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Geschrieben von Trini am 11.03.2016, 8:54 Uhr

Zum Frauentag in Indien

http://www.welt.de/vermischtes/article153062852/Teenager-in-Indien-vergewaltigt-und-angezuendet.html

Es war zwar einen Tag vor dem Frauentag, aber es zeigt, dass die von Alba beschriebenen Partys nicht zwingend ein Zeichen für einen Wandel in der Rolle der Frau in Indien sind.

Trini

 
4 Antworten:

Re: Zum Frauentag in Indien

Antwort von Einstein-Mama am 11.03.2016, 9:26 Uhr

Das kommt wahrscheinlich auf die Gesellschaftsschicht an....

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Wie stellst Du Dir denn "Wandel" vor?

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.03.2016, 9:58 Uhr

Und kann ein einzelner Vorfall (ja, ich weiß, es ist kein Einzelfall - aber Du führst nur diesen einen auf) diesen Wandel widerlegen?

Ich kenne keine Statistik über Vergewaltigungen in Indien, aber die wäre ein Zeichen für einen Wandel - oder eben dafür, daß kein Wandel stattfindet, je nach Verlauf und Tendenz.

Ich hatte vor 25 Jahren sehr persönlichen Kontakt nach Indien und war auch mehrmals dort. Damals habe ich erlebt, daß der Unterschied zwischen den Kasten/Bevölkerungsschichten sehr groß war in diesen Dingen. Während Frauen der unteren Kasten "Freiwild" waren, wurden Frauen der oberen Kasten sehr hoch angesehen und waren selbst nach unseren Maßstäben durchaus emanzipiert. Ich zog für mich daraus die Erkenntnis, daß Indien nicht so sehr ein "Frauenproblem" hat, sondern vor allem ein "Kastenproblem", das sich in den typischen Frauenthemen nur besonders intensiv manifestiert.

Inwieweit sich das heute verändert hat, kann ich nicht sagen. Wenn ich Zeitungsartikel lese, habe ich das Gefühl, daß sich das Kastenproblem eher verschärft hat. Allerdings hat sich wohl die Grenze zwischen "oben" und "unten" leicht nach unten verschoben, weil sich eine Mittelschicht gebildet hat, was ja grundsätzlich auch schon eine Verbesserung ist.

Ich denke schon, daß die indische Gesellschaft sich wandelt - das tut jede Gesellschaft auf die eine oder andere Art und Weise. Was das für die Rolle der Frau bedeutet, ist in einem Land mit weit über einer Milliarde Einwohnern, 29 Bundesstaaten und über 100 Sprachen sicher zu komplex, als daß man es an einer Frauentagsfeier oder einer Vergewaltigung festmachen könnte.

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Re: Wie stellst Du Dir denn "Wandel" vor?

Antwort von Trini am 11.03.2016, 11:52 Uhr

Waren da nicht mehrere Fälle genannt in dem Link???

Vor bummelig 16 Jahren hatten wir einen indischen Gastwissenschaftler HIER, für längere Zeit, mit Familie.

Der hat dann irgendwann auch mal unseren Chef mit Frau und seine Sekretärin mit Mann zum Essen eingeladen.
Die Ehefrau hatte lecker gekocht und hat den ganzen Abend in der Küche verbraucht. Auf nachfrage wurde dann erklärt, dass die Frau nix am Tisch verloren hat. Unserer Sekretärin was das megapeinlich.

Dass ausländische Frauen sehr geschätzt werden (ja schon vor langer Zeit wurden) hat mir ein ehemaliger Kollege erzählt, dessen Vater Inder ist - geboren Anfang der 1960er Jahre.

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Re: Zum Frauentag in Indien

Antwort von NyotaUhura am 12.03.2016, 10:01 Uhr

So kenne ich das auch.
Der indische Kollege meines Mannes, seit vielen Jahren mit Familie in D lud uns und 2 andere indische Kollegen zum Essen ein.
Die anderen kamen ohne Frau. Zuerst hab ich mir nicht viel dabei gedacht.
Die Frau des Gastgebers hat auch ganz lecker gekocht. Aber mit uns gegessen hat sie nicht.
Gut, dass das in Indien üblich ist weiß ich.
Die Männer unterhielten sich auf Englisch. Ich hab dann mit der Frau versucht zu kommunizieren. Sie kann kein englisch oder deutsch. Nur Telugu. Das kann ich natürlich nicht.
Sie war ziemlich distanziert.
Mein Mann wurde dann im Laufe des Abends drauf angesprochen wie er sich so eine dunkelhäutige Frau nehmen konnte als Weißer.
Ziemlich unangenehm.
Ich bin nie wieder mitgegangen.
Wobei mir eigentlich bekannt war, dass die Hautfarbe für Inder eine Rolle spielt.
Trotzdem liebe ich das Land.
Wir waren schon 3 mal in Indien.
Nur, viel zählt die Frau dort nicht.
In niedrigen Kasten sowieso nicht.
Die Kollegen meines Mannes sind Brahmanen, dennoch ist die Stellung der Frau bei ihnen nicht wie hier.

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