Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von 58er am 22.09.2008, 19:05 Uhr

Azalee, hier der versprochene Link und ein Textauszug (auch für alle anderen natürlich)

hier:

http://www.zeit.de/2008/39/C-Interview-Baumert

"...
Baumert: Realistischer ist es, ein Bildungsminimum als Bringschuld der Schule zu definieren, das allen Kindern, unabhängig von ihrer Herkunft, garantiert wird. Jeder, der die Schule verlässt, muss eine reale Chance haben, in Würde an der Gesellschaft teilzuhaben: beruflich, privat, als Staatsbürger. Wird dieser Mindeststandard erreicht, kann man Leistungsunterschiede sogar wollen und fördern und gelassener mit sozialen Unterschieden umgehen.

Zeit: Bemühen sich die Schulen denn darum?

Baumert: Viel zu wenig. Es geht ja um die Bringschuld für die sogenannten Risikoschüler, deren Zahl in Deutschland besonders hoch ist. Viele von ihnen stammen aus Zuwandererfamilien und sozial schwachen Familien deutscher Herkunft. Hier hätten sich die Kultusminister nach Pisa aufraffen und die Förderung dieser Schüler nicht nur zur Hauptherausforderung erklären, sondern auch konzentrierte und mit anderen Ressorts abgestimmte Maßnahmen ergreifen müssen. Dass dies bis heute nicht wirklich geschehen ist, ist ein großes Versäumnis.

Zeit: Was wäre zu tun?

Baumert: Notwendig sind zusätzliche Lernangebote, um Lücken zu schließen, etwa am Nachmittag oder in den Ferien. Dabei sollte man sich auf die Basiskompetenzen konzentrieren. In erster Linie müssen die Kinder flüssiges und verständiges Lesen lernen. Wer am Ende der Sekundarschule immer noch mit dem Finger unter der Zeile liest und am Ende des Satzes den Anfang vergessen hat, besitzt keinen Zugang zu irgendeiner Form zukunftsfähiger beruflicher oder akademischer Bildung.

Zeit: So ein Programm wird teuer. Immerhin zählt ein Fünftel aller Schüler zu den Risikokandidaten.

Baumert: Wenn es um die Basisfähigkeiten geht, können Bund und Länder sich zusammentun. Schon heute gibt die Bundesagentur für Arbeit einige Milliarden Euro jährlich für Reparaturmaßnahmen nach der Schule aus. Könnte ein Teil dieses Geldes in oder am Rande der Schule eingesetzt werden, um gefährdete Schüler zu fördern, wäre viel gewonnen. Übrigens helfen die Mindeststandards dabei, ein Gerechtigkeitsproblem in den Griff zu bekommen, das bislang kaum thematisiert wird.


..."

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.