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Geschrieben von Sonnenschein44 am 06.06.2019, 9:09 Uhr

Ultraschall Gefahr

Guten Morgen

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, kursieren unzählige Gerüchte über die Schädlichkeit von Ultraschall in der Schwangerschaft, seit dem das neue Strahlenschutzgesetz veröffentlicht wurde.

Auch im Expertenforum wird von einer Hebamme immer wieder auf einen Artikel verwiesen

"Ultraschall - die verkannte Gefahr einer fehlgeleiteten Geburtsmedizin" (Proppe)

Dort, wie auch im Bericht von 'Greenbirth' oder 'Zentrum der Gesundheit', finden sich unter anderem folgende Aussagen.

- verfrühter Eisprung bei Frauen, die gerade geboren haben (Testart, 1982),
- vorzeitige Wehen oder Fehlgeburten (Lorenz, 1990, Saari-Kemppainen, 1990),
- tiefes Geburtsgewicht des Babys (Newnham, 1993, Geerts, 1996),
- schlechtere Verfassung bei der Geburt (Thacker 1985, Newnham, 1991),
- erhöhte perinatale Sterblichkeit (Davies 1992),
- Legasthenie beim Kind (Stark, 1984),
- verspätete Sprachentwicklung beim Kind (Campbell 1993),
- Verminderte Rechtshändigkeit, besonders bei Knaben (Salvesen, 1993, Kiefer, 1998,
Salvesen, 1999), --> Schlimm??!!
- Wachstumsstörungen (Newnham et al. 2004)

Nun habe ich mir, da es mich selbst besorgt hat da ich selbst oft zum US bin (stets aus medizinischen Gründen jedoch), gestern Abend die Mühe gemacht und nach den Originalstudien gesucht (die es auch gibt) und den Abstract gelesen.

Und ich kann euch alle beruhigen! Die Schlüsse die oben gezogen verdrehen die Ergebnisse entweder total oder lassen wichtige Zusatz-Informationen außen vor.

z.B.:

1) vorzeitige Wehen oder Fehlgeburten
"There were no differences in the number of labour inductions or mean birthweights in the two groups. Perinatal mortality was significantly lower in the screened than in the control group (4.6/1000 vs 9.0/1000); this 49.2% reduction was mainly due to improved early detection of major malformations which led to induced abortion."

2) kognitive Entwicklungsverzögerung
"Die Kinder der australischen Studie wurden während der ersten 8 Jahre nach der Geburt bezüglich ihrer kognitiven Entwicklung und ihres Verhalten untersucht [Newnham et al. 2004]. Entwicklungsstörungen (Denver-Test) waren bei den intensiv untersuchten Kindern mit 3 Jahren (26 vs. 22%), Verhaltensstörungen (einschl. hyperkinetischen Störungen) mit 5 Jahren – nicht signifikant - häufiger (22 vs. 20%). Neurologische Entwicklung, Sprech- und Sprachfähigkeit waren in beiden Gruppen gleich."

3) Zellschädigungen- In den USA wurde an Mäusen nachgewiesen dass sich Nervenzellen bei einem US auf das Gehirn verirren.
"Zum einen sei der Effekt auch bei sehr langer Ultraschallbehandlung klein und nicht exakt auf die Dosis beziehbar. Auch die Dauer der Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaftsvorsorge liege meist unter den 30 Minuten, die in der Studie mindestens für einen messbaren Einfluss auf die Neuronen nötig war. Vor allem aber glauben die beiden Experten für Entwicklungsbiologie, dass das menschliche Gehirn schon aufgrund seiner Größe weniger anfällig für Störeffekte ist: Größere Fläche, weniger Absorption, weniger irrende Neuronen. Wenn überhaupt."

4) perinatale Sterblichkeit - Kontrollgruppe und US Gruppe mit Dopplersonographie:
"More perinatal deaths occurred in the doppler group (17 vs 7); that finding was not a primary outcome of the study, and may be due to chance rather than a harmful effect of Doppler itself" (Davies et al., 1992 ).
"Several trials have reported no association between Doppler exposure and birth weight, Apgar scores, and perinatal mortality" (Doppler French Study Group, 1997; Mason et al., 1993; Omtzigt et al., 1994).

5) Wachstumsstörungen
" Das Körpergewicht der Kinder mit intensiver pränataler USDiagnostik war bei der Geburt geringer als bei den Kindern mit einmaliger Untersuchung. Die Unterschiede waren aber mit 1-8 Jahren nicht mehr vorhanden [Newnham et al. 2004]."

Usw.

Ich hoffe ich kann euch die Angst etwas nehmen und der Verbreitung dieser Aussagen in diesem Sinne entgegenwirken :)

Auf fast allen Seiten, die sich gegen den US aussprechen findet man wieder und wieder die oben genannten Aussagen... Also lasst euch nicht beunruhigen, so wie es bei mir anfänglich der Fall war.

Des Weiteren gibt es insbesondere für die Dopplersonographie Grenzwerte, die das US Gerät dem Untersuchenden anzeigt.

In den meisten Texten wird außerdem fälschlicherweise von Strahlung gesprochen. Diese gibt es beim US nicht.

Ich finde es richtig und gut, dass so genanntem Baby-Watching entgegengewirkt und Untersuchungen ausschließlich von medizinischem Personal durchgeführt werden dürfen.
Ich finde es nur sehr schade, dass soviel Panik verbreitet wird, obwohl es keine neuen Studien gibt, die die Schädlichkeit von US beweisen (Was sich auf sehr vielen Internetseiten aber genau danach anhört).


Wie seht ihr das?

Ganz liebe Grüße!

 
13 Antworten:

Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von basis am 06.06.2019, 10:33 Uhr

Ich würde mein Kind - insbesondere daheim - nicht künstlich und unnötig beschallen, finde aber jeden beim Arzt unter kontrollierten Bedingungen bei Notwendigkeit durchgeführten US vollkommen in Ordnung und angebracht. Und wenn die medizinische Indikation darin besteht einer panischen Mutter in der Frühschwangerschaft zu zeigen, dass das Herz ihres Kindes schlägt und es gesund und munter ist, dann ist das für mich auch legitim.

Den Rest muss aber bitte jede selbst entscheiden. Baby-TV finde ich unnötig, aber ich kann jede Frau mit mind. einer FG verstehen, wenn sie insbesondere in den ersten drei Monaten doch bitte eine Bestätigung möchte, dass Kind noch lebt.

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Septemberblume am 06.06.2019, 10:54 Uhr

Ich habe gestern gelesen dass die krebskranke Dame,die sich ausschließlich mit veganer Ernährung "behandeln" lassen wollte,verstorben ist.
Heisst: es gibt immer solche Menschen,die jede medizinische Behandlung in Frage stellen,so auch den US.
Ich kann weder in meinem Umfeld,noch bei meinen Kindern,bestätigen dass an diesen Thesen etwas dran ist.

Lg September

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Muts am 06.06.2019, 11:10 Uhr

Zuviel ist mit Sicherheit nicht unbedingt gut! Aber was nun davon kommen kann oder nicht wird nie echt bewiesen werden.
Es wird nicht überall so viel geschallt wie bei uns.
Ich habe mein erstes Kind in NL bekommen, da gab es einen US- zur Feststellung der Schwangerschaft. Das wars. SS war unkompliziert und sehr entspannt und die termingerechte Entwicklung meines Babies konnte die Hebamme durch fühlen und tasten kontrollieren. ( Wer Unregelmäßigkeiten hatte wurde öfter geschallt)
Kind zwei ist in Deutschland gekommen und der Gyn hat bei jeder Untersuchung einen Ultarschall gemacht. Ich fand das unnötig, aber Gyn meinte, man würde so viel verpassen, wenn das Kind sich nicht richtig entwickelt. Die Schwangerschaft war dadurch lang nicht so so entspannt für mich, da der Gyn da bei mir unnötige Ängste ausgelöst hat.
Ich finde in der SS 2-3 mal US würde reichen.

LG Muts

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von lilly1211 am 06.06.2019, 11:14 Uhr

Es sind doch auch nur drei US bei uns vorgesehen oder?

Ich war schon seit 10 Jahren nicht mehr schwanger aber damals war das so.

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von IngeA am 06.06.2019, 11:35 Uhr

Meine FÄ schallt auch jedes Mal. Sie meinte nur, die Herztöne muss sie eh abhören. Das kann sie mit dem Dopton-Gerät machen (auch Ultraschall) oder mit dem richtigen Ultraschallgerät. Da kann sie sich zudem noch besser orientieren weil sie ja ein Bild hat. Geht schneller.

Ich habe beim 2. und 3. Kind die Vorsorgen von der Hebamme machen lassen, nur die drei Ultraschall bei der FÄ.

LG Inge

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von 3wildehühner am 06.06.2019, 12:48 Uhr

Eigentlich ist es ganz logisch, dass bei den häufig geschallten Kindern etwas mehr Probleme auftreten. Und zwar nicht wegen des Schallens. Sondern, weil es ja normalerweise auch Gründe gibt, warum so oft geschallt wird. Ultraschall wird ja zum Erkennen von Problemen angewandt und wenn etwas nicht stimmt, danach natürlich öfter kontrolliert.

Ich bin auch nicht dafür, zu oft zu schallen, aber wenn es aus medizinischen Gründen sein muss, dann muss das sein!

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Anna3Mama am 06.06.2019, 14:07 Uhr

Genau das wollte ich auch schreiben. Sicher gibt es spezielle US- Studien, die diesen Effekt auch eliminieren, aber gerade bei Nebenergebnissen aus großen Studien müsste man die Datenlage schon genau untersuchen.
Sobald die Schwangerschaft kompliziert wird oder das Kind irgendwelche Auffälligkeiten zeigt, wird ja viel öfter geschallt als bei einer komplikationslosen Schwangerschaft.

Da wird mal wieder Ursache und Wirkung verdreht wie so oft.(chronische Erkrankungen/Vitamin D-Spiegel z.B.)

Dennoch finde ich Baby-Watching auch nicht gut, außer es hilft Frauen mit einer Angststörung sich zu vergewissern, dass alles gut ist. Aber ich glaube eher das Gegenteil wird der Fall sein und man ist nicht nur zwei, drei Mal nervös und aufgeregt "hoffentlich kommt nichts schlimmes heraus" sondern dann eben zigfach öfter.

Und die Gefahr ist immer gegeben, dass der Arzt sich mal vermisst oder irgendetwas irrelevantes sieht und nicht einordnen kann... und dann die Mutter Angst bekommt und womöglich noch Folgeuntersuchungen eingeleitet werden....

Getreu dem Motto: Wer viel misst misst viel Mist

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Christine70 am 06.06.2019, 19:20 Uhr

Bei mir war das auch noch so. Drei US während der gesamten Schwangerschaft, außer man war eine Risikoschwangere.

Mir hat das immer gereicht. Baby-TV hätte ich nie drauf bestanden, weil ich selber merkte, wie aktiv meine Ungeborenen nach dem US immer waren.

das wollte ich ihnen nicht jedesmal antun.

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Hä?

Antwort von Christine70 am 06.06.2019, 20:15 Uhr

Was hat das damit zu tun.

Sie hat sich dagegen entschieden, das kann JEDER mit Hilfe einer sog. Patientenverfügung.

Was hat das mit Ultraschall zu tun?

Ich glaub, ich blick langsam durch ..........

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Felica am 06.06.2019, 20:18 Uhr

Stimme ich zu. Medizinisch begründet gar kein Thema. Aber rein zur Unterhaltung ala Baby-TV usw kann ich den Beschluss nur begrüßen. Vor allen wenn mit der Angst auch noch Geld gemacht wird, siehe AngelCare und bestimmte Handy-Apps.

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Felica am 06.06.2019, 20:22 Uhr

Ja sind nur 3, Plus evtl spezielle Untersuchungen, den bei der Anmeldung im KH und bei Feststellung der Schwangerschaft, Übertragung bzw dann Geburt. Im höchsten Falle also nicht ganz 10 und damit ist man bestens abgedeckt. Alles darüber hinaus ist ausser bei Auffälligkeiten wirklich unnötig.

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Felica am 06.06.2019, 20:24 Uhr

Meiner war nach jedem Schall deutlich unruhiger. Die Kinder merken es also auf jeden Fall.

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Re: Ultraschall Gefahr

Antwort von Pebbie am 07.06.2019, 13:09 Uhr

Ich habe bei meiner ersten Schwangerschaft für jedes Mal Baby-TV bezahlt.
Bei der 2. Schwangerschaft habe ich nur die 3 vorgesehenen US plus Feindiagnostik machen lassen.
Aber das ist ja nun schon ewig her. Damals war man noch schwanger, heutzutage ist das ein höchst krankhafter Zustand, es kommt mir zumindest so vor ;)

Wie heisst es so schön ? Guter Hoffnung sein. Darauf sollte man sich wieder besinnen.

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