Baby und Job

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Geschrieben von JoSam am 10.03.2012, 7:19 Uhr

Interessanter Artikel

Einen spannenden Artikel habe ich hier http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-03/wiedereinstieg-muetter-beruf/ gelesen.

Wie ist das denn bei euch? Knüpft ihr nahtlos an eure Karriere/Einkommen an? Gibt es unter euch auch welche, die erst nach (!) dem Kinderkriegen mit dem Arbeiten begonnen haben? Wie sieht es da mit der Karriere aus?


Zitate aus dem Artikel:

Die Firma wollte herausfinden, wie gut ihre Frauen- und Familienförderung funktioniert – und gewährte den Forschern dafür einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen. Die Wissenschaftler konnten die Erwerbsbiografien von mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen, die zwischen den Jahren 2000 und 2008 ein Kind bekommen haben, im Detail analysieren.
...
Doch weder ein hohes Einkommen noch eine gute Ausbildung beschleunigen die Rückkehr an den Arbeitsplatz, stellen die Forscher fest. Eine naheliegende Erklärung ist, dass sich nach der Geburt die persönlichen Prioritäten verschieben und Müttern die Familie wichtiger wird als beruflicher Erfolg.
...
Denn bislang ist das Kinderkriegen in Deutschland für Frauen mit exorbitanten Kosten verbunden, stellt ein Forscherteam um den Londoner Ökonomen Christian Dustmann fest: Wer ein Kind zur Welt bringt, bezahlt dies derzeit mit einem um 64 Prozent geringerem Lebenseinkommen. Hauptgrund dafür sind die langen Babypausen und die große Vorliebe für Teilzeitarbeit. Je anspruchsvoller die berufliche Tätigkeit, desto höher sind die Kosten des Kinderkriegens.

 
4 Antworten:

Re: Interessanter Artikel

Antwort von nemesis73 am 10.03.2012, 13:37 Uhr

Hallo,

ich war leitende Angestellte bei einem Mittelständler, der dann von einem Großkonzern übernommen wurde, als ich schwanger wurde. Ich war ein Jahr in Elternzeit und habe dann an meine 40 Stunden nahtlos angeknüpft, allerdings 2 Jahre im Home Office.
Meine Tochter ging in eine private Krippe, die ca. 800 € mtl. kostete. Das hätte ich ohne den 40 h-Vertrag finanziell überhaupt nicht stemmen können.
Leider wurde mir die zugesagte Rückkehr in die Leitungsfunktion nicht mehr ermöglicht, weil der damalige Chef bereits den zweiten Nachfolger hat und sich daher niemand mehr an die Zusage gebunden fühlt. So bin ich jetzt eine ziemlich gut bezahlte Sachbearbeiterin. Klingt zwar nicht allzuschlecht, aber ich knabbere momentan sehr daran

Mit KiGa-Kind bin ich nunmal an Betreuungszeiten gebunden, die oft nicht an Gegebenheiten internationaler Konzerne angepaßt sind. Meine Tochter ist immer die letzte, die vom KiGa abgeholt wird. Manchmal bilde ich mir ein, dafür leicht genervte Blicke der Erzieherinnen zu ernten. Und das, nachdem ich im Betrieb wirklich die genervten Blicke geerntet habe, weil ich schon gehen muß und dann in unseren Wohnort rasen muß ... nicht schön :-(
Die hiesigen Betreuungszeiten sind in der Regel für maximal in Teilzeit tätige Mütter gemacht. Unser Vollzeitplatz war nur mit erheblicher Anstrengung zu bekommen.

Ich denke momentan über ein zweites Kind nach, aber ich weiß definitv nicht, ob ich das nochmal alles schaffe.
Ich muß dazu sagen, daß ich das Haupteinkommen erwirtschafte, wir also nicht so leicht auf mein Einkommen oder größere Teile davon verzichten könnten.

Mich erstaunt ehrlich gesagt, wieviele Frauen so bereitwillig auf ihre Arbeit und ihr Einkommen / ihre Rentenansprüche verzichten (können / wollen). Mir wäre das einfach zu riskant. Und ich muß sagen, daß meine Kleine von der Betreuung immer profitiert hat und gerne hingeht.

Würde mich auch interessieren, wie das bei den anderen ist ....

Viele Grüße vom Krankenbett (Kind mit Fieber und Halsschmerzen),
Sabine

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Re: Interessanter Artikel

Antwort von eumeline am 10.03.2012, 16:17 Uhr

Ich habe keine leitende Position, aber war auf dem Wege dahin bis ich Kinder bekommen habe. Ich habe mein erstes Kind 2003 bekommen, bin danach nach eineinhalb Jahren wieder eingestiegen und habe nach der Elternzeit auf 80% aufgestockt. Einfach, weil mit Fahrzeit 100% Zeit erreicht waren und der KiGa dann auch zugemacht hat. Mein Großer hat das nciht so gut verkraftet. 2007 kam meine Tochter zur Welt. Da bin ich nach einem Jahr wieder in 50% eingestiegen und mit TAP, das hat gut geklappt. Wobei das erste Jahr eine Katastrophe war, weil ich keine Betreuung hatte, sie ist mit 2 in die KiTa gekommen. Ab Sommer werde ich nun auf 80% aufstocken, die beiden werden bis 16.30 Uhr in Betreuung sein. Würde ich das Geld nicht brauchen, wäre ich bei meinen 50% geblieben. Aber es sind viele Aspekte die mich nun aufstocken lassen. Ob man die Rentenansprüche in 30 Jahren noch so geltend machen kann .... ehrlich gesagt, bin ich von der Annahme tatsächlich weit entfernt.

Und ja, arbeitende Mütter (mehr als wenige Stunden in der Woche) sind ab und an wirklich schräg angesehen...Auch meine ist oft die letzte, die abgeholt wird...

Und zur Zeit hört es sich von meinem Chef tatsächlich fast so an, als ob er meine Karriere fördern wolle, letzte Woche kam so ein Kommentar. Damit habe ich gar nicht gerechnet und wenn es so wäre...ich wüsste nicht, ob ich das wirklich nochmal will.

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Re: Interessanter Artikel

Antwort von Nirena am 10.03.2012, 21:26 Uhr

Hm, also ich habe nach meiner Ausbildung zwei Jahre in meinem Beruf (Sachbearbeitung) gearbeitet. Habe dann 2003, 2005 und 2008 meine Kinder bekommen und war insgesamt 7 Jahre zu Hause. In der Zeit hab ich nur für meinen Mann den Papierkram gemacht, da er zu der Zeit selbständig war.

Vor zwei Jahren dann habe ich wieder angefangen zu arbeiten, da war meine Jüngste eineinhalb. Gearbeitet hab ich erst 35 Stunden, mittlerweile wieder volle 40 Stunden. Groß auf Karriere war ich nie aus, irgendwie hat es sich aber von allein ergeben, dass ich mittlerweile in einer Führungsposition arbeite.
Das erste Jahr hatten wir ein Au Pair, letzten Sommer dann ist meine Jüngste in den Kiga gekommen. Schul- und Kiga-Kids gehen in die Ganztagsbetreuung, was sie mögen und was ihnen auch gut tut, von daher habe ich diesbezüglich überhaupt kein schlechtes Gewissen. Hier werden eine Menge Kinder noch nach meinen abgeholt (meist gegen 16:30 Uhr), aber einen Ganztagsplatz zu bekommen ist leider ganz und gar nicht leicht.

LG
Nini

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Re: Interessanter Artikel

Antwort von Apydia am 11.03.2012, 21:31 Uhr

Hi,

also ich hatte schon vor meiner Schwangerschaft eine leitende Position und habe wieder angefangen zu arbeiten als mein Sohn 7 Monate alt war. Zu dem Zeitpunkt nur 20h die Woche und von zu Hause aus, da ich keine Betreuung für ihn hatte und auch nicht wollte. Ich habe erstaunlicher Weise gleich wieder eine Führungsposition bekommen. Seit mein Mann in Elternzeit ist, da war mein Sohn 10 Monate alt, bin ich auf 30h gegangen und werde da auch erst mal die nächtsen Jahre bleiben (beantragt für 2Jahre, plane aber für 6 Jahre). Ab Sommer geht mein Sohn in die Kita, geplant ca. 5-6h pro Tag dass können wir wegen verschobener Arbeitszeiten realisieren.

Unabhängig von der Aufgabe die ich aktuell habe, hatte ich den Widereinstieg so geplant, weil mir sonst die Decke auf den Kopf gefallen wäre und es hat erstaunlich gut geklappt. Mein Arbeitgeben (int. Großkonzern) ist super flexibel, sowohl bei den Arbeitszeiten, als auch beim Arbeitsort (home office, Büro). Mein Chef sagt immer Familie geht vor und hält sich bisher auch dran. Ich kann und will aktuell nicht so viel Reisen wie früher, dass kommt nicht immer gut an, kann man aber organisieren oder verargumentieren.
Ich arbeite heute deutlich effektiver und fokussierter als vor dem Kind und habe oft das Gefühl, das ich in 6h so viel schaffe wie meine mänl. Kollegen in 8h oder mehr.

Was ich im Artikel seltsam finde, ist das die Forscher sich wundern, dass sich die Lebenseinstellung der Frauen ändert und viele nach der Geburt nicht mehr so auf die Kariere schauen. Ja und? Ist das nicht natürlich? Ich arbeite gerne, aber ich will auch was von meinem Kinde haben bzw. mein Kind soll was von mir haben. Das heißt ja nicht, dass ich beruflich nicht mehr weiterkommen will, nur nicht gerade in den ersten paar Jahren und nicht um jeden Preis (Arbeitzeit, Reisen, Umzug, etc.).

Eine gute, flexible und bezahlbare Kinderbetreuung ist da sicherlich wichtig, aber doch nicht unbedingt im Regelfall für 10h am Tag.
Ich habe für mich den passenden Weg gefunden, verdiene nicht mehr ganz so viel Geld wie vorher, habe dafür aber Zeit für mein Kind, was auch mehr Lebensqualität für mich bedeutet. Mache einen Job der mir Spaß macht und mich fordert und halte mir alle Türen offen noch mal so richtig durch zu starten.

Ach ja und in Bezug auf die Berufsanfänger. Ich bereue es nicht, erst Berufserfahrung gesammelt und Kariere gemacht zu haben und dann erst ein Kind bekommen zu haben, auch wenn es nicht so geplant war.

Gruß Apydia

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