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Geschrieben von DK-Ursel am 09.01.2021, 14:01 Uhr

Hitler - oder historische Vergleiche

""Nazi" und "Hitler" inflationär zu benutzen, relativiert deren Taten."

Ich stimme zu und füge hinzu: Und ist meistens auch falsch und als Ausdruck für einen Defizit an sachlichen Argumenten zu werten.
ABER wenn das gesagt ist, finde ich es durchaus berechtigt, Parallelen zur Geschichte herzustellen, und zu der gehört nun einmal auch die Zeit vor Hitlers Machtergreifung, die Zeit darin und die Zeit danach.

Zugegeben, nicht jeder ist dann mit der Weimarer Republik wirklich bewandert genug, um Parallelen mit diesen oder oder jenen Abstrichen zu derzeitigen Ereignissen (und damit meine ich absolut nicht nur oder überhaupt die Vorgänge in den USA in diesem neuen Jahr!!) zu erkennen,aber wenn hier einige beklagen,das Diskussionsniveau sei gesunken, die selbst mit dazu beitragen, dann finde ich, es muß die Anstrengung und den Versuch wert sein, sich auf die zu verlassen, die bereits diese historischen (Er)Kenntnisse haben oder sie sich dann anzueignen wissen.
Sehr oft wird nämlich auch bei solchen Vergleich ungenau sprich nicht differenziert oder gar sinnerfassend gelesen und einfach abgeschmettert mit: Dieser Hitlervergleich ist unsäglich.

Wenn ich aber z.B. vergleiche, wie gewisse Diktatoren trotz aller Verbrechen und Schandtaten dennoch Pluspunkte sammeln, wieso nicht generell Böses festgestellt, sondern meistens ein "aber..." samt Verteidigung, wenn nicht sogar Anerkennung folgt, dann darf ich auch darauf hinweisen, daß sich Bilder dort gleichen.
Wenn ich z.B. finde, daß ein anfangs demokratisch gewählter Politiker (und nein, ich denke gerade überhaupt nicht an die USA!) im Laufe seiner Amszeit und sicher korrumpiert von seiner Macht, vielleicht auch mit den Jahren geistig nicht mehr auf seiner Höhe, jedenfalls aber mehr aufs eigene Wohl als das des Volkes agiert, dann darf ich auch da historische Parallelen ziehen - oder ist das Dritte Reich und alle seine Ereignisse von jeglicher Betrachtung, von jeglicher Diskussion, von allem, was zu anderen Erkenntnissen führen ausgeklammert, eben weil es das Dritte Reich und somit überdimensional war?
Das würde ja bedeuten, ich kann aus dem nichts lernen - denn ich wenn ich Vorgänge erkenne,die mich fatal an die Entwicklung der 30er Jahre in Dtld. erinnern,darf ich diese Parallele nicht ziehen und nicht sehen -???
Wie soll man DA aus Geschichte lernen????

Ich bin äußerst erleichtert,. daß ich manche Holocaustüberlebende/n schon mal sagen höre, daß sie/er sich durchaus an jene schlimme Zeit erinnert fühlt: Wehret den Anfängen,.
Wie soll man das tun, wenn man nicht hinschauen (und somit auch schon mal vergleichen - ist es ähnlich? Ist es gleich, ist in Teilbereichen so? Wo muß es anders werden,damit sich das nicht 1:1 wiederholt ? etc.) darf?

Gerade WEIL diese Geschichte in einem, in unserem Land passierte, das uns nahesteht, ist es doch umso leichter, dieses "wehret den Anfängen" ernstzunehmen.
Wer lernt schon aus römischer Geschichte, aus den Ereignissen in Syrien Rußland, der Türkei?
Weit weg - sowohl zeitlich als auch räumlich ---- nicht vergleichbar mit uns, wir sind doch ganz anders?
Auch das könnte eben dazu führen, daß wir Geschichten in die Bücher für Nerds verbannen und uns nicht mehr damit beschäftigen, was sie für uns heute bedeuten kann und muß.
Denn auch ein Drittes Reich hat nicht mit Paukenschlag angefangen und war gleich beim "wollt ihr den totalen Krieg?", auch ein Drittes Reich hat zuerst klein angefangen.

Wenn ich darauf hinweisen wollte, wie gefährlich es ist, jemandem die Macht zu übertragen - sei es in einer Partei oder in einem Verein oder im Staat -, der sie nur wegen dieser Macht und für sein Ego (miß)braucht und der dabei und darum den Interessen,den Satzungen, den Regeln, den Gesetzen dieser Partei, dieses Vereins oder eben dieses Staates entgegenarbeitet, weil ihm eine völlig andere Partei, ein völlig anderer Verein, ein völlig anderer Staat vorschwebt, dann komme ich kaum umhin, auch die Weimarer Republik und Hitler zu erwähnen.
Zumindest, wenn wir in Größenordnungen von Staaten wie Amerika (und nicht nur vom Kegelverein um die Ecke) sprechen.

Gruß Ursel, DK

 
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