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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Kräuterzauber am 19.12.2014, 11:10 Uhr

Beikostreife und andere Irrtümer

Ich wollte das Thema von unten nochmal aufgreifen und meine Erlebnisse schildern. Ich versuche mich kurz zu fassen ;)

Vor 12 Jahren bekam ich mein 1. Kind. Ich hatte keine Ahnung von Beikostreife. Vom Stillen und Schlafen nach Bedarf. Ich hatte ein stillUNfreundliches Umfeld, Krankenhaus, Hebeamme... Ich dachte klassisch: Milch bis zum 4. Monat, dann Beikost. Mein Fehler war natürlich, dass ich einfach das aufgedruckte auf den Gläschen als "Gesetz" angesehen habe, und mir keine Gedanken gemacht habe. Mein Umfeld war auch entsprechend eingestellt.

Meine Tochter hatte ganz schlimm Babyakne und oft die Milch schwallartig ausgebrochen, also beschloss ich nach 4 Wochen Stillzeit abzustillen. Die Hebamme war gleich dabei. Sie hat mir das Stillen nicht nahegelt und mich auch nicht gefragt warum und wieso.

Mein 2. Kind habe ich ebenfalls nach 4 Wochen abgestillt, weil ich dachte er wird von mir nicht satt. Er kam alle 1 1/2 -2 Stunden. Das dieses Verhalten NORMAL ist, hat mir keiner gesagt. Mit der Flasche wurde es nicht besser und es war wesentlich stressiger für mich.

Jetzt, beim meinem 3. Kind, habe ich so viele Info´s dank Super-Hebamme und dem Forum hier, dass es mein Denken komplett geändert hat.

Meine Mutter war auch immer der Meinung, dass ein Kind auch mal schreien muss....alleine schlafen muss etc. und ich junges Ding habe alles hingenommen.

Ich dachte allerdings beim 3. Kind auch noch so, 6 Monate stillen, dann Beikost. Pustekuchen. Mein Kind wollte keinen Brei essen! Also habe ich hier im Forum viel gelesen, und erfuhr von BLW und hab mir das Buch "Mein Kind will nicht essen" gelesen. Von da an war ich in Sachen Stillen und Beikost relativ gelassen. Mein Kind wurde ca. 10 Monate voll gestillt (und der Brocken wog bei der Geburt über 4 Kilo, wie mein 2. Kind, und ich dachte im Leben nicht daran, dass ICH das Kind ernähren könnte, vor allem so lange) und bekam dann Familienkost bzw. machten wir BLW.

Mein Jüngster wird jetzt 3 Jahre, schläft bei uns im Familienbett und hat bis vor kurzem noch Nachts viel gestillt. Es war auch stressig, aber ich war auch froh, das Stillen zu haben, denn es beruhigte ihn fast immer, so dass alle schlafen konnten. Er ist ein aufgeweckter, schlauer kleiner Kerl. Sehr selbständig und hat kein Problem sich von mir zu lösen.

Und irgendwie fühle ich mich um diese wundervolle, unwiederbringliche Zeit bei meinen großen Kindern betrogen. Es macht mich traurig und ich könnte manchmal echt heulen. Wir hätten uns viel Stress und Tränen sparen können. Aber gut, so war es und so wurde ich zu dem Mensch, der ich heute bin.

Warum schreibe ich das? Vielleicht gibt es hier Mütter, die genauso unsicher sind wie ich es war, und das Umfeld so ist wie bei mir. (Man muss teilweise echt viel aushalten wenn man "anders" ist, aber es lohnt sich!)
Deshalb sind Information absolut wichtig. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht fanatisch für´s Stillen! Aber wenn mir damals jemand nur gesagt hätte, es MUSS nicht besser werden mit der Flasche, dann hätte ich mir vielleicht mehr Gedanken gemacht.

Und ich möchte NIEMAND bekehren oder behaupten, dass unser Weg der einzig wahre ist! Ich wollte einfach mal meine Erfahrung schreiben. (ich schreibe das nur, damit ich nicht wieder falsch verstanden werde)
Jede Mutter sollte auf ihren Bauch und ihr Kind hören.

Hm...jetzt ist es doch lang geworden :) danke für´s lesen wer es bis hier geschafft hat! :-)

 
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