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Geschrieben von spiky73 am 22.06.2009, 11:32 Uhr

off topic: brustkrebserkrankung einer bekannten...

hallo ihr lieben,

das thema beschaeftigt mich schon ein weilchen.

zur vorgeschichte: vor 2 oder 3 jahren habe ich auf ebay ein kleid ersteigert, das hier in der naehe zum verkauf angeboten war. die verkaeuferin hatte einen kleinen second-hand-laden (vor allem mit kinderbekleidung) und da sie einen sohn in anna's alter hat, haben wir uns angefreundet. ich habe viele dinge dort ge- und einiges auch verkauft, privat hatten wir lose kontakt, vielleicht alle paar wochen oder monate mal miteinander telefoniert (wir haben uns ja zwischendrin oefters im laden gesehen, lach).
ich wuerde sie nicht als "freundin" bezeichnen, aber doch als sehr gute bekannte, die ich mag.
ende 2008 hat sie mich in einem telefonat zum ersten mal gefragt, ob ich das auch schon hatte, dass meine eine brust hart waere und die andere nicht. ich habe noch einen scherz gemacht und gesagt, nee, wenn, dann waren die nur beide fest, und meinte noch, sie solle doch mal zum frauenarzt gehen und das abklaeren lassen. im januar 09 telefonierten wir wieder und sie erwaehnte, dass ihre brust sich weiter veraendert habe und ich riet ihr nun dringend, das doch bitte aerztlich abklaeren zu lassen.

sie hat dann wohl einen termin vereinbart und rief mich einige zeit spaeter an, um mir mitzuteilen, dass man einen knoten in ihrer brust gefunden habe... sie hat dann nur gesagt, dass sie wohl einen zettel in das schaufenster (am laden) haengen wuerde, dass b.a.w. geschlossen sei und jetzt erst mal chemo angesagt sei, bevor entschieden werde, ob operiert wuerde und wie und was.
wir haben seitdem nur ganz sporadisch telefoniert. teilweise wegen meiner schichtarbeit und der mangelnden betreuung, teilweise weil ich mir unsicher war, wann sie ueberhaupt zu erreichen ist. sie hatte nur von den chemo-terminen erzaehlt und das hoerte sich so an, als sei sie jetzt staendig am pendeln zwischen krankenhaus und zuhause.

wir haben vor etwa 1-2 wochen nochmals telefoniert und sie erzaehlte, dass sie heute nun endgueltig operiert wird und dass man ihr eine brust entfernen wird.

irgendwie gefiel sie mir in dem gespraech gar nicht, ich weiss auch nicht, wie ich damit umgehen soll, zumal ich ganz unmittelbare erfahrung mit krebserkrankung nicht wirklich habe. sie klingt halt teilweise nach durchhalteparole, teilweise trotzig und zu einem grossen teil sehr resigniert und hoffnungslos. nach dem motto: wenn ich nicht mehr aus der op erwache, waere es das beste, was mir passieren koennte.

ich werde in den naechsten tagen bei ihr im krankenhaus aufschlagen, habe aber so gar keine ahnung, was ich ihr als mitbringsel mitnehmen soll, wie ich mit ihr umgehen soll, zumal ich sie immer als sehr lebenslustig eingeschaetzt habe und sie sich eben jetzt sehr haengen laesst.

ich haette auch gedacht, dass sie nach erfolgter therapie wieder arbeiten wuerde. oder wird man mit einer krebserkrankung automatisch als erwerbsunfaehig eingestuft und bekommt rente? ich kenne leute, die trotzdem weiterhin gearbeitet haben und teilweise auch noch tun...

wuerde mich ueber ein paar vorschlaege, ratschlaege und erfahrungen sehr freuen. und natuerlich duerft ihr auch solidarisch sein und ihr aus der ferne ein paar gute gedanken schicken...

liebe gruesse,
martina

 
11 Antworten:

Re: off topic: brustkrebserkrankung einer bekannten...

Antwort von Camelot am 22.06.2009, 11:40 Uhr

Hallo Martina,

für Außenstehende ist es sehr schwer, bei anderen mit der Diagnose Krebs umzugehen. Das Beste ist: nehme sie im Moment so wie sie ist! akzeptiere jeder ihrer Haltungen und versuche sie trotzdem so zu behandeln, als wenn der Krebs gar nicht da wäre. Nicht dass Du das ignorieren sollst, aber fast alle Krebspatienten "klagen" darüber, dass sie nur noch betuckert, bemitleidet und nicht mehr als Mensch dieser Gesellschaft behandelt werden (was auch oft so ist!!!).

Super, dass Du ins Krankenhaus fährst!!! (manche brechen bei der Diagnose auch den Kontakt ab). Ich würde ihr einen sehr guten Krebsratgeber aus der esoterischen Ecke mitbringen (findet man in jeder guten und großen Buchhandlung). Ein Buch, dass positiv denkend geschrieben ist und Mut macht. Keines, was sämtliche Therapien danach behandelt...

50 zu 50 % sprechen, lass sie über ihre Erkrankung erzählen, weinen, lachen und aggressiv sein, aber frage auch nach Alltäglichem, ihrem Laden, ihrem Leben, ihre Wünsche, ihre Ziele.

Aber bloß nicht banal sagen: "wird schon wieder" oder so Floskeln...

Ganz liebe Grüße und toll, dass Du zu ihr fährst!

Heike

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Re: off topic: brustkrebserkrankung einer bekannten...

Antwort von Suka73 am 22.06.2009, 11:53 Uhr

Hi Martina,

bei meiner allerbesten Freundin, die ich seit 16 Jahren kenne (und liebe) haben sie im März Schilddrüsenkrebs festgestellt und ich wußte erstmal auch gar nichts zu sagen oder zu tun (außer, mich besaufen)

Jeder reagiert auf so eine Diagnose anders. Bei meiner Freundin war es so, dass sie es anfangs - und auch heute noch - mit sehr viel schwarzen Humor genommen hat. So haben wir dem Krebs z.B. einen abartig furchtbaren Doppelnamen gegeben :o) Ansonsten konnte ich bis heute nicht viel machen als zuhören - was willst auch sagen? "Ich verstehe dich" ???? Mit Sicherheit versteht das niemand.

Meine Freundin wurde damals operiert, die SD sollte raus bzw. ein kalter Knoten davon und am Ende stellte sich raus, dass sie einen Tumor hat. Am 1.7. wird sie jetzt das zweite Mal operiert, da kommt die SD raus plus die Lymphknoten, auf die der Krebs inzwischen schon gestreut hat. Meine Freundin ist 34 ! Sie ist ebenfalls einer der lustigsten Menschen, die ich kenne... aber der Krebs hat sie schon sehr verändert.

Wie gesagt, sie nimmt es mit Humor. Bei der kleinsten Kleinigkeit, wenn ich sie zum Beispiel ärgere oder in die Seite knuffe, fängt sie an zu husten, fässt sich an ihre Narbe und sagt "ich bin krank" - das ist inzwischen bei uns zu einem running gag geworden. In ihr drin allerdings sieht es ganz anders aus und es hat auch eine ganze Weile gedauert, bis sie selbst realisiert hat, dass sie Krebs hat - auch wenn diese Art von Krebs noch die "beste" ist, die einem passieren kann, da die Heilungschancen sehr gut sind. Trotzdem kam halt irgendwann der Moment, wo sie leicht depressiv wurde und sich im Kreis drehte. In dem Moment habe ich zu ihr gesagt, sie soll ihre Sachen packen und herkommen, bevor ihr daheim die Decke auf den Kopf fällt.

Tja, und jetzt ist sie seit ner Woche hier und bleibt noch bis Samstag.

Wir reden schon sehr viel darüber, bzw. sie redet und ich höre einfach nur zu. Und manchmal hör ich mir halt 100 mal das Gleiche an, aber es tut meiner Freundin sehr gut, einfach darüber zu reden. Ihre Mutter z.B. blendet das Thema total aus und verschließt sich davor.

Ich denke, mehr wirst Du auch nicht machen können. Frag Deine Bekannte, ob sie überhaupt Besuch möchte. Ansonsten kannst Du einfach nur zuhören und für sie da sein und Deine Hilfe anbieten.

Ich wünsche Deiner Freundin sehr viel Kraft - Dir auch :o(

LG Sue

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Nachtrag

Antwort von Camelot am 22.06.2009, 12:38 Uhr

Ja genau, am besten Du fragst sie vorher tatsächlich, ob sie im Moment überhaupt Besuch möchte (wenn das geht und sie Telefon am Bett hat).

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Re: besuch

Antwort von spiky73 am 22.06.2009, 13:29 Uhr

hallo,

eigentlich wollte ich sie nicht mehr fragen, weil ich sie schon im vorfeld angesprochen hatte, ob sie ueberhaupt besuch wuenscht.

und da hat sie sich positiv geaeussert und meinte, sie wuerde sich sehr freuen...

liebe gruesse,
martina...

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@spiky

Antwort von Camelot am 22.06.2009, 13:37 Uhr

Dann ist ein Besuch ja klar! schön! es freut mich, dass sie einen Menschen wie Dich hat, der sie sogar "weiter entfernt" besuchen kommt und das gerne und herzlich! super!

Und für Dein Aupair wünsche ich Dir auch viel Glück und das ihr alle Freude aneinander habt!

... wir fahren dann gleich zum Kinderarzt. Im Moment schläft der Kleine und ich lege mich auch noch kurz hin, da die Nacht nur wenig schlafende Stunden hatte...

LG

Heike

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Re: off topic: brustkrebserkrankung einer bekannten...

Antwort von Aprilscherz2000 am 22.06.2009, 17:34 Uhr

ich bin letztes Jahr mit meiner Mutter dadurch und es waren die schlimmsten und anstrengendesten meines Lebens.Klar sind das alles Durchhalte Parolen, wie will man auch sonst dadurch???Da hilft nur Zähne zusammenbeißen und durch.der Krebserkrankte läßt ich oft hängen.Meine Mum hat es die letzten Wochen dann nur noch zur Bestrahlung geschafft, aber das mit Hilfe meines Vaters.Ansonsten war Bett angesagt.Selbst der Weg zur Toilette (5m) wurde vorher gut überlegt von ihr.
Mittlerweile ist sie "gesund".Hat Reha hinter sich und einen Urlaub und ist fast wieder die Alte.
Abgenohmen hat sie gut 20 kg (was aber bei ihr Gott sei dank nicht ausgemacht hat!)

Ach und Gummibärchen helfen bei Chemogeschmack im Mund!Und bei Glatze kaufst du lieber bei den Türckischen Märkten ne MÜtze.Die kosten 1-5 Euro, während die "Chemomützench" im Geschäft bei 20 € anfangen.

gruss Chrissie

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Berichtigung und Einwand

Antwort von Camelot am 22.06.2009, 18:01 Uhr

@Aprilscherz: viele Krebserkrankte lassen sich oft hängen, aber nicht "der Krebserkrankte läßt sich oft hängen!" völlige Verallgemeinerung!!! und ich möchte hier für diejenigen Krebspatienten einstehen, die mit Würde, eigenem Stolz und Stärke dadurch gehen! nicht jeder belastet seine Umwelt mit seiner Krebserkrankung. Dass es viele gibt, die es tun, weiß ich. Ich habe viele Menschen im Krebs begleitet, 2 Menschen - Freundinnen - bis zum Ende (wir legten Tag und Nacht Schichten im Wechsel ein, weil sie zu Hause sterben wollte, immer war einer von uns anwesend). Und leider habe ich auch von mir sehr tief ins Herzen geschlossene Menschen an Krebs erkrankt und schlussendlich daran verstorben, verloren. Es waren sehr liebe Menschen und einen vermisse ich ganz besonders! und das schon seit meinem 21. Lebensjahr!

Ich habe erlebt, dass die Angehörigen oft ein Drama daraus machen, dass es ausgerechnet SIE betrifft, in der Familie davon betroffen zu sein. Wie im Altersheim: die Alten sollen nicht stören! ... aber so ist unsere Gesellschaft.

Ganz ehrlich und ohne Dich angreifen zu wollen, Deine Zeilen lesen sich nicht schön! "Ach und Gummibärchen helfen bei Chemogeschmack im Mund!" ... Menschen!!! "bei Glatze kaufst Du Dir...!" ich möchte dazu gar nichts weiter äußern, sonst entsteht noch ein Online Diskussion über das Verhalten von Krebsmenschen und denen, die keine Ahnung davon haben, weil sie selbst - zum Glück, kann man ja wohl sagen - nie davon betroffen waren! Sollte diesbezüglich eine Diskussion entfachen, ist sie wohl von respektloser Menschenart geprägt.

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hmmm....ich hatte ja auch im sommer 2007

Antwort von mic0202 am 22.06.2009, 18:48 Uhr

brustkrebs, und januar 2008 dann gebärmutterkrebs.....

aber ich habe mich beide male nicht hängen lassen......nicht einmal....für mich war es nur ein "feind" den es zu bekämpfen galt..... habe ich geschafft.....gott sei dank

aber pauschal sagen "der krebskranke lässt sich hängen" finde ich etwas daneben....

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@camelot......mit den gummibärchen hat sie aber recht

Antwort von mic0202 am 22.06.2009, 18:55 Uhr



lg
mic

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Re: @camelot......mit den gummibärchen hat sie aber recht

Antwort von Suka73 am 22.06.2009, 22:46 Uhr

ich finde die Aussage, Krebskranke lassen sich "hängen" sowas von daneben, ehrlich !
Du kannst ja aktiv nicht wirklich was machen... sondern nur dasitzen und auf deine OP warten, so, wie es jetzt auch meine Freundin macht. Sie weiß weder, wie die OP ausgeht, noch, ob der Krebs inzwischen weiter gestreut hat (ihre Lymphknoten sind ja schon befallen und werden mit entnommen), ob sie überhaupt aus der Narkose wieder aufwacht usw. Und gerade auch Schilddrüse (wenn auch heilbar das Ganze) wirkt sich ja auf deinen kompletten Hormonspiegel aus. Meine Freundin ist zum Teil so schlapp, dass sie es gerade von meiner Couch zum Klo schafft und ansonsten total interessenlos ist - was aber auch laut den Ärzten normal ist. Sie läßt sich nicht hängen - ist aber traurig, deprimiert und einfach nur hilflos.

Wenn ich Krebs hätte, würde ich mich wahrscheinlich erstmal drei Wochen lang betrinken. DAS ist hängenlassen !

LG Sue

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@mic0202

Antwort von Camelot am 23.06.2009, 16:13 Uhr

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