Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Traumfänger am 12.01.2006, 16:18 Uhr

O je - Wir haben's getan - und jetzt?

Ich muß hier mal eine Art Beichte ablegen, ich grinse und lächle und bin glücklich und gleichzeitig ratlos.

An Weihnachten fand ich ja schon die Boxershort von meinem Noch-Mann sehr heiß, wie einige von Euch wissen. An Silvester kam dann plötzlich die Bewilligung vom Alg2 sowie die Nachricht vom Familiengericht, dass die Scheidung von mir dort angekommen ist und ich Prozesskostenhilfe bekomme. Doch statt glücklich zu sein, kamen mir die Tränen. Ich hatte Silvester vor mir, meine Freundin mit Mann und Kind hatte Noah und mich eingeladen und ich heulte. Auf der Zugfahrt Richtung Koblenz, wo ich nach Genesung meiner Lungenentzündung meinen kleinen Junior wieder holen wollte, heulte ich und heulte ich. Auf der Fahrt rief ich Thorsten an (meinen Noch-Mann) und habe ihm gesagt, daß ich die ganze Zeit heule wegen der Scheidungspapiere und ich es gar nicht verstehe, warum ich so sentimental sei und dass ich bis zum Ende auf ein Wunder gewartet habe und ein Zeichen vom Himmel, daß wir doch wieder zueinander finden, aber es sei nichts passiert. Thorsten heulte auch und meinte, ihm ginge es heute noch so.

Dann sah ich die beiden am Bahnhof. Plötzlich hatte ich keine Lust mehr, mit meiner Freundin & Family Silvester zu feiern. Ich wollte mich an Thorstens Brust werfen und heulen und ihn fragen, ob er nicht vielleicht zu dritt Silvester feiern will. Aber ich hab mich nicht getraut. Am Ende, als ich mit dem Kleinen im Zug saß, hat Thorsten am Bahnhof geheult und ich in der Bahn. Der Kleine hat mit geheult.

Gleichzeitig habe ich seit November per Email mit einem interessanten Mann geflirtet, der in den Nachbarort gezogen ist, in dem Noah und ich wohnen. Letzten Dienstag hatte ich eine Verabredung mit Frank. Es war ein lustiges Frühstück, ein lustiges Date und ich fand den Mann äußerst interessant und erotisch. Er weiß auch, daß ich ein Kind habe und er meinte, er hätte sich schon per Telefon in mich verknallt. Nach dem Frühstück sind wir eine Kinderjacke für Noah kaufen gegangen, aber als ich dann sein Auto sah, gab es meinem Herzen einen Stich. Er hat das gleiche Auto wie mein Ex Thorsten - einen Audi mit Wurzelholzarmatur. Als Frank mich dann heimfuhr, hat er mir übers Gesicht gestreichelt und mir ist ganz mulmig im Magen geworden. Ich fand ihn echt "lecker" - er mich auch. Wir haben die ganze Zeit telefoniert und Frank meinte, er müsse mich bald wiedersehen. Aber statt dass ich Frank vermisste, vermisste ich plötzlich meinen Thorsten - wir sind ja noch verheiratet, die Scheidung läuft allerdings. Als ich mit Frank unterwegs war, waren wir einkaufen und Frank sagte: "Du bist eine tolle Frau, total attraktiv, großherzig und auch noch völlig unkompliziert!" Da mußte ich dran denken, wie zickig ich immer bei meinem EX war, wenn wir einkaufen waren. Ich habe ihn immer nur angebrüllt und bin total blöd mit ihm umgegangen. Und jetzt? Bin ich wirklich recht unkompliziert geworden. Ich habe mich verändert in den letzten 2 Jahren. Zum Vorteil. Es ist wirklich nicht mehr so daß ich geizig bin etc. Früher war ich sehr geprägt durch meine Mutter, wir mussten immer den Pfennig 10 x rumdrehen. Ich war auch voller Angst, als ich mit meinem Ex zusammen war wegen Schulden, weil ich als Twen mal sehr viel Schulden gemacht hatte, aber als ich mit Frank zusammen war, da merkte ich, daß Männer eben einen Spleen mit ihren Autos haben und gern zu Media Markt DVDs gucken gehen und die das sozusagen als Spielkram brauchen - so wie ich eben gern in die Sauna, zur Kosmetikerin etc. gehe. Und da dachte ich daran, dass ich meinem Ex immer vorgeworfen habe, er wirft das Geld zum Fenster raus und mir ist klar geworden, dass man in den ersten Jahren als Paar auch manchmal einige Schulden machen muß, um sich gemeinsam etwas aufzubauen.

Ich habe mit meinem EX dann recht oft telefoniert. Am 6.1. hatten wir dann einen Termin zum Elterngespräch bei der Kinderpsychologin. Diese hat festgestellt, daß unser Sohn doch einen Hang zur Hyperaktivität zeigt und obendrein extrem fordernd ist und sie für sich festgestellt hätte, wie erschöpfend es sei, ihm permanent zu erklären, dass er hier nicht das Sagen hätte etc. Ich habe geheult wie verrückt, weil ich die ganze Zeit gespürt habe, dass mit meinem Kind was nicht stimmt und ich völlig erschöpft war, weil er meine ganze Kraft über Jahre aufgefressen hat und ich zu nichts mehr fähig war als mich durch den Alltag zu schleppen. Dann hat die Psychologin Thorsten gefragt, wie sich das auf unsere Beziehung als Paar ausgewirkt habe. Er hat dann erzählt, wie fehl am Platze er sich vorkam und dass auch er gemerkt hätte, ich sei erschöpft und immer wenn er darüber mit mir reden wolle, hätte ich abgeblockt. Ich hätte eine ziemlich schlimme Kindheit gehabt und total hohe Maßstäbe an mich selbst gestellt, eine super Mutter für unseren Sohn zu sein und er hätte gemerkt, wie mich dieser Perfektionismus so fertig gemacht hätte, aber wenn er mich darauf angesprochen hätte, hätte ich es so ausgelegt, er sei eifersüchtig auf unseren Sohn, dabei hätte er auch eine Partnerin gewollt und es hätte ihm so weh getan, dass er nur noch an zweiter Stelle gekommen wäre, dabei hätte er auch mal eine Umarmung gebraucht usw. Er hätte nie aufgehört, mich zu lieben und es hätte ihm weh getan zu sehen, wie ich mich aufreibe und fertig gemacht habe. Aber wenn er etwas hätte machen wollen, hätte ich ihn weggeschoben weil ich den Anspruch hatte, alles allein und alles perfekt zu machen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Wir haben dann einer Therapie für unseren Sohn zugestimmt.

Im Auto habe ich meinen Mann umarmt und habe gesagt, dass ich nicht gewusst hätte, dass es so in ihm aussieht und dass er sich so allein gefühlt hätte. Ich hätte mich auch so schrecklich allein gefühlt. Ich hätte doch nur so oft mit ihm gestritten, weil ich Angst hatte, er würde mich als Frau nicht mehr lieben und ich würde ihn verlieren. Ich habe mich entschuldigt und gesagt, dass ich jetzt erst einiges verstehe und dass es mir weh tut, dass erst jetzt jemand das mit unserem Sohn herausgefunden hat, wo die Scheidung schon läuft.

Wir haben dann als Familie was unternommen, den Kleinen abgeholt, sind einkaufen gefahren und es war total schön. Abends hat unser Sohn dann gefragt, ob Papa bei ihm im Bettchen schlafen dürfe. Ich habe gesagt: okay - und mich total gefreut. Dann haben wir erst zu dritt, dann zu zweit Fernsehen geguckt. Mein Ex hat mich im Nachthemd gemustert und ich starrte auf sein Säckchen in der noch heißeren Shorts als an Weihnachten. Wir konnten bis 2 Uhr nicht schlafen, das endete dann damit, dass er auf der kleinen Couch saß und gelesen hat und ich auf der großen. Leute, ich habe nicht einen Buchstaben wahrgenommen, solches Herzklopfen hatte ich!!! Irgendwann hat mich seine Gegenwart beruhigt und ich bin auf dem Sofa eingeschlafen.

Samstag durfte ich ausschlafen, mein EX hat sich unseren Junior geschnappt und gesagt: "Wir zwei Männer machen Frühstück, laß mal die Mama ausschlafen!" Nach dem Frühstück habe ich dann meinen EX umarmt und ihn geküßt, er hat mich angestrahlt. Ich habe losgeheult wie Sponge Bob und meinte, dass ich ihn seit 7 Jahren liebe und ihn immer noch lieben will, wenn wir alt und runzlig sind. Dass ich keine Ahnung hätte, wie es in ihm aussieht, aber dass ich meinem Herzen einfach Luft machen muss. Auch auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen. Ich habe ihm erzählt, dass ich ein Date mit Frank hatte, aber den eigentlich nicht will, weil ich durch Frank gemerkt habe, dass ich im flirten zwar nicht aus der Übung sei, aber keine Lust hätte, mit jemand anderem zu schmusen als mit meinem Mann. Und dass ich immer dachte, nur er hätte Fehler in der Beziehung gemacht, aber dass mir gestern in dem Termin bei der Kinderpsychologin vieles klar wurde, dass ich auch Fehler gemacht habe. Dann hat mich Thorsten geküßt und mir gesagt, dass er sich auch hat bei Yahoo Dating registrieren lassen, aber dass er gar keine andere wolle. Jede andere hätte er verglichen aber keine sei so süß wie ich. Dann haben wir uns geküßt, die Schwimmsachen gepackt und sind zu dritt ins Schwimmbad gegangen.

Ja, als waren wir dann schwimmen. Thorsten meinte: "Es ist schön, mit dir alles zusammen zu machen, den Tisch abzuräumen, schwimmen zu gehen, dem Junior schwimmen beizubringen und so weiter." Nach dem Schwimmen schlief der Junior und wir haben dreieinhalb Stunden nur geschmust und es ging ziemlich heiß her. O Schande!!!! Irgendwann sagte ich dann, es sei mir alles egal, ich wolle, und zwar auf der STelle! Ihm ging es auch so, er ist dann rüber zum Supermarkt geflitzt und hat Kondome gekauft. Als es dann so weit war, hat er geweint, ich hab ihn in den Arm genommen und gefragt, was los sei. Er meinte, er habe Angst, daß alles nur ein Traum sei und ich morgen sagen würde, daß ich ihn nur fürs Bett gewollt hätte. Also habe ich ihm erklärt, daß es nicht so sei, daß ich aber auch keine Ahnung hätte, was wir jetzt machen sollen. Immerhin läuft die Scheidung schon vor Gericht.... Thorsten weinte auch, er wolle nicht, dass es dem Kleinen schlecht geht und wir dürften es dem Kleinen nicht noch schwerer machen als er es ohnehin schon hat zur Zeit. Ich habe auch gesagt, daß ich Angst hätte, daß wir es jetzt versuchen miteinander und daß unser Kind dann völlig durch den Wind ist und nur noch psychisch verwirrt und verzweifelt.

Wir haben den ganzen Sonntag gemeinsam verbracht, waren zu dritt im Theater und haben den Kleinen immer im großen Bett schlafen lassen und es war alles so wie bei einer richtigen Familie. Ich bin glücklich, aber habe ich das Recht gehabt, so etwas zu tun? Wir sind wie pubertierende Teenager, mein Mann und ich. Nicht umsonst habe ich die Scheidung eingereicht. Wir lieben uns, aber im Alltag hat es nicht funktioniert.

Was soll ich denn jetzt nur machen? Wir haben die ganze Woche 80x telefoniert und wir sind richtig verliebt. ABer ich habe Angst, daß ich träume. Es hängt aber noch so viel anderes da hintendran. Wie sollen wir denn jetzt mit der Situation umgehen?

 
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