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Geschrieben von maleja am 13.12.2005, 9:00 Uhr

Zur Erklärung:

Keine Gande für "Tookie" Williams
Schwarzenegger lehnt Begnadigung ab - Oberstes Gericht: Kein Aufschub der Exekution
Washington - Wenige Stunden vor der geplanten Hinrichtung des Todeskandidaten Stanley "Tookie" Williams hat der Oberste Gerichtshof ein letztes Ersuchen der Verteidigung zurückgewiesen und einen Aufschub der Exekution abgelehnt. Der Supreme Court habe seine Entscheidung gefällt, ohne eine Begründung abzugeben, teilte ein Justizbeamter am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit.

Hinrichtung per Giftspritze

Damit ist das letzte Rechtsmittel für den wegen vierfachen Mordes verurteilten 51-Jährigen ausgeschöpft, der um eine Minute nach Mitternacht Ortszeit (9.01 Uhr unserer Zeit) per Giftspritze hingerichtet werden soll. Zuvor hatte der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger das Gnadengesuch von Williams abgelehnt.

Schwarzenegger: "Kein Gründe für Begnadigung"

Schwarzenegger erklärte in Sacramento, er habe "keine Rechtfertigung" für eine Begnadigung gefunden. Die Prüfung von Gnadengesuchen sei "immer schwierig", und dieser Fall sei "keine Ausnahme". Nachdem er die Beweislage geprüft, der Geschichte der vier Morde nachgegangen, sich die Argumente angehört und "mit den weitreichenden Konsequenzen" seiner Entscheidung gerungen habe, habe er jedoch keine Gründe für eine Begnadigung ausmachen können, erklärte Schwarzenegger. Die "Fakten" in diesem Fall rechtfertigten nicht, das Urteil der Geschworenen und die Entscheidungen der Gerichte aufzuheben. Schwarzenegger wies damit bereits das dritte Gnadengesuch von Todeskandidaten während seiner Amtszeit ab.

Jesse Jackson spricht von "Rache"

Der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson kritiserte die Entscheidung Schwarzeneggers. Dieser habe die "Rache" anstatt der "Erlösung" gewählt, sagte Jackson dem Nachrichtensender CNN nach einem etwa 25-minütigen Besuch bei Williams. Der Todeskandidat habe "ein Gefühl von Frieden" und wolle keine "gewalttätigen Reaktionen auf der Straße", berichtete Jackson weiter.

Für den Begründer der berüchtigten Gang "Crips" hatten sich viele prominente Bürgerrechtler, Musiker und Schauspieler eingesetzt, da er sich vom Gefängnis aus gegen die Bandenkriminalität engagiert hatte. Seine Unterstützer wie der Rapper Snoop Dogg, selbst früher ein Mitglied der "Crips"-Bande, der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Bischof Desmond Tutu und Hollywoodstars wie Russell Crowe, Tim Robbins, Susan Sarandon und Jamie Foxx verwiesen auf das Engagement des Todeskandidaten gegen die Gewalt. In einer Solidaritätsaktion wurden zehntausende Unterschriften für die Begnadigung des Schriftstellers gesammelt.

1981 zum Tode verurteilt

Nach der Entscheidung Schwarzeneggers versammelten sich etwa 20 Gegner der Todesstrafe vor dem Gefängnis in San Quentin 30 Kilometer nördlich von San Francisco, in dem Williams einsitzt. Zahlreiche Fernsehübertragungswagen und mehrere hundert Journalisten drängten sich vor der Haftanstalt.

In seinen Kinderbüchern warnt Williams vor der Bandenkriminalität, weshalb er mehrfach für den Friedens- und Literaturnobelpreis vorgeschlagen wurde. Auch half er bei der Aushandlung von Waffenstillstandsabkommen zwischen rivalisierenden Gangs mit. Williams beteuerte, er sei in der Haft zu einem anderen Menschen geworden. Doch bestritt er stets, die vier Raubmorde begangen zu haben, für die er 1981 verurteilt worden war. Dabei handelt es sich um die Morde an einem Ladengestellten sowie an einem taiwanischen Einwandererpaar, dem ein Motel gehörte, sowie dessen Tochter. (joe/AFP)

 
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