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Geschrieben von Moneypenny77* am 12.10.2006, 11:58 Uhr

An alle wegen Märchen - und Fleischessen!

Mein Mann kommt aus einer alten Jägerfamilie, da gibt es grundsätzlich mal keine Tiere, die nicht gegessen werden.

Ich kannte sowas gar nicht! Mein Opa hatte zwar auch keine Schmerzen damit, meine Kaninchen schlachten und auf meinen Teller bringen zu lassen und mir das dann auch noch WÄHREND des Essens zu sagen, so daß ich meinen Großeltern auf den Tisch gekotzt habe, aber meine Einstellung, die ich danach viele Jahre hatte, nämlich nur noch Schweine und Rinder zu essen (alle anderen Tiere waren meines Erachtens nicht zum Essen da und Kälberzu jung zum Sterben), war letztlich genauso Banane!

Als ich meinen Mann kennenlernte und es in seiner Familie recht oft Wild gab, daß ich immer verweigerte ("Ich esse weder Bambi noch Hoppel!!!"), stellter er mir die Frage, wer wohl glücklicher gelebt und gestorben sei: ein Reh im Wald oder ein Mastschwein?

Früher waren Jäger für mich immer pure Tieretöter, heute weiß ich, daß das anders ist und wir essen eigentlich, wenn es irgendwie geht, nur das Fleisch, von dem wir wissen, wo es herkommt. Mein Mann ißt aber zum Beispiel auch nichts von fremden Jägern, aus Prinzip nicht, weil er nicht weiß, ob das Tier richtig geschossen und fachgerecht gebrochen wurde. Klingt bestialisch, aber nachdem er und ein Freund mir mal beschrieben haben, wie würdevoll ein RICHTIGER Jäger mit erlegtem Wild umgeht, da kriegt man ein verdammt schlechtes Gewissen dem Supermarkt-Schwein gegenüber!

Bei uns gibt es zum Beispiel NIE Lachs, weil die Lachszucht einfach abartig ist. Wer einmal die Gänsemast gesehen hat, kauft lieber zwei Hutzelgänse beim Bauern, als eine polnische "Prachtgans" im Supermarkt. Wachteln hat er nie geschossen, daß es bei denen keine Überpopulation gibt und an ihnen nichts dran ist, warum sollte man sie da schießen?

Ich finde viele Eltern bei dem Thema schlichtweg total verlogen. Wir waren letztens im Streichelzoo und wanderten da so mehr oder weniger "mit" einer fremden Familie, die mit uns an- und mit unserem Tempo vorankam bei den Tieren vorbei. Als wir die Kaninchen sahen fand unser Sohn die natürlich super, sagte aber auch "Kaninchen schmeckt lecker"... Die ersten bösen Blicke... Als unser Sohn den Fasan mit "Kann der Papa schießen" kommentierte, zischte man uns ein "abartig" zu. Als wir uns umdrehten kauten die Kinder gerade ein Wurstbrot. Na toll!

Unser Sohn ist ein absolut tierliebes Kerlchen und wird von uns zu großer Achtung vor jedem Lebewesen erzogen, aber auch in dem Bewußtsein, daß die Nahrungskette vielseitig ist und für den Menschen der Fleischkonsum Bestandteil seiner Ernährung ist. Bei uns steht aber nicht im Vordergrund, daß das Tier für unser Essen gestorben ist, sondern wie es gelebt hat und daß es nicht qualvoll gestorben ist. Und letzteres können die wenigsten Schnitzel, Frikadellen und Würstchen von sich behaupten!

 
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