchen sie ganz dringend Reibepunkte. Wenn die Eltern von sich aus keine bieten, versuchen viele Teenies erst recht zu provozieren.

Ich muss als Mutter nicht die beste Freundin meiner Kinder sein. Ich darf viel mehr, Ich darf Mutter sein, und meinen Kindern bewusst die Möglichkeit geben sich zu Reiben und ihre Persönlichkeit zu entfalten.

Für alle Bibelfans noch ein Vers! Sprüche 27,17
Ein Messer wetzt das andre und ein Mann den anderen.

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Re: @ solelo

Antwort von Feelix am 25.07.2007, 13:48 Uhr

Hallo solelo!

Oje, da hab' ich unsere gemeinsam gefundene Ebene ganz schön überschätzt und überstrapaziert, was? Ich hatte zum einen wirklich das Gefühl, mich gehen lassen und mal wieder auf den Putz hauen zu können und ich war zum anderen so … getroffen, weil Du meine in Sprache ausgedrückte Anerkennung (im „echten“ Leben hätte ich Dich vielleicht einfach in den Arm genommen, und mich bedankt, daß Du mein Authentizitätsanliegen in Deinen letzten „Was-mach-ich-wenn-mein-Kind?“-Beitragen so ernst genommen hast) so völlig in den falschen Hals bekommen hast. Das tut mir leid. Und noch etwas tut mir leid: Du hast völlig recht, solelo, ich jubel Dir hier eine Absicht unter, die Du so nie behauptet hattest. Und das steht mir nicht zu. Vielleicht tue ich das einfach deshalb, weil ich diese Absicht in Deinem Fall so schön fände, - glaubst Du, ich habe gar keine Utopie zum Umgang mit unseren Kindern? - und sie Dir einfach gerne vertrauensvoll in die Hände geben möchte, weil ich selbst dazu viel zu träge und - Du hast es ja schon gemerkt - ungeduldig bin. (Und ja solelo, ich „sehe“ sehr wohl, wie sehr Dir Mißtrauen entgegengebracht wird, und wie ruhig Du dabei bleibst.)
Und trotzdem finde ich meine Motive, hier mitzudiskutieren, irgendwie legitim: nämlich (ich glaube, ich schrieb es schon) aus purer Lust am Erkenntnisgewinn (und da war auch m e i n e Ausbeute hier gigantisch!!). Das Bild, das Du in diesem Zusammenhang von mir zeichnest, (hast Du bei diesem Richterbild wirklich „lol“ gelacht, ich nämlich nicht :-( )trifft mich ins Mark, weil ich so gehofft hatte, daß unsere Diskussion niemals diesen Weg nimmt: daß einer oben sitzt und vordenkt oder Gedachtes bewertet oder verbietet. Denn - ich weiß nun nicht, ob Du mir da vertraust - eigentlich würde ich es begrüßen, wenn hier immer neue "Richter" (heute habe ich persönlich für mich wieder einen in Ayle entdeckt) auftauchten, die uns jeden Tag auf neue Wege hinweisen würden, die unsere Diskussion hier noch nehmen könnte. Mehr will ich eigentlich nicht. Ich weiß, daß meine Denke und Schreibe vielleicht manchmal recht hm … rasant erscheint, und im schlimmsten Fall auch noch so, als würde ich über alle drüberwalzen w o l l e n (ich weiß, das kann man auch reich sprachlich …). Das tut mir einfach nur leid und ich nehme mir da, sollte sich nochmal die Gelegenheit bieten, anderes vor.

Für heute war’s das – und ich bin gerade jetzt ein bißchen froh, wieder ins „echte Leben“ zu müssen …

Liebe Grüße, Feelix

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Re: @Ayle

Antwort von Katzie am 25.07.2007, 22:33 Uhr

Hallo Ayle!

"Führt diese Art der Erziehung nicht zu einer sukzessiven Kindzentrierung und orientiert sie sich nicht in extenso am momentanen Bedürfnis statt am langfristigen Bedarf?"

diese Art der Erziehung?- NE ist weder eine Art noch eine Methode, sondern eine "Lebens-" Auffassung/ Überzeugung davon, dass Kinder von Geburt an sozial und menschlich sind und damit sie diese Qualitäten weiterentwickeln, sie mit Erwachsenen zusammensein müssen, die sozial und menschlich handeln.
Jegliche Form von Methode ist nicht nur überflüssig, sie ist kontrindiziert, weil sie die Kinder für ihrer Nächsten zum Objekt werden läßt.
Warum glaubst Du, führt diese "Art" zur Kindzentrierung?

"Mündet die Kindzentrierung nicht evtl. in einer permanenten Glücklich- und Frei- und Selbstsein-Müssen-Situation des Kindes?"

permanente glücklich- frei- und selbstein- müssen- Situation? Bist Du als Erwachsene Frau denn in einer solchen Situation?
Ich und mein Partner sind gleichberechtigt und gleichwürdig, keiner würde z.B. ohne Rücksprache Regeln aufstellen und auf deren Einhaltung pochen, keiner würde den anderen Zwingen z.B. zu Essen oder gar zu Schlafen, sich anzuziehen ect.
Aber wir hatten deshalb noch nie das Gefühl in einer von Dir beschriebenen Situation zu sein.
Das möchte ich auch für meinen Sohn- Gleichberechtigung und Gleichwürdigkeit.

"Handelt es sich bei der kindzentrierten Erziehung nicht um den Versuch, Konflikte zu vermeiden? Ja, ich schon wieder mit den Konflikten ;) "

Nein! NE sind von Konfliktvermeidung genauso weit entfernt wie E.
Konflikte entstehen durch konträr Bedürfnisse. Der Unterschied zwischen E und NE ist die Art der Konfliktlösung.

"Ich wage die verwegene These, dass Eltern in gewisser Hinsicht biologisch legitimierte "Hass"objekte sind, die den Kindern sozusagen von Mutter Natur mitgegeben wurden, um sich abgrenzen zu können. Eltern als "moving targets" mit anderen Worten..."

;o) *grins* der klingt gut! Im Alter von 13- 18 Jahren hätte ich Dir 1000% zugestimmt!!!!!
Habe bei Thomas Gordon was dazu gelesen und auch wenn es mir noch etwas schwer fällt dies zu glauben (ich bin auch erzogen worden, möchte es jetzt anders machen und kann mich noch gut an meine Pubertät erinnern), ich bete das es wahr ist.
Zitat: "Diese Zeit ist für Kinder und Eltern im großen und ganzen deswegen schwierig, weil der Jugendliche so unabhängig von den Eltern wird, dass er nich mehr ohne weiteres durch ihre Belohnungen und Bestrafungen kontrolliert werden kann.
Und da sich die meisten Eltern in so großem Maße auf Belohnung und Bestrafung verlassen reagieren Jugendlichen mit sehr selbständigem, widerspenstigem, aufsässigem, feindseilgem Verhalten. Eltern glauben,dass jugendliche Rebellion und Feindseligkeit unvermeidliche und Funktion dieser Entwicklungsstufe sind.
Ich halte das für nicht zutreffend.... Der typische Jugendliche verhält sich so, wie er sich verhält , weil er genügend Kraft und Mittel erworben hat, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, und genügend Macht, so dass er die Macht seiner Eltern nicht zu fürchten braucht.
Aus diesem Grund rebelliert ein Jugendlicher nicht gegen seine Eltern. Er rebelliert gegegn ihre MACHT."

Für mehr davon, Thomas Gordon "Familienkonferenz"

"Noch gewagter meine Behauptung, dass Kinder zwei Arten der Reaktion zeigen können: entweder sie setzen die Erziehungslinie der Eltern fort (indem sie sie auch verändern, sprich manipulieren); oder sie werden zum Kontradiktum, zum wirklichen Gegenteil, des elterlichen Vorbildes.
Was ist folglich das "Ziel" des Erziehungs-Stils NE."

Diese Behauptung ist in der Tat sehr gewagt liebe Ayle.
Zum Beispiel wird nicht jedes in jungen Jahren misshandelte Kind nur zum a) Menschenfreund oder aber b) zum Menschenfeind.
Das "entweder/ oder" empfinde ich etwas zu sehr als schwarz/ weiß- Denken.
Zum Ziel des NE- Stiles (nur der Richtigkeit halber und ja, ich habe auch das Ende Deiner Mail gelesen): NE versteht sich nicht als Form/ Art oder Erziehungsmethode) wie wärs denn mit einem glücklichen Kind, das sich selbst bewußt ist, das seinen Bedürfnissen ebenso wie seinen Grenzen Ausdruck geben kann, einen freien Willen hat, sich als Person angenommen, verstanden und ernst genommen fühlt, und und und......

LG! Katrin

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