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Geschrieben von Esmeralda am 01.12.2018, 8:08 Uhr

Still- / Fütterprobleme (Brusternährungsset)

Hallo.

Entschuldigung, langer Text.


Mein Baby ist sechs Wochen alt.

Das Baby trank nach der Geburt das Kolostrum gut, und saugte die allerersten Tage sehr gut. Allerdings dauerte der Milcheinschuss etwas und auf der Wochenstation habe ich mich zu Stillhütchen und Zufütterung per Fläschchen drängen lassen.

Eine Weile trank das Baby gut an der Brust und nahm parallel die Flaschenzufütterung, sowohl mit abgepumpter Muttermilch als auch Pre Milch problemlos.

Vor wenigen Wochen begann das Baby schlecht an der Brust zu trinken, bzw. letztlich sogar an der Brust zu weinen.


Seit etwa einer Woche gebe ich nun kein Fläschchen mehr, sondern versuche es mit Stillen und da das oft schlecht oder nicht klappt ergänzend mit Abpumpen und einem Brusternährungsset von Meleda, das entweder mit der Muttermilch oder (da die Muttermilch nicht ausreicht) mit Pre Milch gefüllt wird.

(Löffel- oder Becherzufütterung hat in den ersten Versuchen bei uns leider schlecht funktioniert, das Baby verschluckt sich oder die größte Menge geht daneben.)

Am Nachmittag nimmt das Baby nun die Brust gern für ca. 15 - 20 min und ist danach zufrieden, wenn auch manchmal nur für 10-30 min, selten für 1-2 Stunden.
Es trinkt aber nie so gut, dass es nach jedem Saugen schlucken würde. Oft schluckt es nur nach jedem fünften Saugen oder noch seltener.
Meiner Empfindung nach ist die Brust meist auch nicht wirklich geleert.

In dieser "guten" Zeit hat das Baby Wachphasen, in denen es aufmerksam Dinge betrachtet, Gesichter mit den Augen verfolgt oder kleine Laute zur Kontaktaufnahme von sich gibt, uns auch mal anlächelt.

Je später der Abend, desto größer die Probleme.

Inzwischen ist die schlechte Phase ca. von 22 bis 7 Uhr. In dieser Zeit werden die Signale des Babys für uns immer widersprüchlicher bzw. wissen wir oft nicht, was das Problem ist, wenn es weint.
Es trinkt schlecht (fast nur Nuckeln) oder mit Widerwillen an der Brust, oder gibt so eine Art plötzliches (wütendes?) Quietschen von sich und strampelt sehr stark. Manchmal steigert sich das schnell zu sehr lautem Schreien, mit rotem Kopf, zitternder Stimme, Tränen.
Manchmal endet das Weinen plötzlich, wenn wir das Baby aufrecht über unsere Schulter sehen lassen. Am ehesten hilft Umhertragen mit Schaukeln (oder in der Bauchtrage). Manchmal hilft Füttern. Manchmal hilft scheinbar nichts, und manchmal endet das Schreien abrupt "von selbst" mit einem plötzlich eingeschlafenen Baby.
Wärmekissen, Kümmelzäpfchen, Bauchmassage, alles schon versucht, hilft selten.
Der Schlaf dauert oft nur Minuten, dann wird es wach, nach kurzer Zeit wieder unglücklich und weint.

Das Seltsamste ist, dass das Baby in der schlechten Zeit ganz oft Hungerzeichen zeigt, manchmal auch stark sucht, unsere Kleidung fast "beißt", sich die Händchen in Gesicht und Mund steckt. Am Brusternährungsset saugt es dann aber manchmal nur kurz, dann schläft es ein oder weint sogar und stößt sich weg, wird wütend und beruhigt sich erst, wenn man es von der Brust nimmt. Aber: Nach kurzer Zeit beginnen dann die Hungerzeichen wieder.
Heute waren wir verzweifelt, haben dann doch ein Fläschchen gemacht. Das wurde dann auch erst angeweint, dann saugte das Baby eine kurze Weile sehr heftig, hat ca. 20 ml getrunken. Dann fuchtelte es wieder wild mit den Händen, wollte auch scheinbar nicht weitertrinken.
Nun ist es eingeschlafen.

Meist schläft es dann den Vormittag über und bis ca. 14 Uhr viel, wir völlig erschöpft auch, aber ich stelle einen Wecker, um es zumindest alle drei Stunden anzulegen und oder abzupumpen.
Dabei bekomme ich das Baby kaum wach und es nimmt dann zwar die Brust, saugt aber nicht lange, schläft permanent ein.
Das Baby über Berührungen an der Brust wach zu halten funktioniert quasi gar nicht mehr. Nur es alleine auf eine kühle, harte Matratze zu legen, weckt es oft auf, lässt es aber auch weinen.

Ich bin erschöpft und ratlos. Das Weinen des Babys nachts ist teilweise wirklich schlimm, und macht mich selbst dann sehr traurig. Ich würde ihm natürlich gern helfen und kann oft nicht.


Kann mir jemand dazu etwas sagen oder mir raten?

Grüße

Esmeralda

 
2 Antworten:

Re: Still- / Fütterprobleme (Brusternährungsset)

Antwort von FrauStorch am 03.12.2018, 8:03 Uhr

Das klingt echt stressig. Warum weckst du dein Kind noch? Das macht man nur in den ersten Tagen wenn sie noch frisch geboren sind. Lass es doch schlafen. Oder nimmt es so schlecht an Gewicht zu? Wieviele nasse Windeln habt ihr?

Einer Freundin von mir ging es ähnlich. Sie hat alles versucht und musste am Ende doch feststellen, dass Abstillen die bessere Lösung war. Seitdem hat sie ein viel viel friedlicheres und zufriedeneres Baby das auch endlich gut zu nimmt.
Ich bin ja überzeugt vom Stillen, ich glaube aber dass die Flüssigkeit (also Pre oder Muttermilch) nicht das einzige Ausschlaggebende ist. Wenn du einfach den anhaltenden Eindruck hast, dass die Milch nicht reicht und auch nicht ausreichend mehr wird und du eh schon sehr viel anlegst, dann würde ich mir überlegen dies so weiter durchzuziehen. Was du beschreibst klingt ja echt so, als quält ihr euch ganz schön. Das würde ich dann beenden.
Allerdings gibt es auch viele Babys die gerade Abends solche schwierigen Zeiten haben. Meiner z.B. hat das auch von Zeit zu Zeit, das ist dann aber nicht Hunger sondern er ist überdreht und findet nicht in den Schlaf. Dann wird er auch zappelig, lässt die Brust immer wieder fallen, weint und windet sich.
Wir waren vorgestern z.B. Nachmittags auf dem Weihnachtsmarkt mit dem Großen. Der Kleine war dann wie oben beschrieben drauf, ich vermute es waren zuviele Eindrücke.
Ich würde an deiner Stelle versuchen ob es mit der Alternative Flasche besser wird. Wenn nicht, dann findet es vielleicht nur einfach nicht in den Schlaf. So oder so, lass es Vormittags mal schlafen und weck es nicht. Du kannst ja alternativ 1-2 x pumpen um anzuregen.

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Re: Still- / Fütterprobleme (Brusternährungsset)

Antwort von Esmeralda am 03.12.2018, 9:17 Uhr

Hallo Frau Storch.

Ja, ist wirklich sehr stressig.

Ich wecke das Baby nachts, weil ich mir Sorgen mache, dass es sich evtl. nicht meldet, weil es ausgehungert ist oder dass es dann nach dem Aufwachen so großen Hunger hat, dass es sofort an der Brust frustriert ist, wenn nicht sofort Milch fließt.
Und weil ich beim "Durchschlafen" mal einen Milchstau bekommen hab...
Aber ich kann es mal mit Abpumpen statt Anlegen versuchen, danke dir.

Wenn es nicht besser wird, werde ich auch abstillen müssen, wie deine Freundin.

Die letzte Woche hat sich das Baby von der Aufmerksamkeit und den Lauten her sehr entwickelt, lächelt auch manchmal, schreit abera uch mehr und scheint aber tatsächlich auch kaum noch in den Schlaf zu finden.

Bevor ich wieder zur Flasche "zurückfalle", möchte ich noch einige Zeit mit dem Brusternährungsset durchhalten.

Danke dir, dass du alles gelesen und geantwortet hast.

Grüße

die erschöpfte Esmeralda

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