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von Leena  am 11.09.2014, 10:49 Uhr

anders, aber immer noch nah am Stammtisch

"Die Diskussion hier im Forum zeigt aber sehr deutlich warum unsere Politik sich so wenig bemüht nachzubessern.... traurig."

Den Satz verstehe ich nicht.

Die Diskussion hier zeigt mir erst einmal, dass es quasi entgegensetzte Positionen gibt, einerseits die emotionale (überspitzt formuliert) "Menschen, die Kinder missbrauchen, sind perverse Schweine und gehören bestraft und weggesperrt"-Fraktion (gerne noch mit den allseits beliebten "jeder Steuerhinterzieher wird mehr bestraft!"-Stammtischparolen), andererseits (ebenfalls überspitzt) diejenigen, die die Sache verfahrensrechtlich betrachten und von den Tatbestandsmerkmalen, der erforderlichen "Gerichtsfestigkeit" der Vorwürfe und letztlich auch dem Grundsatz des "in dubio pro reo" ausgehen.

Was meinst Du denn, warum sich "unsere Politik" sich "so wenig bemühe nachzubessern"?

Wobei ich schon mit dem Begriff "unsere Politik" in diesem Zusammenhang ein Problem habe. "Die Politik" ist nicht "der Gesetzgeber".

Ansonsten forderst Du, "in der Gesellschaft ein Bewusstsein schaffen, dass dies neben Mord eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt ist". Ich glaube eigentlich nicht, dass das "Bewusstsein der Gesellschaft" da der springende Punkt ist. Sobald irgendwo ein "Kinderschänder" aus der Haft oder der Sicherungsverwahrung entlassen wird, sind doch immer reichlich Demonstanten da, die sich ganz laut aufbauen und schreien... Für mich hängt es da viel mehr an der Selbstwahrnehmung mancher Täter.

Gestern in der ARD lief abends die Doku "Wieder draußen..." über die Resozialisierung von Menschen nach schweren Straftaten. Der eine Mann, der wegen Vergewaltigung verurteilt worden war vor über 30 Jahren, und mittlerweile nach Sicherungsverwahrung wieder auf freiem Fuß lebt, berichtete dabei über seine Tat mit den Worten "ich hab sie halt als Anhalter mitgenommen und im Auto dann angefangen, mit ihr zu schlafen, und sie ist dann gleich zur Polizei gerannt". Der Mensch hat da für mich etwas ganz Entscheidendes so absolut nicht kapiert - aber das hat doch so gar nichts mit "fehlendem Bewusstsein in der Gesellschaft" zu tun.

Im Übrigen finde ich es auch sehr gut, dass auch bei Mord als "eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt" es immer noch ein einigermaßen funktionierendes Rechtssystem hier gibt und eben keine Lynchjustiz, Todesstrafe o.ä.

Jeder Mensch hat seine Menschenwürde - und absolut nichts, was er tut, kann zum Verlust der Menschenwürde führen.

 
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