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Geschrieben von kruemel22 am 23.04.2009, 13:58 Uhr

Er will sein Kind nicht mehr sehen :-(

Hallo Ihr Lieben,

ich bin sehr traurig und weiss nicht, wie ich mit der jetzigen Situation umgehen soll. Mein Ex ist ja psychisch total angeschlagen u hatte damals während eines Klinkaufenthaltes eine andere kennengelernt, mit der er jetzt noch zusammen ist. Die "andere", selbst psychisch krank, hat mich eine Weile bedroht, mit Anrufen usw., sie hat mir gesagt, dass sie mich und unseren Sohn hasst. Mein Ex glaubt mir nicht.

Ich habe dann immer dafür plädiert, dass er unseren Sohn mit mir zusammen sieht, so oft er will. Ich hab einfach ein ganz schlechtes Gefühl, den kleinen Mann alleine bei ihm und seiner Freundin zu lassen, ich kenne ihre Einstellung gegenüber unserem Kind und ich weiss, dass er kaum belastbar ist. Mal davon abgesehen würde Sohnemann wohl auch nicht dort bleiben wollen. Aber wie gesagt: mit mir zusammen jederzeit!

Nun sagte mir mein Ex, dass er ihn nicht mehr sehen will. Begründung: ihm ginge es immer sehr schlecht "danach". Ich kann das einerseits schon verstehen, aber auf der anderen Seite sollte doch das Verantwortungsbewusstsein, was man gegenüber einem Kind hat, höher wiegen. Als er damals "zweigleisig" gefahren ist (er kam tagsüber zu uns und ist abends zu ihr) ging es mir psychisch auch sehr schlecht. Als seine Freundin mich dann später bedrohte, hatte ich eine Panikattacke nach der nächsten. Aber ich bin trotzdem früh aufgestanden und habe mich um meinen Sohn gekümmert.

Ist es denn zuviel verlangt, wenn er wenigstens eine Kleinigkeit zu Ostern für ihn vorbei bringt, wenn er Zeichen setzt? Aber hat er denn das moralische Recht, so zu tun, als gäbe es den Kleinen nicht? Sich nicht mal nach ihm zu erkundigen, wenn er krank ist?
Er hat so ein großartiges Kind, mit denselben Augen wie er, mit derselben bedächtigen, ruhigen Art. Sohnemann selbst (3 Jahre alt) hat sein halbes Leben ohne ihn verbracht u sieht mittlerweile seinen Stiefpapa als seinen "Papa" an. Trotzdem halte ich es für so wichtig, dass er seine Wurzeln kennt und Kontakt zu seinem leibl. Vater hat.

Geht es jemandem ähnlich?
Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße
krümel22

 
4 Antworten:

als außenstehende

Antwort von claudi700 am 23.04.2009, 16:30 Uhr

und nichtbetroffene schoß mir als erstes in den kopf: er ist krank.

das entschuldigt sein verhalten nicht, aber es erklärt, warum er so reagiert. er möchte wohl schon, aber er ist psychisch nicht dazu in der lage. du gehst jetzt von deinem standpunkt aus "wie kann er nur" usw. aber glaubst du, es ist sinnvoll, daß er seinen sohn sieht und dieser dann auch noch leidet, weil papa jedesmal komisch ist?

die frage ist doch: wie gehts dem kind dabei? er sieht ihn nicht als vater, vielleicht ist dieser break jetzt nicht das verkehrteste.

claudia

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Re: Er will sein Kind nicht mehr sehen :-(

Antwort von bobfahrer500 am 23.04.2009, 17:01 Uhr

Hast PN ;-)

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Re: als außenstehende

Antwort von Leena am 23.04.2009, 18:03 Uhr

Ich bin zwar auch eine Außenstehende, aber im Prinzip kenne ich die Situation (ansatzweise so ähnlich) selbst:

Der leibliche Vater meines ältesten Nachwuchses (10) ist manisch-depressiv. Er ist mittlerweile schon seit Jahren in Behandlung, war auch schon mehrfach stationär im Krankenhaus,... Er lehnt jeden Kontakt zu unserem Kind ab, weil ihm das "zu schmerzlich" ist, er kann mit der Erinnerung an mich nicht umgehen, will auf keinen Fall etwas mit mir zu tun haben, und das gemeinsame Kind würde ihn zu sehr an mich erinnern. Einmal haben wir ihn vor Jahren mal zufällig in der Stadt getroffen, da hat er mich (nicht die kleine Person an meiner Hand!) kurz angeschaut und sich dann weggedreht, ist auf die andere Straßenseite gegangen... So, das nur kurz als "Hintergrund-Info". ;-)

Jetzt zum Thema - ich sehe es genauso wie Claudi:

Dein Ex ist KRANK.

Er verhält sich so, wie er sich verhält, nicht, weil er "dich ärgern" will oder in böswilliger Absicht gegenüber Eurem Kind oder sonstwas, er verhält sich so, weil er sich nicht anders verhalten KANN.

Du kannst es nicht ändern, er kann es nicht ändern - es IST so, wie es ist.

Mir hat es jedenfalls sehr geholfen, es genau so zu sehen:

Der Vater meines Kindes KANN sich nicht kümmern, und zwar genauso wenig, wie wen er als Rubinson Crusoe irgendwo ohne jede Telekommunikationsmöglichkeit etc. über Jahrzehnte auf einer unentdeckten Insel festsitzen würde. Es hat beides nichts mit fehlender guter Absicht, mangelndem Verantwortungsbewusstsein oder sonstwas zu tun, sondern er KANN einfach nicht.

Im übrigen halte ich es auch für wichtig, dass mein Nachwuchs "seine Wurzeln kennt". Also halte ich Kontakt zu der Familie des Vaters, mein Kind kennt seine Großeltern väterlicherseits, die Geschwister des Vaters, deren Kinder, etc. Wenn es den Vater schon nicht selbst kennen lernen kann, finde ich es wichtig, dass es zumindest möglichst viele Leute kennt, die ihrerseits seinen Vater kennen und von ihm erzählen können. Mehr kann ich nicht tun... wobei ich nicht wirklich weiß, wie ich jetzt zu Kontakt zwischem Vater und Kind stehen würde. Bei der Trennung war für mich ein entscheidender Grund, dass ich nicht wollte, dass unser Kind manches miterleben müsste.

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Re:

Antwort von IgelMama am 23.04.2009, 18:48 Uhr

Bei meinem Ex2 ist es so, alleine schafft er es nicht, ich muß immer in greifbarer Nähe sein und er braucht die Sicherheit, daß wenn er nicht mehr kann, daß ich dann sofort rüberkomme und die Kids abhole (wohnen Tür an Tür, dann geht das, aber ich kann eben auch nicht aus dem Haus gehn, wenn die Kids bei ihm sind). Wenn er manisch ist, geb ich ihm die Kids nicht, er weiß dann teilweise nicht was er tut (er ist dann auch psychotisch), erinnert sich anschließend auch nicht dran, wenn er depressiv ist, bin ich meist mit dabei, ansonsten hat er sie momentan stundenweise am Wochenende, wir haben feststellen müssen, daß er keine 24 Stunden am Stück schafft und sich dabei völlig übernimmt, aufgrund dessen hat er letztes Jahr auch über Monate verweigert, die kids zu nehmen. Wir haben es langsam wieder aufbauen müssen, immer mit Blick auf seine momentane Phase, teilweise wieder was ändern müssen, weil die Phase plötzlich ins Gegenteil wechselte. Eins weiß ich heute, eine Umgangsvereinbarung würde uns nichts bringen, es ist immer von seinem psychischen Zustand abhängig, wann und wie lange er die Kids nimmt. Mir ist auch klar, daß es wieder dazu kommen kann, daß er sie gar nicht mehr nimmt.

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