zurück| Geschrieben von Cheesecake91 am 15.10.2023, 23:05 Uhr |
Wie wird's mit 2 Kindern?
Hallo zusammen,
Seit 2 Monaten bauen wir nun an Kind Nr. 2.
Mein Partner und ich haben uns schon immer 2 Kinder gewünscht und ich freue mich, dass es nun wieder losgeht. Doch manchmal mache ich mir auch so Gedanken wie es wohl werden wird.
Wenn ich an die ersten Wochen/Monate denke, nachdem meine Tochter geboren wurde, fällt mir eigentlich nur eines ein: ich war einfach nur unglaublich müde. Unvorstellbar für mich wie das hätte funktionieren sollen, wenn noch ein zweites, größeres Kind da gewesen wäre.
Ich mache mir auch Gedanken darüber, ob vielleicht die Beziehung zu meiner Tochter leidet. Zur Zeit hat sie die ungeteilte Aufmerksamkeit und ich liebe und genieße diese Zeit mit ihr auch so sehr. Und es macht mich jetzt schon traurig nicht mehr so viel (gemeinsame) Zeit nur mit ihr zu haben. Und dass sie eifersüchtig auf das Geschwisterkind ist und es eigentlich gar nicht haben möchte.
Ganz schön viele Gedanken über etwas, was noch gar nicht ist. Wie war es bei euch beim 2. Kind?
Meine Tochter wird übrigens im Februar 4 Jahre.
Seitdem sie reden kann, wünscht sie sich einen Bruder UND eine Schwester (sie wünscht sich einfach beides 
). Aber ich habe halt Angst, dass sie es dann doch nicht mehr so cool findet, wenn es denn soweit ist.
Danke schonmal für eure Erfahrungsberichte.
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Re: Wie wird's mit 2 Kindern?
Antwort von Waha9 am 16.10.2023, 0:05 Uhr
Alle anderen schaffen es auch...über solche Sachen habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht.
Wenn du auch Geschwister hast, dann kannst du dich ja eventuell zurück erinnern. Man ist immer mal eifersüchtig, mal wird der andere bevorzugt, mal man selber. Es gibt immer Hochs und Tiefs, wie in einer Beziehung. Jeder hat mal die schnauze voll und kein bock mehr und es ist einem mal zu viel. Wenn alle an einem Strang ziehen und man Unterstützung hat, dann geht es immer irgendwie.
Ich hab meinem zweijährigen letztens auch gesagt, dass er grad furchtbar anstrengend ist und ich grad eine Pause brauche. Man kann es nie allen zu 150% recht machen, ohne auch mal auf sich zu schaun. Unsere Eltern haben es auch geschafft, die Generation davor auch...
Re: Wie wird's mit 2 Kindern?
Antwort von Strickmami am 16.10.2023, 8:28 Uhr
Hallo,
Bei uns ist der Altersabstand zwischen den Kindern genau 4 Jahre. Das Thema Eifersucht haben wir nicht, da der große schon viel versteht. Ich achte darauf dass ich mindestens eine halbe Stunde am Tag exklusiv für den großen habe, das ist mir wichtig weil ich die gemeinsame Zeit mit ihm doch vermisse.
Mein Großer ist auch ein toller Bruder, versucht mit dem Baby zu spielen, singt ihm vor, tröstet ihn wenn er weint... sehr süß 
Es gibt trotzdem Tage an den ich es wahnsinnig anstrengend finde. Mein Großer war ein ruhiges Baby, der Kleine ist es nicht. Es gab vor allem am Anfang Tage, da musste ich ihn die ganze Zeit rumgetragen. Das finde ich schon an sich anstrengend, wenn der Große da auch mal schlechte Laune hat fühle ich mich manchmal total überfordert.
Aber ich finde das ist es wert.
Das Argument "andere schaffen es auch" funktioniert für mich übrigens nicht. Andere haben anderes Supportsystem (wir haben zB keine Familie in der Nähe), die Kinder sind anders, man hat andere Ansprüche an sich selbst und an die Erziehung (letzteres gilt vor allem für den Vergleich mit anderen Generationen) und so weiter.
Und ich finde man darf es auch offen sagen, wenn man den Alltag mit Kindern anstrengend findet. Ich finde es ist eine Herausforderung, die aber auch sehr schön sein kann. Andere haben vielleicht andere Erfahrungen, oder sehen es einfach grundsätzlich anders.
Schön wird‘s!
Antwort von Astrid am 17.10.2023, 8:56 Uhr
Hallo,
deine Bedenken sind ganz unnötig. Wenn das zweite Kind kommt, hat man auch die Energie dafür. Klar, die Babynächte und die ganze Babyzeit sind wieder total stressig, das ändert sich nicht. ABER: Man hat beim zweiten Mal viel mehr Wissen und vor allem viel mehr Routine. Deshalb wuppt man es auch problemlos.
Deine zweite Sorge, deiner Großen nicht gerecht werden zu können, ist ein falscher Ansatz. Von Natur aus bekommen Frauen locker acht Kinder oder mehr. Das Einzelkind ist ein eher unnatürlicher Zustand, der so nicht wirklich vorgesehen ist. Kinder brauchen Kinder, sie wollen nicht nur mit Erwachsenen allein zu Hause sein. Außerdem hat die Geschwister-Forschung gezeigt: Geschwister haben ein besseres Sozialverhalten, sind resilienter und lernen schneller, weil sie sich vieles von den Großen abschauen.
Natürlich, für das ältere Kind ist ein neues Baby natürlich eine Herausforderung. Das war bei uns auch so (große Tochter, kleiner Bruder). Aber das macht nichts. Geschwister-Konkurrenz und Geschwister-Eifersucht sind etwas Normales und Natürliches. Kinder kommen damit zurecht. Wir können und müssen unsere Kinder nicht vor allen anstrengenden Gefühlen bewahren. Kinder profitieren von Geschwistern, aber natürlich reiben sie sich auch kräftig an ihnen, Zank und Eifersucht gehören dazu.
Auch deine Liebe musst du nicht teilen. Denn weißt du, Liebe hat kein Maß. Sie ist im Überfluss da, und man liebt jedes Kind natürlich gleich stark und genauso sehr wie das erste. Auch das zwölfte Kind würdest du genauso heftig lieben. :-)
Weißt du, ich glaube, es gibt da noch einen Grund für deine Unsicherheit, der dir vielleicht zu wenig bewusst ist. Beim zweiten Mal weiß man natürlich schon, was in Sachen Schwangerschaft und Geburt auf einen zukommt. Man darf da ruhig Ängste haben. Viele Frauen haben beim zweiten Mal mehr Bammel als beim ersten Mal, so ging es mir zumindest und ich kenne es auch von Freundinnen - einfach weil man schon Bescheid weiß, dass das alles mühevoll und kein Zuckerschlecken ist.
Achte ein wenig darauf, dass du solche Unsicherheiten wirklich wahrnimmst und für die Ängste keine Scheingründe im Außen findest. Denn zwar verstehe ich deine Bedenken, aber ich glaube, sie sind vielleicht nicht der Hauptgrund für dein Zögern. Weißt du, ein Kind zu kriegen, ist immer ein großes Wagnis und ein Abenteuer. Daran ändert sich auch nichts, wenn man schon ein Kind hat. Aber es lohnt sich so sehr, sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
LG
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