Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von 4hamänner am 10.01.2011, 15:01 Uhr

Sprachbehindert - Schulproblem (vorsicht lang, evtl. etwas wirr)

Hallo Solaria,

eine Lösung so auf die Schnelle zu finden ist sicher schwer.

Ich verstehe bei deiner Schilderung allerdings etwas nicht.

Du schreibst, als hätte dein Sohn "nur" die Hör- bzw. Sprachprobleme. Aber wenn ihr Therapien hattet, dann muss doch eine andere Art der Kommunikation angebahnt worden sein. Wie verständigt ihr euch denn?

Mein Sohn hört zwar - im Gegensatz zu deinem - super, aber er kann nur SEHR wenig reden. Wir waren auch öfter bei der Logo, hatten Frühförderung, Ergo und Physio und er war in einem Heilpädagogischen Kindergarten. Es wurde dann sehr früh angefangen, Kommunikation anzubahnen und als das mit der Sprache nicht so klappte, wurde versucht ihm Gebärden (nach GUK) beizubringen. Nun ist mein Sohn leider auch stark motorisch behindert, deshalb hat das mit den Gebärden nicht so geklappt. Aber ein paar - die ihm besonders wichtig waren - hat er schon gelernt bzw. für sich neu "erfunden" (seine eigenen quasi).

Mit ca. 4 Jahren wurde dann wegen einem Sprachcomputer geschaut. Er hat einen recht anspruchsvollen bekommen. Aber es gibt auch einfachere Teile für den Anfang.

Mit 4 Jahren hatte er übrigens 2- bis 3-Wortsätze drauf (wurden aber nicht von allen anerkannt, da er Gebärden und Lautsprache mischt). Heute (mit 7 Jahren) hat er immernoch ein sehr übersichtliches Vokabular, aber er ist hart an der Grenze, mit seinen Möglichkeiten. Er "belegt" viele seiner Worte oder Laute mit mehreren Bedeutungen (o = rot, Joghurt, Oo!, auch Halt beim Pferd). Er müsste jetzt langsam die Hürde zur Kommunikation mit dem Computer nehmen (er benutzt ihn gut, aber leider noch nicht wirklich, um mit jemandem zu reden ... das scheint nicht so einfach zu sein).

Mein Sohnemann ist jetzt in der 2. Klasse (er ist ein sehr junges Schulkind). Aber obwohl er in die Körperbehindertenschule in eine Klasse für geistige Förderung geht und da nur 5 Kinder in der Klasse sind, ist es schwierig, ihn entsprechend seinen Fähigkeiten zu fördern. Ein großes Problem dabei ist, dass er sich nur sehr eingeschränkt aktiv äußern kann. Dann fällt es natürlich auch schwer einzuschätzen, wie er das ganze verarbeitet. Ist es ihm zu schwer oder zu langweilig?

Es ist also ziemlich schwierig, ein Kind ohne genügende Kommunikation zu "beschulen". Ihr solltet also - unabhängig von der ausstehenden Untersuchung - schnellst möglich dafür sorgen, dass dein Sohn sich alternativ mitteilen kann (wenn das Hören ein Problem ist, dann müsst ihr natürlich auch gebärden, damit er euch versteht). Wie wird das denn im Kindergarten gehandhabt? Lernen sie dort so was nicht? Wenn er sich über alternative Wege ausdrücken kann und motorisch und geistig fit ist, dann sollte auch einer Einschulung in der Sprachheilschule nichts im Weg stehen. Vielleicht könntet ihr dort ja mal mit Direktorin oder Lehrern Kontakt aufnehmen.

Es ist übrigens nicht so, dass ein Behindertenausweiß über die Art der Beschulung entscheidet, sondern vielmehr gibt es vorher ein Sonderpädagogisches Feststellungsverfahren. Und da wird - im besten Fall gemeinsam mit euch - eine passende Schule gesucht. Unabhängig davon, was glaubst du, ist dein Sohn durch das "Nichthören"? In meinen Augen ist das schon eine enorme Behinderung.

Liebe Grüße
Anja

 
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