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Geschrieben von aurelia12 am 11.08.2009, 11:43 Uhr

Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Eine sehr schlanke Freundin hat 2 Mädchen, 10 und 7 Jahre alt. Die zehnjährige ist von Natur aus schlank (mütterlicherseits) und die 7jährige ist "stabil" gebaut (väterlicherseits), aber nicht dick.

Die Mutter identifiziert sich NUR über die medialen Schönheitsideale die ganz klar super schlank sein müssen. Sie selber ist seit Ewigkeiten essgestört, leidet unter einem Putzwahn.

Das Essgestörte überträgt sie seit jeher auf ihre Töchter, bei der älteren ist es kein Problem, da von Natur aus schlank. Aber die kleine darf NIE eine Süßígkeit essen und bekommt ihr Essen über den Tag kalorienmäßig eingeteilt. Sie muss jeden Tag Rede und Antwort stehen, was sie "außer Haus" gegessen hat. Die Mutter sagt zu ihr: "Du bist zu fett" usw.

Die Mutter selber leidet unter massiven Minderwertigkeitskomplexen und überträgt diese auf die Kinder.

Der besorgte Onkel möchte eingreifen, da die Mutter resistent gegen jede realistische Sichtweise ihres Tun hat. Er sorgt sich darum, dass die Kinder großen seelischen "Schaden" davon tragen... er weiß nicht weiter.

Wie könnte man der Mutter vermitteln, dass es so nicht geht? oder ist es besser, sich raus zu halten?

Er ist ja ihr Bruder... also ein nahestehender Mensch...

 
15 Antworten:

Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von Hase67 am 11.08.2009, 11:52 Uhr

Hi aurelia,

das ist sehr schwierig, wenn der Mutter das Bewusstsein für die eigenen Probleme fehlt, wovon ich nach deinem Posting ausgehe.

Möglicherweise würde es helfen, jemanden zu Rate zu ziehen, der "Experte" für Ernährungsfragen ist, also ein Außenstehender? Der könnte ihr z. B. auch vermitteln, dass sie gerade durch den massiven Druck, den sie ausübt, Essstörungen bei ihrer jüngeren Tochter nur begünstigt, und damit sogar den gegenteiligen Effekt erzielen kann - wenn sie selbst eher zur Magersucht neigt, könnte ihre Tochter im Gegenzug bulimische Züge entwickeln oder vielleicht auch fettsüchtig werden...

Als nahestehender Verwandter ist es m. E. schwierig, da einzuwirken, da sich die Frau in ihrem "So-Sein" dann stärker bedroht und unter Druck gesetzt fühlt als durch Außenstehende... Gilt sicher vor allem unter Geschwister, wo ja zudem oft ein Konkurrenzkampf herrscht, wer jetzt der Bessere, Lebenstüchtigere, etc. pp ist.

Was sind denn bei der Mutter die Ursachen für die Essstörung und den Schlankheitsfimmel, wurde das jemals geklärt?

LG

Nicole

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Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von melaarosann am 11.08.2009, 11:56 Uhr

Hallo

Das klingt ja fast schon so wie die Geschichte vom meiner Tante und meiner Cousine!! Da war das auch so! Meine Tante, Magersüchtig echt dürr, nicht mehr schön! Und ihre Tochter ist eher stämmig und kräftig, schon immer!!
Also Baby hat sie sie vollgestopft weil sie so ruhiger war, und danach mit 10 Jahre denke ich musste sie schon Diät halten usw...
Meine Cousine hat dann Nachts Essflash bekommen....und sank noch weiter..
Ich würde einschreiten und ihr sagen das es falsch ist...und ihr einen Besuch beim Doc anraten!! Es muss ihr geholfen werden und ihren Kindern!!
Sie muss die positiven Seinte des Lebens wieder sehen lernen.
LG

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Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von aurelia12 am 11.08.2009, 11:58 Uhr

Hallo Nicole,

danke, für Deine Antwort und den super Tipp, wegen dem Ernährungsberater.

Was genau die Ursachen bei ihr sind, ist nicht klar. Es handelt sich wohl - so sehe ich das - um extrem innerfamiliäre ungelöste Konflikte.

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Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von +emfut+ am 11.08.2009, 12:03 Uhr

Die einzige Möglichkeit, den Kindern zu helfen, ist, der Mutter zu helfen. Und da ist die große Frage: Läßt sie sich helfen?

Meine Erfahrung ist, daß - hmmm - freundlich ausgedrückt - nicht mehr ganz junge Menschen (Mütter) mit einer gestörten Selbstwahrnehmung und daraus resultierenden Eßstörungen kaum mehr zur Einsicht zu bewegen sind. Aber da spricht die resignierte Tochter aus mir, das ist nicht objektiv.

Was der Onkel tun kann: Er kann - als Mann - der Tochter immer wieder vermitteln, daß er sie schön und "richtig so" findet, wie sie ist. Vielleicht mal mit ihr nach Klamotten shoppen gehen oder so, das ist immer eine gute Gelegenheit. Und je nachdem, wie häufig der Kontakt ist, kann er ein anderes Lebensmodell vorleben - eines mit ausgewogener Ernährung, die aber Raum für Genuß läßt. Und dann kann er hoffen, daß das Kind auch psychich stabil genug ist, um sich von den Vorstellungen der Mutter zu lösen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von aurelia12 am 11.08.2009, 12:07 Uhr

Die Mutter wird wahrscheinlich zu keiner Einsicht bereit sein.

Und ob die Kinder überhaupt noch psychisch stabil sind, ist fragwürdig... laut Berichten des Onkels sind sie übernatürlich nervös, können sich keine 5 Minuten auf eine Sache konzentrieren und inzwischen - so sagt er - sehr anstrengende Kinder geworden.

... er hütet sie öfter ein und es wird wohl immer schlimmer, ferner sind sie wohl zusätzlich sehr materialistisch von der Mutter "veranlagt worden".

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Hm, also ehrlich gesagt...

Antwort von Hase67 am 11.08.2009, 12:24 Uhr

... entsteht bei mir gerade ein etwas anderer Eindruck von dem Onkel...

Mir klingt das ein bisschen nach "Pauschalverurteilung" seiner Schwester. Sicher, die Essstörungsproblematik muss angegangen werden, aber davon auf eine generelle Nervosität der Kinder zu schließen, halte ich (als Laie) für sehr gewagt. Dass er außerdem die materialistische Haltung seiner Schwester kritisiert, klingt für mich nach einem tiefer sitzenden Geschwisterkonflikt, so nach dem Motto: Ich habe die richtige Lebenseinstellung, du nicht.

Das meinte ich mit Konkurrenzkampf, da wird es schwierig für ihn, stärkeren Einfluss auf seine Schwester zu nehmen, weil die sich (wie ich finde, mit Recht) auch gegen die grundsätzliche Bevormundung stemmen wird...

Vielleicht sollten die beiden mal generell (evtl. auch zusammen mit ihren Eltern) über eine Familientherapie, Familienaufstellungen o.ä. nachdenken?

LG

Nicole

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Re: Hm, also ehrlich gesagt...

Antwort von mama.frosch am 11.08.2009, 12:30 Uhr

ich finde, du liest ziemlich viel in aurelias posting rein.

wenn der onkel die kinder häufiger hütet wird er einen eindruck bekommen können, ob sie nervös sind oder nicht. da gleich auf geschwisterrivalität zu schließen finde ich eine gewagte these.

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Re: Hm, also ehrlich gesagt...

Antwort von Hase67 am 11.08.2009, 12:33 Uhr

Mag sein, dass ich da zu viel hineininterpretiere... Für mich klingt das halt weniger nach echter Besorgnis als nach "den Kindern geht es bei meiner Schwester nicht gut", und da werde ich ein bisschen hellhörig, muss ich sagen, wenn man die andere Seite nicht kennt...

LG

Nicole

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Re: Hm, also ehrlich gesagt...

Antwort von aurelia12 am 11.08.2009, 12:47 Uhr

Aus jahrelanger zwangsläufiger Beobachtung der Familie weiß ich, dass ein interner Geschwisterkonflikt vorliegt. Allerdings hat der Onkel in diesem Fall eindeutig eine "objektive" Sichtweise, soweit es unter den Umständen geht.

Beide, Bruder und Schwester, haben ihre markanten "Ecken", die nicht zu schleifen sind. Es handelt sich um eine "alte" Kaufmannsfamilie, die in dritter Generation den Handel wie in alten Zeiten gewohnt sind. Sie sind zwar in der dritten Generation allesamt daran gescheitert, aber tragen den Stolz von "damaligen" Kaufleuten in sich. Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass da alles mit reinfließt...

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In Familienkonstellationen,

Antwort von Hase67 am 11.08.2009, 13:02 Uhr

bei denen Status und Ansehen eine sehr große Rolle spielen, ist ja oft wenig Platz für seelische Befindlichkeiten, weil das "Funktionieren" und der äußere Eindruck eine große Rolle spielen.

Möglicherweise besteht da auch ein Zusammenhang mit der Essstörung und der Putzsucht.

In jedem Fall sollte dein Freund (der Onkel) sich klar machen, dass es sehr für ihn werden wird, auf seine Schwester einzuwirken, wenn zwischen den beiden unterschwellige Konflikte bestehen. Vermutlich ist sie auch innerfamiliär bemüht, die Fassade zu wahren und sich keine Blöße gegenüber den anderen zu geben...

LG

Nicole

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Sorry, hab versehentlich was gelöscht...

Antwort von Hase67 am 11.08.2009, 13:03 Uhr

Ich meinte: "dass es für ihn sehr schwer werden wird, auf seine Schwester einzuwirken"

LG

Nicole

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Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von mamafürvier am 11.08.2009, 13:14 Uhr

Woher weißt du eigentlich, daß sie essgestört ist? Die wirklich essgestörten gehen damit nicht grad hausieren.

Ob sie es nun ist oder nicht ist ihr Ding, wenn sie nichts dagegen tun möchte für sich aber, daß sie es auf ihre Kids projeziert ist ganz übel.

Wenn du magst dann schreib mich mit PN an.
lG Kerstin

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@mamafürvier

Antwort von aurelia12 am 11.08.2009, 14:35 Uhr

Weil sie schon vor ca. 12 Jahren anfing sämtliche "Verdauungspillen" zu schlucken, um ihr Gewicht zu minimieren, danach kam (wahrscheinlich) die Bullimie dazu (sie ging immer nach dem Essen auf die Toilette, die Geräusche waren eindeutig), sie spricht nur in Kalorien, alle Themen drehen sich bei ihr ums Gewicht und darum, dass wenn sie putzt, niemand ins Haus darf und wenn sie geputzt hat, kontrolliert sie alles was von draußen reinkommt... es geht soweit, dass sie Menschen den Eintritt ins Haus verwehrt, wenn sie meint, sie seien zu schmutzig und würden ihr Schmutz ins Haus bringen. Ich denke, die Konflikte sind hier sehr tief liegend und sicher nicht so einfach weg zu bekommen.

Wobei ich auch ein wenig schützend hinter der Schwester stehe, da ich so manche Konflikte die sie innerfamiliär schwer aushalten muss, nachvollziehen kann. Das sie im Laufe des Lebens Probleme entwickelte liegt für mich auf der Hand, dass ging gar nicht anders. Allerdings wäre es schon wünschenswert, wenn die Kinder nicht entsprechend vorbelastet ins Leben gehen müssen. Sie können nichts für die Konflikte ihrer Mutter. ABER: ich mische mich da schon mal gar nicht ein! Ich kann meinem Freund, dem Onkel der Kinder, wohl mein "offenes Ohr" schenken und hier und da ein paar kleine Anstöße geben, aber alles Weitere geht mich einfach nichts an!

Es ist nur so, dass ich keinen rechten Rat parat habe.

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Nein, auf keinen Fall raushalten...

Antwort von Ponal08 am 11.08.2009, 17:16 Uhr

Das ist ja furchtbar. Das arme Kind. Die Ess-Störung ist hier ja wohl vorprogrammiert. Die Mutter MUSS DRINGEND in Behandlung und das Kind muss es wahrscheinlich inzwischen auch. Ich finde, dies ist auch eine Form von Kindesmisshandlung.

Kennst du den Onkel der Mädchen besser? Er soll sich auf jeden Fall weiter einmischen!!! Was ist denn mit dem Vater der Kinder??

Vielleicht kann man mit der Lehrerin des Kindes reden oder mit dem Jugendamt - irgendwer MUSS hier eingreifen. Das Kind am Essen zu hindern ist genauso Misshandlung, wie die Worte "du bist fett". Oje, mir wird schon ganz übel dabei, wie es dem armen Kind gehen muss :o(

LG
Petra

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Re: Schönheitswahn und Essgestörtheit...

Antwort von Silvana am 11.08.2009, 17:58 Uhr

EIn Fall nur genau umgekehrt:
Ich war als Kind immer zu dünn und habe nicht viel gegessen, die Worte die ich immer hörte "Kind du musst viel mehr essen" Irgendwann habe ich dann eine riesige Portion über den Hunger hinaus gegessen und wurde dafür natürlich gelobt und so nahm es seinen lauf ich aß immer wieder über den Hunger und dann fing das übergewicht an und wurde auch dadurch träge, dabei habe ich immer gerne draußen gespielt und bin auf Bäume geklettert und alle fingen an "Kind du darfst nicht so viel essen" Doch das ging nach hinten los und ich aß dann aus Frust weil ich die Welt nicht mehr verstand, jetzt habe ich 50 Kilo wenn net sogar mehr übergewicht und schaffe es einfach nicht abzunehmen.

Sie könnte genau das Gegenteil von dem Erreichen was sie eigentlich will, denn normaler Weiße werden Kinder nicht normal essen und sich viel Bewegen nicht so schnell "zu dick"

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