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Geschrieben von maleja am 17.12.2006, 1:16 Uhr

Mal einen Nachdenker zum Thema Todesstrafe

(und ich muss wohl kaum dazu schreiben, dass der Todeskandidat schwarz war...)


Florida setzt Hinrichtungen nach qualvoller Exekution aus
Die qualvolle Hinrichtung eines 55-jährigen Mannes in Florida hat der Debatte über die Todesstrafe in den USA neuen Auftrieb verliehen.

© dpa
Der Bruder von US-Präsident George W. Bush und Gouverneur des Bundesstaats, Jeb Bush, setzte die Vollstreckung der Hinrichtungen in Florida nach dem Vorfall bis auf weiteres aus. Er habe eine Untersuchungskommission eingesetzt, die prüfen solle, ob Hinrichtungen durch die Giftspritze verfassungsgemäß seien, erklärte Bush in Miami. In Kalifornien entschied ein Bundesrichter, dass die dort praktizierte Methode der Giftinjektion möglicherweise verfassungswidrig sei.

Der 1986 wegen Mordes zum Tode verurteilte Häftling Angel Nieves Diaz, der bis zuletzt seine Unschuld beteuerte, war am Mittwochabend im Gefängnis von Starke durch eine Giftspritze hingerichtet worden. Normalerweise tritt der Tod in weniger als 15 Minuten ein; nach drei bis fünf Minuten werden die Häftlinge in der Regel bewusstlos. Nieves starb jedoch erst nach 34 qualvollen Minuten. Augenzeugen zufolge litt er offensichtlich unter großen Schmerzen. Er habe versucht zu sprechen, sein Gesicht sei verzerrt gewesen, die Augen weit aufgerissen, sein Körper habe gezuckt.

Bei einer Hinrichtung durch die Giftspritze werden den Todeskandidaten drei Stoffe injiziert: ein Schmerzmittel, ein Mittel zur Muskellähmung und ein Mittel, das zum Herzstillstand führt. Dem vorläufigen Autopsiebericht zufolge waren die beiden Nadeln zu tief in Nieves' Arme gestochen worden. Dadurch seien die Giftstoffe nicht in die Venen injiziert worden, sondern in das umliegende Gewebe, hieß es in dem Bericht

Nieves' Kusine Maria Otero kündigte an, dass ihre Familie unter Verweis auf das achte Amendment (Zusatz zur US-Verfassung), das jeder Person Schutz vor grausamer und ungewöhnlicher Strafe gewährt, den Staat Florida verklagen werde.

In Florida sitzen mehr als 370 Häftlinge in der Todeszelle, vier von ihen wurden in diesem Jahr hingerichtet. Der Bundesstaat hatte im Jahr 2000 die Exekution per Giftspritze eingeführt. Die Hinrichtungen auf dem elektrischen Stuhl wurden damals gestoppt, nachdem zwei Todeskandidaten bei der Hinrichtung Feuer gefangen hatten.

Auch der kalifornische Bundesrichter Jeremy Fogel bezog sich auf das achte Amendment. Bei mehreren Exekutionen hätten sich Probleme bei der "Zuverlässigkeit und Transparenz" des angewandten Verfahrens gezeigt. Damit sei die Verfassungsmäßigkeit der Hinrichtung in Gefahr.

 
45 Antworten:

Hab's heut in den Nachrichten gesehen und

Antwort von M@re am 17.12.2006, 1:21 Uhr

da hab sogar ich geschluckt...

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Re: Mal einen Nachdenker zum Thema Todesstrafe

Antwort von Leolu am 17.12.2006, 1:37 Uhr

Hallo!
Ich hatte es mir verkniffen, das Thema hier aufzubringen, hatte sogar schon geschrieben, es dann aber wieder gelöscht, weil ich wieder die größten Diskussionen befürchtete. Mich wundert es, daß es noch keiner hier reingebracht hat, ist doch nun wirklich mehr als Aktuell.
Der Todeskandidat war schwarz? Hm, kam mir nicht so vor, und vom Namen her würde ich mal auf Mexikanische Abstammung tippen, aber wissen tue ich das nicht.
Ich habe da einge Berichte online drüber gelesen, und auch im TV gesehen, mir ging vieles durch den Kopf, wir haben auch zu Hause viel darüber gesprochen. Es ist aber auch widersprüchlich, was ich nun vermutlich schreibe.
Zum einem fand ich es furchtbar grausam, und ich hatte wirklich Mitleid. So zu sterben, gefesselt, sich nicht bewegen zu können, ist so ziemlich der schlimmste Tod, den ich mir vorstellen kann.
Es ist noch nicht lange her, da habe ich nachts eine Reportage über die Anfänge des elektrischen Stuhls gesehen, das fand ich mind. genauso schlimm. Angefangen hat es damit, daß sie die Wirkung ich glaube des wechselstroms an Tieren getestet habe, anfangs öffentlich an Hunden. Es wurden Liveaufnahmen gezeigt, wie sie es dann auch bei einem Elefanten gemacht haben. Grausam, es dauerte ewig und die Geräte wurden immer höher gedreht. Auch der erste Mensch, der so hingerichtet wurde, hatte einen qualvollen Tod, da es nicht funktionierte wie es sollte. Er lebte noch, obwohl im schon das Blut aus Nase, Ohren und Augen lief, er zuckte und das Gerät mußte immer wieder angestellt werden und die Dosis erhöht, zum Glück waren das keine Liveaufnahmen, aber nachgestellt, das hat sich trotzdem in meinem Gehirn eingebrannt!
Aber ich mußte jetzt auch an die Opfer denken, die eventuell genauso gelitten haben, und wenn er meinen Kindern etwas angetan hätte, dem hätte ich vermutlich noch viel schlimmeres gewünscht. Daher ist es, wie immer, ein schwieriges Thema. Da ist die Frage, ob das nun Gerechtigkeit ist, oder nicht?!
Ich weiß leider nichts über die Hintergründe seines Verbrechens, außer, daß es Mord war und daß er das bis zum ende bestritten hat. Daher kann ich mir auch keine wirkliche Meinung bilden, ob ich ihm das gewünscht hätte. Allgemein würde ich es vermutlich keinem wünschen, aber wenn man einer Tat irgendwie nahe ist, finde ich es auch verständlich, wenn man selbst so einen grausamen Tod für gerechtfertigt hält!
Nachdem, was ich gehört habe, bin ich im Augenblick der Meinung, es war sinnlos, grausam und unmenschlich und ich habe vollstes Mitleid mit den Angehörigen, ich glaube, es waren welche anwesend.
Trotzdem finde ich es gut, daß die weiteren Durchführungen von Todesurteilen erstmal gestoppt werden, wenn auch die Urteile nicht zur Debatte stehen. Ich denke, es gab einfach schon zu viele Fehlurteile, daher sollte die Todesstrafe abgeschafft werden, es sei denn der Fall ist glasklar, die Tat extrem grausam und der Täter geständig und ohne mildernde Umstände, dann kann ich auch nach dem Motto: Zahn um Zahn, einen Mord mit einem Mord als gerechtfertigt ansehen!
LG
Nina

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Re: Mal einen Nachdenker zum Thema Todesstrafe

Antwort von saulute am 17.12.2006, 2:56 Uhr

Ich bin mittlerweiler eigentlich nur deswegen gegen die Todestrafe, weil es viel zu human ist (bei einem vorsätzlichen,geplanten Mord) bei einem sanftem plötzlichen Tod zu sterben, als lebenslang hinter den Gittern zu bleiben. Wäre er der Mörder von meiner Tochter gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich gefreut, dass er so qualvoll gestorben ist. Obwohl wer weiß?

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Re: Mal einen Nachdenker zum Thema Todesstrafe

Antwort von vallie am 17.12.2006, 9:53 Uhr

weswegen wurde er hingerichtet?

schließe mich saulute an.
in mir regt sich kein mitgefühl.

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Re: Mal einen Nachdenker zum Thema Todesstrafe

Antwort von Clavi am 17.12.2006, 10:18 Uhr

Hi,

ich war auch echt geschockt.

Aber eins muß ich dazu loswerden: Mörder, wo es 100%ig nachgewiesen ist, sehr grausam oder auch mehrfach getötet haben (wie z.B. der Mörder von Felix und Levke) haben nix anderes als den Tod verdient. Sie kosten dem Staat nur noch Geld und man kann nie wissen, ob sie doch nicht nochmal irgendwie freikommen! Ich bin auch dafür, Serienvergewaltiger und Kinderschänder zu kastrieren. Manchmal sind die Strafen viel zu lasch!!!

Trotzdem fand ich das schlimm, was da passiert ist. Und wer weiß, vielleicht war er ja doch unschuldig... Ich bin nur dafür, wenn es eindeutig war und auf jeden Fall dafür, wenn es mehrfach war!

Sorry, meine Meinung, aber mit solchen Leuten habe ich kein Erbarmen.

LG, Claudia

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@Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von Frosch am 17.12.2006, 10:21 Uhr

Die Möglichkeit besteht! Man kennt das Geschworenensystem in USA, und Farbige aller Art werden nunmal schneller verurteilt als Weiße. Deswegen sind die Gefängnisse voll von Farbigen. Und auch Farbige werden schneller zum Tode verurteilt als Weiße.

Solange nur eine einprozentige Chance besteht, daß er es nicht war, ist die Todesstrafe nichts anderes als das Befriedigen der Rachegelüste (oder des rassistischen Denkens) Einzelner.

LG Antje

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von jonos am 17.12.2006, 10:26 Uhr

Hi
Eines der 10 Gebote:
Du sollst nicht töten!

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von vallie am 17.12.2006, 10:31 Uhr

du weißt doch, antje, ich bin münchnerin und sehr speziell. so auch meine meinung in diesem fall :-))
wie ich es verstanden habe, saß er seit 1985. in all den jahren ist es niemandem gelungen, seine unschuld zu beweisen.
ich gebe zu, es mag tragische irrtümer geben, aber ansonsten glaube ich wohl, daß er zurecht verurteilt wurde.

auch wenn ich hier auf granit stoße, ich sehe die ts anders, will da jetzt aber am heiligen sonntag keine diskussion auslösen, die mir den besuch ohne kinder auf dem schwabinger chrikima heute vermiesen könnte :-)))))
bitte beneide mich!!!

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@ Jonos

Antwort von Leolu am 17.12.2006, 10:34 Uhr

Hallo!
Naja, ausgerechnet die Bibel zu zitieren, ich weiß nicht, gerade in der Hinsicht widerspricht sich dieses interessante Buch doch sehr. Der Spruch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" sagt dann wieder das Gegenteil!Der Spruch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" steht im 3. Buch Moses 24,20. Da geht es um Fragen der Entschädigung und des Strafmaßes für Verbrecher. Ein erschlagenes Tier sollte im vollen Wert ersetzt werden. Wer einen Menschen erschlägt, der sollte getötet werden, also "Todesstrafe" bei Mord. Da unterscheidet sich die Bibel nicht von vielen zivilisierten Ländern bis heute.

Wurde Abraham (ich hoffe, ich irre hier nicht mit dem Namen) nicht dazu aufgefordert, seinen einzigen Sohn zu opfern (auch wenn er es letztendlich nicht mußte)?

So interessant dieses Buch auch ist (bin ungläubig) und so viele gute moralische Verhaltensweisen es auch predigt, es widerspricht sich auch gerne mal!

LG
Nina

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von amadeus_hates_music am 17.12.2006, 10:47 Uhr

Also, ich habe ja schon mal erwähnt daß ich in den USA (Florida) als Privatermittlerin für Anwälte gearbeitet habe die Todeskandidaten in ihren Berufungen vertreten. (Ich mach den Job immernoch allerdings jetzt mehr mit I-net Recherche, also mehr als Paralegal) Ich bin dort drüben einem mega Korruptionskandal auf die Spur gekommen was die Todesstrafe angeht (Verteidigungssituation)
Wie es der Zufall will konnte ich einen bescheidenen Teil dazu beitragen, daß J. Bush ein vorläufiges Moratorium (bis 1. März) einführen mußte. Die vorletzte Hinrichtung enthüllte einen Skandal, den ich entdeckt hatte und an den Anwalt (Todd Doss) weitergeleitet habe, der politische Druck erhöhte sich so entscheidend auf J. Bush.
Soviel zur Vorgeschichte. Angel Diaz war kein Schwarzer, er kam aus Puerto Rico. Ich kenne seine Anwälte (CCRC south) persönlich,eine meiner besten Freundinnen ermittelte in seinem Fall.
Daher kann ich sagen, daß Angel Diaz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unschuldig war. Die Anklage stützte sich lediglich darauf, daß ein sogenannter "jailhouse snitch" (Mitgefangener in U-Haft) behauptete, daß Angel gestanden hat den Mord begangen zu haben. Nun muß man dazu sagen, daß Angel zum Zeitpunkt des "Geständnisses" kein Wort Englisch sprach. Die Zellen lagen sich gegenüber. Angeblich, so der snitch, hätte Angel mit Gesten erzählt was passiert ist.. Der snitch hatte einen Deal mit der Staatsanwaltschaft, der ihm Erleichterung in seinem eigenen Fall versprach. Die Verteidigung konnte Tage vor der Hinrichtung einen sogenannten "affidavit" (eidesstattliche Versicherung)vorlegen, in der der snitch seine Aussage wiederruft und zugibt damals für den Staatsanwalt gelogen zu haben.
Dies fand vor Gericht kein Gehör mehr.
Während der Hinrichtung wurde Diaz ein Venenzugang gelegt, der jedoch falsch gelegt war (Ärtzte dürfen aus ethischen Gründen nicht beteiligt sein, so daß normale Wärter das legen des i.V.Zugangs übernehmen). Der Zugang ging nicht in die Vene sondern ins Gewebe. Dies verursachte chemische Verbrennungen von mehreren Zentimetern an den Armen. Das Sterben muß unvorstellbar schmerzhaft gewesen sein.

Die Todesstrafe ist in den USA eine rein politische Angelegenheit und mit unvorstellbarer Korruption verbunden. Wer das System einmal von innen genoßen hat, kann sich nur noch mit Ekel abwenden.
Amadeus

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Und das mal zum Nachdenken an die Befürworter hier

Antwort von krueml am 17.12.2006, 10:54 Uhr

Was ist wenn Euer Mann, Bruder oder Vater unschuldig zum Tode verurteilt wird? Es gibt genügend Fälle in den USA die zweifelhaft sind. Wir haben dort diese tolle Laien-Jury, die Anhand von einer Gerichtsshow (anders kann man das wohl nicht mehr nennen) entscheidet wem sie glaubt. Man ist schneller in dieser Spirale drin als man glaubt. Es reicht zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen zu sein und kein Geld für einen Staranwalt und kein Lobby zu haben und schon ist man verurteilt.

Bevor auch nur 1 Unschuldiger qualvoll und zu Unrecht hingerichtet wird, bin ich dafür, dass niemand hingerichtet wird. Denn im Zweifelsfall begehen wir als Gemeinschaft einen Mord! Darüber sollte man mal nachdenken anstatt dieses Mittelatlerdenken von "Auge um Auge und Zahn um Zahn" zu zelebrieren.

Viele Grüsse,
Chrissie

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@amadeus_hates_music

Antwort von krueml am 17.12.2006, 11:04 Uhr

Danke für Deinen Beitrag. So ähnlich war mir das schon bekannt, bzw. habe ich es vermutet (da ich mich im amerikanischen Rechtssystem nicht sooo gut auskenne).

Ich denke aber solange es die Geschworenen gibt, wird es auch kein vernünftiges Rechtssystem geben. Eine Verurteilung die nur auf der Entscheidung eines Laien beruht, ist für mich untragbar. Es geht doch nur darum, wer glaubhafter ist und nicht mehr nach reinen Fakten. Und schliesslich ist es auch noch eine Geldfrage - man muss sich einen guten Anwalt erst Mal leisten können um eine gute Chance vor Gericht zu haben.

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: Und das mal zum Nachdenken an die Befürworter hier

Antwort von Leolu am 17.12.2006, 11:04 Uhr

Hallo!
Also ich glaube nicht, daß hier jemand die Todesstrafe befürwortet, wenn der Fall nicht eindeutig ist, also es wirklich gar nichts mehr zu rütteln gibt und natürlich die Frage des Motivs geklärt ist bzw. anderer milderner Umstände.
Und daß die Geschichte uns gezeigt hat, daß schon eingei Unschuldige hingerichtet wurden, zeigt uns deutlich, daß man mit so einer Strafe nicht leichtfertig umgehen darf, es müßte ja schon 120% sicher sein, um es einfach auszudrücken.
Hier mal eine Liste derer, die unschuldig im Todestrakt saßen, aber reabilitiert wurden, und wer weiß wieviele da eigentlich noch drauf stehen müßten:-(. Hautfarbe wird auch erwähnt, da es ja hier eine rolle spielte bei der Diskussion:
http://www.todesstrafe-usa.de/todestrakt_unschuldige.htm

LG
Nina

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von vallie am 17.12.2006, 11:04 Uhr

nun ja, ich beuge mich dem wissen von amadeus.

zu krueml:
ich gebe dir recht, man ist schnell in so einer spirale. meinem exmann ist hier mal sowas passiert, falsche zeit, falscher ort, ähnliches aussehen.

ABER, was ist, wenn DEIN kind, DEIN mann, DEIN bruder o.ä. das opfer ist???

aber bitte, die diskussion ist so ausgelutscht hier...

mein fazit: in deutschland wird es die ts nie mehr geben, also mühsam darüber zu diskutieren, denn ich wandere nicht aus.
und habe im übrigen auch kein mitleid mit sündern, die zb wegen drogenvergehen in menschenunwürdigen gefängnissen sitzen.
diese diskussion hatten wir hier auch schon.

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Nochmal an alle

Antwort von jonos am 17.12.2006, 11:08 Uhr

Ich will niemandem was aufdrängen. Aber wenn alle wenigstens ansatzweise versuchen würden nach den 10 Geboten zu leben,bräuchten wir hier nicht zu diskutieren.Ich finde es einfach unglaublich,wie leicht und schnell manche hier ein Todesurteil rechtfertigen,oder sogar billigen.Ihr entsezt Euch darüber,daß jemand getötet hat,seid aber bereit zu billigen,daß dieser dann auch getötet wird?Weil er es ja verdient hat??

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@jonos

Antwort von vallie am 17.12.2006, 11:11 Uhr

träumst du noch oder lebst du schon????

nichts für ungut, bezieht sich nur auf die aussage, wenn alle versuchen würden nach den 10 geboten zu leben...

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Re: vallie

Antwort von jonos am 17.12.2006, 11:15 Uhr

Ich lebe schon und träume wieder.Was ist so falsch daran auf ein besseres Miteinander zu hoffen.Sind nur meine Gedanken.

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Re: vallie

Antwort von vallie am 17.12.2006, 11:20 Uhr

du, das ist schon ok, aber leider nicht realistisch.
bin an sich ein äußerst friedliebender mensch und wahnsinnig harmoniesüchtig (fisch).
aber ich mußte im laufe meines lebens erkennen, daß man oft in den popo getreten wird...und da kriegt man wut...

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stimmt, wenn alle so leben würden,...

Antwort von Leolu am 17.12.2006, 11:22 Uhr

... aber da es nicht alle machen (wer hält sich schon wirklich an alle Gebote?), gibt es Gerichte und Urteile, undd ei Todesstrafe gab es schon zu biblischen Zeiten und wurde da auch erwähnt bzw. sogar erlaubt. Das nur am rande, egal ob man nun dafür oder dagegen ist.
Und so schön eine Welt wie Du sie Dir wünscht auch wäre, sie ist absolut realtitätsfremd, also eigentlich indiskutabel.
LG
Nina

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@ vallie

Antwort von Leolu am 17.12.2006, 11:25 Uhr

Hallo!
Echt Fische sind harmoniebedürftig, warum diskutieren wir dann öfter mal, wo wir doch beide fische sind?:-))).
LG
Nina, die jetzt erstmal kuscheln geht und nix gegen eine anständig geführte Diskussion hat:-)

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von amadeus_hates_music am 17.12.2006, 11:25 Uhr

@Vallie

"ABER, was ist, wenn DEIN kind, DEIN mann, DEIN bruder o.ä. das opfer ist???"
Persönliche Rachegelüste der Hinterbliebenen von Mordopfern sind sehr verständlich, es kann und darf jedoch nicht Aufgabe eines Rechtsstaates sein diese zu befriedigen.

Aber um mal auf der emotionalen Schiene zu bleiben: Was wäre denn wenn der UNSCHULDIG Hingerichtete dein Kind, dein Vater oder dein Bruder wäre??? Ich habe schon weinende Angehörige von Hinzurichtenden während der Hinrichtung im Arm gehalten. Glaub mir, ob schuldig oder nicht,es ist unerträglich eine Mutter im Arm zu haben deren Kind gerade wie ein kranker Hund eingeschläfert wird.
Amadeus

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Re: Mal einen Nachdenker zum Thema Todesstrafe

Antwort von M@re am 17.12.2006, 11:35 Uhr

~~~Mörder, wo es 100%ig nachgewiesen ist, sehr grausam oder auch mehrfach getötet haben (wie z.B. der Mörder von Felix und Levke) haben nix anderes als den Tod verdient~~~


Das ist auch meine Meinung!!!





Aber in diesem Fall denke ich: Dieser Mann hat knapp 30 Jahre lang in der Todeszelle gesessen und IMMER seine Unschuld beteuert... hat er bestimmt nicht einfach so getan...

Ich gehöre auch zu den "Befürwörtern" hier.. aber als ich das gestern in den Nachrichten sah, musste ich auch schlucken. Eben weil er fast 30 Jahre lang abstritt, dass er es war.

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Re: stimmt, wenn alle so leben würden,...

Antwort von jonos am 17.12.2006, 11:36 Uhr

Bin ein sehr realistischer Mensch.Naja muß jetzt mal meinen Sohn füttern,der hat grad ein sehr realistisches Hungergefühl,ggg.

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von vallie am 17.12.2006, 11:43 Uhr

@amadeus

diese frage kann ich dir nicht beantworten und hoffe auch, daß es nie dazu kommen wird. nicht hüben und auch nicht drüben.

es ist immer schlimm, wenn eltern ihre kinder begraben müssen. ich habe mich schon oft gefragt, was zb die mutter von diesem mario xy denken muß, ob sie nicht vielleicht froh ist, daß er weg ist oder ob es besser oder anders ist, daß er sein leben lang nicht mehr frei kommt???
oder ob sie vielleicht denkt, es wäre besser wenn er tot wäre???

ist eine interessante diskussion, ich schreib vielleicht grad etwas wirr, da neben mir irrenhaus in form von zwei narrerten kindern und gerade aufgestandenem mann tobt...

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@nina

Antwort von vallie am 17.12.2006, 11:48 Uhr

es dürfte dir nicht entgangen sein, daß ich dich noch nie beschimpft habe und immer sehr vorsichtig in meinen formulierungen bin... :-)))

aber psssst, nina, es heißt "geschlampt" und nicht "geschlammt".... *sfg*

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@ Vallie, *GGG* Hast Recht

Antwort von Leolu am 17.12.2006, 11:56 Uhr

jetzt wo ich es lese, von wegen geschlammt, frag ich mich , wie ich darauf komme, das so zu schreiben, habe dann halt von der Rechtschreibung her auch "geschlammt":-)). Oder ich bin eine rechtschreibschlampe:-).
Nein, agressiv bist Du nicht, und Du wählst Deine Worte mit bedacht, denke, da sind wir uns ähnlich, wobei meine Gedanken sind nicht immer die gleichen bedachten, die ich dann auch schreibe:-)))(ohje, hört sich auch wieder beknackt an, bedachte Gedanken:-)).
LG
Nina

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Re: @Vallie: Und wenn er unschuldig war?

Antwort von wilma68 am 17.12.2006, 12:26 Uhr

Hi ihr Lieben,

selbst wenn dein Kind betroffen ist... niemand hat das Recht jemand anderen zu töten!!!

Wenn ich den Mörder meines Kindes töte oder töten lasse, bin ich dann besser als er? - Nein...

Zum Anderen: auch Eltern von Mördern lieben ihre Kinder im Zweifel... wer soll ihnen das verdenken...

Da es leider immer noch viel zu viele Justizirrtümer gibt, kann die Todesstrafe keine gerechte Bestrafung sein. Leider gibt es keine signifikante Statistik, wie viele Menschen unschuldig hingerichtet wurden... Aber jeder einzelne Mensch, der unschuldig getötet wird, ist einer zu viel. Lieber sollen alle brutalen Massenmörder der Welt bis zum jämmerlichen Ende ihres Lebens in irgendwelchen Gefängnissen verrotten, als das auch nur ein Justizopfer unschuldig stirbt!

LG, W

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Re: stimmt, wenn alle so leben würden,...

Antwort von 58er am 17.12.2006, 12:31 Uhr

ich hab noch nicht alle eure postings durchgelesen, möcht aber noch einen kleinen teil meiner gedanken dazu äußern.
was mir an dem aktuellen fall "gefällt", ist, dass den usa jetzt praktisch keine tötungsart mehr bleibt, wenn ich die medien richtig verfolgt habe. alle anderen arten (strang, strom) mussten ja schon verworfen werden. man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
ich bin gegen die todesstrafe. auch wenn man natürlich bei manchen straffällen am liebsten selber hingehen und den täter abknallen möchte. aber das sollte ja der unterschied sein zwischen einzelpersonen oder gruppen, die unrecht begehen oder von arche getrieben werden, und einem staatsgebilde, das u.a. den sinn und zweck hat, die dünne zivilisationsschicht von uns menschen intakt zu halten bzw. uns wölfe im schafspelz voreinander zu schützen ;-) nicht zu vergessen: die frage ist u.a. ja auch, ob wir in einem staat leben möchten, der von gesetz wegen foltern darf (die todesspitze hat sich ja nun als folter in dem aktuellen fall erwiesen)? ich will es nicht. ich stell mir gerade vor, drüben in stadelheim hier bei uns gäbs einen todestrakt.... unbeschreiblich. in einem solchen staat möchte ich nicht leben. dass die usa so vehement an ihrer todesstrafe festhalten, ist verräterisch. ich bin überzeugt, wenn wir hier alle einmal bei einer tötung dabei sein müssten, würden viele nicht mehr dafür sein.

viele grüße von old mama

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@Vallie

Antwort von krueml am 17.12.2006, 12:52 Uhr

Du vermischst da etwas. NATÜRLICH würde ich auf die Barrikaden gehen wenn jemand aus meiner Familie Opfer wäre, alles Andere wäre nicht normal. ABER hier geht es nicht darum, dass jemand persönlich Betroffenes das Urteil verhängt (zum Glück nicht, sonst würden alle Verbrecher getötet!), sondern, dass Dritte, die einen Fall beurteilen sollen, ganz nüchtern jemanden zum Tode verurteilen - und das oft ohne wirklichen Beweise nur auf Grund der tollen schauspielerischen Leistung oder der vorgefertigten Meinung des Prosecutors.

Es geht darum, dass viele der Verurteilten eben NICHT schuldig sein und trotzdem hingerichtet werden. ICH könnte es nicht verantworten eine Hinrichtung für gut zu heissen wo ich noch nicht einmal mit Sicherheit sagen kann ob der Verurteilte das wofür er getötet wird, überhaupt getan hat. Wie abgebrüht muss man sein, so etwas hinzunehmen?

Ich bin grundsätzlich gegen die Todesstrafe weil es nur eine Racheaktion und keine Strafe ist (und aus den oben genannten Gründen). Es ist ebenso erwiesen, dass in Ländern MIT Todesstrafe die Kriminalität nicht niedriger als in Ländern OHNE.

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: stimmt, wenn alle so leben würden,...

Antwort von amadeus_hates_music am 17.12.2006, 13:00 Uhr

Leider ist die lethal injection damit keinesfalls abgeschafft in den USA. Das Kalifornische Gericht, daß die Entscheidung traf, gilt als das liberalste Gericht in den USA. Der Staat wird mit Sicherheit in Berufung gehen. In Florida haben wir momentan ein vorläufiges Moratorium bis zum ersten März. Jeb Bush hat eine Komission gebildet, die untersuchen soll ob das momentane Hinrichtungsprotokoll unter, moralischen, medizinischen und legalen Aspekten so aufrechterhalten werden kann und was getan werden muß um Schwachstellen zu verbessern. Noch ist nicht bekannt, ob es sich bei den Komissionsmitgliedern ausschließlich um vom Governor ins Amt berufene Kandidaten handelt. Davon hängt jedoch wesentlich deren Unbefangenheit ab.
Positiv zu werten ist jedoch, daß Charlie Crist, der im Januar das Amt des Gov. antreten wird (Hardcore Republikaner und Oberstaatsanwalt in FL)zugesagt hat das Moratorium zu übernehmen.
Jeb Bush hatte ursprünglich geplant das Amt zu verlassen indem er sich ein Erbe schafft und bis Januar noch 8 weitere Menschen hinrichten läßt.
Von der Abschaffung der Todesspritze sind die USA noch weit entfernt.
Es gab jedoch in den letzten Monaten schon 2 Skandale um die Todesstrafe in Florida. Erst wurde dem von Jeb Bush ins Amt berufene Chef des sogenannten CCRC (Staatlich finanzierte Organisation zur Verteidigung der Todeszellinsassen in Berufungsverfahren)Korruption (Schaden 200.000$, die für die Verteidigung der zum Tode verurteilten gedacht waren) und andere Unregelmäßigkeiten nachgewiesen, dann wurde bekannt, daß die Staatsanwaltschaft von Florida den obersten Gerichtshof belogen hatte, was eine geplante Änderung im Hinrichtungsprotokoll anging. SA hatte in einer Anhörung behauptet daß keinerlei Änderungen geplant seien. Daraufhin wurde die Klage des Todeskandidaten abgewiesen, mit dem Hinweis, das Protokoll sei seit 15 Jahren das gleiche und hätte also nicht erst in der letzten Sekunde vor Gericht aufgebracht werden dürfen, vor allem da es sich auch nicht ändern werde. Der Kläger (Hill) wurde umgehend hingerichtet. Einer cleveren Privatermittlerin *pfeif* gelang es jedoch herauszufinden, daß das Protokoll einen Tag nach der Anhörung vom Staat geändert wurde UND das Gov. Bush davon wußte und hoffte es würde nicht ans Tageslicht kommen.
Amadeus

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@Wilma!

Antwort von krueml am 17.12.2006, 13:06 Uhr

Danke, Du sprichst mir aus der Seele, ich sehe das genau so!

Liebe Grüsse,
Chrissie

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Korrektur

Antwort von amadeus_hates_music am 17.12.2006, 13:09 Uhr

Der cleveren Privatermittlerin gelang es an Informationen zu gelangen, daß etwas mit dem Protokoll nicht stimmte und das Jeb Bush davon wußte und es unter den Teppich kehren wollte. Desweiteren gelang es ihr Beweise dafür zu beschaffen. Dies ermöglichte es dem Anwalt des Hingerichteten herauszufinden, daß das Protokoll geändert worden war und wann.
*gg*
Amadeus

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@58er

Antwort von maleja am 17.12.2006, 18:21 Uhr

Danke, sehr schön geschrieben.
Und es beruhigt mich doch ungemein, dass es Menschen wie Dich, Krueml, A_h_m, Wilma etc hier zu lesen gibt....

Grüßle Silvia
(die schon viel zu oft hier alles gegeben hat, um dann irgendwann in Schmutz gezogen zu werden und nun außer dem Ausgangsposting keine Lust mehr dazu hat. War eigentlich nur ein Denkanstoß, und ich musste mit Entsetzen nun erkennen, dass es nach wie vor hier Menschen gibt, die das befürworten und sogar gutheißen, wie qualvoll er gestorben ist. Ich bin von manchen richtig entsetzt.)

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*schluck*

Antwort von Shi-chan am 17.12.2006, 19:31 Uhr

Ich bin auch entsetzt, dass manche das gutheißen...
Ich finde ALLE Todesstrafen schrecklich! Todesstrafe gehört, meiner Meinung nach, abgeschafft. Meinetwegen können die Leute ihr Leben lang eingesperrt werden, aber doch nicht umgebracht! Wenn man einen Mörder umbringt, wird man doch nur genauso wie er...
Und umso qualvoller ein Mensch stirbt, umso schlimmer finde ich es. Mir ist es egal, ob derjenuge selbst schon so etwas getan hat... Ich finde das einfach nur schrecklich, Leute umzubringen!
Shi-chan

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Re: *schluck*

Antwort von wilma68 am 17.12.2006, 19:51 Uhr

Hi ihr Lieben,

glaubt mir bitte, dass ich selber auch schon Rachegedanken gegen den Mann hatte, durch dessen Hand mein Sohn gestorben ist... Aber es gibt etwas, was uns ganz gravierend unterscheidet: Ethik und Moral sind mir keine Fremdworte und auch Aggressionen kann ich durch Nachdenken und Selbstkontrolle so kontrollieren, dass ich keines Menschen Leben gefährde...

Würde ich meinen ersten Rachegedanken im ersten Schmerz nachgegeben haben, dann wäre ich genauso ein Tier wie er... Wie solche Rache auch noch im Namen der Gesellschaft(bzw. des Volkes) ausgeübt werden kann, ist mir ein Rätsel. Die Menschen, welche solche Urteile fällen, sind ja nicht einmal emotional involviert... Warum können sie dann wollen, dass ein Mensch durch sie - wenn auch passiv - stirbt?

Ich würde mir wünschen, dass Menschen sich wenigstens ab und an von Tieren unterscheiden würden... manche Tiere sind mir sogar lieber, denn sie töten, um zu überleben - wir ja ursprünglich auch, wenn wir keine Vegetarier sind... *ggg*

LG, W

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@maleja

Antwort von krueml am 17.12.2006, 19:55 Uhr

Ich habe Jura studiert und das Strafrecht war immer mein Lieblingsgebiet. Wir hatten einen tollen Professor für Strafrecht der sehr interessante Dinge dazu zu erzählen wusste. Es ist erwiesen, dass härtere Strafen keine Einfluss auf die Anzahl der verübten Taten haben, egal ob es sich um Verkehrssünden oder um echte Verbrechen handelt. Insofern verfehlt die Todesstrafe, die von Befürwortern als Abschreckung propagiert wird, ihren Zweck. Das beste Beispiel dafür ist die USA.

Meine Meinung ist, dass ein zivilisierter Mensch gedanklich soweit sein müsste, erhaben über Rachegedanken und das "wie Du mir, so ich Dir" zu sein. Alles Andere ist für mich mittelalterliches Denken nach dem Motto "Auge um Auge und Zahn um Zahn".

Ich hoffe, dass irgendwann die allgemeine Meinung sich diesbezüglich ändert, vor Allem in den ach so zivilisierten Ländern wie z.B. der USA.

Ich habe gerade hier im Forum schon öfter festgestellt, dass immer gleich verurteilt wird ohne zu hinterfragen nach Gründen und genauen Fakten. Wenn das repräsentativ für die Bevölkerung ist, dann wundert mich nichts mehr....

LG,
Chrissie

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kruemel

Antwort von jonos am 17.12.2006, 19:59 Uhr

Stimme dir zu,mich wundert auch langsam nichts mehr.Entsetzlich :-((

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Re: @krueml

Antwort von wilma68 am 17.12.2006, 20:06 Uhr

Obwohl, Chrissie,

kein Grund - außer Notwehr - ist stichhaltig genug eines Anderen Leben zu nehmen!!!

Wenn ein Mörder eine schlechte Kindheit hatte, bleibt er dennoch ein Mörder. Er muss in vollem Umfang für seine Tat eine angemessene Strafe verbüßen, die aber nicht eine Todesstrafe sein dürfte. Warum er zu dem wurde, was er ist, finde ich persönlich nicht strafmildernd... wenn dieser Mensch nicht geistig behindert ist. Sonst wäre ja im Umkehrschluss die Todesstrafe doch wieder legitim... verstehst du, was ich damit aussagen will?

LG, W

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@maleja

Antwort von vallie am 17.12.2006, 20:13 Uhr

ich weiß, was du denkst und du weißt, was ich denke. von mir brauchst du nicht mehr entsetzt sein. außerdem habe ich es nicht für gut geheißen, sondern mein nicht-mitleid bekundet.

wundert es dich nicht, daß an diesem thread nicht viele user teilgenommen haben???
der rest ist schweigen.

was ich außerordentlich bemerkenswert finde ist wilmas statement, die als einzige von uns auch nur annähernd nachfühlen kann, was rachegefühle bedeuten.
ich ziehe meinen hut. ich könnte es nicht.

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@vallie

Antwort von maleja am 17.12.2006, 20:30 Uhr

*lach, was ist bei Dir "nicht viel"? Ich kenne Beiträge mit weniger Resonanz.
Und Du hast Recht, D U kannst mich nicht mehr entsetzen....das hast schon viel früher geschafft.Und Du weißt auch meine Meinung darüber. (also meine Meinung über Dich)

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@wilma

Antwort von maleja am 17.12.2006, 20:34 Uhr

Ja, ich habe es verstanden. Und geb Dir recht. Aber das Wissen um solcher Resultate fehlgeleiteter Kindheit sollte uns JETZT im VORFELD sensibler machen. Klar, wenn ein Mord geschehen ist, ist es zu spät. Wir (damit meine ich uns Menschen/Gesellschaft/Politiker etc) müssen darauf achten, dass es gar nicht so weit kommen kann.
Aber es gibt leider viel zu viele Menschen, die nur an sich denken, an ihr Wohl, ihr Vergnügen, oberflächlich vor sich hinleben, aber dann laut nach der Todesstrafe schreien, wenn wieder mal was passiert ist. Solche Menschen sind mehr zutiefst zuwider, aber sie sind leider in der Mehrzahl.

Grüßle Silvia

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@wilma: Habe das jetzt nicht ganz verstanden...

Antwort von krueml am 17.12.2006, 20:40 Uhr

... bzw. auf was bezog sich das? Genau so sehe ich das auch.

Falls Du meine Aussage bzgl. dem Forum meinst, das war nicht auf die Todesstrafe gemünzt sondern auf jedes Posting wo z.B. gleich gefordert wird, dass die Eltern bestraft werden (wie heute bei dem 3-Jährigen der sich mit dem Autoschlüssel aus dem Haus geschlichen hat als die Eltern schliefen - gleich sollten die Eltern dafür bestraft werden, dass sie geschlafen haben). DAS meine ich. Es wird überhaupt nicht differenziert. Ein Satz genügt um sich eine Geschichte zusammenzureimen und dann wird gleich nach Strafe verlangt.

Was Dir passiert ist und wie Du damit umgehst, finde ich übrigens bemerkenswert. Ich wüsste nicht ob ich es könnte - vielleicht wird man mit der Zeit auch rationaler? Ich weiss ja nicht, wie lange es schon her ist. Auf jeden Fall chapeau!

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: @wilma: Habe das jetzt nicht ganz verstanden...

Antwort von wilma68 am 17.12.2006, 20:48 Uhr

Hi Chrissie,

heute genau eineinhalb Jahre... Morgen würde Sönke sieben Jahre alt...

LG, W

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@wilma

Antwort von krueml am 17.12.2006, 20:51 Uhr

Oje, doch noch relativ frisch. :-( Lass Dich mal drücken!

LG,
Chrissie

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Re: @amadeus

Antwort von JOVI66 am 18.12.2006, 2:22 Uhr

Wow, endlich mal jmd mit eionem besonders extravaganten Beruf und auch noch einem der meiner Meinung gegenüber der Todesstrafe Achtung zu zopllen ist. Denn ich denke dass sich Leute wie du leicht in die politische Nessel setzen können.
In etwa wie die Sizilianischen Richter die Mafiosi aburteilen, allerdings andere Seite des Gesetzes .

Gut dass es solche Leuite wie dich gibt. Das lässt hoffen, denn ich hab mir geschworen jeden US Staat der die Todesstrafe ausspricht zu boykotieren und auch jedes andere Land.

Stören wird das in Florida wohl keinen, dass ich dort niemals Urlaub machen werde, aber es ist meine Einstellung.
Ich wünsche dir und allen die daran arbeiten weiterhin viel Erfolg in der Hoffbubg, dass nicht noch mehr Unschuldige der Todesstrafe zum Opfer fallen.
Gruß Johanna

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