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Geschrieben von Jana04 am 08.03.2022, 22:19 Uhr

Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Hallo, wir sind gerade etwas aufgewühlt.
Mein Sohn möchte jetzt zum Ende der 11. Klasse die Schule abbrechen.
Hier in MV bekommt man automatisch den Realschulabschluss, wenn die Versetzung in die 11. Klasse stattfand, ob ein bestimmter Durchschnitt sein muss, weiß ich noch nicht.
Er ist eigentlich Hochbegabt, aber ist in vielen Fächern richtig schlecht geworden. Er hat einfach keine Lust was zu machen. Bildet sich ein eine Ausbildung ist leichter. Jedes Gespräch wird abgeblockt, habe jetzt Termin beim AA für die Berufsberatung angefordert.
Er hat jetzt eine Bewerbung für eine schulische Ausbildung als MTLA laufen, aber ich sage ihm, er muss Plan B und C haben. Die Plätze sind begrenzt und wenn er nicht genommen wird, weil sein halbjahreszeugnis mit 2 Fünfen (Geschichte und Kunst) echt keine Hit ist, muss er Alternativen haben. Habe Wiederholung der 11. Klasse oder ein FSJ vorgeschlagen.
Er redet einfach nicht mehr über dieses Thema. Er müsste seit Januar 3 größere Dinge für die Schule machen, er tut nix und wieder spricht er nicht darüber. Keine Ahnung ob er schon 6 dafür bekommen hat.
Er ist psychisch momentan ziemlich labil, er hat ads und ist viel körperlich krank, wenn er Stress hat.
Wer kennt solche Situationen und kann mir Tipps geben? Ich einfach nur noch ratlos und oft auch sehr sauer… ich unterstütze ihn, wenn er Hilfe braucht, aber so ganz ohne miteinander zu sprechen, kann man nicht agieren bzw. unterstützen.
Danke

 
19 Antworten:

Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Caot am 09.03.2022, 7:33 Uhr

Schwierig Dir hier einen Rat zu geben, wenn man eigene Kinder hat, die nicht so viele Baustellen haben und hier ein Rat viel allgemeiner gehalten werden kann als in eurem Fall.

Lässt nicht mit sich reden, ist instabil, hat ADHS und ist hb. Viele Baustellen sehe ich da.

Wie alt ist er? Mein Großer ist 17 und lässt sich auch nicht mehr hereinreden. Ich kann nur noch beraten und erklären, machen muss das Kind. Schule abbrechen gibt es bei mir nicht. Da werde ich fuchtig. Meine haben viel Freiraum, den aber haben sie nicht.

In wie weit Du noch einwirken kannst? Mhhhhhh …. Ich sehe nicht so viel Spielraum bei dem was Du beschreibst.

Gibt es die Möglichkeit dass Du Dich beraten lässt? Caritas, Familienhilfe? Ich hab da keine wirkliche Ahnung, aber ungenutzt würde ich nichts lassen. Für Dich selbst. So das Du sagen kannst, zumindest ich hab alles probiert.

Alles Gute.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Jana04 am 09.03.2022, 7:39 Uhr

Guten Morgen, habe heute früh mit meinem Mann beschlossen trotz des ausstehenden Termins bei der Berufsberatung seinen Tutor zu involvieren. Sohn (16) ist einverstanden, habe ihm das nur mitgeteilt…
Wieder eine schlaflose Nacht gehabt …

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Shanalou am 09.03.2022, 8:06 Uhr

Ist sicher vernünftig. Aber grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn er nach der 11. eine Ausbildung macht. Es bringt ja nichts, wenn er überhaupt nichts mehr für die Schule macht. Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass er die 12. Klasse noch macht ( ich geh mal von G9 aus) und dann runter geht. In BW hat man dann die Möglichkeit mit einem FSJ, Ausbildung,oä. seine Fachhochschulreife zu erlangen. Das schaffen auch schlechte Schüler. Ihm muss allerdings klar sein, dass er die 11. Klasse schaffen muss. Nur dann hat diese Möglichkeiten.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von memory am 09.03.2022, 8:06 Uhr

Ja kenne ich , seufz.
Hier fast 18 jähriger Asperger, HB und auch psychisch oft wackelig ( gewesen).

Allerdings wollte er nach der 10 runter ( mit Durschnitt 1,2 ) Wo er auch nicht allein war , es kamen mehrere auf diese Idee .

Zuerst mal, auch wenn es jetzt überheblich klingt , habe ich allerdings meinen Kind vermittelt , das ich es zwar doof finde, wir aber IMMER hinter ihm stehen. Wenn es das ist , was er wirklich will, ok. Die psychische Gesundheit war mir immer wichtiger , als Abschlüsse, Urkunden und Erfolge ( was seltenst von anderen Müttern und Schule verstanden wurde....man muss doch sein Potenzial nutzen....jaja )

So , nun zu den Bedingungen, denn so leicht habe ich es Sohnemann dann auch nicht gemacht;)
Bedingungen war natürlich eine Ausbildung, nicht irgendeine, nur damit er was hat , sondern ein wirkliches Auseinandersetzen mit seinen Interessen und Vorstellungen, was er machen möchte und welche Voraussetzungen er dafür dann braucht. Dann haben wir uns dafür an die richtigen Stellen zur Berufsberatung gewendet.

Das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Auch hat er im letzten Jahr gesehen, dass 2 Abgänger nun auf anderen Wegen ihr Abitur machen und doch nicht alles so rosig ist.

Aber alles in allem. Es geht keine Welt unter, nur weil das Kind pausiert, abbricht , sich selbst und seine Bedürfnisse vielleicht auch besser wahrnimmt, als seine Eltern.
( sorry aber schlaflose Nächte? Wegen sowas?)

Das ihr Beratung habt, finde ich gut und einfach nur Faulheit wäre bei mir auch nicht gut angekommen ABER du sitzt nicht in der Schule, du bist nicht dein Kind , er muss auch nicht deinen Ansprüchen genügen. Du liebst ihn...sag ihm das. Du gehst denn Weg mit ihm , wenn er noch möchte ( meiner reagiert nämlich genauso, wenn er sich mit SEINEN Problemen unverstanden fühlt) auch wenn du diesen Weg erstmal doof findest...es ist doch nicht das Ende , es möglicherweise nur ein Zwischenstop, Umweg .

Wenn ich ehrlich bin , und es geht dir etwas wie mir, mit besonderen Kind, hast DU vielleicht auch nur Angst vor der Veränderung? Kenne ich nämlich. Und wenn es schief geht , stehen sie da und machen dir dann wieder Vorwürfe...kenne ich auch. Aber da müssen sie durch! Ich habe meinen auch viel zu viel abgenommen und er hat immer noch Probleme, mit Fehlschlägen fertig zu werden aber das gehört zum Erwachsenen werden dazu.
Wichtig ist, dass sie immer wissen, sie können zu einem kommen.

Ich weiß aber auch, Theorie und Praxis. Ich meine es auch nicht böse. Nur , ich musste auf harte Tour lernen, dass man sein Kind nicht in etwas quetschen kann, was ihm wiederstrebt . Und es geht immer weiter.

Ihr schafft das....egal auf welchen Weg.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von wolfsfrau am 09.03.2022, 8:25 Uhr

Ich sehe wenig Sinn darin, ein "Kind" zwingen zu wollen, weiter zur Schule zu gehen.
Was soll das denn für ein Abi werden, wenn er nichts mehr macht?

Grundsätzlich würde ich versuchen, so viel wie möglich miteinander zu sprechen. Die Vor- und Nachteile durchzugehen und zu eruieren, wo er sich sieht, wie er sich seinen Weg vorstellt.
Vielleicht auch andere Erwachsene mit ins Boot holen, die mit überlegen und die ihren eigenen Weg beschreiben.

Der weitere Weg wird durch den Schulabgang nicht für immer verschlossen. Es gibt so viele Möglichkeiten, weiter zu machen. Sicherlich nicht einfach, aber irgendwann auch selbstgewähltes Schicksal.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Delphine am 09.03.2022, 8:56 Uhr

Macht es vielleicht Sinn, erst einmal an der psychischen Stabilität zu arbeiten, bevor er die Entscheidung über die weitere Ausbildung trifft. Mit einer 5 in Geschichte und Kunst im Halbjahreszeugnis müsste er das Schuljahr noch schaffen, und gefährliche Lücken dürften da auch nicht entstanden sein.

Was will er denn mit seinem Leben anfangen? Die Jugendlichen können in der Pubertät die Konsequenzen ihres Handelns oft nicht erkennen; Ihr solltet mit ihm alle Möglichkeiten durchgehen, ganz ergebnisoffen und ihm klarmachen, dass Ihr alles unterstützt, was irgendeine Linie verfolgt.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Mugi0303 am 09.03.2022, 10:10 Uhr

Ich kann dir da leider nicht helfen, will dir nur sagen, es wäre nicht soo schlimm, wenn er eine Ausbildung macht.

Mein jetziger Kollege hatte auch nach der 11. Aufgehört. Dann 1 Jahr Ausbildung angefangen, gemerkt, dass es nichts ist. Dann doch noch Fachabitur gemacht und anschließend 3jahriges Fachhochschulstudium (Verwaltung). Ist also noch was richtiges aus ihm geworden.

Vielleicht ist er dem Druck in der Oberstufe einfach nicht gewachsen.

Mugi

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Kerstin123 am 09.03.2022, 11:02 Uhr

Wenn er Hochbegabt ist, ist er vielleicht auf der falschen Schule?

Ich würde mit dem Schulpsychologen sprechen zumal er ja auch psychische Probleme hat, das zu stabilisieren wäre erst mal wichtiger

Ansonsten bin ich der Meinung, wenn die Kinder einen konkreten Plan haben, was sie machen wollen und das lieber eine Ausbildung ist, würde ich sie dabei unterstützen (aber einen konkreten Plan müssten sie dann auch haben)

Und natürlich würde ich mir trotzdem wünschen dass sie Abitur machen und das auch mit Ihnen besprechen

Einfach aus dem Grund, weil viele den Abbruch der Schule doch bereut und dafür noch das Abi auf der Abendschule nachgemacht haben (zumindest die, die damals in meinem Jahrgang kurz vor dem Abi hingeschmissen haben)

Zudem gibt es mit Abitur einfach viel mehr Möglichkeiten und später häufig auch besser Aufstiegsmöglichkeiten

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Pamo am 09.03.2022, 11:11 Uhr

Ich vermute mal, dass du das so kritisch siehst, weil du den Verdacht hast, dass er falsche Vorstellungen von einer Ausbildung hat? Dass du vermutest, dass er die bald abbrechen wird, weil das eben auch langweilig, nervig, pflichtig sein wird?

Vielleicht kannst du mit ihm einen Deal machen:

Für die Osterferien besorgst du ihm eine Praktikumsstelle im angestrebten Bereich. Da prüft er die Passung. Im Gegenzug liefert er bis Juni Noten des Bestehens.

Schlimmstenfalls nimmt er das Angebot nicht an. Dann geht er eben Umwege, vielleicht muss er das tun. Mein Weg war auch nicht geradeaus. Begleite ihn auf seinem Weg - egal wohin.

Ich habe auch ein sensibles, hochkritisches HB-Kind, jetzt in der Oberstufe. Aber ich danke den Göttern, dass sie zuverlässig (wenn auch ungern) zur Schule geht und gute Noten macht. Das Abi wird sie vermutlich glatt durchziehen, mit gutem oder sehr gutem Durchschnitt.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von wolfsfrau am 09.03.2022, 11:52 Uhr

Ich finde, er kann sich die Praktikumsstelle selber besorgen.
Dann kann er gleich sehen, dass auch hier Initiative gefragt ist.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Brummelmama am 09.03.2022, 12:16 Uhr

Wenn es eine Marotte wäre, dann wäre ich hart. Bei dir hört sich das aber nicht so an. Ich finde, es muss nicht Abitur sein. Es muss ihm klar sein, dass eine Ausbildung auch nicht immer nur rosig ist. Letztlich hat er bei G9 das Jahr umsonst gemacht aber ehrlich, wenn es nicht geht, dann ist es halt so. Ich würde ihm aber noch die Möglichkeit des Fachabiturs aufzeigen und ihn auch dazu abhalten, dass Schuljahr wenigstens ohne 5er zu beenden. Ich kenne einige die 2 oder 3 Ausbildungen begonnen haben. Letztlich haben sie alle ihren Weg gefunden. Wichtig finde ich, dass dies nicht den Familienfrieden beeinflusst.

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Holzkohle am 09.03.2022, 15:50 Uhr

wir haben ähnliches hier gerade zu Hause.

Mein Sohn ist im 1. Abi-Jahr, ist jetzt volljährig und hat so gar keinen Bock mehr auf Schule. Er möchte lieber arbeiten gehen - allerdings hat er keinerlei Vorstellungen als was. Das Thema Bundeswehr stand im Raum, dann auf einmal ein FJS. Jetzt wieder ein bezahltes Praktikum in einem Hotel, wo er Aussicht auf einen Ausbildungsplatz hätte (die kennen ihn schon)

Je mehr Druck ich erzeugt habe, je mehr Gespräche ich gesucht habe, um so mehr hat mein Sohn dicht gemacht. Gepredigt habe ich genug, und Du sicher auch. Sie sind groß, sie sind (fast) erwachsen, sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen.

Bei uns ist der Sachstand aktuell der:
Bei meinem Sohn in der Klasse brechen jetzt sehr viele das Abi ab. Die Noten sind alle unterirdisch, die Klausuren werden alle verhauen, wir haben Lehrermangel, keiner hat mehr Lust, ständiger Unterrichtsausfall ... Mein Sohn weiß, dass er keinerlei Druck hat, bei mir ausziehen zu müssen. Wenn er das Abi noch fertig macht und dann ein FSJ - bitte schön. Wenn er sich jetzt entscheidet das Abi abzubrechen und bis Sommer im Hotel ein bezahltes Praktikum zu machen - bitte schön. Er möchte zur Bundeswehr - hier entlang bitte...
Seitdem ist mein Sohn entspannter. Ich denke, es ist bei den Jugendlichen einfach auch diese Erwartungshaltung, die wir als Eltern haben (die ja eigentlich nicht nur eine Erwartungshaltung ist sondern auch die Angst und Sorge, dass aus dem Kind mal "nichts wird" oder dass es sich später nicht selbst ernähren kann, keinen oder keinen guten Job findet usw) , die ihnen noch zusätzlich Kopfschmerzen macht zu der "Gewissheit", dass sie z.B. mit dem Abi überfordert sind. Oder noch keine Pläne haben, was sie später mal machen wollen...

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von daide am 09.03.2022, 19:30 Uhr

Hallo,

unsere Situation ist auf Grund des Alters nicht vergleichbar, aber manche Dinge ähneln sich:

Unsere Tochter ist 13, hat ADHS, Tics und diverse andere Probleme und ist vor diesem Hintergrund, aber nicht zuletzt auch durch pubertätsbedingte Schwierigkeiten mit allem anderen mehr beschäftigt als mit Schule. Ja, auch bei mir war das 8. Schuljahr das schlechteste, aber SO hing ich nicht durch.

Wenn ich ihrer Argumentation folge, hat sie mehr als genug damit zu tun, halbwegs "normal" durch einen Tag zu kommen, d.h. ohne Anecken, mit leidlich guten sozialen Kontakten, ohne übergriffige Tics (kann sie oft abwenden/umlenken) und so wenig wie möglich "grauen" Gedanken. Für Schule im Allgemeinen oder sowas banal lächerliches (in ihren Augen) wie eine ordentliche Heftführung bleibt da kaum Raum.

Das schlägt sich natürlich in den Noten nieder. Heftführung in 2 Fächern 4 bzw. 6, die anderen Lehrer kümmert das nicht. Arbeiten in den Naturwissenschaften zwischen 3,5 und 6 (Ausrutscher, hoffentlich), in den Sprachen zwischen 1 und 3. Die Halbjahresinfo war ok, aber ein Kissen zum Ausruhen ist da weit und breit nicht in Sicht. Dafür, dass sie NICHTS tut, aber wie gesagt in Ordnung.

Wir sind in schulischen Angelegenheiten nur noch aneinander geraten, es endete täglich im Streit. Wir Eltern waren der Meinung, sie müsse was tun. Dringend. Sie sagte: Lasst mich.

In unserer Verzweiflung haben wir mit ihrer Ärztin drüber gesprochen. Sie gab uns den Tipp, sie machen zu lassen. Anders ausgedrückt: Alles Schulische liegt nun in ihrer Verantwortung. Punkt. Ende. Aus. Ich frage nicht nach Hausaufgaben, nicht nach Arbeitsterminen, nicht nach Heftführung. Sie macht. Oder auch nicht. Die Ärztin (wir im Grunde auch) sind davon überzeugt, dass sie reif und intelligent genug ist, ihr Handeln und die möglichen Konsequenzen abschätzen zu können.

Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass sie wiederholen muss. Nicht für uns als Eltern wäre das das Schlimmste, sondern für sie. Neue soziale Kontakte, wieder Krankheiten und Besonderheiten erklären, wieder auf Rücksicht und Respekt hoffen und vielleicht nicht bekommen - eine Kraftanstrengung unvorstellbaren Ausmaßes für sie.
Daher wird sie alles daran setzen, versetzt zu werden. Davon gehen wir momentan aus.

Wenn nicht, wird sie in den saueren Apfel beißen müssen und die Klasse wiederholen. Ihre Entscheidung. Wir sind jederzeit da, wenn sie Hilfe oder Unterstützung braucht, die Lehrer wissen inzwischen auch Bescheid und tragen das mit. Wir werden sehen, wo das endet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du wirst ihn nicht zum Abi zwingen können. Wenn Du es schaffst, einen Schritt zurückzutreten und Dir das Ganze mit etwas Abstand anzuschauen, wirst Du eventuell bemerken, dass keiner der Wege, die Dein Sohn einschlagen könnte, ein Drama sein wird. Egal, wofür er sich letztlich entscheidet (ER!), er wird ganz sicher seinen Weg gehen.

Sich als Eltern zurückzunehmen, ist alles andere als leicht. Aber in der 11. Klasse ist er definitiv alt genug, Risiken abzuschätzen und Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Lasst es ihn mal ausprobieren. Viel Erfolg dabei!

LG daide

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von DK-Ursel am 10.03.2022, 0:45 Uhr

Hej!

Ich bin wirklich froh, daß viele doch versuchen, nicht auf Druck und "er muß das jetzt durchziehen" bestehen, sondern dem Kind den eigenen Weg zulassen wollen.
Ich glaube, es stand bei Dir, Brummelmama, daß es oft unsere Sorge ist, aus dem Kind "wird nichts", wenn wir sie quasi zwingen, nötigen, Schule so weit und gut wie möglich zu machen. Das ist ja auch nachvollziehbar.
Aber ich habe auch lernen müssen, daß mein Weg nicht der meines Kindes ist.
Und daß die Sätze "jeder soll nach seiner Facon selig werden" oder "Hauptsache, mein Kind ist glücklich" eben auch dann gelten MUSS, wenn wir auf diese Art eben genau nicht glücklich würden.
Umgekehrt geht es eben auch nicht - fürs Kind.

Ich habe eine sehr ambitiöse, zielstrebige, gradlinige Tochter - und eine, die leider aus der Bahn geworfen wurde und dann viel mit sich, uns und der Umwelt kämpfte. Trotzdem hat sie dann doch irgendwann von sich aus den Entschluß gefaßt, Schule zu machen, sie hat um ihr Abi sehr gekämpft, aber es geschafft - was waren wir alle stolz in dem Moment, als sie Mütze aufgesetzt bekam!!! einfach, weil sie es gewollt und durchgezogen hatte - und dann hat sie sich für eine Ausbildung entschieden, für die man wirklich kein Abitur braucht.
Als Übergang, weil sie im Hinterstübchen anscheinend doch noch eine andere Ausbildung drauf setzen will.
Das ist weiß Gott nicht der Weg, den ich für sie gesehen habe, zumal sie lange Zeit Klassenbeste war.
Aber es ihr ihr Weg, und wenn es ihr damit gut geht, geht´s mir inzwischen richtig gut damit.

Sie war älter als viele Mitschüler*innen beim Abitur, sie war auch älter als manche/r in der Ausbildung, aber sie brauchte diese Zeit.

Wir haben die Zeit dafür verwendet, uns wieder näher zu kommen statt durch Predigten, Kontrolle, schimpfen, Druck, ... uns weiter von einander zu entfernen.
Keiner macht ein (gutes) Abitur, wen ner/sie es nichtselbsr will - aber ich habe hierzulande viele gesehen,die es nachgemacht haben, wenn sie es brauchten, die Mathe auf A-Niveau belegten, während sie tagsüber schufteten, weilsie es fü rein Studium so brauchten (und vorher zu faul waren), ich habe auch viele gesehen, die Sabbatjahre machten, pausierten und jobbten undundund.

Was nicht ginge, und das wußten meine Töchter beide sehr gut:
Zuhause rumhängen ohne Arbeit, ohne Aufgabe, ohne selbstverdientes Geld.
Das können wir uns nicht leisten, das will ich aber meinen Kindern auch nicht antun. Geld liegt nicht auf der Straße und wächst nicht auf Bäumen, und Wünsche oder auch nur auf dem Sofa muß man sich selbst leisten können.

Solange das geht, denk dran, daß Umwege die Ortskenntnis erweitern - für manche ist der gradlinige Wder richtige., für andere sind es die Umwege - und der Erwartungsdruck ist für viele heute ungleich größer als für uns früher - bevor sich das negativ auswikt und die Pause noch länger wird, bedränge ihn nicht mehr.
Sprecht darüber, was er sich sonst vorstellt - so ein Praktikum wäre ja auch eine Möglichkeit, oder eine Zeitlang wirklich jobben (und rausfinden, daß so ein Hilfsjob eben auf Dauer vielleicht nicht das Wahre ist) etc.
Versucht, berufliche Beratung zu finden, die viele Wege aufzeigt.

Alles GUte- Ursel, DK

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von Maxikid am 10.03.2022, 10:04 Uhr

da unterschreibe ich. So handhaben wir das auch, stehen aber mit dieser Meinung komplett im Umfeld alleine da und gelten da eher als eher .....nicht so gebildet. Nun ja, man soll die Menschen reden lassen. Meine Lütte, wird auch einen ganz anderen Weg einschlagen. Ich habe mich bei ihr schon sehr früh aus der Schule herausgehalten, denn es brachte bei ihr so gar nichts. Sie muss es immer selber wollen und den Schmerz fühlen, dann kommt tolles bei raus.

Leider habe ich im Umfeld auch ein neg. Beispiel. Familie mit 2 Kindern, inzwischen 28 und 35...Ohne ihre Eltern könnten sie nicht überleben, obwohl ihr Anfang sehr gut aussah. Ausbildung die Eine, Studium der Andere. Das Enkelkind lebt bei den Großeltern. Das tut mir immer so leid, gleich 2 Kinder die immer noch so viel Unterstützung brauchen. Obwohl es bei Beiden bis Mitte 20 alles ganz normal aussah.

LG maxikid

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von like1101 am 11.03.2022, 12:57 Uhr

Unserer hat auch nach der 11. das Gymnasium verlassen. Grund war die ständige Nicht-Schule durch Corona. Er hatte jegliche Motivation dadurch verloren. Er hatte es sich auch nicht mehr getraut, es anzusprechen, da wir immer gesagt hatten " zieh es durch, das schaffst Du, nur noch 1 Jahr " ... usw. Er verschloss sich immer mehr.
Wir haben dann doch eingesehen, das es besser ist, wenn er seinen eigenen, anderen Weg geht.
Da er sowieso nicht studieren will, hat er sich eine Ausbildungsstelle gesucht (im Handwerk) und ist jetzt voll zufrieden.
Es macht Spaß, er hat wieder ein Ziel vor Augen und verdient auch Geld.
Einen Meister zu machen oder anders sich weiter zu qualifizieren, den Weg gibt es immer.
Wenn er es möchte. Diese Motivation hat er jetzt jedenfalls.
Alles Gute für Euch

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von ichbinfrei am 12.03.2022, 10:08 Uhr

Ich verfalle manchmal auch in Panik, dass aus meinem Kind nichts wird....
Und dann mache ich Druck, was bei meinem Sohn gar nichts bringt. Ich muss mich da selber manchmal runterbringen und ruhig bleiben.
ABER ich glaub, das Einzig wichtige ist, im Gespräch mit ihnen zu bleiben, sie zu unterstützen und wenn es kein Abi wird - dann halt nicht. Solange sie etwas tun und wollen, ist es doch gut. Egal ob jetzt jobben, FSJ, Ausbildung oder Praktikum. Jeder hat ein anderes Tempo. Nur rumhängen ginge bei mir gar nicht!

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von manira am 12.03.2022, 21:40 Uhr

Hallo,
Bitte nicht die HB als „er bleibt unter seinem Potential” verstehen.
Nach der 11. die Schule beenden (mit einem Realschulabschluss!) ist nicht gleichzusetzen mit Schule abbrechen. Dazu noch mit dem Wunsch/Ziel einer Ausbildung- ist doch super!
Mein Mann: Gymnasium verlassen, Ausbildung FOS und erst dann Studium FH, Er hat seinen Weg gefunden, auch wenn es nicht immer einfach war.

Ihn zu zwingen, Abi zu machen bringt nichts positives, eher das Gegenteil.
Akzeptiert vom Herzen seine Entscheidung, dann habt ihr die Chance auf Augenhöhe mit ihm zu reden und zu begleiten, ohne dass er zumacht. Wie jemand schrieb, ihn unterstützen oder einfordern, dass er sich mit dem Thema Ausbildung beschäftigt. Ihr begleitet, ihr gebt den Weg nicht vor.
Und bei der ganzen Entscheidung- bitte vergesst die HB!
Euch alles Gute

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Re: Sohn will nach 11. Klasse Schule beenden

Antwort von ursel7 am 15.03.2022, 8:26 Uhr

Ich finde es auch kein Problem, nach der. 11. von der Schule zu gehen. Mit FSJ oder Ausbildung im Anschluss hat er dann ja die Fachhochschulreife und kann später immer noch studieren. Ein Freund von meinem Mittelren (12. Klasse) hat schon war Jahren angekündigt, dass er kein Abi machen, sondern Tierpfleger werden will. Die Eltern haben dann mit ihm den deal gemacht, dass er die 11. fertig macht, damit er einen Abschluss hat.

Ich weiß nicht, vo wo aus MV ihr kommt. Wenn er vielleicht in den Beruf erstmal reinschnuppern möchte und ein Praktikum etwas wäre, könnte ich ein gutes Labor in HGW empfehlen. Da hat meine Große mal ihr Schülerpraktikum gemacht.

LG

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