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Geschrieben von Benedikte am 21.09.2008, 22:25 Uhr

zum Thema G8- ich bin jetzt doch etwas skeptischer

Also, ich habe mich ja in der Vergangenheit zum Thema G8 immer eher positiv geaeussert nach dem Motto aLLES KEIN pROBLEM FUER DAS NORMEAL BEGABTE AUFS gYMANSIUM GEHOERENDE kIND und moechte das jetzt relativieren. Nicht zuruecknehmen, aber relativieren.

Also- meine gehen in die 5. und 7. Klasse und haben fast jeden TAg 7 Stunden. Dazu fahren sie eine Stunde in die Schule- hier in Berlin beginnen die meisten Gymnasien mit Klasse 7, wir wollten aber eines mit Klasse 5- davon gibt es nicht viele. Meine sind also von 7.00 Uhr morgens bis knapp 16.00 Uhr unterwegs- die IG Metall hat so das Wochenpensium voll. Meine muessen aber noch HAusaufgaben machen. In derb 5. Klasse haben die Latein- zu englisch- und gehen da total schnell vor- kurzum, da ist was zu tun. Die 7. Klasse ist lockerer, die lernen auch franzoesisch, aber mein Grosser pubertiert vor sich hin und hat mit Schule nicht mehr so superviel im Sinn..

Dann sollen die Kinder ja noch ausserschulische Aktiviateten haben- meine gehen zum Sport und in den GO Klub. Und das teilweise direkty nach der Schule- wo sie ausserdem noch einal die Woche Mathenachhilfe haben- wir waren ja im Ausland und daher haben sie Defizite. Sie kommen also nur an guten TAgen um 16.00 Uhr nach HAuse, manchmal auch erst viel viel spaeter.

Kurzum- ich wuerde nun einiges drum geben, wenn sie weniger Unterricht haetten und dafuer ein JAhr mehr.

Wollte ich al gesagt haben.

Benedikte

 
55 Antworten:

Re: zum Thema G8- ich bin jetzt doch etwas skeptischer

Antwort von ursel am 21.09.2008, 23:25 Uhr

es wird wohl was dran sein, an den immer wiederkehrenden berichten, von der überforderung der durchschnittlich begabten schüler, die nun die krux haben, das g8 machen zu müssen. oft liest man auch von vergleichen, bei denen das kleinere geschwisterkind im g 8 noch ein paar stündchen länger am schreibtisch sitzt als sein alteres geschwister, das noch den g9-zug erwischt hat, und nun seinen freizeitaktivitäten frönen kann.

es ist einfach das problem, das g8 ist schon irgendwie zu schaffen, jedoch auf kosten der kindheit und jugend. ich bin nun (noch) nicht betroffen, aber das thema bereitet mir schon jetzt magengrummeln und jedesmal reg ich mich wieder auf. aber du bist und warst vermutlich nicht die einzige, die recht sorglos der einführung entgegengesehen hat. in bayern gabs ein volksbegehren gegen das g8 und die beteiligung war mehr als lau :-(. aber nun ist das kind in den brunnen gefallen, das geschrei vielerorts groß aber ändern kann man es nicht mehr........

hier in bayern hat der kulturminister übrigens eine reduzierung des lehrplans versprochen (aber das hatten sie bei der einführung des g8 bereits auch schon zugesagt?!). also nun nochmal eine reduzierung, ob das was bringt und ob das der richtige weg ist, wir werden sehen. ich zweifle etwas, pessimistischerweise.
lg

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Re: zum Thema G8- ich bin jetzt doch etwas skeptischer

Antwort von glückskugel am 22.09.2008, 8:02 Uhr

Nun ja, da musst du dich jetzt aber schon fragen lassen, warum ihr unbedingt ein Gym ab Klasse 5 wolltet. Das ist in Berlin ja eigentlich nur als Ausnahme für besonders gute Schüler gedacht. Da braucht man sich dann nicht über Tempo und Umfang wundern.

LG,
Stefanie

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mich kurz einmischen will

Antwort von Birgit67 am 22.09.2008, 10:49 Uhr

es kommt auf die Bundesländer darauf an wie es abläuft. Bei meiner Schwägerin ist ein G8 und G9 Kind und sie sagt, der größte Unterschied ist dass beim G8 Kind nicht so viel Unterricht ausfällt wie beim G9 Kind und wenn man die ganzen Ausfälle zusammen nimmt kommt auch ein Schuljahr dabei raus.

Mein Großer geht jetzt aufs Gym 5. Klasse G8 in BaWü. Sie fangen ganz normal an in der 5. Klasse es kommen noch keine weiteren Fremdsprachen dazu, entscheiden müssen sie sich bei uns erst in der 6. Klasse welche Sprache - und abhängig davon welcher Zug ob sprachlich oder naturwissenschaftlich. Getrennt weden die Klassen dann in der 8.

Noch fällt es meinem Sohn leicht für ihn ist die 5. nicht anderst wie die 4. Mal sehen wie es nach den Herbstferien ist, da soll es dann anziehen.

Andererseit sind jetzt schon Kinder dabei denen der Schulstoff zu viel wird ( sie haben 14-tägig 1x 7 Stunden, 1x 6 Stunden mit 2 Stunden Nachmittagunterricht und 3x 6 Stunden unterricht und eer kommt mit 6 Stunden unterricht gerade mal 15 Min. später nach Hause wie in der GS mit 6 Stunden unterricht.). Die jetzt schon dasitzen und Vokabeln lernen müssen oder auch 2 Stunden über einen Brief sitzen. Und ich denke das sind die Kinder deren Eltern über G8 jammern.

Übrigens zurück zu meinen Neffen sie sind in der 7 und 10. Klasse, haben trotz allem noch Zeit fürs Jugendorchester und der eine für Leichtathletik der andere für Fußball. Sie sind beide Durschnittlich in der Schule und kommen gut mit ohne Probleme.

Gruß Birgit

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glückskugel wenn es vernünftige Realschulen hier gäbe

Antwort von Claudia36 am 22.09.2008, 12:17 Uhr

dann würden sich manche Kinder nicht durch G8 quälen.

Hier in Hessen bzw Ballungsraum FFM gibt es keine normalen Realschulen, da ist immer eine Hauptschule mit daran gekoppelt.
Und weder auf Real noch auf Haupt kjönnen die Kinder vernünftg lernen, da 98 % Ausländeranteil, davon kommen 20 % nur sporatisch zum Unterricht.....die Lehrer haben nur mit Disziplinschwierigkeiten zu tun und können nicht gescheit unterrichten.
Zum Elternabend kommen die Kinder mit zum übersetzen.
Wir haben das an 2 verschiedenen Schiúlen mit unseren Großen durch....nie!!! wieder!
Deswegen muß sich mein normal intelligentes Kind nun durchs Gymi quälen.

Claudia

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Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...

Antwort von sun1024 am 22.09.2008, 12:37 Uhr

... nämlich dass auch die Lehrpläne entrümpelt werden - dann wäre das wohl weniger ein Problem.

Derzeit ist ein Problem, dass die gleichen Lehrpläne statt auf 9 jetzt auf 8 Jahre verteilt werden. Das heißt natürlich pro Jahr mehr zu tun - durch zusätzliche Stunden mittags oder durch mehr Hausaufgaben.

Die Idee war ja aber doch ursprünglich, dass man da auch Bereiche in einigen Fächern kürzen könnte - das ist aber noch nicht geschehen.

Vom zeitlichen Umfang her sehe ich G8 auch als Problem. Vom schnelleren Vorgehen her eigentlich nicht.

LG sun

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Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...

Antwort von sun1024 am 22.09.2008, 12:37 Uhr

... nämlich dass auch die Lehrpläne entrümpelt werden - dann wäre das wohl weniger ein Problem.

Derzeit ist ein Problem, dass die gleichen Lehrpläne statt auf 9 jetzt auf 8 Jahre verteilt werden. Das heißt natürlich pro Jahr mehr zu tun - durch zusätzliche Stunden mittags oder durch mehr Hausaufgaben.

Die Idee war ja aber doch ursprünglich, dass man da auch Bereiche in einigen Fächern kürzen könnte - das ist aber noch nicht geschehen.

Vom zeitlichen Umfang her sehe ich G8 auch als Problem. Vom schnelleren Vorgehen her eigentlich nicht.

LG sun

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Re: Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...

Antwort von 58er am 22.09.2008, 12:47 Uhr

es ist einfach wieder ein beispiel dafür, dass in den ministerien und an den verantwortlichen stellen menschen sitzen, die ihrer verantwortung nicht gerecht werden, die versagen, nichts tun!

normalerweise soltle es doch noch eine der leichteren politischen und verwalterischen aufgaben sein, von G9 auf G8 zu wechseln, Pläne anzupassen, etc. aber nein. die leute dort in ihrer bräsigkeit schaffen es auch hier, mal wieder alles zu verschlimmbessern.


und was ist das denn für eine strategie in berlin, wenn bloß die allerbesten aufs gymnasium sollen? das gymnasium ist keine anstalt für hochbegabte. sondern auch für normal begabte. okay, jetzt müssten wir den pegel darauf justieren, was hoch- oder normalbegabt ist. wir haben doch eh schon zu wenig gut ausgebildete jungen menschen. oder sollen die germanen wieder zurück auf die bäume? ich glaubs langsam...

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Re: Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...

Antwort von Ebba am 22.09.2008, 13:30 Uhr

Die Lehrpläne sind in meinen Augen noch nicht einmal so sehr das Problem. Das Problem ist, dass die Kinder bei G8 ebenso viele Stunden absolvieren müssen wie zu G9 Zeiten, aber eben verteilt auch 8 Jahre. Vor Jahrzehnten hat die Kultusministerkonferenz als Voraussetzung für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (sprich des Abiturs) eine Wochenstundenzahl von 265 Stunden festgelegt. Daraus ergibt sich dann rechnerisch für die mit G8 geschlagenen Kinder eine durchschnittliche Wochenstundenzahl von 33,13 (265:8) Stunden. Offensichtlich sind die Kultusminister derzeit noch nicht bereit an dieser Vorgabe zu rütteln. Stattdessen wird lieber an 100 Baustellen herumgedoktert u. einige Bundesländer versuchen auf eigene Faust Stundenzahl irgendwie mit Tricksereien zu reduzieren (zB Bayern).

Ich persönlich bin und war ein absoluter Gegner von G8 (und werde es immer sein :-) ). Ich kann und konnte nicht nachvollziehen worin für den weiteren Lebenswerg ein Vorteil in der Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr liegen soll.
Hinzukommt noch die weitere glorreiche Idee sukzessive alle Kinder eines Jahrgangs einzuschulen. In einigen Jahren werden dann 17jährige Abiturienten nicht mehr die absolute Ausnahme sein. Ich bin mal gespannt wie das dann an den Hochschulstandorten geregelt werden wird. Wird es wieder Wohnheime für ledige Mädchen geben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Eltern wohl dabei fühlen so junge Menschen allein zum Studium in Großstädte zu schicken. Dürfen die jungen Studenten dann abends in die Disco oder auf die Straße, weil sie nach einem langen Tag noch nach Hause radeln müssen? Vielleicht wird dann auch gleich noch eingeführt, dass der Mensch bereits mit 17 Jahren volljährig ist oder nicht mehr unter's Jugendschutzgesetz fällt.
Es duerfte noch interessant werden :-(.

Der einzige Punkt bei dem ich nun 3 Kreuzzeichen mache sind unsere ganz persönlichen Erfahrungen mit G8. Unsere Tochter (jetzt 5.Kl), ein zielstrebiges, wissbegieriges und kluges Mädchen hat zum Glück überhaupt keine Probleme mit den vielen Unterrichtsstunden und noch immer viel Zeit zum Spielen weil sie nach wie vor recht fix mit ihren HA fertig ist. Ich bin zutiefst dankbar (wem auch immer), dass unsere Tochter das so gut meistert und hier noch nicht fix und foxi, verzweifelt und in Tränen aufgelöst vor mir saß, wie ich das durchaus schon von anderen Kindern gehört habe. Wir können nur hoffen, dass sich dieser positive Trend über die Anfangszeit hinaus fortsetzt.

Liebe Grüße
Ebba

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Re: Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...

Antwort von +emfut+ am 22.09.2008, 13:42 Uhr

Tatsache ist, daß Deutschland im internationalen Vergleich viel zu wenig Hochschulabsolventen hat.
Und ich glaube einfach nicht, daß die deutschen Kinder dümmer sind als die englischen oder die fanzösischen.

Wir werden uns das Elitäre auf Dauer nicht leisten können.

Gruß,
Elisabeth.

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G8 ... die anderen Länder *studieren* für Krankenschwester und Erzieherin ...

Antwort von azalee am 22.09.2008, 15:53 Uhr

Hallo,

3 Sachen, die immer irgendwie untergehen:

1. Andere Länder verlagern ihre Ausbildung an die Universitäten, sodass man Automechaniker (z.B. USA), Erzieher oder Krankenschwester nur mit Uniabschluss machen kann. Logisch, dass damit die Akademikerzahlen rein statistisch erhöht werden. Noch logischer, dass ich damit mehr Abiturienten produzieren muss. Haben wir in D mit unserem hervorragenden dualen System der Berufsausbildung ja gar nicht nötig.

2. Viele Länder erteilen keine allgemeine Hochschulreife. D.h. man muss entweder schwere (!) Prüfungen bestehen (z.B. USA), bzw. 1-2 Jahre Vorbereitungskurse VOR (z.B. GB und F) dem eigentlichen Studium belegen, samt Prüfungen.

3. Klar, dass G8 nicht in derselben Zeit zu denselben Leistungen führen kann wie G9. NUR: Wenn man den Lehrplan entrümpelt, senkt man zwangsläufig das Niveau. Andererseits: Wenn man das Niveau nochmals senkt, dann kann man auch mehr Abiturienten produzieren. Aber hält diese Gruppe den Anforderungen eines deutschen Studiums auch Stand?

Die Frage ist doch: Was braucht Deutschland? Wen stellen die Firmen ein? Akademiker, die mit Ach und Krach ein Luschenstudium (an der Uni kann man ja auch das Niveau senken) schaffen, oder gute Leute mit guter Ausbildung, die einen hervorragenden Job machen, auch wenn sie nicht "Akademiker" heißen?

*Oberlehrermoduswiederaus*

Ach ja, falls es nicht schon bekannt ist. Ich bin am GYM und der totale G8 - Gegner, ( aber auf uns Lehrer hat ja damals keiner gehört ...)

LG azalee

die allen Kindern eine schöne und lange Kindheit mit vielen außerunterrichtlichen Aktivitäten gönnt

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@Benedikte:Klasse dass du ...

Antwort von Tathogo am 22.09.2008, 15:59 Uhr

...dich zu deinem Meinungswechsel bekennst.

Ich wette es gibt einige Eltern denen es ähnlich geht die sich aber jetzt nicht trauen sich kritisch zu äussern.

Ich gehöre mit Sicherheit NICHT zu den Müttern die ihre Kinder in Watte packen und ich bin auch der Meinung:Kinder können manchmal mehr"verkraften" als die Erwachsenen annehmene...aber SO wie G8 bei uns(Hessen) angelaufen ist und weiterläuft gehts es auf gar keinen Fall!!!

Mir tun die Kinder einfach nur Leid,nicht nur die die quasi aufs Gym gedrängelt wurden...sondern auch die wie du so schön schreibst"normal Begabten" die null Freizeit mehr haben und neben der Schule das LEBEN vergessen(müssen).

LG
Tanja

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Re: glückskugel wenn es vernünftige Realschulen hier gäbe

Antwort von Tathogo am 22.09.2008, 16:05 Uhr

Gerade hier in FFM ist doch die Schulwahl so gut wie selten wo.

Gesamtschulen hats übrigens einige,so dass du nicht dein Kind auf eine ach so schlimme Realschule schicken musst wo"die Kinder zum übersetzen mit zum Elternabend kommen"

WAS BITTE IST DA SCHLIMM DRAN????

Es gibt genug DEUTSCHE Eltern die sich NIE auf nem Elternabend blicken lassen,da finde ich es doch lobenswert wenn die ausländischen Mitbürger wenigstens diesen Weg gehen!

"Und weder auf Real noch auf Haupt kjönnen die Kinder vernünftg lernen, da 98 % Ausländeranteil"

Ohne Worte...

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Re: G8 ... die anderen Länder *studieren* für Krankenschwester und Erzieherin ...

Antwort von +emfut+ am 22.09.2008, 16:19 Uhr

Zum einen fände ich es gar nicht verkehrt, wenn ErzieherInnen ein Hochschulstudium benötigen würden. Ich finde nämlich, daß die nicht nur unterbezahlt, sondern auch zu schlecht angesehen sind. Ein Hochschulabschluß würde das sicher ändern. Aber das nur nebenbei.

Aber davon ab: Natürlich hast Du recht, aber nicht ganz. Das duale System finde ich nicht verkehrt, und das "erspart" uns natürlich so den einen oder anderen Hochschulabsolventen. Andererseits hat das duale System in Verbindung mit den frühen "Auslese" und der Einführung des G8 den Effekt, daß die Durchlässigkeit immer weiter sinkt.

Ich kann jetzt persönlich nur von Bayern berichten, aber derzeit erlebe ich Folgendes:
* Ein Schüler im letzten G9-Jahrgang KANN nicht sitzenbleiben. Stattdessen muß er bei Nichterreichen des Klassenziels auf die Realschule oder sogar - siehe unten - sogar auf die Hauptschule.
* Ein Schüler des Gymnasiums, der feststellt, daß er da nicht hingehört, kann nur erschwert auf die Realschule wechseln. Zum einen sind die Realschulen hier total überfüllt, weil viele Eltern Angst vor dem G8 haben und deswegen auch begabte Kinder auf der Realschule landen, zum anderen passen die Fächerkombis nicht. Meine Nichte war im Gymnasium in der 7. Klasse und hat das Klassenziel zwar erreicht, aber nur mir Ach und Krach. Jetzt muß sie die 7. Klasse auf der Realschule wiederholen, weil ihr sonst ein Jahr des Wahrfächergruppe komplett fehlt, weil diese "Nebenfächer" auf dem Gymnasium radikal zusammengestrichen wurden (sonst wurde es zu viel - z.B. gibt es auf dem Gym in den 5. bis 7. Klassen kein Chemie/Physik/Biologie/IT mehr, sondern "Natur und Technik").
* Der umgekehrte Weg wurde quasi komplett gestrichen. Der späteste Wechsel von der Realschule auf das Gymnasium ist nach der 6. Klasse unter Wiederholung der 6. Klasse, wegen der 2. Fremsprache, die im Gym in der 6. Klasse eingeführt wird, in der Realschule aber frühestens in der 7. Klasse, wenn überhaupt. Nach der 7. Klasse ist der Weg abgeschnitten und es geht nur noch über den komplizierteren und zeitlich unpassenderen (wegen Pubertät) Weg über die FOS.

Ich bin nicht mal grundsätzlich gegen G8, aber ich würde mir Alternativen wünschen. Hier in Bayern gibt es aber so gar keine. Wie wäre es denn mit einer IGS, wo man dann das Abi halt ganz altmodisch nach 13 Jahren macht, für die, die etwas langsamer aber nicht dümmer sind? In anderen Bundesländern gibt es das.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: glückskugel wenn es vernünftige Realschulen hier gäbe

Antwort von oeli_bene am 22.09.2008, 16:34 Uhr

Naja, aber alle die, die keine Sozialarbeit auf dem Rücken der Kinder machen wollen, haben tatsächlich ein Problem im Raum FFM. Gesamtschulen hatten "zu meiner Zeit" genau den gleichen schlechten Ruf wie Realschulen. Vielleicht ist das jetzt ja besser. Ohne Zentralabi konnte man sich das zu den Fähigkeiten des Kindes passende Gymnasium aussuchen, das ist ja jetzt vorbei. ("Kommst nicht mit, gehst Anna Schmidt ...")

LG

Oeli_bene

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Re: G8 ... die anderen Länder *studieren* für Krankenschwester und Erzieherin ...

Antwort von Nathalie B. am 22.09.2008, 16:41 Uhr

Hallo Azalee,

Leider sind Deine Angaben, zumindest was Frankreich betrifft, nicht ganz richtig:

1. Klar werden viele Berufe in Frankreich über die Uni gelernt/ausgebildet und ich finde es gut, denn ein Abiturient hat durch sein Pensum in Mathe, Philosophie (auch im Mathezweig:2 Stunden/ Woche), Geschichte usw.. eine gewisse Allgemeinbildung, und dieses spiegelt sich später, egal ob er/sie Banker, Arzt oder Erzieher. Mein Kind kann nur davon profitieren, wenn seine Erzieherin eine gute Allgemeinbildung hat, denn sie wird ihm bewußt/unbewußt ihr Wissen vermitteln.
Jedoch werden viele Berufe ohne Abi gelernt, nach der 7. Klasse, können Schüler eine handwerkliche CAP-Ausbildung in 3 Jahren, nach der 9. Klasse können andere auch den BEP machen, und der Rest macht das Abitur. Und mit dem BEP können viele gute handwerkliche Berufe auch ausüben.

2. Die französischen Hochschulreife ist das ABitur, und mit dem ABitur kann man auf die meisten Unis gehen. Lediglich für die angsehensten Unsi und privaten/halbprivaten Hochschulen muss noch eine Vorbereitungsklasse absolviert bzw. eine Eingangsprüfung abgelegt werden.

3. Als Französin habe ich selbst, seit ich 4 bin, das System einer Ganztagsschule erlebt, und habe ehrlich gesagt, nicht das gefühl gehabt, zuwenig freie Zeit gehabt zu haben. Es gibt auch viele Pausen, die eingebaut sind, und die SChule fing in der Grundschule auch erst um 8.30 uhr an, was unserem Rythmus besser entgegenkommt, als 7.30 Uhr, wie mein Sohn es jeden Tag muss. So hat das Kind auch eine Stunde mehr Zeit abends mit seinen Eltern. Das weiterhin dieser Rythmus schon früh gelernt wird, hat das französische Kind nicht die selben Anpassungsprobleme eines deustchen Kindes ab der 5. Klasse, wenn das tägliche Pensum ordentlich zunimmt.
Last but not least haben viele SChulen keinen Unterricht am Mittwoch, so daß es einen ganzen Tag Pause in der Woche zum Ausschlafen gibt:-).

Daher verstehe ich nie so ganz die vielen Kritiken wegen der vielen Stunden der Kleinen.

Das deutsche System finde ich längst nicht mehr angepasst an der aktuellen Situation. Die Kinder, die es nicht aufs Gym schaffen, haben fast nie mehr danach, die Möglichkeit wieder aufzusteigen und werden viel zu früh in Schachten gesteckt.

Wohlebemerkt: ich bin zwar Chauvinistin (und zwar eine schlimme) aber in diesem Fall habe ich den genauen Vergleich von 2 "selbsterlebten" Systemen (von meinem deutschen Mann, mir, und unserem 2. Klässler)


LG
Nat

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Noch was vergessen:

Antwort von Nathalie B. am 22.09.2008, 16:58 Uhr

.. dementsprechend finde ich, daß Abitur in 8 Jahren machbar ist (ist hier in Sachsen so, ohne Qualitätseinbüße). Nur muss die Schulstruktur vom frühen an geändert werden, das heißt für mich vom Kiga an. Und da müssten sich die Bildungsministerien auch dafür stärker interesserien und den Anschluss an die Grundschule besser planen.

In Sachsen gibt es z.B. erst seit ein paar Jahren einen richtigen Bildungsplan für den Kiga. Die 2 Kigas, die mein Sohn besucht hat (Chemnitz und Großraum Leipzig) haben schon lange ausgewählte Lern-Ansätze aus den DDR-Kigaplänen übernommen, was sich im ersten Grundschuljahr stark bemerkbar gemacht. Vorsicht: ich will aber keine Diskussion über das Gute und SChlechte in der DDR, nur daß manche Ansätze im Lernbereich gut waren.

Gibt es auch für die anderen Bundesländer auch solche Kiga-Bildungspläne? Wie lange?

LG
Nat

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Re: zum Thema G8- ich bin jetzt doch etwas skeptischer

Antwort von momworking am 22.09.2008, 17:23 Uhr

Hallo benedikte,
erstmal finde ich es schön, dich hier wieder zu lesen...
Und dann : *ggg* na, siehst du, wir nähern uns auch noch bezüglich der G8 Meinung an....

Du hast uneingeschränkt Recht und es trifft vollkommen meine Meinung, was du schreibst:
Ganztagsschule und G8 sind so lange kein Problem, wie die Schule dann nach der Schulzeit auch wirklich abgeschlossen ist.
In Deutschland aber wurde das Halbtagsschulprinzip zugunsten von G8 einfach "ein bisschen" verlängert.
Ja, und das ist hart.

Ich drück dich mal und hoffe, dass ihr ganz bald Land seht!! Was macht denn euer Haus?
VLG
Annette

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Re: G8 ... die anderen Länder *studieren* für Krankenschwester und Erzieherin ...

Antwort von oeli_bene am 22.09.2008, 17:53 Uhr

So wie Frankreich früher von Deutschland gelernt hat (wenn ich mich recht entsinne, ist das BEP dem deutschen Modell nachempfunden), ist es jetzt vielleicht an der Zeit, von Frankreich zu lernen. Der Zugang zu höherer Bildung sollte erleichtert, nicht erschwert werden. Und genau das macht G8, und sei es nur durch die chaotische Einführung und die Angst in den Köpfen besorgter Eltern.

Das deutsche duale Ausbildungssystem ist leider wenig angepasst, wenn die Werkbank in Shenzen oder Krakau und nicht in Bottrop steht. Dann brauche ich heute prozentual mehr "Arbeiter der Stirn" als 1980.

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@nathalie

Antwort von azalee am 22.09.2008, 17:59 Uhr

Hallo Nathalie,

Ich wollte nicht verallgemeinern, sondern nur Beispiele bringen. das Concours-System für Medizin wäre so eins (von vielen). Ich habe selber eine Zeitlang in Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet, und habe viele französische Freunde. Ich kenne das System also auch ein wenig von innen.

Über das französische Bildungssystem könnte man sicher abendelang kontrovers diskutieren. Auch über den Rotstift-Mittwochvormittag.
Es gibt hervorragende Schulen, aber auch lycees in bestimmten Bezirken, die einen nicht einmal mittelmäßigen Standard vertreten (können). Welche Chancen hat so ein Absolvent ?!?

Ehrlich gesagt, ich sehe nicht, wo meine Angaben falsch sein sollen ... *grübel* Ich habe ja nicht gesagt, ALLE müssten mehrere Jahre voranschieben. Tatsache ist aber, wer einen guten Job nach der Uni will, sollte nicht nur die richtige Fächerkombination gewählt haben, sondern auch am richtigen Ort an der richtigen Schule gewesen sein UND dann noch einen Platz an der richtigen Uni ergattern - und zwar wodurch ??? JA, den Concours ...., welchen man eben erst nach 1 oder 2 Jahren Training angehen kann.

Naja, aber das führt ja auch vom eigentlichen Thema weg.

Ich denke, es ist eine Einstellungssache, ob man den Kindern viel freie Zeit wünscht, oder sie lieber ganztags betreut sieht oder sehen muss.

LG azalee

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@oeli-bene ...

Antwort von azalee am 22.09.2008, 18:05 Uhr

Hallo,

mir ist nicht ganz klar, wie ausgerechnet G8 den Zugang zu höherer Bildung erleichtern soll.

Die Erfahrung zeigt ja ganz genau das Gegenteil, dass nämlich der Zuspruch zum Gymnasium eher rückläufig ist, und die Realschulen aus allen Nähten platzen.

Ist doch ziemlich offensichtlich, dass fast derselbe Stoff in 1 Jahr weniger nicht für mehr geeignete Schüler sorgt.

Wir sollten eher daran arbeiten, die Schulsysteme durchlässiger zu machen, um auf diese Art und Weise mehr Hochschulzugangsberechtigungen zu verteilen.

azalee

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@emfut

Antwort von azalee am 22.09.2008, 18:13 Uhr

Hallo Elisabeth,

da hast Du vollkommen Recht: Undurchlässige Systeme sind absolut nicht mehr angebracht. Und G8 verkompliziert die ganze Sache noch.

Was Du schilderst ist das beste Beispiel für den Unsinn von G8, weil damit die Schere nur noch weiter aufgeht. Wenn man mehr Studierende möchte, sollte man den Schülern diesen Weg nicht noch zusätzlich erschweren.

Die einen brauchen mehr Zeit, die anderen ein System, in dem man auch ungestraft die Schule wechseln kann, und wenn es sein muss, auch mehrmals. Das ist logischerweise schwer möglich, wenn die eine Schulart 33 oder 34 Stunden pro Woche hat, die andere nur 30 oder 31.

Andererseits finde ich die Wiederholung eines Schuljahres nicht besonders schlimm. Irgendwie muss man ja die Lücke verkleinern.

Ich sehe den Sinn nicht, unsere Jugend ruckzuck auszubilden, und dann auf einen sehr engen Arbeitsmarkt zu entlassen. Aber auch das ist eigentlich ein anderes Thema ...

LG azalee

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Re: G8 ... die anderen Länder *studieren* für ...zu azalees posting

Antwort von 58er am 22.09.2008, 18:45 Uhr

Azalee, wenn wir in deutschland mehr auf frühförderung achten und das potential der kinder (v.a. das der kinder aus sog. migrationsfamilien) nicht verkümmern lassen würden, dann würden viel mehr kinder realschule und gym mit links schaffen. dort wird doch nichts unmögliches verlangt.

in den usa haben sie jetzt herausgefunden, dass 1 dollar im vorschulalter investiert sieben dollar später an integrations- und resozialisationsaufwand erspart. das dürfte im prinzip auch bei uns so sein.

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@58er Du hast soooo Recht ...

Antwort von azalee am 22.09.2008, 18:54 Uhr

Hallo,

es ärgert mich immer maßlos, wenn ich mir die KiGa-Gebühren in den einzelnen Bundesländern so anschaue. Damals konnten sich Bekannte nicht mehr leisten, ihre Tochter in die Vorschule zu schicken. Dabei hatte dieses Mädchen einige Defizite und die Vorschule bitter nötig. Nach einem halben Jahr zuhause wurde dann doch eine Lösung gefunden.

Statt eine "Herdprämie" auszusetzen, sollte man KiTas gänzlich von Gebühren befreien oder zumindest das Vorschuljahr verpflichtend und damit kostenfrei gestalten. Die Bildungspläne gibt es schon, jetzt bräuchte man nur noch ein paar Mittel, um diese auch gerecht umzusetzen.

Freut mich sehr, dass in den USA wieder ein paar Leute mehr begriffen haben, dass Bildung was bringt. (Habe auch in den USA gearbeitet, und da so einiges mitbekommen) Wobei diese These eigentlich nicht wissenschafdtlich bewiesen zu werden braucht, liegt ja irgendwie auf der Hand, oder? :-)

azalee

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Re: @58er Du hast soooo Recht ...

Antwort von 58er am 22.09.2008, 18:58 Uhr

hallo Azalee,

ja. du sagst es.
ich such mal schnell einen artikel aus der "zeit", in dem jemand im interview v.a. darauf hinweist, dass es den kindern an den essentials fehlt, also z.b. solche doch eigentlich trivialen dinge wie flüssig lesen. nicht einmal das mehr bekommen immer mehr kinder früh genug mit.
ich such den artikel gleich mal. der mann dort sagt nämlich auch, dass die erzieher um so besser ausgebildet sein müssten, je jünger ihre "klientel" ist, nicht umgekehrt wie in deutschland.

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Azalee, hier der versprochene Link und ein Textauszug (auch für alle anderen natürlich)

Antwort von 58er am 22.09.2008, 19:05 Uhr

hier:

http://www.zeit.de/2008/39/C-Interview-Baumert

"...
Baumert: Realistischer ist es, ein Bildungsminimum als Bringschuld der Schule zu definieren, das allen Kindern, unabhängig von ihrer Herkunft, garantiert wird. Jeder, der die Schule verlässt, muss eine reale Chance haben, in Würde an der Gesellschaft teilzuhaben: beruflich, privat, als Staatsbürger. Wird dieser Mindeststandard erreicht, kann man Leistungsunterschiede sogar wollen und fördern und gelassener mit sozialen Unterschieden umgehen.

Zeit: Bemühen sich die Schulen denn darum?

Baumert: Viel zu wenig. Es geht ja um die Bringschuld für die sogenannten Risikoschüler, deren Zahl in Deutschland besonders hoch ist. Viele von ihnen stammen aus Zuwandererfamilien und sozial schwachen Familien deutscher Herkunft. Hier hätten sich die Kultusminister nach Pisa aufraffen und die Förderung dieser Schüler nicht nur zur Hauptherausforderung erklären, sondern auch konzentrierte und mit anderen Ressorts abgestimmte Maßnahmen ergreifen müssen. Dass dies bis heute nicht wirklich geschehen ist, ist ein großes Versäumnis.

Zeit: Was wäre zu tun?

Baumert: Notwendig sind zusätzliche Lernangebote, um Lücken zu schließen, etwa am Nachmittag oder in den Ferien. Dabei sollte man sich auf die Basiskompetenzen konzentrieren. In erster Linie müssen die Kinder flüssiges und verständiges Lesen lernen. Wer am Ende der Sekundarschule immer noch mit dem Finger unter der Zeile liest und am Ende des Satzes den Anfang vergessen hat, besitzt keinen Zugang zu irgendeiner Form zukunftsfähiger beruflicher oder akademischer Bildung.

Zeit: So ein Programm wird teuer. Immerhin zählt ein Fünftel aller Schüler zu den Risikokandidaten.

Baumert: Wenn es um die Basisfähigkeiten geht, können Bund und Länder sich zusammentun. Schon heute gibt die Bundesagentur für Arbeit einige Milliarden Euro jährlich für Reparaturmaßnahmen nach der Schule aus. Könnte ein Teil dieses Geldes in oder am Rande der Schule eingesetzt werden, um gefährdete Schüler zu fördern, wäre viel gewonnen. Übrigens helfen die Mindeststandards dabei, ein Gerechtigkeitsproblem in den Griff zu bekommen, das bislang kaum thematisiert wird.


..."

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Re: Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...Ebba...

Antwort von 58er am 22.09.2008, 19:15 Uhr

...aber von 15-jährigen lehrlingen wird doch schon seit längerem verlangt, dass sie notfalls in ein andere bundesland gehen , zwecks lehrstelle. die sind dann ja auch alleine.

aber du hast recht: 17.jährige studies sind dann nicht mehr selten. dann muss wohl mama mit zur immatrikulation zum unterschieben kommen ;-) ich hab grad mal hochgerechnet: wenn mein kind das gym, in dem er sich seit einer woche (gleich mit einem diffusen infozettel und unlogischen sätzen im matheheft) herumschlägt, durchziehen würde, ist er 16 und 5 monate. und die, die das so befürwortet haben, sind sich dessen nicht bewusst. wenn ich jetzt jemandem nebenbei sage, dass mein kind zwar erst 9, aber im gym ist, wird sich immer enorm gewundert. als ob ich eine unmutter wäre. an das kannkind-prinzip denkt keiner (mehr). und ich frage mich angesichst der starren schulsysteme, die zu nichts gutem mehr fähig zu sein scheint vor lauter herumdoktern am sichenden und geschundenen schulkörper, ob man eltern einfach so fahrlässig das kannkind-prinzip empfehlen darf.

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Re: Wenn G8 ja vernünftig umgesetzt würde, wie es mal geplant war...Ebba...wortkorrektur

Antwort von 58er am 22.09.2008, 19:16 Uhr

"unterschieben" sollte natürlich "unterschreiben" heißen.

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Re: @nathalie

Antwort von Nathalie B. am 22.09.2008, 19:25 Uhr

Hallo Azalee,

ich sage auch nicht, daß unser System perfekt ist, sondern daß er besser gestaltet ist als in Deutschland durch:
1. das kostenlose Bildungsnagebot für die Kleinsten ab 3 Jahren (Ecole maternelle) mit einem zentraliserten Bildungsziel für alle Vorschulen, das heißt alle Kinder müssen bei Grundschulbeginn das gleiche können.
2. die spätere Teilung der Kinder je nach Niveau als in Deutschland
3. eine bessere Verteilung der Lernstunden durch den Ganztag+ Mittwochfrei für ein Abi in 12 Jahren.
4. eine zentralisiertes System mit einem gleichwertigen Abi im ganzen Land, so daß Kinder die Schule/ die Region wechseln können, ohne benachteiligt zu sein.

Klar gibt es Schulen, Orte in denen das Niveau schlimmer ist als anderswo, niemals wird man die gesellschaftlichen Schichten gleichstellen können. Aber schon allein wegen der Vorschule gibt es weniger Sprachprobleme in F als In D, was leider nicht unbedingt heißt, daß die Intergration besser gelungen ist, das stimmt leider nicht.

Last but not least, auch wenn es nicht das Thema war: klar hat man Chancen auf einen besseren Job, wenn man von manchen Unis/ Hochschulen kommt, aber wie überall das Diplom macht es eben. Auch von einer mittleren Uni hat man gute Chancen. Es ist in Frankreich längst nicht so schlimm wie in den USA.

LG
Nat

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Re:Tathogo

Antwort von Benedikte am 22.09.2008, 19:27 Uhr

also- im Prinzip bin ich immer noch Fan, im Prinzip ABER ich sehe eben, dass meine Kinder mit 10 und 12 genausolange aus dem HAus sind wie jemand mit 40 Stundenwoche und dann noch Hausaufgaben haben. Aber sie fahren halt pro Strecke eine gute Stunde. Aber uns war die Schule wichtig, wir haetten die Kinder hier nicht auf eines der Gymnasien ab Klasse 7 stecken wollen.

nun denn, wird schon

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Re: zum Thema G8- ich bin jetzt doch etwas skeptischer

Antwort von Benedikte am 22.09.2008, 19:28 Uhr

alles Schtress- unser Estrich ist immer noch nicht trocken so dass der PArkettleger noch nciht kommen kann ud wir weiter auf einer Baustelle hausen

spaeter mehr, ich schicke Dir am WE mal eine PN

Benedikte

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@58er danke :-)

Antwort von azalee am 22.09.2008, 19:31 Uhr

JA, im Prinzip bin ich auch dieser Meinung. Man sollte aber den Einfluss der Eltern auf die Einstellung zur Schule nicht vergessen. Ich glaube, dass dies sogar die schwierigste Aufgabe unserer Gesellschaft ist.

Und irgendwie denke ich, dass man lieber das 10. Hauptschuljahr verpflichtend hätte einführen sollen, statt mit viel Geld G9 auf G8 umzustellen. Man kann nicht gleichzeitig auf die Bildungsresistenz gewisser Schichten hinweisen, aber den Bildungsetat in einer ganz anderen Richtung ausgeben.

azalee

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ReGlueckskugel

Antwort von Benedikte am 22.09.2008, 19:34 Uhr

auch an den Gymnasien ab 7 gilt das G 8 mit den vollen Stundentafeln. Wir wollten die Kinder gerne auf diese Schule schicken- sie bietet zum Beispeil warmes Mittagessen, viele Arbeitsgemeinschaften, viele Projekte, die Elternschaft ist sehr homogen und bildungsoffen so dass es kaum je Probleme gibt, wenn irgendwelche extras fuer die Kinder beschlossen werden und alle Untersuchungen haben ergeben, dass die Kinder dort mehr lernen als auf den Gymansien ab Klasse 7 wo die Kinder mit der Pubertaet eintreten.

Und die Aufnahmepruefung haben sie gut bestanden. Von daher- ich habe auch keine Zweifel an der Entscheidung- finde halt nur, dass es ehr zeitaufwaendig ist und haette lieber ein Jahr mehr Schule, dafuer aber jeden Tag nur sechs Stunden Schule oder so.

Benedikte

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58er- das Berliner System

Antwort von Benedikte am 22.09.2008, 19:42 Uhr

hat das Gymnasium als Regelschule, weit ueber 50 % aller Kinder gehen dorthin. Weniger als 4 % gehen zur HAuptschule ( 30 % in Bayern), die jetzt auch abgeschafft werden zugunsten von Einheitsschulen/ positiv Gemeinschaftsschulen genannt.Und die Gymnasien beginnern ab Klasse 7 im Regelfall, es gibt nur ganz wenige, die mit Klasse 5 anfangen, die sogenannten grundstaendfigen Gymnasien.Und die Plaetze sind aboslut heissumkaempft. Man barucht eine spezielle Empfehlung und einen Schnitt von 5 aus drei FAechern, Mathe, Deutsch, Englisch. Fuer das Gymansium ab Klasse 7 reichen 7. Dann muessen die kInder eine Aufnahmepruefung machen, muendlich und schriftlich und die Eltern ein aUFNAHMEGESPRAECH FUEHREN. Von daher- auf die grundstaendigen Gymnasien gehen nur ganz wenige, ansonsten ist Gymnasium die Regelschule.

Benedikte

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Re: G8 mit Kann- oder Springerkindern verträgt sich nicht wirklich .....

Antwort von 2Bücherwürmer am 22.09.2008, 20:08 Uhr

Hallo,

ich kann mich 58er nur voll und ganz anschließen. Meine Tochter wurde als relativ altes Kannkind (geb Juli 1999) 2005 eingeschult und ist dann nach einem IQ-Test (wurde bei der Schulberatung gemacht nachdem es Auffälligkeiten wie Tagnässen gab) auch noch von Mitte der 2. in die 3. Klasse gesprungen. Hätte lieber eine andere Förderung schon damals gehabt, obwohl ich zu dem Zeitpunkt mich noch nicht so wirklich mit G8 auseinandergesetzt hatte. Sonst hätten wir gegen den Sprung entschieden und meine Tochter hätte sich eben weiter langweilen können .......grrrrr

Nun ist meine Älteste (habe 3 Töchter) seit 6 Wochen in der 5. Klasse auf dem Gymni, aber ob sie da noch nach zwei Jahren jenseits der Erprobungsstufe sein wird, wage ich nicht zu prophezeien. Und das liegt sicher nicht an ihrer Begabung (wie gesagt sie ist hb getestet). Die Noten in der 4. waren o.k., wenn auch kein 1er Schnitt, die erste Arbeit in Deutsch auch eine 2, aber trotzdem merkt man eben, dass sie gerade erst 9 ist und nicht 10 oder knapp 11 wie viele andere in ihrer Klasse. Sie war in ihrer alten Klasse wunderbar integriert, Kopfnoten super, aber jetzt zeigt sich eben doch, dass sie emotional noch ein Grundschulkind ist, leider auch klein für ihre Größe usw..... Damit hat man es in G8 einfach schwer!

Hätte ich das vor zwei Jahren gewusst, was ich heute weiß. Sie wäre nie gesprungen, egal wie öde die Grundschule war.

Meine zweite ist jetzt im 2. Schljahr, seit Anfang des Jahres Klassenbeste. Uns wurde der Sprung beim letzten Elternsprechtag angeboten bzw. gesagt, wenn der Vorsprung gegenüber ihren Klassenkameraden so bliebe müssten wir darüber nachdenken. Wir haben im Hinblick auf G8 DANKEND abgelehnt!! Zum Glück wird meine zweite sehr gut aufgefangen durch wesentlich mehr Differenzierung als bei der Großen. Ich könnte der Klassenlehrerin jeden Tag Blumen schenken.

Meine Dritte (geb Oktober 2004) werde ich NICHT als Kannkind einschulen. Egal wie weit sie mit knapp 6 dann in zwei Jahren sein wird.

Absolut traurig......! Aber das ist meine G8 Erfahrung. Das die Kinder nicht nur intellingent sein müssen, sondern auch so schon sehr reif, selbstbewußt und stabil (allein um die Langtage zu schaffen) und so kann ich keinem ernsthaft raten, sein Kind springen zu lassen oder als Kannkind einzuschulen (es sei denn man möchte sein Kind von vornherein nicht auf G8 schicken) bis vielleicht auf die ganz ganz wenigen Ausnahmen, wo es doch klappt (hatte auch solche Kinder in meinem Jahrgang früher, aber da gab es eben noch G9 ............)

Sehr nachdenkliche Grüße,
Susanne

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Ich habs aufgegeben, darüber zu diskutieren...

Antwort von like am 22.09.2008, 21:05 Uhr

...da wir nichts ändern werden. Grund für G8 ist meines Erachtens nach reines Geldsparen - JETZT während der laufenden Legislaturperiode der Politiker. Was in 8 Jahren ist mit den Abgängern, wie viele dann Studierreife haben etc. interessiert die nun wirklich nicht mehr - genauso wie, dass mehr Bildung im KiGa und ein kostenloses Vorschuljahr langfristig zu Einsparungen im Sozialhaushalt führt - da sind sie wohl schon lange nicht mehr im Amt und die Nachfolger sollen das richten - Hauptsache, sie können in IHRER Legislaturperiode Einsparungen oder zumindest keine Mehrkosten vorweisen.
Das ist eben ein Problem unseres politischen Systems mit den viel zu kurzen Amtszeiten und der fehlenden Verantwortung für Entscheidungen, die in der Zukunft Nachteile bringen.

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@azalee

Antwort von Ebba am 22.09.2008, 21:10 Uhr

Du sprichst ein großes Wort gelassen aus :-).
Ich frage mich auch immer wieder warum man nach den Pisa-Ergebnissen (ueber deren Relevanz man ja auch durchaus diskutieren kann), sich mit großem Aktionismus auf eine Reform der Gymnasien gestuerzt hat statt die wirklich drängenden Probleme der (Aus-) Bildung von Kindern aus, sagen wir, bildungsfernen Familien anzugehen und die Schwierigkeiten der Hauptschule anzugehen.

Liebe Grueße
Ebba

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Re: 58er- das Berliner System - danke für input, benedikte...

Antwort von 58er am 22.09.2008, 23:57 Uhr

..und hab deine zeitverschiebung ;-) gar nicht mitgekriegt.
na, das ist aber auch ein kulturschock - von der kanadischen "tundra" ins quicke berlin, wa?

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Re: @58er danke :-) - ja, Azalee....

Antwort von 58er am 23.09.2008, 0:00 Uhr

...die hohe relevanz der eltern wird in besagtem interview auch bescbrieben. man sieht es v.a., wird gesagt, nach den ferien - wenn die kinder auf verschiedenen "levels" zurückkommen. primär prägend - was mich für uns gesehen übrigens wiederum sehr beruhigt - sind also die eltern und häuslichen einflüsse.

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Re: Ich habs aufgegeben, darüber zu diskutieren...

Antwort von 58er am 23.09.2008, 0:19 Uhr

ja, like, das sind genau die systemfehler. und es geht ums geldsparen. und schlimmer noch: die entscheider können und wollen nicht vernetzt und in zusammenhängen denken oder handeln. die hocken anscheinend wie im vollrausch und mit tunnelblick am schreibtisch und können grad mal die 3 sätze vor sich auf einem blatt auf dem schreibtisch erkennen und erfassen.

anders kann ich mir das nicht vorstellen. beispiel zum beweis::
wenn sie z.b. die stunden kürzen, weil die eltern denn doch zu viel protestieren angesichts der mehrbelastungen ihrer schon kleinsten gymni-schüler, sehen sie nicht, dass ja aber eine mindeststundenzahl vorgeschrieben ist. nach einiger zeit merken sie es, doch zufällig oder wie auch immer, und schieben dann in dem fall wahlintensivierungskurse nach. die bieten sie, um nicht ihr gesicht zu verlieren, zur "wahl" an. nur zufällig und hintenrum erfährt man, dass man sein kind irgendwie doch hinschicken sollte/muss, damit es auf die erforderlichen stundenanzahl kommt. (vgl. mein posting soeben im teenie-forum hier).
herr, lass hirn regen .......

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Re: G8 mit Kann- oder Springerkindern verträgt sich nicht wirklich .....Susanne...

Antwort von 58er am 23.09.2008, 0:35 Uhr

...da hat deine große ja mehreres zu meistern. denn ein jahr überspringen ist wohl noch anspruchsvoller, als "nur" ein jahr früher in die schule zu gehen.

ich für unser teil werde mein kind v.a. bez. des selbstbewusstseins zu stärken versuchen. wie im einzelnen, werd ich sehen. ich werde da soz. situativ handeln. und ihm - leider - auch irgendwie sagen, dass auch scheinbar sinnlose disziplin hilfreich beim überleben aller unebenheiten der schule sein kann. stofflich sehe ich keine probleme. also nicht nur bezüglich meines kindes, sondern wohl bei den meisten vergleichbaren kindern. die fallstricke und probleme liegen woanders.

in welchem bundesland seid ihr, Susanne?
ich hab bei der einschulung in die grundschule keine sekunde an G8 gedacht. war das da schon im gespräch? und wer denkt schon, dass sich die kumi-leute trauen, so einen mist zu verzapfen. aber trau schau wem. man muss seinen volksvertretern eben permanent auf die finger schauen und notfalls hauen.

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@Claudia

Antwort von glückskugel am 23.09.2008, 8:03 Uhr

Da hast Du mich falsch verstanden. Ich meinte den Unterschied in Berlin zwischen normalen Gymnasien (ab der 7. Klasse nach 6 Jahren gemeinsamen Unterricht in der Grundschule) und grundständigen Gymnasien, die mit der 5. beginnen. Alle Eltern rufen nämlich immer nach längerem gemeinsamem Lernen, aber dann melden sie ihre Kinder doch wieder ab der 5. zum Gym. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.

Was den Rest deines Postings angeht, enthalte ich mich jeden Kommentars. Hier im Osten gibt es schon immer ausschließlich gekoppelte Real- und Hauptschulen. Und je nach Einzugsgebiet funktioniert das mehr oder weniger gut. Aber das hängt nur ganz am Rande mit dem Ausländeranteil zusammen.

LG,
Stefanie

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@Benedikte

Antwort von glückskugel am 23.09.2008, 8:08 Uhr

Genau das meinte ich: "homogen und bildungsoffen" "Extras" "lernen mehr".

Wer eine "Eliteschule" wählt, darf sich über die Nebenwirkungen nicht wundern. Getreu nach dem Motto: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!"

Sorry, aber da habe ich kein Verständnis für. Alle schimpfen immer, dass die Kids mit 10 Jahren viel zu früh sortiert und abgestempelt werden. Dann macht es ein Bundesland mal anders und die intelligenten Eltern nehmen ihre Kinder da aus. Kein Wunder, dass an den anderen Gymnasien die Leistungen schlechter sind. Die "Sahne" ist schließlich schon abgeschöpft.

LG,
Stefanie

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Re: ein rotes Tuch...

Antwort von Eileen am 23.09.2008, 8:30 Uhr

sind solche Diskussionen für mich... Selber aufgewachsen in Belgien haben wir dort ein ähnliches System wie in Frankreich. Mir gefällt das Leben in Deutschland aber herrje DAS SCHULSYSTEM ist absolut zum abgewöhnen !!!!!!!!!!!
G8 ist vom Gedanken her OK. Ganztagsunterricht auch. Aber so wie es hier gestaltet wird - nein danke.
Nathalie hat es schon gesagt, die D Kinder sind Ganztagsunterricht nicht gewohnt und werden dann plötzlich ab der 5.Klasse damit konfrontiert.
In B gibt es ab 2.5 Jahren die (ganztags)-Kiga - kostenlos.
Kinder werden eingeschult in dem Jahr wo sie 6 Jahre alt werden. Ganztagsschule ab 8h30 bis ca. 16 Uhr mit einer Mittagspause von 1 1/2 Stunden (Kinder können nach Hause oder in der Schule Essen) und 2 kleine Pausen am Vormittag und Nachmittag. Der Mittwochnachmittag ist frei.
Grundschule : 6 Jahre / Nach jedem Schuljahr werden zentrale Tests gemacht um die Leistung der Schule/Schüler zu überprüfen. Der Übertritt geht nicht rein nach Punkten sondern auch nach Begabung. Ein Unabhängiges Zentrum testet die Kinder und gibt eine Empfehlung ab die nicht bindend ist und die zusammen mit dem Zeugnis der "neuen" Schule vorgelegt werden muss. ALLE Kinder gehen nochmals 6 Jahre zur Schule (Schulpflicht bis 18). Es gibt eher berufsbildende Richtungen (Elektrik, Holz, Stahl, Nähen.....) - Technische Richtungen - Kaufmännische und natürlich auch das klassisches Gymnasium. Das System geht immer in 2-Jahren-Packs. Ein Wechsel ist immer nach 2 Jahren möglich. Das Gymnasium ist auch nochmal eingeteilt in vielen verschiedenen Richtungen - um das Potential der Kinder ausschöpfen zu können.
Krankenschwester "studiert" man tatsächlich nach dem Abitur 3 Jahren an einer Hochschule - man hat danach einen Bachelor-Degree. Es gibt auch eine weniger qualifizierte Krankenschwester-Richtung; das Zeugnis hat nicht die Wertigkeit eines Bachelors; man darf bestimmte Handlungen nicht machen und die Bezahlung ist auch weniger. Ich war auch mein ganzes Leben lang in Ganztagsschulen. Wir wurden dort nicht "betreut" (wie man immer so schön hier meint) sondern wir hatten richtigen Unterricht. In der Grundschule hatten wir morgens die Fächer Mathe und Muttersprache und Nachmittags die "leichteren" Fächer wie "WTG, Bio, Geschichte, Erdkunde etc...." Wir hattennin der Grundschule nur 1 Lehrerin/Klasse die alle Fächer unterrichtete. Ausser Sport und Schwimmen; da hatten wir extra Sport/Schwimmlehrer.
Ich habe nicht das Gefühl keine Kindheit oder Jugend gehabt zu haben. Allerdings, muss ich schon sagen, daß wir alle nicht so viele Freizeitaktivitäten hatten wir hier in D üblich. Man entschied sich meistens für Sport ODER Musik - beides ging natürlich zeitlich nicht (und ehrlich : muss auch nicht sein). Wir mussten nach dem Unterricht am Gymnasium jeden Abend noch lernen und Hausaufgaben machen. Nicht selten hatte man länger am Abend zu tun. Allerdings muss ich schon sagen, daß mein Allgemeinwissen doch recht gut ist und ich 3 Fremdsprachen sehr ordentlich gelernt habe.
Das D System ist deutlich überholt. In B hat man rechtzeitig modernisiert und die Schule an der Wirklichkeit angepasst. In D hat man wenig gemacht, sogar nach dem sogenannten PISA-Schock schwafeln die Verantwortlichen selbstgefällig über den hohen Standard .... na ja wenn man nur 1ser Schüler das Abi gewährt, hat man eine kleine Elite und damit tut man vielen vielen Kindern ein grosses Unrecht - ich finde es regelrecht eine Schande.

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Re: @58er

Antwort von 2Bücherwürmer am 23.09.2008, 11:03 Uhr

wir leben in NRW. Als meine Große eingeschult wurde (2005), kam der erste G8 Jahrgang auf das Gymni. Nach gut einem Jahr hatten sich die Riesenunterschiede gegenüber G9 offenbar noch nicht mal bis zu unserer regionalen Schulberatung rumgesprochen, denn sonst hätte man uns den Sprung mit einem Kannkind(!) nicht so wirklich nahe legen können.

Gruß, Susanne

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Re: @oeli-bene ...

Antwort von oeli_bene am 23.09.2008, 13:42 Uhr

Hätte mir das nochmal durchlesen sollen. Sorry. Die mit der planlosen Einführung herausbeschworene Unsicherheit erschwert die Durchlässigkeit natürlich, und vereinfacht sie nicht. Ich bin mit Dir einer Meinung, nur zu blöd zum schreiben. (Soviel zum Thema Universitätsabschluss ist wichtig ...)

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Re: @nathalie

Antwort von oeli_bene am 23.09.2008, 14:14 Uhr

Die Franzosen haben schon nen Knall, was den Stellenwert der Schulausbildung angeht. Gerade gestern auf dem Elternabend haben die Eltern mehr Hausaufgaben verlangt ... (Aber wenigstens kommt niemand auf die Idee in der zweiten Klasse Noten haben zu wollen.)

Natürlich sind die Chancen den Henri IV-Schülers einen Platz an einer Grande Ecole zu ergattern ungleich höher als die von Abdelkadir oder Aisha aus St. Denis. Und das wird in jedem Schulsystem der Welt so sein. Aber: Abdelkadir und Aisha haben eine reelle Chance das Abitur zu machen und an einer Universität zu studieren. Dank ecole maternelle und Ganztagsschule fällt das Sprachproblem weitgehend weg und die Schüler sind einfach länger in der Schule mit Hausaufgabenbetreueung etc. Der freie Mittwoch mit Hilfsprogrammen (wenn sie denn bezahlt werden können) ist eigentlich auch ne gute Idee. Zumindest wird in Frankreich etwas versucht. Die Elitehochschule wie Science Po hat sogar das affirmative action Programm der Amis übernommen und einen Prozentsatz der Plätze für Absolventen von Brennpunktschule reserviert. (Ob die dann eine gleich gute Stelle wie der weisse Franzose bekommen, ist eine ganz andere Frage.)

In Deutschland sehe ich überhaupt keine Ansätze und das wundert mich. Es wird so vor sich hingewurschtelt und viele fallen durch das System. Für mich (als Arbeiterkind) ist die Durchlässigkeit eine Frage der Fairness und der Demokratie. Meinen Kindern kann's jetzt natürlich egal sein, die gehen auf eine Schule an der es fast schon Schulversagen ist, wenn man das (frz.) Abitur nicht mit Auszeichnung macht.

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wg.Mittwoch in F

Antwort von azalee am 23.09.2008, 14:47 Uhr

In unserer Partner-Region fällt der komplette Mittwoch dem Rotstift zum Opfer, also nix mit Förderprogrammen etc.

Und prinzipiell finde ich eine gleichmäßig strukturierte Woche pädagogisch sinnvoller als 2 x 2 vollgepackte Tage. Ganz abgesehen davon, dass nicht jede arbeitende Mutter Mittwoch frei machen kann.

Dass "affirmative action" Programme eingeführt werden, ist natürlich löblich, zeigt aber auch deutlich die Missstände auf, wegen derer es ja überhaupt so weit kommen musste.

Ich mecker ja über vieles an der deutschen Bildungspolitik, aber der Wert eines deutschen Abiturs im Hinblick auf ein Studium bzw. einen Job / eine Ausbildung ist um ein Vielfaches höher als in F. In F werden die Weichen in vielen Fällen leider deutlich früher gestellt.

Andererseits finde ich gut, dass in F die Vorschulbildung flächendeckend kostenfrei angeboten wird. Ich denke, das wäre ein Maßnahme, die bei uns bildungsmäßig den Durchbruch bringen würde, wenn man denn zumindest das letzte Jahr vor der Schule verpflichtend machen würde..

Ja, das Vor-sich-Hinwurschteln ist mit G8 noch schlimmer geworden. Da sehe ich enormen Handlungsbedarf.

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@eileen

Antwort von azalee am 23.09.2008, 15:10 Uhr

*** " na ja wenn man nur 1ser Schüler das Abi gewährt, hat man eine kleine Elite und damit tut man vielen vielen Kindern ein grosses Unrecht - ich finde es regelrecht eine Schande."

Hmmm, irgendwie müssen die jungen Menschen doch in der Lage sein, die hohen Anforderungen eines Studiums zu schaffen. Deswegen finde ich schon, dass ein klassisches Gymnasium entsprechend hohe Anforderungen an seine Schüler stellen kann. DANEBEN muss es aber auch Möglichkeiten geben, Hochschulzugang über andere Wege zu erhalten.

Über Pisa kann man ewig und 3 Tage diskutieren: Man vergisst nur sehr leicht 2 Dinge:
1. Es wurden Altersstufen und nicht Klassenstufen miteinander verglichen (gerecht?!?) Dann hätte D ein Stück besser abgeschnitten.
2. Das differenzierte Schulsystem ermöglicht innerhalb von D auf allen Ebenen höhere Leistungen als das Gesamtschulsystem.

*** " Man entschied sich meistens für Sport ODER Musik - beides ging natürlich zeitlich nicht (und ehrlich : muss auch nicht sein)"
Ich finde es für eine spätere Berufswahl und ein erfülltes Privatleben wichtig, dass man sich auf verschiedene Weisen selbst erprobt Und auch noch Spaß dabei hat.

*** " Wir mussten nach dem Unterricht am Gymnasium jeden Abend noch lernen und Hausaufgaben machen."
Finde ich absolut schlecht. Arbeitnehmer kämpfen mit Hilfe von Gewerkschaften für die 35 oder 38 Stunden Woche, aber die Kinder und Jugendlichen sollen von morgens bis abends arbeiten ...

Modernisierung von Schule bedeutet nicht automatisch Ganztags- oder Gesamtschul-Unterricht. Da gäbe es andere Dinge. Dass viele Eltern daran interessiert sind, ihre Kinder bis 17 h irgendwo aufgehoben zu wissen, ist zwar von gesellschaftlicher Relevanz, hat aber mit dem Bereich Schule inhaltlich nichts zu tun.

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Re: G8 ... die anderen Länder *studieren* für Krankenschwester und Erzieherin ...

Antwort von paul+rike am 23.09.2008, 15:13 Uhr

ich sehe als Französin es auch wie Nathalie!
nurich bin schon mit 2,5 zur Ecole maternnel ganztag gewesen, Grundschule hatte ich die ganze Waoch ausser Mittwoch (da hatte ich Religion) von 8.30 vis 16.30 und dann eine Stunde extra für HA (étude) als war ich nach 17.30 zu Hause.
im collège war ich JEDEN Tag von 8 bis 17 dort, Mittwoch und Samstag bis 13 Uhr, wenn ich früher fertig war musste ich auf meinem Vater (war dort Lehrer) in der "Permanence" abwarten.
Im gymnasium hatte ich meistens die ganze Woche von 8 bis 17 Uhr!
ABi habe ich A2 gemacht, 8 Stunden Philosophie, 3 Fremdsprachen...
habe mein Abi mit 18 gemacht.dann habe ich auf Lehramt studiert an der Uni. kenne nicht anders. ich finde ,daß das aktuelle deutsche System die Schüler eher verwöhnt!.
ich befürworte die Ganztagsschule

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Re: wg.Mittwoch in F

Antwort von oeli_bene am 23.09.2008, 16:10 Uhr

Naja, ich dachte mir schon, dass die Förderprogramme nicht überall richtig anlaufen, sondern dass das Ganze zur Kürzung benutzt werden wird. Im Prinzip ist es aber doch eine gute Idee, oder?

Warum glaubst Du, der Wert eines deutschen Abiturs sei höher? Vom Fachlichen sicher nicht. Da werden die Franzosen im Zweifel mehr draufhaben - zumindest im Kurzzeitgedächtnis.

Ich habe das Gefühl, dass ein gutes deutsches Gymnasium die Kinder besser zum Nachdenken erzieht. Das ist immer gut. In F scheint doch vieles Klausurwissen zu sein. (Vielleicht übertriebe ich die Vorteile von D auch, war auf einer Insel der Seeligen zu Gymnasiumszeiten mit extremer Auslese und hohem Niveau und so wie es dort lief kann es vielleicht nur laufen, wenn man die besten 15% nimmt).

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Re: @eileen

Antwort von oeli_bene am 23.09.2008, 16:28 Uhr

Moooment. In Frankreich "arbeiten" die Schüler in der 1. bis 5. Klasse 24 Wochen(zeit)stunden (davon 3 Sport) bei ungefähr 3,5 Monaten Ferien. Das viel gehörte 35-Stunden-Woche Argument ist nun wirklich totaler Quatsch, sorry.

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wg.Mittwoch in F und Uni

Antwort von azalee am 23.09.2008, 19:34 Uhr

Hallo,

ja, Bildungspolitik ist leider oft Rotstiftpolitik. Im Prinzip finde ich Förderung von Schulseite aus gut und richtig. Aber eben lieber NACH dem Pflichtunterricht. Und eventuell auch in einem TEIL der Sommerferien, so ähnlich wie die "summer school" in den USA.

An meiner Tochter sehe ich, dass sie sich erst entspannen kann, wenn ALLE Arbeit getan ist. Wenn man also Kinder nicht unter Dauerstress setzen will - auch wenn sie es fraglos ÜBERLEBEN - sollten sie erst ihr Pflichtprogramm "abarbeiten" können, und dann ausreichend Freizeit haben. Für mmich ein Gegenargument zur sogenannten "ryhthmisierten Ganztagsschule). Wer von uns hat Freude am Sport oder der Orchesterprobe, wenn er hinterher noch 2 Stunden arbeiten muss?

Ich glaube auch, dass ein dt. Gym eher zum Langzeit-Nachdenken anregt (leider nicht IMMER mit Erfolg) als ein frz. Mir kam es immer so vor, als ob die Kids wie wahnsinnig alles abschreiben, lernen und dann reproduzieren, um es dann erfolgreich zu verdrängen. Wobei ich aber annehme, dass von Philosophie und Mathe doch einiges hängenbleibt.

Mit dem Wert eines Abis meinte ich, dass es in D fast gar nicht darauf ankommt, an welcher Schule man seinen Abschluss gemacht hat, während es in F enorm wichtig ist. Dieses Spiel potenziert sich mit dem Uni-Abschluss. (Gab es da vor einigen Jahren nicht mal einen genialen Jugendfilm mit Gerard Depardieu, genau über dieses Thema?)

Ich finde auch gut, dass die Unis, auch wenn es vor allem die ENs sind, auf einem sehr hohen Niveau einsteigen. Sowas sollte es hier auch geben. Aber hier wird ja gerade der Studienumfang downgesized *g* durch BA and MA. Wie entziehen sich eigentlich die frz. Elite-Unis diesem Globalisierungs-Harmonisierungs-Gleichmacherei-Druck?

lg azalee

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Re: 35 Stunden Woche

Antwort von azalee am 23.09.2008, 19:37 Uhr

Naja, ein frz. Schüler, dessen Eltern Wert auf Bildung legen, wird auch schon in der GS viele Stunden nach der Schule lernen müssen. Da kommt man schnell auf eine hohe Stundenzahl. Und die kann man nicht einfach mit den langen Ferien verrechnen. !!!!!

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Re: @azalee

Antwort von Eileen am 24.09.2008, 8:50 Uhr

Genau Deine Reaktion habe ich schon mehrfach gehört. Ich gehe davon aus, daß Du das D Schulsytem gut findest; nun es ist Dein gutes Recht aber ich bin nicht Deiner Meinung.
Eine 1 wird erteilt bei einer Punktzahl von 98 bis 100%
Eine 2 : 90-100% // Übertritt bei einem Notendurchschnitt von 1,6 !!!!!
Wie perfekt sollen die Kinder bitte sein bevor man Ihnen Einlaß gewährt in den heiligen Hallen des Gymnasiums ???? In Belgien gibt es nicht nur Gesamtschulen und verzeihe mir wenn ich Dir direkt sage, daß das Niveau höher ist.
Wir haben auch noch nicht über die doch sehr merkwürdige Gepflogenheit
gesprochen, den Kindern ab der 3. einen "Übertrittsdruck" aufzuerlegen die seinesgleichen in Europa (in diesem Alter) sucht. Spätentwickler bleiben auf der Strecke so wie viele andere begabte Kinder.
Mir geht es in D nach aussen hin anscheinend viel zu sehr um das sogenannte "Wohlbefinden" der Kinder; dies fängt schon im Kiga an. Es gibt keine grössere Lüge, denn der Druck ist von innen heraus um einiges grösser und keiner gibt es zu.

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Wo gibt es denn diese strenge Punkteregelung?

Antwort von azalee am 24.09.2008, 17:13 Uhr

Hallo Eileen,
ich kenne nur 2,0 oder 2,3 als Übertrittsvoraussetzung zum Gymnasium.
Und eine 1 bei 98% ? Kenne ich weder aus Bayern noch aus BaWü.
Und die Kinder, die am Gymnasium landen, sind bei weiten nicht alles 1er Kandidaten.

Ich finde auch, dass Spätentwickler im System berücksichtigt werden sollten, aber genauso logisch finde ich, dass "Frühentwickler" früher mit der Schule fertig werden können als Spätentwickler. Warum müssen denn eigentlich alle in der gleichen Zeit zum Ergebnis "Abitur" kommen?

Das belgische System kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, deswegen kann ich auch nichts dazu sagen. Aber in F oder USA gibt es Leistungsdruck "von innen" genau wie in D. In F sogar noch stärker.

Was ist schlecht daran, ans Wohlergehen der Kinder zu denken?
Daran kann ich nichts negatives finden.

Vermutlich basieren die unterschiedlichen Meinungen hier im Forum auf sehr unterschiedliche Einstellungen zum Leben und zur Rolle in der Gesellschaft zugrunde. Ich halte es eher mit Humboldt (auf der Bildungsseite) und dem Individualismus (auf der allgemeinen Seite).
Leute, die sich stärker als integrativer Teil einer Gesellschaft sehen, werden ihre Kinder sicher anders erziehen wollen. Wobei ich annehme, dass die Herausforderungen, die auf künftige Generationen warten, wenn nicht sogar lauern, eher mit einem nicht-utilitaristisch ausgerichteten System bewältigt werden können. Aber das ist eine Frage, die wohl eher nicht ins RUB Forum gehört. :-)

azalee

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