Geschrieben von Leewja am 21.09.2020, 9:13 Uhr |
Na, das ist ja ziemlich wirr
Wurde ein Trichogramm gemacht (wo geschaut wird, wie viele Haare sich in der Anagen/Katagen/Telogen-Phase befinden? Wo an zwei Stellen mit einer Zange richtig ordentlich was rausgezogen wird?) oder ein haarzupftest (wo man nur so im Randbereich zupft und guckt, wie die Haare zwischen den Fingern aussehen (da wären "Haarwurzel dran" nämlich eher ein Zeichen für noch deutliche Aktivität der Alopecia areata.
Ansonsten sind 2 Wochen Lokalbehandlung noch lange nicht genug, Du wirst insgesamt ungeheuer viel Geduld brauchen, weil Haare schrecklich langsam reagieren.
Ich würde bei multiplen Stellen und aktivem Befund auch Cortsiontabletten verordnen, ja, ich fange mit 20 mg für 4 Wochen an und reduziere dann SEHR langsam (4 Wochen 15, 4-6 Wochen 10, 4-6 Wochen 7,5 oder 10 und 7,5 im Wechsel ect.), da sind 3 Monate noch recht optimistisch geschätzt.
Das muss nicht klappen, aber oft klappt es gut und ich habe auch viele Pat., bei denen es dann vorbei ist (oft ist es irgendwann ja auch einfach von selber vorbei).
Ich mach in der Medikatiuonszeitzeit trotz der ausgesprochen niedrigen Dosis dann eine Osteoporoseprophylaxe (Calcium/D3 Tabletten) und einen Magenschutz mit Pantozol.
Alternativ könnte man Cortisonlösung direkt in die kahlen Stellen spritzen, das ist dann keine Belastung für den restlichen Körper, aber natürlich ist es unangenehm und an manchen Stellen (Schläfen z.B.) geht es auch nicht.
Das muss man auch mehrfach alle 4 Wochen machen.
Zink kann unterstützen, es ist aber keine Mangelerkrankung, sondern eine Autoimmunerkrankung - wichtiger als Zink fände ich daher eine Bestimmung der Schilddrüsenwerte (TSH und unbedingt auch die freien Hormone, ich mache, aber das ist der Luxus im Krankenhaus, dass mir die Kosten nicht SO gravierend wichtig sind) auch schon die SD-Antikörper dazu. Dann den ANA-Titer und HbA1c (Zuckerlangzeitwert) - nichts davon ist die URSACHE des kreisrunden Haarausfalls, aber wir wissen, dass Autoimmunerkrankungen gern im Rudel auftreten und die genannten Werte sind halt "schwerwiegender" für deinen Körper. als der Haarausfall.
Eine Perücke kann man natürlich
auch schon früher verschreiben, wenn Du es mit geschicktem frisieren nicht verbergen kannst, auch das ist leider aber oft eine Budget-Frage.
Andere Medikamente sind in Deutschland (noch) nicht zugelassen für die Behandlung der Alopecia areata.
Es gibt aber Fälle, in denen wir dann "off Label" etwas anderes benutzen, z.B. Ciclosproin oder Dapson, auch Jak-Inhibitoren sind in Studien erfolgreich (allerdings wurde da bislang bei mir noch nie ein Härtefallantrag positiv beschieden), aber die haben alle VIEL mehr Nebenwirkungen und Risiken, als Cortison, deshalb ist das erstmal ganz sicher die richtige Behandlung.
Ich drücke, die Daumen, dass die Behandlung schnell anschlägt!
- @ Leewja - taram 20.09.20, 7:30
- Re: @ Leewja - Leewja 20.09.20, 10:12
- Re: @ Leewja - taram 21.09.20, 7:38
- Na, das ist ja ziemlich wirr - Leewja 21.09.20, 9:13
- Re: Na, das ist ja ziemlich wirr - taram 21.09.20, 10:10
- Re: Na, das ist ja ziemlich wirr - taram 21.09.20, 10:12
- Nein, bei der niedrigen Dosis ist das keine Gefahr - Leewja 21.09.20, 10:16
- Re: Nein, bei der niedrigen Dosis ist das keine Gefahr - taram 22.09.20, 11:12
- Re: Na, das ist ja ziemlich wirr - taram 21.09.20, 10:10
- Na, das ist ja ziemlich wirr - Leewja 21.09.20, 9:13
- Re: @ Leewja - taram 21.09.20, 7:38
- Re: @ Leewja - Leewja 20.09.20, 10:12
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