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Geschrieben von svenja32 am 11.09.2014, 9:44 Uhr

Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Hi ihr! Vermutlich hört sich meine Frage erst mal blöde an. Ich arbeite 2 Tage in der Woche Vollzeit, muss dazu je einfach Fahrt 40 km im Berufsverkehr fahren und daher erst gegen Abend wieder zu Hause. Mein Verdienst ist gut für die 2 Tage, mein Mann verdient auch ganz gut,so dass das Geld gerade so okay ist. Könnte natürlich mehr sein, wir sind aber zufrieden.

Jetzt zu meinem Problem. Ich fühle mich innerlich zerissen. Auf der einen Seite finde ich, in meiner persönlichen Situation reicht die Arbeitszeit. Ich habe eine chronische Krankheit, die mich manchmal k.o. macht. Mein Kind ist echt anstrengend vom Temperament und will trotz ihrer fast 10 Jahre noch viel Aufmerksamkeit. Dazu kommt, dass mein Mann die Hausaufgaben nicht mit ihr machen möchte (sie kriegen sich regelmäßig in die Wolle) und sich selbst eher in der Rolle des Hauptverdieners sieht, der mit Kindererziehung nicht viel am Hut hat. D.h. Haushalt, Kind antreiben und erziehen, essen machen, Wäsche, Putzen das alles fällt in meinen Bereich. Muss dazu sagen, Einkaufen, Kinderchauffeur und Garten hilft er mir ab und zu. Habe keine Omas vor Ort und keine Nachbarin/Bekannte, zu der die Kurze mal ab und zu gehen könnte. Sie ist sozial schwierig, aber das ist ein anderes Thema.

Dann ist es aber so, dass ich ganz oft Sprüche höre: "Du mit Deinen 2 Tagen". Nach dem Motto: ich hätte ja nichts auszustehen. Von Kollegen UND meinem Mann (scherzhaft, aber trotzdem...). Ich sollte drüber stehen, trotzdem nervt mich das. Bin am Überlegen, meine Arbeitszeit zu erhöhen und mir ggf. eine Perle zu suchen, denn ich fühle mich schlecht, egal wie ich es mache. Letztendlich soll aber meine Maus nicht darunter leiden. Sie hasst den Hort, und wie gesagt, wenn mein Mann sie hat, gibt es oft Stress.

Was meint ihr? Einen Arbeitgeber vor Ort kriege ich übrigens nicht in meiner Branche. Und danke fürs lesen!

 
7 Antworten:

Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von Conifere am 11.09.2014, 10:01 Uhr

Wo genau ist denn da jetzt das "schlechte Gewissen"? Du bist scheinbar nicht zufrieden mit dem Rollenbild, das dein Mann eurer Beziehung aufdrückt, wünschst dir eine gerechtere Verteilung der Pflichten und mehr Wertschätzung deiner Leistung durch deinen Mann und Außenstehende.
Ich empfehle die Arbeitssituation so zu lassen wie sie ist, da du scheinbar auch vor dem Hintergrund deiner Erkrankung damit ausgelastet bist, ein ernsthaftes Gespräch mit deinem Mann über deine Bedürfnisse, Ansichten und Wünsche zu führen und dir ein bisschen mehr Fell wachsen zu lassen, so dass du dir auf Kommentare von Unbeteiligten ein Ei pellen kannst.
Lg, Constanze

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Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von svenja32 am 11.09.2014, 10:07 Uhr

Mein Mann stresst mich eigentlich weniger als die Kollegen.

Ja, fehlende Wertschätzung ist mein Problem. Es kommt ja keiner der sagt: super, wie die Wohnung glänzt. Toll, wie Du das alles mit dem Kind schaffst!

meine Bestätigung erhalte ich durch die Arbeit, und das ist eben nur ein kleiner Teil meines Lebens.

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Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von speedy am 11.09.2014, 10:28 Uhr

Hi,
ich kann dir nur raten: Werde dir zunächst klar, was du für dich willst und kannst und versuche dann, die Rahmenbedingungen zu gestalten. Dein Posting klingt ein wenig so, als würdest du dein Leben rund um die speziellen Bedürfnisse deiner Tochter biegen, überleg mal, wie du da etwas zurückfahren kannst.
Ich finde auch, dass 2 Tage Arbeit mit einem großen Kind nicht viel sind, aber da ist eben jeder anders.
Wenn du betonst, dass dein Mann sich mit der Tochter in die Wolle bekommt - ich finde das sehr gut so und würde das sogar noch weitertreiben: Gerade wenn deine Tochter auch soziale Probleme hat, wird sie sich immer wieder an unterschiedliche Menschen anpassen müssen und nicht jeder wird auf Kuschelkurs fahren - das kennst du ja wahrscheinlich auch schon von der Schule. Sie kann zu Hause lernen, ihren eigenen Weg mit deinem Mann zu finden und hat dazu alle Zeit der Welt. Die einzige, die diese nötigen Reibereien scheinbar stören, bist du. Gib ihr ganz bewusst die Chance und deinem Mann die Aufgabe, sich zumindest an den 2 Tagen, wo du arbeiten bist, mit deiner Tochter alleine auseinanderzusetzen und misch dich da überhaupt nicht ein. Die beiden werden ihren Weg finden.

Ebenso mit dem Hort: Sie hasst ihn - aber das Leben ist kein Ponyhof. Findet einen Kompromiss, mit dem ihr alle gut leben könnt und bitte richte nicht alles nach deiner Tochter (und auch nicht nach den Stimmen von außen) - es muss für dich passen!

Gruß, Speedy

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Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von krissie am 11.09.2014, 10:34 Uhr

Geht es dir denn nur darum, was die Kollegen sagen oder geht es auch darum, dass Du inhaltlich gerne mehr Zeit für die Arbeit hättest? Also könntest Du interessantere Aufgaben übernehmen und oder hättest mehr Zeit und Ruhe, Dinge auf der Arbeit befriedigend zu erledigen? Weniger als 20 Stunden die Woche zu arbeiten kann m.E. nach etwas undankbar sein, weil man oft gar nicht so richtig reinkommt in die Arbeitsabläufe, keine fortlaufenden Projekte übernehmen kann,... (Das hängt natürlich sehr von den Aufgaben ab, es gibt sicher auch Aufgabenbereiche, die man ganz einfach tageweise sinnvoll erledigen kann). Du könntest einen weiteren Tag arbeiten, hättest eventuell mehr Anerkennung durch die Arbeit und könntest dafür einen Teil der Hausarbeit auslagern, falls es dir sonst zu viel würde. Bzw. solltet ihr vielleicht auch innerhalb der Partnerschaft eine bessere Aufteilung finden.
Wenn du inhaltlich etc. mit deiner Arbeit aber voll zufrieden bist und es nur um die dummen Kommentare der Kollegen geht, dann musst du versuchen, da drüber zu stehen, denke ich. Du wirst es den Außenstehenden nie komplett Recht machen können, fürchte ich.

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Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von svenja32 am 11.09.2014, 10:39 Uhr

Hi speedy,

kennst Du mich?

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen...genauso ist es! Manchmal braucht man den Spiegel von Aussen.

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Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von Badefrosch am 11.09.2014, 17:38 Uhr

Speedy hat es gut auf den Punkt gebracht.

Richte dir deine Arbeitzeit so ein wie du es am besten empfindest. Wenn dir 2 Tage nicht reichen, dann mach 3 Tage.

Und was deine Tochter und Mann betrifft, zu meinem Sohn und Mann sage ich neuerdings: "Wir sind hier nicht bei wünsch dir was!" Mein Sohn ging schon Vollzeit in den Kiga und muss das seit dieser Woche wohl oder übel auch im Hort.

Da ich Alleinverdiener bin, müssen sie mit den Gegebenheiten leben oder jeder für sich so verändern, dass es für einen selbst passt und der Rest der Familie sich damit arrangieren kann.

Für uns heißt das, dass Junior selbständiger werden muss und wird, für seine Taten Verantwortung übernehmen muss, soweit ich das seinem Alter von 6 entsprechend zutrauen kann, also z.B. der Lehrerin beichten, dass er keine Lust auf Hausaufgaben hatte und schlimmstenfalls nachsitzen muss. Mein Mann soll sich entsprechend seiner Behinderung einen Minijob suchen, dann können wir wieder über den Luxus Auto, Urlaub und teure Ausflüge nachdenken. Und ich verändere mich ab November beruflich, in der Hoffnung das die unbezahlten Überstunden wegfallen und ich mehr Zeit für die Gamilie habe.

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Re: Schlechtes Gewissen wegen meiner Arbeit

Antwort von RR am 15.09.2014, 17:44 Uhr

Hallo
also ich fasse mal kurz:

- 2 Arbeitstage die Woche
- chronisch krank, manchmal k.o. dadurch
- zu Hause anstrengende 10jährige
- Papa kann mit Kind nicht so wie es sein sollte...
- Haushalt u. Kindererziehung bleiben an Dir hängen
- Kochen bleibt bei dir
- Putzen bleibt bei dir

Ich weiß jetzt nicht, welche Arbeitszeiten dein Mann hat, aber anscheinend gibt es Tage, da ist er vor dir da u. KÖNNTE mit der Tochter üben/Hausaufgaben machen. Er KÖNNTE aber auch einen HH-Bereich übernehmen z. B. kochen o. putzen. Er sieht sich in der Rolle des Hauptverdieners - habt ihr darüber mal gesprochen BEVOR das Kind da war? Denn das sollte geklärt werden. Warum gehst du arbeiten? Weil du es möchtest o. weil das Geld sonst nicht reicht? Wenn es "nur" weil du es möchtest ist, such dir was, wo die Arbeitszeiten anders verteilt werden können. Denn die Arbeitszeiten sind ja nicht wirklich viel und dann wird noch jede Menge Sprit drauf gehen.... ggf. Hortkosten fürs Kind.... für mich hört sich das def. nach mehr Stress an als die Sache am Ende "wert" ist.

Das mit dem Arbeitszeit erhöhen u. dann eine Perle suchen ist recht u. gut aber deine Tochter HASST den Hort u. es klappt auch mit Papa nicht. Warum willst du erhöhen? Für mich liest sich das als "Flucht" vor zu Hause u. Kind, denn wirklich "wollen" scheinst du ja nicht, sonst würdest du ja nicht schreiben du bist manchmal k.o. von der Krankheit....... Dein Kind ist ja nicht mehr ganz so klein (mein Sohn ist gleich alt) u. kann nach u. nach auch mal alleine lernen. Dennoch wird es immer wieder jemanden brauchen, der mal "antreibt" u. ihm bisschen Anweisungen gibt. D. H. ggf. käme dann noch ein "Nachhilfelehrer" o. sowas dazu wenn ihr das selbst nicht machen könnt/wollt. Die Ganztagsschule hier achtet nur auf die Hausaufgaben, ÜBEN müssen die Kinder zu hause......

viele Grüße

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