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von robinsmama2009  am 27.05.2019, 9:41 Uhr

Ähnliche Situation bei uns...

Hallo. Mir kommen deine Ausführungen sehr bekannt vor.

Mein Sohn (mittlerweile fast 10 und in der 4 Klasse) war auch bereits im Kindergarten auffällig. Damals hat man sich halt gesagt: "er ist eben ein kleiner Wilder, das wird sich legen wenn er älter wird".
Der Vater meines Sohnes war wohl als Kind genauso aufgedreht, konnte sich nicht an Regeln halten usw. Also haben wir eben weiter abgewartet, weiterhin konsequent erzogen usw. Aber bereits in den ersten beiden Jahren auf der Grundschule haben wir gemerkt, dass es nicht wirklich besser wird. Ständige Anrufe und Beschwerden von der Schule, ständige Strafarbeiten wegen schlechtem Verhalten, ständig den Schulstoff nachholen, weil er es im Unterricht nie geschafft hat etc.
Gespräche mit ihm liefen fast genauso ab wie bei dir. Er sagte immer, er weiß nicht, warum er es nicht besser hinbekommt, er gibt sich viel Mühe, schafft es aber nicht.... Oft ist er in Tränen ausgebrochen und war völlig verzweifelt. Strafen unsererseits und auch die von der Schule hat er immer ohne Murren hingenommen oder abgesessen. Er sagte immer, er wisse, dass er was falsch gemacht hat, kann es aber einfach nicht ändern.

Selbst nach einem Schulwechsel aufgrund eines Umzugs zeigte sich nach wenigen Wochen das gleiche Bild. Sehr schnell ist er wieder überall angeeckt, war der Klassenclown, immer der Schuldige, der Störenfried usw.

Der Knoten ist bei mir geplatzt, als er am ende der zweiten Klasse wieder mal in Tränen ausgebrochen ist und zu mir gesagt hat: "Mama hilf mir bitte, ich schaff das nicht mehr alleine". Da war für mich klar, dass etwas passieren muss und abwarten nicht mehr hilft.

Ich hab mich dann damals an den psychologischen Dienst bei uns im Jugendamt gewandt. Dort wurde er in mehreren Gesprächen von einem Psychologen getestet (teilweise alleine, teilweise wir beide zusammen). Er hat mit ihm seine Intelligenz, Konzentration usw. getestet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass mein Sohn an ADHS leidet. Das war für mich ein großer Schock aber auch eine Erleichterung, weil ich nun endlich eine Antwort hatte und wusste, wo ich ansetzen kann. Seine Intelligenz lag damals auch im oberen Bereich, aber die Konzentration war katastrophal.

Weil mir eine einzelne Meinung dennoch nicht ausreichte und ich mir ganz sicher sein wollte, ließ ich ihn in einer Praxis für Jugend- und Kinderpsychiatrie noch einmal Testen, das Ergebnis war das gleiche. Seitdem bekommt er Tabletten (glaubt mir bitte, diese Entscheidung hab ich mir nicht leicht gemacht) begleitet von Verhaltens- und Konzentrationstherapien und es ist schon viel besser geworden. Nach Rücksprache mit den Lehrern hat er sich total verbessert, arbeitetet konzentrierter, zielstrebigerer, sauberer, ist weniger aggressiv, stört den Unterricht nicht mehr, hat wieder einen besseren Stand in der Klasse, sein Sozialverhalten ist besser.
Natürlich ist er immer noch faul und selbstverständlich gibt es auch Fächer, in denen er weniger gut ist, weil er darauf eben einfach keine Lust hat oder so, aber allgemein fällt ihm alles leichter. Und das war das, was er von mir wollte. Er hat um Hilfe gebeten und hat sie bekommen. Ob es nun durch Tabletten ist, ist mir egal. Nach einer Weile hab ich ihn gefragt, wie er das alles sieht und er hat gesagt, dass ihm die Schule endlich wieder Spaß macht, er wieder mehr Freizeit hat und dass er die Tabletten weiterhin nehmen möchte.

Ich hab mich sehr geärgert, dass ich so lange damit gewartet habe. Ich wollte lange nicht wahrhaben, dass er große Probleme hat und dachte, dass sich das schon von selber legen wird, wenn er älter wird.

Deswegen mein Rat: Lass deinen Sohn ordentlich durchchecken, in alle Richtungen und zur Not auch mehrfach. Nur so kann man ihm helfen.

Unser Leben hat sich sehr positiv verändert dadurch. Alle sind ruhiger und auch seine jüngere Schwester bekommt jetzt wieder mehr Aufmerksamkeit. Die musste jahrelang zurückstecken, weil einfach für sie zu wenig Zeit übrig blieb.

Ich wünsche euch alles Gute

Liebe Grüße
Elisa

 
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