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Geschrieben von Rio am 05.02.2006, 19:07 Uhr

@Ralph

Hallo,

Du zu den Boykotten:
"Es ist für mich legitim..."

O.k. das kam in einem deiner Postings anders rüber.

"Wenn ich jetzt die Veröffentlichung der Mohammed-Bilder von der Pressefreiheit für gedeckt halte, muß es nicht gleichzeitig bedeuten, daß ich es gut finde, was dot abgebildet oder ausgedrückt wurde"

Ja. Eine Karikaturistin, die ebenfalls vom Posten gefragt wurde und abgelehnt hatte, sagte (aus dem Gedächtnis zitert): 'Klar könnte ich so etwas zeichnen. Ich könnte auch Jesus mit Hörnern und Teufelsschwanz zeichnen. Aber wozu?'


Ich stelle hier noch mal den dänischen Gesetzext (Basphemie-Paragraph) rein:

„§ 140. Derjenige, der öffentlich die Glaubenslehre oder Gottesverehrung irgendeiner legal in diesem Land bestehenden Religionsgemeinschaft verspottet oder verhöhnt, wird zu einer Geldstrafe oder Haftstrafe bis zu vier Monaten verurteilt.“


Sind die Zeichnungen nicht verspottend und verhöhnend?
Das ist hier die Frage. Denn WENN sie es sind, sind sie mit dem dänischen Recht nicht vereinbar.


Aber darum geht es ja mittlerweile gar nicht mehr. Die Frage ist nun zuerst, wie man die Luft aus diesem riesig aufgeblasenen Empörungsballon wieder rausbekommt?

Und als Zweites, wie weitreichend man in Zukunft die Pressefreiheit auffassen will?
Muß die Presse wirklich ALLES dürfen? Dann müssten aber einige Länder die Gesetzeslage dementsprechend ändern (z.B. Dänemark, s.o.; aber auch in D gibt es einen ähnlichen Paragraphen).

Und diese Diskussion muß dann auch über den aktuellen Tellerrand hinausblicken und sich nicht nur mit religiösen, sondern auch anderen Tabus befassen: darf man einen bestimmten Politiker (nimm Horst Köhler als Beispiel) abbilden, wie er von hinten von einem Schwein ge... wird? Und ähnliche Fragestellungen. Soll es dabei überhaupt irgendwelche Grenzen geben?


Noch etwas Anderes, aber Themenverwandtes:

Ich nehme an, dass du mittlerweile mitbekommen hast, dass sich in der muslimischen Welt etliche Stimmen gegen diese Gewaltausbrüche gewendet haben.

- Unter den Demonstranten kam es aber auch zu Unmut gegenüber den Ausschreitungen. (in Syrien)

- der libanesische Großmufti Raschid Kabbani

- Der libanesische Ministerpräsident Fuad Saniora erklärte

- Islamische Weltkonferenz missbilligt die Übergriffe

- Das syrische Außenministerium drückte mittlerweile sein Bedauern über die Ausschreitungen aus... (wenigstens etwas)

- usw., usf.


Noch ein paar moslemische Stimmen zu der Entführung der Deutschen im Irak von:

- der Vorsitzende des Islamrats für Deutschland, Ali Kizilkaya

- Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas,

- Der stellvertretende Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Mustafa Yeneroglu

Das war speziell für dich :-), weil du vor ein paar Tagen wiederholt bemängelt hast, es gäbe keine/fast keine Distanzierungen von moslemischer Seite gegenüber Gewalt.

Entnommen habe ich obiges aus zwei Artikeln von www.tagesschau.de. Hier:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5204132_NAV_REF1,00.html

Und hier:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5203038_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Viele Grüsse,
Rio

 
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