Im Sumpf der Trennungsgedanken

Ehrlich, wenn ihm der Laden gehört, dann kann ich schon verstehen, wenn er als Chef einen beruflichen Termin hat, dass Dein Zahnarzttermin darunter leidet, aber man kann auch zum Zahnarzt gehen und das Kind mitnehmen. Ist nicht ideal, aber geht im Notfall.

Trotzdem musst Du Dich emanzipieren:

1. Kannst Du die Kinderbetreuung erweitern, damit Du nicht auf einen Papanachmittag angewiesen bist?

Mein Mann hat es in den letzten Jahren nie zu einem Elternfrühstück geschafft. Sicherlich priorisiert er da nicht ganz richtig, aber er arbeitet gern und viel. Insofern musste ich - wie viele andere auch - mein Leben und die Kinder unabhängig von der Zeit meines Mannes organisieren.

2. Suche Dir eine eigene Stelle woanders.

Ich würde auch nicht mit meinem Mann zusammenarbeiten wollen, denn da vermischt sich privat und Beruf zu sehr. Wie soll man da Abstand nehmen können. Du kannst Dich ja zuhause noch nicht mal über Kollegen oder Deinen Chef aufregen. Manchmal muss man das aber tun...

3. Wenn Du eine eigene Stelle hast und das Kind mehr betreut ist, bist Du unabhängig von Deinem Mann und hast viele Konfliktpunkte aus dem gemeinsamen Leben entfernt.

4. Du bist für Dein Glück selbst verantwortlich. Also nimm Dein Leben in die Hand. Nur Du weißt, was Dir gut tut und was Dir nicht guttut.

Allerdings gibt es in jeder Ehe mal schwierige Zeiten, und da kann man auch nicht immer gleich die Flinte ins Korn werfen. Ganz im Gegenteil finde ich, Du solltest erst mal Dein Leben auf eigene Beine stellen und aus der unabhängigen Situation heraus überlegen, ob Du noch willst, und unter welchen Voraussetzungen, und zu welchen Kompromissen Du bereit bist.

Er muss lernen, Dich zu respektieren, und zwar als Frau und Mutter Deines Kindes, nicht als Sekretärin, und Du musst für Dich Grenzen definieren, was Du akzeptieren kannst, und was nicht.