10 - 13 ...
 

10 - 13 ...

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Jorinde17 am 20.12.2021, 8:45 Uhr

Sohn wird aggressiv

Hallo,

Du zählst lauter mögliche äußere Ursachen auf. Die können zwar alle eine Rolle spielen, aber ich denke, der Knackpunkt liegt woanders. Aus Erfahrung (Beruf) kann ich sagen, dass es oft Paar-Probleme der Eltern sind, die Ursache für eine starke Verhaltensänderung beim Kind sind. Das muss bei Euch nicht so sein, es kann aber sein.

Wie geht z. B. Dein Partner mit Dir um - ist er liebevoll, wertschätzend, respektvoll, oder ist er manchmal abwertend, dominant, spöttisch, ironisch oder höhnisch im Ton Dir gegenüber? Letzteres ist Gift für Kinder und hat oft aggressives Verhalten zur Folge.

Wichtig ist natürlich auch der direkte Umgang Deines Partners mit Eurem Sohn. Hat er genug Zeit für ihn? Macht er regelmäßige Papa-Sohn-Aktionen (Wochenende, Freizeit) mit ihm, wo die beiden “Männer” mal unter sich sind. Oder hat er für so etwas “keine Zeit”, weil er viel arbeiten muss? Jungen brauchen ihre Väter dringend. Sie brauchen männliche Vorbilder, mit denen sie sich identifizieren können. Und wenn der Papa zu wenig stattfindet oder zu Hause zu oft gereizt-dominant ist, dann klappt das nicht.

Ist nur ein Denkanstoß. Falls Du also das Gefühl hast, dass zwischen Euch Eltern etwas nicht so gut läuft oder da Optimierungsbedarf ist, wäre eine Familienberatung oder -therapie perfekt. Hier wird das ganze System angeschaut und man guckt, wo jeder Elternteil etwas verbessern könnte. Wichtig ist, dass man vor so etwas keine Angst oder Scheu hat. Je schneller man einem Kind hilft, desto weniger kann sich ein ungutes Verhalten verfestigen, es geht dann meist auch relativ schnell vorüber.

Wenn Du ganz sicher weißt, dass in Eurer Paarbeziehung und auch im Umgang mit Eurem Sohn soweit alles okay ist, wäre der richtige Schritt dagegen einfach eine regelmäßige Familienkonferenz, bei der Ihr Euch zu dritt zusammensetzt. Sagt Eurem Sohn, was Ihr beobachtet und erfahren habt über seine Wut in der Schule. Sagt das neutral, nicht inquisitiv oder sauer. Fragt ihn dann liebevoll (also nicht mit unterschwelligem Vorwurf, ganz wichtig!), wie es ihm zur Zeit geht. Was er an Eurer Familie gut findet, und was er im Moment nicht so gut findet. Was er sich von Euch wünschen würde im Alltag. Was er in der Schule mag, und was ihm dort schwerfällt, z. B. im Umgang mit den Mitschülern.

Wenn er dann etwas sagt, tröstet, argumentiert oder redet das nicht reflexhaft weg. Hört zu, nickt, signalisiert Verständnis. Eltern neigen dazu, jedes Problem ruckzuck mit einem prima Ratschlag lösen zu wollen und helfen einem Kind damit null.
Was das Kind stattdessen braucht, ist, dass man seine Gefühle spiegelt und ihm zeigt, dass man sie gut versteht. Oft reicht das allein schon, damit das Kind selbst Lösungen findet. Man sollte ihm das nicht abzunehmen versuchen, das bremst diese natürliche “Selbstheilung” der Psyche eher aus.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum 10 - 13 ...
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.