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Geschrieben von Finfant am 22.01.2014, 23:48 Uhr

Trauer...vergleichen?

Hallo!

Hab heute morgen mit meiner Nachbarin geredet (ihr Sohn ist vor fast 5 Jahre (er war so alt wie meine Kathrin) verstorben, durch einen Verkehrsunfall)

Wir haben halt geredet und geredet....(ich hab grad Sperrmüll vor die Haustür gestellt) und meinte zu ihr, das mir der Michael sehr fehlt! da meinte sie: jaaaa, aber jede Witwe, die sie kennt, hat schon einen neuen Mann....d,.h. einen Mann könnte man ersetzen, aber das Kind eben nicht! OK....! (da wir über die Trauer (natürlich) schon öfter gesprochen hat und sie schon damals ähnliches sagte, habe ich auch darüber mit meiner Mutter gesprochen, die ja nun leider, den Mann, den Sohn und den Schwiegersohn verloren hat.....also meine Mama!)

Ich sagte dann zu meiner Nachbarin, das man Trauer nicht vergleichen kann, das jeder anders trauert usw...! Ja, aber ihr Sohn (der jüngste Sohn, der Nachbarin) wäre jetzt ausgezogen.....und da meine Tochter jetzt heiratet, wäre sie schon traurig, weil ihr verstorbener Sohn ja NIE heiraten könnte.......!

Ich hätte ja noch Nadine... und wäre ja nicht allein! (OK???) und ob ich mir vorstellen könnte, wenn ich eine meiner Töchter nicht leben würde (dann könnte ich wieder "mitreden" )

da fehlten mir die Worte :-((( Ich versuchte, dann nur noch ihr zu erklären, das meiner Mutter, den Mann, den Sohn und den Schwiegersohn durch den Tod verloren hat...und das man diese Trauer nicht miteinander vergleichen kann....ABER, das wollte sie nicht hören, weil halt mein Bruder durch Suizid verstorben ist.....:-( d.h. mein Bruder wäre "selbst" schuld.....und ihr Sohn wäre ja durch einen Unfall verstorben!)

ich bin sprachlos und traurig!

lg, Andrea

ps. Ich sagte auch noch zu ihr, ob sie denn in den 2 Jahren, jemals einen Mann HIER bei mir gesehen hätte!!! und selbst wenn (das hab ich nicht gesagt, würde sie dies nichts angehen!!!) Ich hasse es (SORRY) Trauer zu vergleichen, bzw....zu sagen: ICH trauere viel mehr aus DU!!! :-(((

Wie? sehr ihr das? Trauer kann man doch nicht vergleichen...messen??? JEDER trauert anders.....! Ich fand dies heut so traurig, das ganze Gespräch :-(

der N. (Sohn meiner Nachbarin) war ein wirklich ganz ganz lieber Kerl! und gutaussehend, hatte grad sein Abi......und er starb durch einen Verkehrsunfall auf der Autobahn (andere waren nicht beteiligt!) er hat die Kontrolle übers Auto verloren......war ganz, ganz schlimm......damals :_((((

 
38 Antworten:

Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von PatriciaKelly am 22.01.2014, 23:54 Uhr

meine oma hat immer gesagt:

ein mann geht dir von der seite aber ein kind geht dir aus dem herzen.


das lass ich jetzt so stehen.

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Finfant am 23.01.2014, 0:00 Uhr

Ja, das hat meine Schwiegermutter, auch immer gesagt!

ABER, sie hatte seit 50 Jahren KEIN Weihnachtsfest mehr gefeiert.....weil halt der Mann (Vater von Mischa und seinem Bruder) verstorben war!

d.h. sie hat den Buben (damals) ein Teil ihrer Kindheit genommen! und als dann ihr Sohn verstorben ist......war ihre Trauer, auch immer viel schlimmer als meine, weil ich ja nur noch EIN Kind (also Nadine) zuhause hatte (sie hatte 2 Kinder!)

ICH mag wirklich keinen Trauer-"vergleich"!!!

lg, Andrea

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Soie am 23.01.2014, 0:02 Uhr

Mein Cousin hat mich am Grab meiner Oma mit den Worten getröstet: Das Omas sterben ist der Lauf der Welt, schlimm ist es wenn Eltern Ihrem Kind ins Grab schauen müssen.

4 Monate später starb sein Sohn im Alter von 4 Wochen am plötzlichen Kindstod.

Ich denke um zu beurteilen was schlimmer ist muss man beides erlebt haben. In dem einen Fall stirbt die Erinnerung in dem anderen Fall stirbt die Zukunft.

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von PatriciaKelly am 23.01.2014, 0:04 Uhr

gut gesagt soie....

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Finfant am 23.01.2014, 0:14 Uhr

Soie! das tut mir unendlich leid :-(((

aber, in meinem Fall.......starb die Gegenwart!!! und AUCH die Zukunft (so alt, war mein Mann dann doch nicht! und auch mein Bruder nicht!)

lg, Andrea

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Soie am 23.01.2014, 0:24 Uhr

Ich würde mir die Worte deiner Nachbarin nicht so zu Herzen nehmen. Sie ist eine Mutter die um die verlorene Zeit mit ihrem Sohn trauert, an Enkelkinder denkt die sie nie von ihm haben wird. Trauer sollte kein Wettkampf sein, sondern eine persönliche Sache die andere gar nicht beurteilen können.

"Wie sehr die Schuhe drücken weiß man erst wenn man sie trägt."

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von DK-Ursel am 23.01.2014, 0:24 Uhr

Hej allesammen!

Ich habe etliche Verluste, auch schon als kleines Kind (Vater) hinter mir, aber was mich hier stört, von Anafang an, ist einfach die ganze Diskusison.

Natürlich kann man Trauer nicht vergleichen - aber muß man DAS dann auch noch diskutieren???
Laß es doch stehen.

Jder trauert auf seine ASrt, jeder trauert um das, was er verloren hat.
Und jeder trauert anders, sogar wen nes um 2 Brüder, 2 Männer, 2 Kinder geht.
Und das vergleiche ich nicht, ich diskutiere das aber auch nicht, ich stelle es nicht in Frage und ich zweifele es nicht an.

Und wenn jemand versucht, mir mein verlorenes Kind gegen eins, das länger gelebt hat oder gegen einen Mann, einen Vater, enen Bruder aufzurechnen (zu vergleichen), dann lasse ich das stehen.
Jeder trauert anders.

Bei so einer Diskussion KANn NIEMAND gewinnen - und wozu auch?

Ich käme nie auf die Idee, einem zu erklären, wieso ich jetzt mehr trauere als er/sie - oder weniger.
Und wenn derjenige das bei mir versucht, dann wechsele ich dasThema - sowas will und kann ich ich gar nicht diskutieren!

DANN erst, so glaube ich auch, wird ehrlich, daß man Trauer gar nicht vergleichen kann.
Also - trauert - aber haltet Euch doch fern von denen, die irgendwas bewerten - und tut es selber auch (was verd... schwer ist in einer Diskussion!)
Wozu????????????????????

Gruß Ursel, DK

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von maxwell_ am 23.01.2014, 7:22 Uhr

Ich denke, sie hat nicht verglichen, sondern Du hast sie durch Dein Verhalten in eine Verteidigungshaltung manövriert. Auch wenn das nicht von Dir beabsichtigt war.
Zu Deinem PS: Manche Menschen haben nach dem Tod des Ehepartners wieder einen Partner. Ein Kind verliert man, und es kommt nicht wieder. Das ist, als wäre ein Teil von einem selbst gestorben.

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Strudelteigteilchen am 23.01.2014, 7:46 Uhr

Du hast doch mit-verglichen. Du wolltest, daß sie Deine Trauer zumindest als "gleichwertig" anerkennt.

Ich gehe da mit Ursel konform: Das ist von beiden Seiten blöd gelaufen. Und die Sprüche von wegen Herzen und Seite und so einen Kram finde ich auch unangebracht. Eben weil sie eine Vergleichbarkeit herstellen wollen, wo es keine gibt.

Das nächste Mal wechselst Du aktiv das Thema und läßt Dich auf so eine Diskussion gar nicht mehr ein.

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Das Thema ist uralt...

Antwort von Leena am 23.01.2014, 8:11 Uhr

Ich erinnere mich, dass wir in der Schule seinerzeit Sophokles' Antigone gelesen haben, und Antigone deklamiert darin (sinngemäß), dass man sich einen neuen Mann nehmen könne und neue Kinder zeugen, aber ihr Bruder sei unersetzlich und daher wiege diese Trauer am schwersten. So ungefähr zumindest. Wir haben diese These damals sehr kontrovers im Kurs diskutiert - und im Grunde blieb sie uns unverständlich...

Deswegen hat Antigone vor sich aber keineswegs unrecht.

Es IST unvergleichlich.

Deine große Tochter heiratet, und Deine Nachbarin denkt dabei an ihren toten Sohn, der ungefähr genauso alt war wie Deine Große und der niemals heiraten wird und der ihr so fehlt. Du denkst dabei an Deinen Mann, der diesen Tag sicherlich so gerne mit Frau und Töchtern und Schwiegersohn gefeiert hätte und der Euch so fehlt. Bliebe also nur, dass Deine Tochter lieber nicht heiraten sollte? Nein, natürlich nicht! Ich bin bei Ursel und Strudel und empfehle rigiden Themawechsel.

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Re: Das Thema ist uralt...

Antwort von maxwell_ am 23.01.2014, 8:19 Uhr

Ja, Themawechsel ist angebracht. Es ist schon schwierig genug, mit guten Freunden darüber zu sprechen. Mit einer Person, die ich nur sporadisch sehe, könnte und wollte ich keine tiefgehende Diskussion zu diesem Thema führen. Das kann nur schiefgehen.

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Re: Das Thema ist uralt...

Antwort von Manü70 am 23.01.2014, 9:10 Uhr

Hallo!

Nein, Trauer ist absolut nicht vergleichbar...
Genauso, wie wir alle unser Leben unterschiedlich leben, trauern wir auch unterschiedlich, jeder bewältigt seine Trauer anders...


"Ein Mann geht dir von der Seite aber ein Kind geht dir aus dem Herzen."
Das ist wohl eine Aussage, die wir alle, ohne wenn und aber, unterschreiben können.
Dann spielt es sicherlich noch eine Rolle, wann ein Mensch stirbt... zu jung, wenn er noch alles vor sich hatte, oder in einem hohen Alter, nach erfülltem Leben.
Trotzdem gibt es auch das, dass eine Witwe kurz nach ihrem Mann, quasi an gebrochenem Herzen, verstirbt.
Trauer ist so unterschiedlich... so unterschiedlich, wie wir Menschen nun mal sind.
Da wird man nie auf einen Nenner kommen...

Meine Schwester ist vor 22 Jahren, in einem Alter von 19 Jahren, tödlich mit dem Auto verunglückt.
Noch heute trauere ich, noch heute tut es weh... weil sie fehlt und wegen der ganzen nicht mehr zusammen erlebten Momente.
Ich trauere als Schwester... aber erst heute, wo ich selber Mama bin und vorallem da meine große Tochter jetzt in dem Alter ist als meine Schwester starb, erst heute kann ich mir annähernd vorstellen, wie es für meine Eltern sein musste, ihr Kind zu verlieren...

LG, manuela

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Hm definiere Vergleich in diesem Fall...

Antwort von bärenmama1981 am 23.01.2014, 9:25 Uhr

Denn für mich ist ein Satz der mit Ja, aber.... Beginnt schon ein Vergleich
Ich denke es ist menschlich weil einfach jeder Mensch seinen persönlichen Verlust als den Schlimmsten erlebt. Ist ja logisch, dass mir der Tod vom Nachbarn vor 10 Jahren nicht so erschüttert wie der gerade erst geschehene Tod eines nahen Angehörigen.

Meine Oma erzählt mir immer wieder wer denn so gestorben ist und ich sehe das meist echt fast gleichgültig, 1. sehr fortgeschrittenes Alter 2. ich kenne den Menschen nicht

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Re: Hm definiere Vergleich in diesem Fall...

Antwort von Fredda am 23.01.2014, 9:35 Uhr

Das ist ja schön für dich...

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Re: Hm definiere Vergleich in diesem Fall...

Antwort von pothi am 23.01.2014, 9:38 Uhr

hm, wie oft hast du schon im anderen Forum mit ein zwei anderen Mamas drauf losgebrüllt, das es ja sehr wohl einen unterschied zwischen Kind und anderen angehörigen gibt?!

bin jetzt etwas verwundert, das du dieses Posting schreibst.

dennoch, mach es wie ich oder viele andere,...laß es an dir vorbei gehen. nimm dir da gar nix von an. jeder trauert anders und jeder hat andere hintergründe.

lg

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auch Finfant hat ein Kind verloren

Antwort von Leewja am 23.01.2014, 10:07 Uhr

wie man auch ohne weiteres nachlesen kann.

kein geborenes, ja.
kein erwachsenes.
Dann ist es ja nicht ganz so schlimm?

wollt ihr alle euch jetzt dann doch auf das vergleichsniveau herablassen?

ist trauern etwas, was man misst? was einen Wert hat? wo man wettstreiten muss? egal jetzt von wem?

ich habe weder Kind noch mann verloren, und die, die ganz OFFENSICHTLICH auch bei ebidem nicht mitreden können, sollten sich GRÜNDLICHST mit bewertungen zurückhalten, ja, ich meine Dich PK, hier sind salbungsvolle plattitüden UNANGEBRACHT.

Was Finfant verletzt hat, war doch offensichtlich, dass ihr ein trauern fast abgesprochen wurde....dann nimm halt irgendweinen neuen Mann, ist doch schnurz, einer wie der andere, was macht das schon.

Interessante Sichtweise, der ja einige zuzustimmen scheinen.

das Antigonebeispiel ist sehr gut.

man kann nämlich NIEMANDEN ersetzen, kein Kind (anders, als Antigone das sagt), denn es ist nicht das gleiche Kind, nicht den mann, denn es ist nicht der gleiche Mann und Eltern udn geschwister eben aus biologischen Gründen nicht, wenn die Eltern zu alt sind, um weitere geschwister zu produzieren.
Und sind sie junge genug, ersetzt es dennoch nicht das tote Geschwister, denn ES IST JA NICHT DAS GLEICHE.

ich kann gar nicht glauben, dass man sowas ÜBERHAUPT diskutiert.

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Re: auch Finfant hat ein Kind verloren

Antwort von Fredda am 23.01.2014, 10:09 Uhr

Da bin ich vollkommen bei dir. Mich hat übrigens das ganze Stück "Antigone" ziemlich mitgenommen. Und gegen diese Kalendersprüche habe ich eine solche Aversion.

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Mir fällt nur gerade auf

Antwort von Nomadin13 am 23.01.2014, 11:58 Uhr

Dein Bruder ist durch Suizid verstorben, also "selber Schuld" (leider völlig unprofessionelle Aussage, aber na ja) und ihr Sohn hat die Kontrolle übers Auto verloren, ist also zu schnell gefahren (nehme ich an) und ist nicht "selber Schuld"?!?

Für mich sind wenn schon beide gleich Schuld respektive eben nicht Schuld.

Das nur Nebenbei. Und zum eigentlichen Thema: man soll Trauer nicht vergleichen und kann auch keinen allgemeingültigen Satz aufstellen wie "ein Kind verlieren ist viel schlimmer als einen Partner verlieren". Der eine empfindet dies schlimmer, der andere das. Punkt.

Wenn ich du wäre, würde ich mich von der Frau distanzieren. Sie tut dir nicht gut.

Alles Liebe, Nomadin, die einen Bruder durch Suizid und ein (ungeborenes) Kind verloren hat

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von wolke76 am 23.01.2014, 12:35 Uhr

Aber der (verstorbene) Partner kommt doch auch nicht wieder!?! Es kommt vielleicht ein neuer, ja. Aber der ERSETZT doch nicht den Verstorbenen! Jedenfalls sehe ich das so.

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von wolke76 am 23.01.2014, 12:43 Uhr

Liebe Finfant,

auch mir fehlen bei deiner Beschreibung die Worte. Ich hasse diese Art von Gesprächen, habe sie selber schon erlebt.

Nein, man kann Trauer definitiv nicht vergleichen. Was für den einen der Weltuntergang ist, erwischt den anderen vielleicht nicht so hart bzw. kann ein anderer auf andere Art und Weise damit umgehen und die Trauer (besser, schneller?) verarbeiten.

Ja, ein Kind kommt nicht wieder. Ein Partner doch aber auch nicht... Klar, haben viele Verwitwete irgendwann jemand neues an der Seite. Das stimmt schon. Aber ersetzen kann der den verstorbenen Menschen doch auch nicht. Ich finde diese Denkart abstoßend. Oft bekommen mit Mütter mit Fehlgeburt ähnliches zu hören: Heul doch nicht mehr, du hast doch jetzt ein gesundes Kind.... Hallo? Ja, es ist schön, dass ich ein Kind habe. Aber DENNOCH fehlt mir das erste, welches ich habe gehen lassen müssen. Das, was jetzt bei mir ist, ist ein ANDERES Kind und wird das erste einfach nicht ersetzen können. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen verworren, ich hoffe, du verstehst was ich meine.

Ich glaube, ich würde mich von der Nachbarin ein bisschen distanzieren. Dieses "Ich leide viel mehr als du" ist nicht auszuhalten und tut dir bestimmt nicht gut. Ihr habt soviel durchgemacht, da muss man sich sowas nicht anhören.

Liebe Grüße

Wolke

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Re: Liebe Andrea!

Antwort von fsw am 23.01.2014, 12:54 Uhr

Ich denke,deine Nachbarin hat ,,einfach" eine andere Sichtweise,sie ist sicher auch in einer anderen Generation geboren?Kann das sein? Nein´, auch das gibt ihr nicht das Recht,dir ihre Meinung aufzudrängen.Ich bewundere dich,wie stark du bist,wie gut du soweit alles meisterst.Jeder Mensch trauert anders,KEINER hat das Recht anzuzweifeln,falsch zu trauern oder eben anders.Ich bin Hospizhelfer und arbeite im Kinderhospiz mit.Trauer von anderen Menschen darf man einfach nicht werten.Du machst deine Sache für dich genau richtig.Vielleicht ist es wirklich erstmal besser,ihr aus dem Weg zu gehen oder nur kurz mit ihr zu reden,wenn es um IHRE Trauer geht.Biete ihr doch mal an, ihr ,,nur" mal zuzuhören.Das gleiche kann sie ja dann vielleicht mal bei dir machen.Ich weiß nicht,wie gut bzw. eng euer Nachbarschaftsverhältnis ist.Bitte lass dich nicht verunsichern und erst recht nicht ärgern!Das darfst du wirklich nicht zu nah an dich heranlassen! Deine Nachbarin trauert auf ihre Art und Weise,du trauerst,wie du es schon machst.Lass für dich komische Sprüche-andere Sichtweise-nicht zu nah an dich heran.Du bist ganz stark!!! Ich schick dir ganz viel Kraft!!!
Liebe Grüße!!!

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Reni+Lena am 23.01.2014, 12:58 Uhr

Ich denke, dass man weder Trauer noch liebe miteinander vergleichen kann.
Gerade in einer Ehe kann man Liebe/Verliebtheit,/ Gewohnheit etc für den Partner empfinden und danach richtet sich sicher auch die Art und Intensität der Trauer. Außerdem empfindet jeder mensch Trauer auch anders. Der eine trauert tief und abgeklärt weil der Partner schon lange krank war, dem anderen wird der boden unter den füßen weggerissen.

Ich denke bei Kindern ist es ähnlich..Man sagt zwar immer dass Mutterliebe tiefer ist als jede andere liebe, aber andererseits gibt's genügend Mütter die ihre Kinder auf Kosten des Partners leiden lassen und wegschauen.

Wenn ich mich gerade reinversetze könnte ich dir nicht sagen was mich tiefer und schlimmer trauern liese..der verlust des Mannes oder der eines Kindes. ich liebe alle unendlich und kann da keinen Unterschied feststellen.
mein Mann begleitet mich nahezu eben solang durchs leben wie meine Kinder, er gehört ebenso zu mir wie die Kinder, ich freue und ärgere mich ebenso über ihn wie über meine Kinder...
Ich glaube auch nicht, dass ich bei der Liebe zu den Kindern unterschiede feststellen kann...das einzige ist, dass meine jüngste noch diesem kindchenSchema entspricht und ich noch eine besondere Bindung an sie habe. Mir krampft es da am ehesten das herz zusammen wenn ich daran denke dass ihr etwas passiert weil da der Beschützerinstinkt noch am größten ist......

Halt dich von Diskussionen mit dieser Frau fern..das tut dir nicht gut und bringt nichts!

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Andrea

Antwort von mf4 am 23.01.2014, 13:05 Uhr

Kann man sicher nicht vergleichen aber warum sollte man auch...
"mitreden" könnten die, die beides erlebt haben und selbst sie würde es sicher nicht wagen zu vergleichen, den Verlust des Partners als weniger betrauernswert bezeichnen.
Ich würde es nicht wagen einer Witwe so einen Text zu drücken
Egal ob es um deinen Mann oder deinen Bruder geht...
traurig was einige sich wagen anderen ins Gesicht zu sagen. Versuch es abprallen zu lassen. Dass einige so denken kann man nicht ändern aber manchmal sollte man seine Gedanken für sich behalten.

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von maxwell_ am 23.01.2014, 14:25 Uhr

Ich habe nicht geschrieben, daß ein neuer Partner den Verstorbenen ersetzen kann.

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Hallo

Antwort von nessi02 am 23.01.2014, 15:11 Uhr

ich schreibe hier sehr selten aber wie schon alle anderen geschrieben haben, jeder geht mit seiner Trauer anders um und man sollte keinem sagen wie sehr er trauern darf.

Ein Freund von mir ist vorletztes Jahr im Urlaub gestorben (er ist beim Versuch eine Frau aus dem Meer zu retten verstorben). Seine Eltern werfen seiner Frau vor, sie solle sich nicht so haben, einen Ehemann findet sie an jeder Straßenecke immer wieder, nur sie (die Eltern) würden keinen Sohn mehr bekommen. Das fand ich echt heftig.....und sehr, sehr traurig, da ja auch die Kinder den Vater verloren haben. Aber jeder sieht es leider anders...Laß Dich von solchen Gesprächen nicht runter ziehen.

Alles Gute und liebe Grüße

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Andrea, ich finde das schon ziemlich krass, was die Nachbarin gesagt hat...

Antwort von MM am 23.01.2014, 16:04 Uhr

... und es tut mir leid, dass es dich so aufgewühlt hat. Ich kann dich da, glaube ich, verstehen - soweit es als Aussenstehende geht...

Was soll das bitte mit dem neuen Mann? Jemanden, den man wirklich geliebt hat, kann man doch nie wirklich "ersetzen"! Überhaupt sind Menschen unersetzlich, jeder ist einzigartig. Auch wenn Eltern nach dem Tod eines Kindes noch ein Kind bekommen, ist das ja kein "Ersetzen", bzw. sollte/kann es nicht sein...

V.a. weiss ich nicht, worauf sie mit dem Gerede hinaus will....? Klar ist sie bestimmt selber total traurig und "fertig", aber das wird doch nicht besser davon, wenn man jemandem anderen schlechte Gefühle o.ä. einredet und solche komischen Vergleiche aufdrängt?!

Wahrscheinlich sollte man Nachsicht üben - manchmal sind Menschen in einer schweren Situation halt nicht besonders sensibel anderen gegenüber.

Versuch das nicht so an dich heran zu lassen.

Übrigens dauert die (von Gott gesegnete) Ehe im ursprünglichen christlichen Verständnis (heute noch bei den Orthodoxen) auch über den Tod hinaus - dieses Band zwischen zwei Menschen ist nicht einfach so aufzulösen! (Das sog. "Bis dass der Tod euch scheidet" ist eine spätere Erfindung der Römisch-Katholischen!) Auch wenn Witwen und Witwer wieder heiraten dürfen, ist/war das eher ein Zugeständnis an die menschliche Natur, aber diese Beziehung kann den ursprünglichen Ehebund nie wirklich und ganz ersetzen...

Wie auch immer du persönlich das siehst - ich schreibe dir das v.a., um diesem Gerede von wegen "Mann ersetzen" ein bisschen etwas entgegenzusetzen - gefühlsmässig, gedanklich... Ich finde, du schhreibst immer sehr schön und liebevoll über deinen Mann, ich war schon mehrmals ganz ergriffen... Wie auch immer - alles Gute !

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Re: Hallo

Antwort von rabe71 am 23.01.2014, 16:14 Uhr

Hallo,
Nein ich finde Trauer darf,muss und soll man nicht vergleichen.
Jeder hat das Recht zu trauern und jeder hat ein Recht darauf getröstet! Zu werden!!!
Als mein Vater starb hatte ich von vielen Menschen auch das Gefühl,sie gestehen mir meine Trauer nicht zu.Ja,Eltern sterben,das ist wohl irgendwann so.Aber für mich war es mein Papa,er war immer da und dann plötzlich nicht mehr.
Und ich habe getrauert.Und verstanden hat es kaum jemand.
Und ob es Schlimmeres gibt ,möchte man in dem Moment nicht von anderen bewertet bekommen!

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Christine70 am 23.01.2014, 17:31 Uhr

sorry, aber spätestens bei dem satz, jede witwe könne ja den verstorbenen mann ersetzen, wäre ich umgedreht und gegangen. alleine das ist schon eine frechheit.
auch wenn sie nicht ganz unrecht hat, aber einer frau sowas zu sagen, die noch nicht lange witwe ist, das ist herzlos.
und nicht jede witwe will wieder einen neuen mann :(

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@Christine70

Antwort von nessi02 am 23.01.2014, 17:48 Uhr

ja das hat sie auch gemacht, vor allem wurde ihr das ein paar Wochen nach der Beisetzung gesagt. Zu mir haben seine Eltern das auch mal am Telefon gesagt, ich habe ihn gefragt ob das wirklich sein ernst sei und was er sagen würde, wenn man das ihm an den Kopf wirft falls seiner Frau mal was passieren soll. Dann war er ruhig.

Unglaublich sowas....

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Re: @Christine70

Antwort von maxwell_ am 23.01.2014, 18:25 Uhr

Ich glaube, das ist ein sehr verquerer und schwacher Versuch, Trost zu spenden. Und eine Aufforderung durch die Blume, sich nicht so gehen zu lassen, und endlich das peinliche Trauern aufzuhören.
Manche Menschen können mit so etwas überhaupt nicht umgehen.
Ich habe mir die schlimmsten und oberflächlichsten Plattitüden anhören müssen, als eine liebe Verwandte starb. Von der Sorte, die man meint, daß man sie nur in schlechten Utta-Danella-Verfilmungen hören muß. Bis sich das Klischee in Realsatire (für mich war es nichts anderes) umwandelt.

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Re: @Christine70

Antwort von nessi02 am 23.01.2014, 18:46 Uhr

Also in dem Fall war es nicht als Trost gemeint, sondern sie meinten das wirklich ernst....leider!!!

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Re: auch Finfant hat ein Kind verloren

Antwort von PatriciaKelly am 23.01.2014, 20:30 Uhr

ich habe nichts gesagt ausser diesem satz und dass ich das so stehen lasse.
ich hab nirgendwo meine meinung geschrieben oder wem trauer abgesprochen.

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Sich im Leid suhlen.....

Antwort von SkyWalker81 am 23.01.2014, 20:38 Uhr

Leiden,
kennst du Leiden,
kannst du Leiden,
leiden kann jeder.
aber sich im Leid suhlen, das Leid annehmen, darüber hinweg kommen
und den kurzfristigen Triumph über das Leid, der nur darin besteht,
es aufrecht ertragen zu haben, als Glück zu sehen
nur um sich bald neuen Leiden hinzu- nicht aber zu ergeben -
DAS will gelernt sein.

Was leiden angeht, glaube ich, kann ich ein Lied singen !

Moses Pelham

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Eben - niemand ist "ersetzbar", weil...

Antwort von MM am 23.01.2014, 21:46 Uhr

... einfach jeder Mensch einzigartig ist! Das Leben geht zwar irgendwie weiter, aber eben nie wieder wie vorher. Vielleicht hat ein Paar noch weitere Kinder oder eine Frau irgendwann einen neuen Mann... aber "Ersatz" kann das ja nicht wirklich sein.

Trauriges Thema...

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Re: auch Finfant hat ein Kind verloren

Antwort von mf4 am 23.01.2014, 23:23 Uhr

Sie hat mehrere Kinder verloren, ihren Bruder und ihren Mann und du bedienst das mit einem Spruch aus einem Poesiealbum. Das ist nicht Mitgefühl sondern einfach nur mitreden wollen.

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Re: Trauer..."vergleichen"?@alle!

Antwort von Finfant am 24.01.2014, 0:12 Uhr

Ich konnte mich doch nicht umdrehen und gehen......wenn ich merke, das es meiner Nachbarin nicht gut geht! Sie fühlt sich jetzt absolut ALLEIN! (darum wohl auch immer wieder der Satz: "DU hast ja noch Nadine!")

Das sie mich verletzt hat, mit ihren Worten, das hat sie wohl nicht bemerkt, oder wollte dies nicht!

Meine Nachbarin trauert wohl alleine (auch wenn sie noch Mann und jüngeren Sohn hat) Sie hat wohl immer für ihre Söhne gelebt.....und jetzt wo der jüngste Sohn ausgezogen ist......ist sie allein :-((( auch wenn sie noch einen Mann hat!

Ich gehe ja schon ziemlich lange in eine Trauergruppe! und da ist es sowas von egal...ob die Mutter, der Mann, die Tochter oder die Oma verstorben ist!!! JEDER von uns (in der Trauergruppe!) weint mal......oder es wird erzählt (die anderen hören einfach zu!) selbst Nadine sagte mal zu mir: Mama, ich würde gerne einmal mitgehen....um denen zu sagen, das mir der Papa fehlt (im nächsten Atemzug, sagte sie: und den Kuchen würd ich auch essen *lächel* so ist meine Nadine *zwinker*)

Ich denke an meine Mutter...und sie trauert sehr um ihren Schwiegersohn! ganz einfach, weil sie unsere Trauer gelebt hat! und weil sie durch ihren Schwiegersohn......mit in der Bretagne war! das wird sie NIE vergessen!!!!

tja, ich hab ja gestern nacht geschrieben.......(als meine Nachbarin, mir gesagt hat, wie es wäre, wenn eins von meinen Mädels.....*ohne Worte*) und heute hat mich Nadinchen angerufen (nach der Schule) das sie später heimkommt....der Bus (mit dem sie fährt) hatte einen Unfall :-(((

meine Verlustängste sind extrem!!! dies betrifft nicht nur meine Kinder...sondern auch meine Mutter, meine Bruder, meine Nichte.......und meine Freunde! denn der TOD kann sooooo schnell kommen.....und davor hab ich ANGST! ABER, ich kann inzwischen wieder herzhaft lachen, mich freuen....und vieles mehr!

das Kathrin heiratet, ist wunderschön! Nadine macht alles SUPER auf dem Gymnasium! Ich hab ein Patenkind (der kleine Luca, 2 Jahre jung)....*stolz* *freu*

und mir tut meine Nachbarin wirklich leid! den mit dem Auszug ihres jüngsten Sohnes.....hat sie keinen Lebensmittelpunkt mehr! denn sie sagte mir wortwörtlich: das sie immer nur für ihre Jungs gelebt hat!

Ich habe nun angefangen, für MICH zu leben! es ist nicht einfach.....denn einfach weggehen ist nicht möglich, wenn man eine 11jährige Tochter hat!

Das Leben ist schön....auch wenn es manchmal traurig ist!


gglg, Andrea

ps. das Leben ist immer ein Kampf.....aber, ich hab gelernt zu kämpfen!

aber, meine Nachbarin....diese Worte.....haben mich sehr verletzt .-( Auch wenn ich dafür keinen Grund habe! Rechtfertigen...muss ich mich nicht!

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Re: @Christine70

Antwort von maxwell_ am 24.01.2014, 9:02 Uhr

Oh weh. Das ist sehr schlimm, denn somit hatte sie nicht das Recht zu trauern, weil ja der nächste gleich um die Ecke, auf sie wartet.

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Re: Trauer..."vergleichen"?

Antwort von Feuerpferdchen am 24.01.2014, 10:27 Uhr

Trauer dient der Bewältigung nach dem Tod eines geliebten Menschen.
Eines geliebten Menschen, ich glaube, wie sehr, wie lange man trauert kann man höchstens daran festmachen, wie sehr man diesen Menschen geliebt hat, egal ob Eltern, Partner, Kind (oder sogar auch Tier).
Ein Kind liebt man naturgegeben bedingungslos, das ist meistens die größte Liebe. Deshalb steht für mich außer Frage, dass man daran sogar zerbrechen kann. Jedem, der Vater/Mutter ist, wird normalerweise ganz anders, wenn er erfährt, dass ein Kind gestorben ist, weil man in dem Augenblick an sein eigenes Kind denkt.
Jeder wird in einem solchen Fall lange, intensive Trauerarbeit verstehen, denn bis zur Trauerbewältigung dauert es meistens lange. Dafür gibt es keinen Maßstab, man kann es also nicht vergleichen.
Wenn ich meinen Partner innig geliebt habe, die Konflikte in der Ehe eher wenig waren, ist das auch nichts anderes.
Aber mal was anderes, aber irgendwie auch passend zum Thema.
Wenn jemand diese Trauer schneller und leichter bewältigt, ist das doch schön, wer leidet denn gerne? Vielleicht hilft der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod und dass man sich demnächst wiedersieht und darauf schon freut, vielleicht hilft die dankbare Erinnerung an eine gemeinsame Zeit, vielleicht helfen gute Freunde, vielleicht ist man von der Art her ein Mensch, der sich gut wieder aufrappeln kann. Vielleicht kann man Gedanken, die verhindern, dass die Trauer irgendwann überhaupt bewältigt werden kann, ganz weit in den Hinterkopf verbannen (Was-wäre-wenn).
Ganz ehrlich, ich persönlich möchte in einem solchen Vergleich besser abschneiden und besser ist in diesem Fall, dass ich inzwischen weniger trauer.

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