Angenervt

Hallo Nurit,

ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen. Es ist aber für dein Wohlbefinden einfach besser, dich weniger darüber aufzuregen und zu akzeptieren, dass einige Dinge sich nicht ändern lassen. Dein Ex ist wie er ist, sein Verhalten mag unfair sein, es ist aber leider von dir nur begrenzt (wenn überhaupt) beeinflussbar. Es ist keine Seltenheit, dass die Väter den Müttern vorwerfen, sie seien nicht in der Lage, die Kinder gut zu erziehen, wenn irgendwelche Schwierigkeiten auftreten. Das passiert auch in noch intakten Familien.

Nach allem, was bisher vorgefallen ist, würde ich an deiner Stelle ihn nicht mehr informieren, wenn ein Elternabend stattfindet. Die (Schul)probleme meines Kindes würde ich lieber mit jemandem anderen besprechen. Es war in Ordnung, ihn um finanzielle Unterstützung für die Nachhilfe zu bitten. Es ist traurig, dass er diese verweigert, aber leider nicht zu ändern! Seine Reaktion auf deine Bitte war, dir Vorwürfe zu machen, das ist sehr ärgerlich, das Beste ist aber meiner Meinung nach, sich in so einer Situation zu beherrschen und gar nicht darauf einzugehen. Nicht rechtfertigen, nicht diskutieren. Du siehst selber, dass das nicht hilft und alles unverändert bleibt. Am besten das Gespräch abbrechen, du hast z. B. einen Wäscheberg noch zu bewältigen und leider keine Zeit mehr. Überhaupt würde ich von nun an die Unterhaltung mit ihm auf ein Minimum reduzieren und nur das Notwendigste mit ihm besprechen, wenn er sich so verhält. Aber trotzdem freundlich bleiben, wenn auch nur zum Schein.

Im konkreten Fall würde ich ihn nicht kontaktieren, um ihm vom letzten Elternabend zu berichten. Wenn er wirklich interessiert ist, wird er schon selber nachfragen. Und dann würde ich nur knapp und sachlich davon erzählen. Sollte er wieder anfangen, dich als unfähige Mutter dazustellen, dann s. o. – du, die Wäsche wartet auf mich, hab leider keine Zeit mehr, muss bügeln, ciao!

Und das mit dem Unterhalt, ich habe deine früheren Beiträge nicht verfolgt, hast du bisher alles probiert, um ihn dazu zu bewegen, den vollen Unterhalt zu zahlen?

LG
Teri