Freundschaft und Missgunst

Hallo Ihr,

eigentlich bin ich eine relativ stille Leserin aber nun habe ich doch mal (schon länger) was auf dem Herzen, wozu ich gerne die eine oder andere Meinung hören würde. Es geht auch nicht direkt um Partnerschaft sondern um meine beste Freundin.

Wir kennen uns mittlerweile seit über 20 Jahren und sind annähernd auch solange (natürlich mit Höhen und Tiefen) befreundet. Ich hab sie wirklich, wirklich lieb und ich akzeptiere auch, dass sie kein einfacher Mensch ist aber es gibt eine Sache, die mich, vermehrt in letzter Zeit, extrem stört:

Ich habe einfach das Gefühl, dass sie mir kaum etwas gönnt. Immer wenn ich etwas schönes oder positives zu berichten habe, ist sie kurz angebunden. Wenn ich mich irgendwo nett unterhalte, zieht sie ein Gesicht, will plötzlich gehen oder gibt irgendwelche dummen Bemerkungen ab. Andersrum kann ich ihr natürlich gerne, bei was auch immer, ewig zuschauen, wenn sie eine Bekanntschaft macht und muss das größte Verständnis aufbringen.

Erst letzte Woche gab es ein schönes Beispiel:
Wir haben lange Jahre immer mal wieder denselben Club besucht. Offenbar hatte ich dort zu viel Spaß, denn vor kurzem kam Madame auf die Idee, dass es ihr dort zu schwül sei und wir doch mal woanders hingehen könnten. Da ja mein Leben nicht davon abhängt, dort hinzugehen, war es für mich ok und ich schlug auch was vor.

Gingen wir also da hin und waren begeistert, zumindest am Anfang , denn ich wagte es mich anderweitig zu unterhalten und erhielt auch das eine oder andere Kompliment. Schon wars nicht mehr so gut und sie meinte, wir könnten ja demnächst wieder was anderes ausprobieren. Das ist auch gar nicht mein Problem. Ich hab nichts gegen was Neues auszusetzen, was mich einfach stört, ist die Motivation. Und das ist eben nur ein Beispiel.

Wenn ich Dinge berichte, die weniger schön sind oder die mich aufregen, ist sie ganz Ohr, wohingegen ich mir mittlerweile wirklich überlege , ob ich Positives überhaupt noch erwähne. Da wird das Thema nämlich schnell gewechselt und dann lieber von sich geredet.

Ich hätte das Thema gerne schon längst angesprochen, aber mit ihr zu streiten, ist wirklich kein Vergnügen. Da werden dann wahrscheinlich wieder Dinge ausgepackt, die seit Jahrzehnten vergangen sind und überhaupt, fühlt sie sich vom Leben benachteiligt und alle sind gegen sie.

Außerdem finde ich schon, dass man mit solchen Unterstellungen vorsichtig sein muss, wobei ich mir solangsam schon echt sicher bin, dass viel Neid und Missgunst im Spiel ist. Es betrifft ja nicht nur mich, über andere wird auch hergezogen, aber mich trifft dieses Verhalten eben wirklich und ich habe auch keine Lust, aus solchen Gründen immer nach ihrer Pfeife zu tanzen und mir jeden Spaß verderben zu lassen.

Wie würdet Ihr damit umgehen? Darüber reden und einen Streit in Kauf nehmen bzw. vielleicht sogar diese Freundschaft (an der ich ja auch hänge) aufs Spiel ? Es ignorieren ? Oder irgendetwas anderes ?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!

LG, Maya