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von spiky73  am 29.02.2020, 17:43 Uhr

Probleme mit dem Kollegen...

Hallo in die Runde,

Eigentlich gehört das Thema nicht hierher, aber da dies mein Heimat-Forum ist, schreibe ich es trotzdem mal hier hinein.

Also, es geht um einen meiner Kollegen im Übersetzer-Team.
Er ist 62 oder 63, steht also in absehbarer Zeit vor der Rente.

Er war schon immer ein schwieriger Mensch, wir beiden werden auch nicht miteinander warm, und das nach fast 15 Jahren im Team, aber eigentlich ist das nicht das Thema.

Schon über einen längeren Zeitraum hinweg lässt er Dinge halb bearbeitet für uns Kollegen liegen, manchmal ist es zB nur ein Vorgang, der noch abgelegt werden müsste. Der liegt dann halt herum mit einem Aufkleber "Ablage" oder so.
Er meldet sich auch recht oft krank, vor allem wenn wir anderen Urlaub haben. Und dann ruft er auf der Arbeit an und klingt so, als hätte er eine Packung Watte im Mund.

Ein anderer Kollege hat schon sehr lange immer wieder vermutet, dass der Kollege, um den es geht, ein Alkoholproblem hat. Wenn er zur Arbeit kommt, empfinde ich ihn aber immer als absolut nüchtern. Und solche typischen Anzeichen, die man oft bei Alkoholikern feststellen kann, fehlen bei ihm völlig.

Inzwischen vermuten wir, dass er eher Anzeichen einer beginnenden Demenz hat, zumal seine Mutter wohl an Alzheimer erkrankt war.
In letzter Zeit ist es wohl häufiger vorgekommen (wenn die anderen ihn ablösten), dass sie ihm mehrfach Dinge erklärt haben, die "schon immer" zu unserem Tätigkeitsbereich gehörten und die wir eigentlich immer gleich bearbeiten. Also keine neuen Aufgaben, sondern Routine.

Gestern dann habe ich ihn abgelöst und er hat mir drei halb fertige Vorgänge übergeben.
Bei einer Sache hat er behauptet, das machen wir auf eine Art und Weise, die er plötzlich nicht mehr machen kann, weil der Computer spinnt. Tatsache ist aber, dass der Arbeitsgang ein ganz anderer ist. Man muss dabei ein Dokument in die Zwischenablage kopieren und dann in ein Word Dokument einfügen.
Er hat mir gegenüber behauptet, er wisse nichts von einem Word Dokument und wo man das finden kann? Und an den Schritt mit der Zwischenablage konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern... Das fand ich ziemlich gruselig.

Ich habe heute mit meiner anderen Kollegin telefoniert, in einer Stunde löse ich sie ab, und sie sagte, dass sie die ganze Vorgehensweise dem Kollegen vorgestern schon erklärt hatte. Mir gegenüber hatte er nur gesagt, die Kollegin hätte ihm gegenüber geäußert, sie wisse auch nicht weiter und könne ihm nicht helfen... Woraufhin sie natürlich irritiert und ärgerlich war, weil sie es so empfindet, als würde er sie als unkooperativ hinstellen und als ob sie ihm nicht geholfen hätte.

Ich habe gesagt, ich werde unsere Vorgesetzte kontaktieren und ihr davon berichten. Gehe aber davon aus, dass die Angelegenheit unter den Tisch fallen wird. Aber ich bin verwundert, dass seine Familie noch nichts unternommen hat.

Aber grundsätzlich: wie würdet ihr euch verhalten? Melden oder nicht?
Habt ihr evtl schon ähnliche Erfahrungen auf der Arbeit gemacht? Wie lief das ab? Was war das Ergebnis?

Bin mal gespannt, was ihr mir erzählen könnt...

LG, Martina

 
20 Antworten:

Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von mellomania am 29.02.2020, 21:49 Uhr

hi martina,

ja, ich würde das melden. zum einen als schutz für euch, denn wenn er nicht genau weiß, wie er es machen muss, wie macht er es dann? dann müssten alle aufträge, die er bearbeitet, fehlerbehaftet sein. das kommt wie eine lawine zurück und muss alles aufgearbeitet werden
zum andren als schutz für ihn. ich kenne mich mit demenz nicht aus, abe wissen die leute dass sie was nicht wissen? verstehst was ich meine? ihm muss j geholfen werden und das fällt auch unter die fürsorgepflicht des AG. er macht das ja sicherlich nicht bewusst um euch zu ärgern. vielleicht merkt er dass er was nicht mehr weiß und möchte es aus scham nicht zugeben? ich würde mich mit den kolleginnen zusammenschließen und es melden, denn jede von euch hat eigene erfahrungen mit ihm gemacht bei der übergabe etc und zusammen ergibt es dann ein ganzes.

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von kravallie am 29.02.2020, 23:57 Uhr

Ihr habt doch bestimmt einen sicherheitsbeauftragten, sprich mal mit dem und berichte deine beobachtungen.
Er sollte dann die geschäftsführung informieren und der muss schritte einleiten, gespräche führen und auf dieser basis zu klären versuchen.
Nicht denunziantisch, weil du ggf mehr arbeit hast, sondern aufmerksam und fürsorglich, weil es dem mann vll nicht gut geht.

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von Limayaya am 01.03.2020, 7:34 Uhr

Ihr habt doch bestimmt einen Betriebsarzt? (zur Not kann euch der Betriebsrat weiterhelfen, wer für euch zuständig ist). Den umgehend informieren, deinen Verdacht, eure Beobachtungen schildern.

So ein Betriebsarzt ist für die Sicherheit in eurem Betrieb und die der Mitarbeiter zuständig. Dadurch hat er auch die Möglichkeit, den Mann quasi "zwangsweise" zu untersuchen. Also jetzt nicht mit der Polizei vorführen zu lassen. Aber er hat bei begründeten Krankheitsverdacht die Möglichkeit, dem Mann anzudrohen, dass er ihn sonst arbeitsunfähig schreibt.

Vermutlich ist er zu Hause bereits genauso schusselig...da fällts aber weniger auf. Der Kühlschrank und sein Bett stehen ja schon seit ca. 40 Jahre an der gleichen Stelle....Computerarbeit dagegen ist relativ jung dagegen.

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@limayaya

Antwort von kravallie am 01.03.2020, 8:44 Uhr

https://www.personal-wissen.net/wissen/betriebsaerztliche-untersuchung-plicht-grund-114/

ich denke, mit der zwangsuntersuchung liegst du falsch, es sei denn, der gf zweifelt die Diagnosen des krankschreibenden Arztes an.
wer in spiky´s Firma der Betriebsarzt ist, weiß der sicherheitsbeauftragte, bzw muss diese info für alle ma zugänglich sein.
u.u. kann auch ein Psychologe hinzugezogen werden, der Leitlinien an die Hand gibt, wie man das Thema mit dem an bespricht, eine engagagierte Fachkraft für Arbeitssicherheit wird dazu auch etwas sagen können.

holterdipolter ist da nicht angesagt und es muss von einer Führungskraft ausgehen.

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Re: @limayaya

Antwort von Zwergenalarm am 01.03.2020, 8:49 Uhr

Könnte man denn nicht, bevor hier Meldung an die Vorgesetzten ergeht, mal einfühlsam direkt mit dem Kollegen reden? Also vielleicht nicht gerade du, Spiky, wenn du eh nicht sehr gut kannst mit ihm, aber vielleicht jemand, der einen besseren Draht hat?

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Re: @limayaya

Antwort von Limayaya am 01.03.2020, 9:58 Uhr

Also: "holterdipolter" meinte ich auch nicht....und ein einigermaßen empathischer Betriebsarzt bekommt es hin, jemanden zu untersuchen, ohne dass er ihn zwangsweise vorführen lassen muss.
Dass die ganze Sache vorsichtig und freundlich anzugehen ist, ich denke, da sind wir uns alle einig.

Aber: als Laie (egal um jetzt Mitarbeiter oder Vorgesetzter) direkt mit dem Mann reden, wird vermutlich nicht viel bringen. Aus Erfahrung: die meisten Betroffene sind sich nicht störungsbewusst. d.h.: ihnen ist nicht klar, dass da etwas schief läuft, dass von ihnen ausgeht und in ihrem Selbstschutz ist es dann (wie im vorliegenden Fall ja auch) das Umfeld, das Schuld ist. Eben: der Kollege hats mir gar nie erklärt. Ich hab doch die Kollegin darum gebeten, dass für mich weg zu räumen, ist jetzt reine Bosheit, wenn sie sagt, sie hätte es nicht gewusst. Bis zu "waaaas? ich habs weg geräumt! Dann hat mir das wieder jemand mit Absicht hingelegt"

Selbst Angehörige, die es da bestimmt "einfacher" haben, so jemanden auf ein Problem aufmerksam zu machen, laufen da oftmals gegen die Wand....noch dazu ein Kollege/Vorgesetzter?
Dann höchstens mal direkt mit den Angehörigen Kontakt aufnehmen und mal nachfragen, ob er zu Hause auch so drauf ist.....aber da brauchts halt schon wirklich jede Menge Emphathie und Diplomatie, um das richtig rüber zu bringen

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Re: @limayaya

Antwort von kravallie am 01.03.2020, 10:27 Uhr

*Dann höchstens mal direkt mit den Angehörigen Kontakt aufnehmen und mal nachfragen, ob er zu Hause auch so drauf ist.....aber da brauchts halt schon wirklich jede Menge Emphathie und Diplomatie, um das richtig rüber zu bringen*

halte ich aus datenschutzgründen für äußerst fragwürdig!!!
nochmal: zwangsuntersuchungen gibt es nicht! wie willst du eine empathische Untersuchung, außer eines Sehtests denn beim an verkaufen???

wir haben einen ähnlich gelagerten fall, ich BIN sicherheitsbeauftragte und wir haben so agiert. fand bei der betriebsgenossenschaft großen anklang.
ich schätze, spiky´s Arbeitsplatz gehört zur gleichen.
außer: USA-recht, da kenne ich mich nicht aus.

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von Leena am 01.03.2020, 11:55 Uhr

Ich hatte - oh Gott, mittlerweile ist das auch schon bald 15 Jahre her - einen Mitarbeiter, der … auffällig war / wurde. Es ihm gegenüber zu thematisieren, stieß - egal wie empathisch - nur auf Gegenwehr, die Geschäftsleitung fand, er wäre doch extra schon auf eine Stelle gekommen mit wenig Publikumsverkehr etc. Wir haben dann immer und immer wieder die Geschäftsleitung angesprochen - und gewissermaßen die letzte Amtshandlung von dem obersten Chef vor seinem Wechsel aus dem Amt war dann ein offizieller Bericht mit Einbeziehung vom Amtsarzt. Was dann recht zeitnah mit Zwangspensionierung endete. Der Kollege kam danach relativ schnell ins Heim und ist dort dann gestorben, es ging alles verdammt schnell. Er war Anfang 50, als es anfing uns aufzufallen, und ist mit 62, glaube ich, gestorben.

Familie hatte der Kollege nicht mehr, er hatte keine Geschwister, sein Vater war früh gestorben und er hatte dann seine demenzkranke Mutter bis zu deren Tod gepflegt...

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Re: @limayaya

Antwort von Limayaya am 01.03.2020, 13:49 Uhr

also.....das mit der Zwangsuntersuchung war nicht so wörtlich gemeint, wie geschrieben.

Auch wir (ganz normale Firma) hatten einen ähnlichen Fall, da war es allerdings keine Demenz, sondern tatsächlich Borderline....unser Abteilungsleiter hat den Betriebsarzt hinzugezogen....dieser hat -als er nächstes mal im Haus war- den entsprechenden Kollegen zur "Reihenuntersuchung" gebeten (Augen, Hören ect....) und....ja, wie es dann weiterging kann ich nicht sagen, aber offensichtlich fand unser Betriebsarzt die richtigen Worte und Möglichkeiten, den Kollegen entsprechend eine weitergehende Untersuchung nahezulegen. Das ganze ist jetzt ein Jahr her, der Kollege in entsprechend ärztlicher Betreuung, nimmt Medis und steht manchmal immer noch da und klatscht sich mit der Hand an die Stirn, dass sein Leben heute so einfach und geordnet abläuft.

Ich schilder das nur einfach deshalb, weil ich diesen Fall und wie das gelaufen ist im Hinterkopf hatte. Und so meinte ich das auch mit dem empatisch an die Sache rangehen. Meine Aussage mit "Angehörigen fragen" meinte ich auch das: höchstens (!) ein Vorgesetzter sollte da eben den Kontakt aufnehmen, eben NICHT ein normaler Kollege.

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Re: @limayaya

Antwort von kravallie am 01.03.2020, 17:41 Uhr

nun ja, im kern ist das ja genau das, was ich gesagt habe.
was mich nur noch interessieren würde: welche Reihenuntersuchungen gab es bei euch, zu der der ba den ma gebeten hat???
bei uns gibt es in der tat nur den sehtest und der ist überaus freiwillig. noch nicht mal die grippeimpfung darf mehr inhouse angeboten werden....

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Re: @limayaya

Antwort von Limayaya am 01.03.2020, 18:27 Uhr

Bei uns gibt es regelmäßig Sehtests und Tests wegen körperlicher Belastungfähigkeit (also die, die wirklich im Werk sind und entsprechend körperlich belastet sind).

Es ist nicht "Pflicht" aber 99% folgen der Einladung gerne....bei uns gibt es Garantie, dass nach "so etwas" keine Kündigung erfolgt. Und wenn ich nun das Gefühl habe, ich hab immer Kreuzweh nach meiner Schicht, der Betriebsarzt bestätigt das, worauf ich einer der beliebten (gesponserten) Verträge vom benachbarten Fitness-Studio bekommen kann....da tu ich mich natürlich leicht, da hin zu gehen....

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von ohno am 02.03.2020, 0:08 Uhr

Oh je der Arme . Das schlimmste ist, wenn man selbst merkt, dass man sich verändert, aber es nicht wahrhaben will... Ich weiß, dass ich Angst vor mir selbst hätte, vor meinen Aktionen, vor dem Vergessen...

Ist Euch noch etwas anderes aufgefallen? Verschiedene Socken, ungekämmt, sowas?

Es gibt noch einige andere Möglichkeiten, die das Verhalten des Kollegen erklären könnten, es muss nicht unbedingt Alzheimer (Demenz äußert sich anders) sein. Und ich würde mich da auch nicht verbeißen.

Du sagst, er steht kurz vor der Rente? Finde heraus, wann es soweit ist und entscheide dann, ob Du einen Vorgesetzten informierst. Aber vorher sollte jemand aus dem Kollegium mit ihm sprechen, wenn das möglich ist. Bei Euch ist die Gerüchteküche schon am brodeln, also seit ihr eigentlich für Objektivität schon zu spät.

Das er sich krank meldet, wenn jemand im Urlaub ist, für den er dann mitarbeitet, könnte auf Überforderung schließen.

Wie gesagt, ich würde schauen, dass einer der Kollegen, oder auch Du, da Du ja auch kein enges Kollegenverhältnis zu ihm hast, mit ihm ganz offen spricht. Und zwar nicht zum Thema Arbeitsablauf, sondern "Butter bei die Fische". Weder nach Krankheit noch nach Befinden fragen, sondern warum es klemmt bei der Arbeit. Manchmal reicht schon so ein Stups von der Seite, damit man anfängt, sich zu spiegeln.

Und rausfinden, wann Rente losgeht. Wenn in nächster Zeit, dann würde ich Ruhe bewahren und das aussitzen, ansonsten schon den Vorgesetzten im Rahmen von dessen Fürsorgepflicht informieren.

VG ohno

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von pauline-maus am 02.03.2020, 11:39 Uhr

ich würde mir wünschen ,das kollegen erst einmal auf mich zukommen, ehe sie es weiterleiten.
auch wenn man sich nicht mag aber da sollte man doch proffesionell reagieren und keine ersönliche sache draus machen.
somit htte ich die möglichkeit selber etwas zu tun( z.b. zum chef gehen), bin ich nicht bereit , dann können die kollegen immer noch weitere schritte einleiten

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von Hase67 am 02.03.2020, 14:08 Uhr

"ich kenne mich mit demenz nicht aus, abe wissen die leute dass sie was nicht wissen?"

Ja, in der Regel merkt ein Demenzkranker (vor allem am Anfang), dass er sich an immer mehr Dinge nicht erinnern kann und sie ihm auch nicht wieder einfallen. Man kann sich das vorstellen wie ein Puzzle, bei dem immer mehr Teile fehlen - und alles, was neu erlernt werden muss, ist noch schneller wieder weg. Bei meinem Vater (kein Alzheimer, sondern vaskuläre Demenz) war es so, dass er sehr lange immer wieder zu uns meinte (auch als er schon längst in der Demenzstation lebte und sich an vieles nicht mehr erinnerte), dass es ihn so stören würde, dass er "keinen klaren Gedanken mehr fassen" könne. "Irgendwas da oben stimmt nicht" hat er oft gesagt und sich dabei an die Stirn getippt. Die Demenzdiagnose wurde ihm natürlich mehrfach mitgeteilt, aber erst hat er das abgestritten, dann immer wieder vergessen.

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von spiky73 am 02.03.2020, 14:12 Uhr

Du bist lustig...

Ich erzähle dir mal, wie dieser nette Kollege normalerweise so abgeht:

Wir waren im letzten halben Jahr etwa nur zu dritt im Team, normal sind wir zu viert.
Eigentlich sollte es so sein, dass wir (bei Normalbesetzung) zwei Wochenenden pro Monat arbeiten und zwei frei haben. Wobei das erstens auch nicht ganz aufgeht, weil viele Monate fünf Wochenenden haben - und weil es auch oft vorkommt, dass wir von Freitag auf Samstag Nachtschicht haben, also ins WE hinein arbeiten, auch wenn das dann als "frei" gilt.
Das ist aber alles schon immer so gewesen und nichts neues, er hat aber der Vorgesetzten eine sehr unverschämte, fordernde Mail geschrieben und direkt mit dem Anwalt gedroht, wenn er nicht sofort mindestens zwei freie Sonntage im Monat bekommt (was eigentlich schon ne saublöde Formulierung ist, weil normalerweise Samstag und Sonntag aneinander gekoppelt sind).
Und im Grunde genommen wurde er ja auch nicht anders behandelt als wir anderen beiden. Es sind ja nicht mehr Schichten für uns alle angefallen, sondern die Verteilung war einfach nur blöder als sonst, wir hatten auch oft Zwischenschichten (die die Spät- und Nachtschicht je zur Hälfte abdecken), aber dafür gibt es ja auch entsprechend mehr Zulagen.

Ende vom Lied: Er hat gleich noch ein paar Tage krank gemacht, man hat sich seinem Willen gebeugt, der Dienstplan wurde umgeschrieben, wir beiden anderen mussten unsere Schichten mal wieder verschieben, und es kam die Anweisung, dass wir jetzt unseren Urlaub mindestens 6 Monate im voraus planen und zur Genehmigung einreichen müssen, damit sichergestellt ist, dass er genügend "freie Sonntage" bekommt.
Bedeutet für uns anderen aber auch, dass wir in unserer Planung noch weniger flexibel sind, einfach mal so einen freien Tag für den kommenden Monat einreichen geht jetzt auch nicht mehr.
Für ihn sieht das so aus, dass er weiter macht wie bisher: Freie Tage und Feiertagsstunden verlangen und dann rund um Urlaube, Feiertage und Veranstaltungen im Landkreis krank machen. Krank machen, wenn die Kollegen Urlaub haben. Stillschweigend davon ausgehen, dass irgendjemand seine Schichten, wenn er ausfällt, schon mit abdeckt, selbst aber NIE für andere die eigenen Schichten verschieben. Und sich ständig übervorteilt und ungerecht behandelt fühlen, sich beschweren und sofort krank machen, wenn man meint, seinen Willen erzwingen zu müssen.
Und wir anderen können zusehen, wo wir bleiben.
Ich mache das jetzt schon über 14 Jahre mit, die anderen Kollegen noch länger.

Da geht man definitiv nicht hin und fragt nach, ob der gute Mann aua hat, zumal er uns alle durch die Bank schon in die Pfanne gehauen hat, wenn es seinem eigenen Vorteil diente.

Ich selbst werde mit ihm nicht warm, weil er schon immer ein Mensch war, der irgendwie nicht zu fassen ist, bei dem sich keine Anknüpfungspunkte ergeben. Ich rede nur das Nötigste mit ihm. In letzter Zeit ist er mir gegenüber etwas milder geworden, böse Zungen behaupten, weil er sonst niemanden mehr hat, der überhaupt noch mit ihm zu tun haben will. Da spreche ich ihn aber auf privater Ebene bestimmt nicht an, zumal er dann gleich wieder in die Abwehr geht und eine Verschwörung gegen sich wittert.

Es ist also nicht so, dass es hier um den Lieblingskollegen aller geht, sondern um einen Menschen, der nur sich und seinen Vorteil sieht, und die anderen können ja gucken, wo sie bleiben. Und wenn man ein falsches Wort an ihn richtet, hat das gleich für alle wieder ungeahnte Konsequenzen...

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von spiky73 am 02.03.2020, 15:01 Uhr

Manchmal ist es doch so einfach.

Ich habe heute morgen mit unserer Vorgesetzten telefoniert, ihr die Sache geschildert und damit quasi den Staffelstab weiter gegeben, in Absprache mit meinen anderen beiden Kollegen und mit deren Rückendeckung.
Unsere Vorgesetzte ist im Bilde und wird sich überlegen, welche Schritte sie ergreifen wird. Und wir sollen weiter beobachten und sie informieren, wenn sich diese Vorfälle weiter häufen oder schlimmer werden.

Wie gesagt, er hat noch maximal 3 Jahre und könnte laut unserer Chefin inzwischen wohl schon abschlagsfrei in Rente gehen...

Anyways, in meiner Antwort unter Pauline-Maus habe ich mal detailliert geschrieben, wie der Gute so drauf ist. Er ist ein sehr heikler Mensch, mit dem eigentlich niemand von uns etwas anfangen kann, erst recht nicht auf privater Ebene.

Ich hätte tausend Dinge, wegen denen ich ihm gegenüber nachtragend sein könnte.
Aber ich habe unserer Chefin explizit gesagt, dass es mir nicht darum geht, ihn irgendwie in die Pfanne zu hauen. Sondern dass ich mir wirklich Sorgen um ihn mache.
Und ganz ehrlich, er kann doch so doof sein, wie er will, ich würde ihm wünschen, dass an unserem Verdacht nichts dran ist - und dass er die nächsten 20 Jahre seines Lebens noch in guter geistiger und körperlicher Verfassung verbringen kann.

Übrigens: Wir fallen unter deutsches Arbeitsrecht, ganz normal, und sind dem öffentlichen Dienst gleichgestellt oder angeglichen oder wie man das nennt.
Bestimmt gibt es auch einen Betriebsarzt, der ist mir in all den Jahren aber nie über den Weg gelaufen. :-D Und der Betriebsrat, nun ja, wir haben seit ein oder zwei Jahren eine neue An-Vertretung. Den alten Betriebsrat mochte ich gerne, von den neuen habe ich bisher nicht viel Gutes gehört...

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von pauline-maus am 02.03.2020, 22:41 Uhr

Lustig finde ich das Ganze gar nicht mal , sondern eher kindisch und dumm.
Klar ist so eine Situation individuell und keiner hier lebt es mit und kann dann auch noch adäquat urteilen , wie man es wohl am besten regelt aber sollte man nicht drüber stehen ,über irgendwelchen Befindlichkeiten???
Ich würde zu ihm gehen in freundlich, hoefflicher Absicht, nimmt er dies nicht an , dann wäre es Chefsache und out oft my mind resources

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Re: Probleme mit dem Kollegen...

Antwort von spiky73 am 03.03.2020, 1:12 Uhr

Hm. Er hat sich mal wieder krank gemeldet.

Komisch nur, dass gerade sein nächster Enkel am schlüpfen ist.
Die Tochter wirft am laufenden Band.

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Fürsorgepflicht = Zwangsuntersuchung

Antwort von Mutti69 am 07.03.2020, 15:29 Uhr

In so ziemlich jedem Tarifvertrag gibt es einen § zur Fürsorgepflicht.

Wenn der AG den Eindruck hat, der AN kann krankheitsbedingt (durch beginnende Demenz oder was auch immer) seinen vertraglich geschuldeten Obliegenheiten nicht mehr nachkommen, kann der AG den AN auffordern durch geeignete medizinische Unterlagen seine Arbeitsfähigkeit nachzuweisen oder sich zur Klärung durch den Betriebsarzt untersuchen zu lassen.

Andersherum, wenn man, wenn der AG berechtigte Zweifel an einer Krankmeldung hat (Betonung liegt auf berechtigt), dann kann er den medizinischen Dienst der Krankenkassen um Klärung bitten.

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das ist zumindest in spiky's fall nicht machbar

Antwort von kravallie am 10.03.2020, 8:03 Uhr

ich wollte nicht warten, bis zu unserer nächsten asa, habe gegoogelt, kann aber den link nicht reinsetzen. bei ntv gibt es da einen artikel.
ohne zustimmung des an's geht gar nichts!
und: der betriebsarzt ist kein facharzt, wie will der denn eine demenz feststellen? ich kenne mich nicht aus, aber ich denke, da wäre ein neurologe gefragt?
und selbst WENN, der an muss den betriebsarzt erst mal von der schweigepflicht entbinden....solange er sich keine echten verfehlungen leistet, die arbeitssicherheitsrelevant sind, kann man als ag so nichts erreichen.
spiky unterliegt m.e. nach der vbg, da ist es noch schwieriger (für den an).

hätte sich mein ex-ag auch gewünscht, auch mit der von dir zitierten fürsorgepflicht. ich habe auch alle bem's abgelehnt, wenn man nicht will, hat man die macht.
unsere betriebsärztin verweist in solchen fällen auf die arbeitspsychologin.

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