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Geschrieben von Schlaflos am 02.05.2008, 12:53 Uhr

Muss ich mich jetzt aufhängen?

Viel bleibt mir dann ja nicht mehr übrig, oder?

Vielleicht könntet Ihr statt der ewigen Schwarz-Weiß-Malerei auch mal überlegen, ob das Hausfrau- und Mutterdasein tatsächlich immer nur selbst gewählt ist und von den "Betroffenen" als das Non plus ultra betrachtet wird?

Seit längerem versuche ich auch den beruflichen Wiedereinstieg zu finden. Ein erster Versuch erwies sich aus diversen Gründen als nicht dauerhaft tragfähig (Zeitarbeit, Stundenumfang (Kinder ständig krank), miserables Arbeitsklima (Kollegen wurden massiv gemobbt)). Nichtsdestotrotz suche ich weiter, ich weiß jetzt umso genauer, was ich will und was ich der Familie zumuten kann.

Aber: es IST verdammt schwer, nach fast 8 Jahren wieder reinzukommen, etwas einigermassen Gescheites zu machen und sich nicht weit unter Wert zu verkaufen, wobei ich selbst hier Zugeständnisse machen würde. Aber ich finde, es hat alles auch seine Grenze. Ich habe nicht zwei Studiengänge absolviert, um mich für ein paar mickrige Euros ausbeuten zu lassen. Letzten Endes eben auf Kosten meiner Familie. So weit sind wir noch nicht.

Dann investiere ich meine Energie lieber in die Familie, sozusagen in Haus und Hof.
Und entgegen der oben geäußerten Meinungen, ist in einer fünfköpfigen Familie IMMER etwas zu tun bzw. ich sehe die Arbeit, die sich nicht nur aufs Wienern beschränkt. Würde ich das jetzt aufzählen, käme das einer Entschuldigung gleich, daher lasse ich das sein. Ausserdem findet man dann sowieso ein Haar in der Suppe ;-), oder?

Was ich immer wieder dreist finde, ist die Aussage Anderer, dass es ja gar nicht so sauber sein muss. Ja und? Stelle ich mich, wenn ich irgendwohin komme, hin und sage, "uj, bei Euch ist es ganz schön dreckig und chaotisch! Das muss aber nicht sein!"? Eher seltener...
Ich finde, das sollte jede Familie so für sich halten, wie sie es für richtig hält.

Zum Punkt "Mithilfe des Mannes", der eigentlichen Ausgangsfrage dieses Threads.
Da ich zu Hause bin, habe ich überhaupt keine Probleme, den Haushalt alleine zu managen. Abgesehen davon, dass ich eh andere Maßstäbe anlege ... ;-)

Dennoch finde ich, sollte ein Mann auch "anpacken" können, und mal zur Hand gehen. Nicht, weil ich eine faule Pflunsche bin, sondern weil er sonst die Wertigkeit überhaupt nicht wahrnimmt und alles für vollkommen selbstverständlich erachtet.
Ich habe einmal ALLES, aber auch wirklich ALLES gemacht und bin böse enttäuscht worden.

Wie schreibt Josef Kirschner in "Die Kunst, ein Egoist zu sein":
"Je mehr sich die anderen daran gewöhnen, das jemand sich für sie aufopfert, um so mehr laden sie auf ihn ab. Sind sie dankbar dafür? Keineswegs. Sie sind ungehalten, wenn man einmal an sich selbst denkt und ihren ständig steigenden Forderungen nicht gerecht wird.
Das gilt für die aufopfernde Hausfrau. Es gilt auch für die nimmermüden Mitarbeiter, die Arbeitstiere, die unentbehrlichen Sekretärinnen, die "Mädchen für alles" und auch sonst alle anderen, die nichts weiter im Sinn haben, als sich für andere zugrunde zu richten...".

Das heißt natürlich nicht, dass man sich als Hausfrau auf die faule Haut legt und sich der viel zitierten Kreditkarte bedient. Es gibt genug Dinge, bei denen der Mann mal anpacken kann und damit meine ich jetzt nicht nur das Staubsaugen, Bad putzen oder Müllraustragen (was ab einem bestimmten Alter übrigens auch schon Kinder können! Und Spass haben sie dran. Meine jedenfalls).

Familie heißt für mich Teamwork, Hand-in-Hand arbeiten. Sowohl im Haushalt als auch bei Kindern und Erziehung. Dann klappts.

Im Übrigen habe ich kein schlechtes Gewissen, dass mein Mann die "Talerchen" mit nach Hause bringt und ich zu Hause bin.
Wie Leena schon schrieb, weiß er ganz genau, dass er sein Arbeitsleben eben nicht in dieser Weise führen könnte, müßte er erst die Kinder in den Kiga bringen und sie nachmittags wieder abholen. Viele dienstl. Termine, Schulungen, Reisen könnte er mit den Kindern, aber ohne mich, gar nicht wahrnehmen und das würde ihm beruflich auf Dauer sicherlich nicht gut bekommen.
Was nicht heißt, dass ich zu Hause bin, um ihm den Rücken freizuhalten (s.o.).

So, und jetzt überlege ich mir, ob mich lieber aufhängen oder erschiessen soll.

Schlaflos, die vielleicht einen Mittagsschlaf halten sollte, um dem Klischee gerecht zu werden.

 
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