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Geschrieben von sileick am 21.02.2014, 22:08 Uhr

OT-Hebammen

Hallo Ihr Lieben,

ich wage es mal, noch einmal auf das Hebammenthema anzusprechen, auch auf die Gefahr hin, dass mir mit Verbrennung gedroht wird. ;-)

Als Info: Wenn nichts passiert, und das sieht so aus, gibt es ab Juli keine freischaffenden Hebammen mehr, die eigeninitiativ Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge durchführen. Das heißt, wir können uns nicht mehr nur oder fast ausschließlich von einer Hebamme betreuen lassen, während das Kind unterwegs ist, sondern MÜSSEN mangels Alternative zu einer/einem Gyn bzw. ins KH gehen. Es gibt dann auch KEINE Möglichkeit mehr, in Geburtshäusern oder zu Hause, auch nicht mit einer Beleghebamme zu entbinden. Keine Hebamme kann mehr das volle Risiko für die Vor- und Nachsorge tragen, weil sie keine Haftpflichtversicherung mehr haben wird. Die beiden einzigen haben nämlich den Hebammen gekündigt.

Das heißt auch: Frauen, die nicht in der Klinik entbinden wollen, müssen es ALLEIN tun, ohne Hebammenhilfe. Und: Das Hebammenwissen in Deutschland wird innerhalb der nächsten 10 Jahre verlorengehen. Unwiderbringlich.

Es gibt Vorschläge von diversen Fachverbänden, wie man dieser Situation begegnen kann, z.B. die Bildung eines Schadensfonds, aber die Politiker haben anscheinend nicht verstanden, wie wichtig dieses Thema (vielen Frauen und für unsere Gesellschaft) wirklich ist.

Es gibt eine Vernetzung der Frauen, die unter dem Dach des Fidibus-Verlages läuft. Christine Trompka (auch Mitglied bei GreenBirth) macht das in diesem Rahmen ehrenamtlich. Es geht nicht darum, dort jetzt ein Buch zu kaufen :-). Es lohnt sich, den Newsletter zu bestellen. Hier findet man auch Hinweise auf Mahnwachen etc.

Sorry, wenn das jetzt lang war oder der einen oder anderen übergriffig erscheinen mag, aber das ist einfach zu wichtig, um nicht jede Möglichkeit für Vernetzung und Aktion zu suchen. Wer mehr wissen will, darf mir auch gern an meine PN schreiben.

Liebe Grüße

Sileick

 
28 Antworten:

Re: OT-Hebammen

Antwort von niccolleen am 22.02.2014, 9:38 Uhr

Ich habe immer nur von einer Anhebung der Gebuehren gelesen, woher hast du das, dass die Versicherungen die Hebammen gekuendigt haben?

Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass "die Politiker" nicht verstehen, sondern dass wieder, wie das schon in den 60er- und 70er-Jahren der Fall war, die Aerzteschaft ganz gern wieder mehr Kontrolle ueber den Geburtsverlauf und ihre Patienten haben moechten.

lg
niki

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Bajuli am 22.02.2014, 11:04 Uhr

Na prima, jetzt sind auch noch die Ärzte schuld...

Habt ihr bei allem eine Idee wer für die eingeklagten Schadenssummen aufkommen soll? Die werden durch die Beiträge mitnichten gedeckt.

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Re: OT-Hebammen

Antwort von sileick am 22.02.2014, 11:50 Uhr

Ich würde gern den Grabenkrieg vermeiden, der hilft niemandem weiter.

Wichtig ist, dass eine Lösung gefunden wird, mit deren Hilfe alle Frauen so entbinden können, wie es für sie richtig ist. Wer sich in der Klinik gut aufgehoben fühlt und eine gute Klinik in der Nähe hat, für die ist das fein.

Ich persönlich würde nicht in eine Klinik gehen können, ohne mich zu fühlen als würde ich nun immer auf mich und mein ungeborenes Kind aufpassen müssen. Solche Gefühle verhindern die unkomplizierte Geburt, das weiß man. Ich kenne die Vergleichsstudien, die das Urteil belastbar zulassen, dass außerklinische Geburten mindestens genauso sicher sind wie klinische und die klar anmerken, dass bestimmte Praktiken in den meisten deutschen Kliniken unbedingt zu hinterfragen und zu ändern sind (z.B. Geburtszwang in Rückenlage (über 80% in Niedersachsen!!!), routinemäßiger Einsatz des CTG zur Überwachung usw.), und ich kenne auch die psychologischen Aspekte, die mit dem "Stören" einer gebärenden Mutter und ihrem Kind zusammenhängen und weit ins Leben der zukünftigen Erwachsenen hineinreichen, und die sind viel schwerwiegender als das landläufig bisher wahrgenommen wurde.

Entscheidend ist vor allem, wie viel Geduld die Geburtshelfenden haben, wie viel Rückgrat, auch Krisen auszuhalten, bevor eingegriffen wird, wieviel Zeit sie haben (je nachdem, wie viele Geburten gerade gleichzeitig betreut werden müssen, wie die Schichtwechsel sind usw.) und wie sehr sie sich auf die Frauen und ihre Bedürfnisse einlassen können. Und natürlich müssen sie erfahren sein in Sachen reibungslose Geburt ohne Eingriff.

Es gibt ein paar hervorragende Kliniken mit relativ niedrigen KS-Raten, vor allem in Ostdeutschland (die sind für mich immer ein Zeiger in Bezug auf die Qualität), und es gibt solche, bei denen das Gebären einfach nicht sicher ist. Laut WHO ist eine KS-Rate über 10-15% durch nichts zu rechtfertigen! Das hat diese Organisation auch im Blick auf die rasant steigenden Zahlen in D explizit schon 1985 (!!!) in Richtung unseres Landes angemerkt (da war Ostdeutschland noch nicht dabei, um diese Rate zu senken, man war hier bei gut 20%). Wir sind hierzulande jetzt bei durchschnittlich über 30%! Also etwa ein Drittel aller Frauen "entbinden" per KS. Das ist nicht gesund und darf so nicht weitergehen.

Aber das ist ein anderes Thema. Entscheidend ist, dass Frauen die Wahl haben müssen, ihre Kinder so risikoarm wie möglich zur Welt zu bringen. In D scheint es zwei Trends zu geben, einerseits in die Inanspruchnahme einer hohen Technisierung und andererseits in die Ablehnung solcher. Dass hohe Technisierung zu sicheren Geburten führt, ist nachgewiesenermaßen falsch. Dass sie nötig und lebensrettend ist, wenn echte Probleme auftauchen, ist auf jeden Fall richtig und dankenswert. Interessant ist, dass oft gerade Mehrfachgebärende aufgrund ihrer negativen Klinikerfahrungen am Ende Haus- oder Geburtshausgeburten vorziehen und danach bedauern, es nicht gleich so gemacht zu haben.

Es gibt Landstriche, in denen die kleinen Geburtshilfekliniken alle schließen. Hier müssen Frauen sehr weit fahren (wir reden von bis zu über einer Stunde Fahrt in den Wehen!) um in eine Klinik zu gelangen. Wenn es hier dann nicht einmal mehr niedergelassene Hebammen gibt, das ist z.B. im Landkreis Diepholz in Niedersachsen teilweise schon der Fall, ist das für die Frauen und ihre Kinder eine Katastrophe.

Und ja: Die Versicherungsgesellschaften haben gekündigt. Es gibt keine Versicherung mehr, wenn keine andere Lösung gefunden wird.

Eine Geburt ist normal, gehört zum Leben und ist wie alles im Leben zugleich ein Risiko. Wie aber will man dieses Risiko versichern? Die Klagewut ist hier keine Hilfe und ändert nichts daran, dass was schiefgehen kann.

Ich freu mich, wenn Ihr weiter schreibt!

LG Sileick

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Rattenpack am 22.02.2014, 11:54 Uhr

Die Ärzteschaft ist NICHT schuld. Die stehen vor ähnlichen Problemen mit steigenden Versicherungsbeiträgen, nur ist es bei deren Gehalt leichter tragbar, mehrere tausend Euro Versicherungsprämie zu zahlen. Eine Hebamme mit durchschnittlich 7-8€ Stundenlohn kann das nicht.

Die Schadenssummen werden durch das Nichtversichern der Hebammen nicht geringer. Es wird nicht weniger Schadensfälle geben - eher mehr, da die Geburtsexpertinnen wegfallen. Dafür muss dann wieder die Haftpflichtversicherung aufkommen, diesmal halt die der Ärzte. es wird kein Cent Geld eingespart, das Geld wird nur anderen Versicherungen zugeschoben.
Alle mir bekannten Ärzte sind *entsetzt* über diese Entwicklung!

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Selena8805 am 22.02.2014, 12:05 Uhr

Ich glaube auch nicht dass die Ärzteschaft dahintersteckt. Es geht in meinen Augen schlichtweg um die kohle, die keiner ausgeben möchte um es mal salopp zu sagen.

Aber egal wo der Anfang allen Übels ist: ich persönlich habe zwar in der Klinik entbunden, aber konnte mich total auf meine Nachsorge-Hebamme stützen ohne die ich mehrfach verzweifelt wäre!
Und ehrlich gesagt habe ich ein bisschen Angst, dass es, wenn diese Nachsorge wegfällt, mehr solcher schrecklichen Fälle geben wird in denen alleingelassene Mütter verzweifeln, depressiv werden und im schlimmsten Fall durchdrehen - weiter brauche ich nicht drauf eingehen, ihr wisst was ich meine.

Ob sich alle Entscheidungsträger solcher Konsequenzen bewusst sind? Unabhängig von eventuellen kontrollabsichten?

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Black Forest Girl am 22.02.2014, 15:50 Uhr

Ah, ich weiß den Link nicht mehr, aber ich hab neulich was dazu gelesen.

Also an den Ärzten liegt es sicher nicht. Die sind nicht böse oder fürchten um ihre Macht.
Für die Ärzte sind die Versicherungssummen auch sehr hoch, so dass es Gyns gibt, die keine Geburten mehr betreuen wollen. Das war auch ein Grund warum auf Sylt die Geburtsstation geschlossen wurde.

Trotzdem ist es eine Schande was da gerade passiert!

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Re: OT-Hebammen

Antwort von cashew1 am 22.02.2014, 19:08 Uhr

Das eine ist die heftige Gebührenanhebung zum Januar und nochmal Juli diesen Jahres.
Das zweite ist, dass der einzige Versicherer, der die Hebammen aktuell versichtert, ab Juli 2015 auch damit aufhört. 151 angefragte Versicherer haben bereits abgelehnt.
Deshalb fallen ja auch die "nur" Vor- und Nachsorgen weg!
War eigentlich überall auch so in den Medien, ich hab die Infos von meiner Hebamme, mit der ich auch befreundet bin.

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Re: OT-Hebammen

Antwort von niccolleen am 22.02.2014, 19:44 Uhr

Ah, versteh. Naja ich bin aus Oesterreich, ich hab das hier nirgends gelesen, ich kann mich nur auf das verlassen, was ich so im Internet in Zeitungen schnell gefunden hab bzw. was ihr hier erzaehlt.

Naja es wuerde mich sehr freuen, wenn meine Sorge, dass zuviel Kontrolle von medizinischer Seite versucht wird, unbegruendet ist. Darauf hinauslaufen wird es aber trotzdem. Ich erinnere mich an meine 2. Geburt, wo man mich 5 Tage lang nicht nach Hause gehen lassen hat, weil mein Sohn trotz guten Trinkens und einem kraeftigen Geburtsgewicht in den ersten Tagen 9% an Gewicht verloren hat, und das Spital hatte aus Sicherheitsgruenden eine Grenze von 7%. Und da war noch vieles andere. Also natuerlich ist das alles ein Zusammenspiel von Klagewut und Absichern, das sich immer mehr aufschaukelt, sodass das einzige Bestreben ist, sich abzusichern und wem anderen "Die Schuld" zuzuschieben. Die sich natuerlich immer in einer finanziellen Loesung manifestiert. Ist es der amerikanische Einfluss? Zu meiner Zeit hat man sich noch ueber die verrueckten Klagen der Amerikaner lustig gemacht, inzwischen gibt es die ja bei uns auch schon immer mehr.

Ich weiss nicht, wie man das loesen kann, ich versuch meinen Kindern nach Moeglichkeit Selbstverantwortung mitzugeben und hoffe, dass die naechste Generation wieder mehr Zivilcourage aufbringt.
So einfach in einem Spital mit "mehr Rueckgrat spaeter eingreifen" ist glaub ich nur einmal moeglich, denn dann ist man seinen Job dort los. Das kann sich dann kein Spital leisten, das nicht als solches wirklich dahinter steht.

lg
niki

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Re: OT-Hebammen

Antwort von sileick am 22.02.2014, 21:53 Uhr

Genau das ist der Casus Knacktus: Geburt und Tod, Leben und Sterben - das funktioniert nicht nach dem Prinzip "Hauptsache gut versichert". Hier müssen soziale Auffangwege gefunden werden, z.B. in Form eines Fonds für solche Fälle. Es ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Die kann nicht nur von den Hebammen, Ärzten und Schwangeren getragen werden. Dazu gehört in der Tat ein intensives Umdenken.

Wenn man weiß, dass Eingreifen in vielen Situationen schadet, zu körperlichen und seelischen Verletzungen führt (was man durchaus weiß, siehe WHO-Deklarationen dazu, Stellungnahmen vor allem auch von Psychotherapeuten und Psychologen usw.), darf man nicht eingreifen. Warten ist die Königsdisziplin bei der Geburt, und die Kunst ist, nur dann einzugreifen, wenn es wirklich nötig ist. Es gibt durchaus Hebammen und geburtshelfende Ärzte, die das können. Das ist eben das Problem unserer heutigen Vorgehensweise, bei der "abgesichert" immer "eingreifen" bedeutet. Das kann man durchaus anders sehen. Medizinische Belege dafür gibt es zu Hauf. Angst ist ohnehin ein schlechter Berater, bei Geburten ist sie fatal.

Davon abgesehen geht es aber auch um die Vorsorge. Viele Frauen werden durch das Übermaß an gynäkologischen Untersuchungen während der Schwangerschaft sehr verunsichert. Die vielen vaginalen Untersuchungen, die ganze Früherkennungsuntersuchungsflut (Wahlleistungen) führen in vielen Fällen zu immer neuen Untersuchungen und damit Ängsten und Sorgen, die Schwangerschaften an vielen Stellen gefährden und nachweislich zu einer Erhöhung der Frühgeburtlichkeit führen. Das heißt, je unsicherer und ängstlicher die Frauen sind, je mehr Untersuchungen (Störungen mit bekannten erhöhten Wahrscheinlichkeiten für selbst verursachte Schäden) passieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind zu früh kommt, mit all den Folgen für Kind und Mutter und den, wenn man das denn auch nicht aus den Augen verlieren will, Kosten, die damit verbunden sind.

Wenn nun eine Frau sich lieber an eine Hebamme wendet, die weniger untersucht und mehr stärkt, denn das ist auch ihre Aufgabe, die Gynäkologen haben für diese Art der persönlichen, intensiven Betreuung gar nicht genug Zeit, was soll sie tun, wenn das nicht mehr möglich ist? Auch die Vorsorge ist hier gefragt und wichtig. Die Aufgabe von Gynäkologen ist hier vor allem, nach Fehlern zu suchen, in der Hoffnung, keine zu finden. Die Aufgabe der Hebammen ist es, neben den Routineuntersuchungen vor allem die Gesundheit und innere Sicherheit der Frauen und Babys zu stärken. Das ist ein ganz anderer Ansatz. Meiner Meinung nach brauchen wir beides.

Wir sind eine merkwürdige Gesellschaft, dass wir für den Eintritt ins Leben und für den Austritt aus diesem so wenig Herz und Geld verwenden. Der Start ist so wichtig! Dazu gibts fesselnde Literatur: Marianne Krüll: "Die Geburt ist nicht der Anfang" oder Ina May Gaskin: "Birth Matters - Die Kraft der Geburt", Irene Behrmann u.a.: "Die Geburt meines ersten Kindes", Irene Behrmann und Marianne Sturm: "Leben und Geburt: Pränatalzeit - Geburt - Kaiserschnitt - Frühe Kindheit. Regressionstherapeutische Dokumente" uvm. Es ist schon spannend, sich damit genauer auseinanderzusetzen.

Die Diskussion darum finde ich ebenfalls sehr spannend und wichtig. Und absolut notwendig finde ich, dass Wahlmöglichkeit bleibt, dass Frauen und ihre Babys auf die für sie bestmögliche Weise ins Leben begrüßt und begleitet werden. In einer so wohlhabenden Gesellschaft wie der unseren ist es erbärmlich, wenn das an der vorgeschobenen Kostendiskussion scheitert!

LG Sileick

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Kräuterzauber am 22.02.2014, 22:09 Uhr

Ich stimme dir 100%ig zu! Leider habe ich viel zu spät erfahren, dass auch eine Hebamme die Vorsorge übernehmen kann, sonst hätte ich mir so einiges erspart. Na ja, immerhin bin ich zum Schluss nur noch von meiner Hebamme betreut worden.

Es ist wirklich traurig wohin wir uns da entwickeln! Und ich hatte wirklich gedacht die online Petition wird ein erfolg :(

Da ich nicht so ganz im Thema bin muss ich jetzt mal fragen: werden denn viele Hebammen verklagt? Gibt es zahlen was die Versicherung dafür schon zahlen musste? Denn wenn es danach geht, dann dürfte auch keine versicherung mehr ein Auto versichern.

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Re: OT-Hebammen

Antwort von sileick am 22.02.2014, 23:23 Uhr

Ich muss mich korrigieren: Ab Juli 2015, muss das heißen, sind die Versicherungen gekündigt. Vorher wird noch mal der Beitrag drastisch erhöht. Sorry, im Eifer des Gefechts... ;-)

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ich finde es gut, dass die hebammen ab juni 2015 quasi vor dem aus stehen!

Antwort von 11Friede am 23.02.2014, 1:56 Uhr

das hört sich im ersten moment vielleicht echt bescheuert an, aber ich sage nur endlich ist es passiert. die freiberuflichen hebammen haben quasi ab mitte 2015 berufsverbot.

ich glaube es muss erstmal richtig ernst werden, bevor sich was bewegt. wen hat es denn vorher überhaupt gekrazt, dass die prämien immer mehr angestiegen sind und viele hebammen ganz leise vor sich hin die arbeit hingeschmissen haben?

aufeinmal berichten viele mainstream-medien über die misere, die politik interessiert sich und es gibt demos und petitionen! besser geht es nicht.

stellt euch vor, die prämien wären einfach weiter gestiegen, dann gäbe es längfristig auch keine freiberuflichen hebammen mehr. so sind auf einmal alle aufgeschreckt und werde n wohl endlich dem elend ein ende bereiten und eine gute lösung finden.

was denkt ihr?

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Re: ich finde es gut, dass die hebammen ab juni 2015 quasi vor dem aus stehen!

Antwort von Anne92 am 23.02.2014, 7:47 Uhr

Ja, hast schon recht... Aber das kann doch nicht die Endlösung sein oder??? Es MUSS doch noch irgendwas passieren... Ich kann mir echt nicht vorstellen dass es bald keine hebammen mehr gibt . Ich finde es wirklich unglaublich, bin wütend und traurig...
Ohne meine Hebamme wäre vieles schief gelaufen... Ich hätte zb schon beim milcheinschuss abgestillt, niemals getragen ect...
Das nächste Kind wollte ich gerne Zuhause bekommen... :(

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Stimmt, guter Aspekt

Antwort von huehnchen69 am 23.02.2014, 8:06 Uhr

Es gab ja vor 2 (?) Jahren schon mal eine massive Bewegung, als zum ersten Mal die Haftpflicht-Beträge auf das Doppelte angehoben wruden.
Ich fand die Aktionen damals auch schon ziemlich weitreichend, mit Demos, (gelegentlichen) Zeitungsberichten, auch mal einem (kurzen) Fernsehbericht, Petition, usw. Und damals war ja bei den KK eine (kleine) Erhöhung der Abrechnungspauschalen herausgesprungen.
Die wurde aber, was für mich anhand der Rechenbeispiele nachvollziehbar war, eher als ein Tropfen auf den heißen Stein betrachtet, als als ausreichend, um die Erhöhung abzufangen.
Damals war eine für alle Aktiven mit Sicherheit eine sehr anstregenden, nervenaufreibende und zeitfressende Phase. Damit ein paar höhere Kleckerbeträge rausspringen. Die Versicherungsprämien können scheinbar im Halbjahrestakt erhöht werden. Man kann doch nicht alle halbe Jahr so eine Welle lostreten, damit Hebammen (finanziell) überleben können.

Darum finde ich es auch besser, wenn es einmal einen richtigen Paukenschlag gibt, und jetzt das Thema hoffentlich für die nächsten X Jahre gelöst wird.

Für wie viele Schadensersatzfälle freiberufliche Hebammen in der Summe in die Pflicht genommen werden, würde mich auch interessieren.
Zumindest bei den außerklinischen Geburten, bzw. den als solche geplanten, ist ja die Rate an verstorbenen Kindern ziemlich klein, in den meisten Jahren bis maximal 10 von um die 10000, in manchen Jahren sogar gar keins. Manche der außerklinisch Gebärenden, deren Kinder sterben, haben vermutlich auch diesen Geburtsort bewusst ausgewählt (klingt z.B. im 2011er Bericht der QUAG so an), was bei so kleinen Zahlen durchaus ins Gewicht fällt. Wie viele Fälle von schadensersatzrelevanter Morbidität darunter sind, lässt sich für mich dem Bericht aber nicht entnehmen. 5 Kinder wurden mit Verletzungen/Brüchen geboren (steht nicht dabei, aber ich vermute mal Schlüsselbeinbruch), mit Atemproblemen sind es relativ viele (knapp 200), aber ob da welche dabei sind, die z.B. wegen Sauerstoffmangels einen bleibenden Hirnschaden erlitten haben, oder ob sie nur ein bisschen Atmungsunterstützung gebraucht haben und dann alles paletti war, ist nicht aufgeschlüsselt. Haben die Versicherungen dazu mal was rausgelassen?

Wer wird denn bei KH-Geburten für Schadensersatzansprüche herangezogen? Sind das immer die offiziell betreuenden Ärzte? Oder je nachdem die Person, der eine schuldhafte Handlung nachgewiesen werden kann, also auch mal die angestellten Hebammen? Im KH müssten doch jedenfalls pro versicherter Person deutlich höhere Schadenssummen rauskommen, zum einen wegen der höheren Zahl von Geburten pro Geburtshelfer (eben keine 1:1-Betreuung), zum anderen, weil im KH auch die komplizierteren Geburten landen, wo mit Problemen schon zu rechnen ist.

Dass die Erhöhung der Versicherungsprämien mit einer "Klagewut" zusammenhängt, kann ich mir nicht so gut vorstellen.
Vielleicht bin ich naiv, aber ich glaube ehrlichgesagt nicht, dass es massenweise Eltern gibt, die klagen, weil ihr Kind bei der KS-Geburt einen Skalpell-Schnitt in den Oberschenkel oder einen Schlüsselbeinbruch erlitten hat. Aber wenn das Kind wegen Sauerstoffmangels unter der Geburt zum Pflegefall wird, und man der Meinung ist, dass Ärzte oder Hebammen das bei richtigem Handeln hätten verhindern können - logisch, dass man auf den lebenslangen Kosten nicht allein sitzenbleiben will. Ich glaube nicht, dass das vor 20-30 Jahren anders war. Mag sein, dass sich Eltern zumindest teilweise früher leichter erzählen ließen, dass das ja absolut unvermeidlich war, und Arzt/Hebamme alles richtig gemacht hat. Die Ärztehörigkeit ist nicht mehr das, was sie mal war (wenn auch durchaus noch verbreitet). Aber dass ein leichter Gesinnungswandel jetzt zu einer "Klageflut" führt, glaube ich nicht. Und klagende Eltern gab es auch damals schon, auch schon in den 60ern/70ern (siehe Contergan).

Wenn also jemand einen Link zu solchen Zahlen hätte, würde mich das interessieren.

Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Stimmt, guter Aspekt

Antwort von niccolleen am 23.02.2014, 10:45 Uhr

"Wer wird denn bei KH-Geburten für Schadensersatzansprüche herangezogen? Sind das immer die offiziell betreuenden Ärzte?"

Eben nicht, sondern das Spital! (Intern werden dann vielleicht Koepfe rollen). Daher funktioniert das auch nicht, was Sileick schreibt, dass es die grosse Kunst etc. ist, dass der Arzt und die Hebamme in der Klinik zuwarten und es besser machen und so. Die haben genaue Vorgaben vom Spital, bei welchen Situation wie verfahren werden muss und wie eingegriffen werden muss, die muessen sich verantworten, wenn sie das nicht tun! Was machst du denn, wenn du dich wo bewirbst, arbeitest, und dein Arbeitgeber moechte eine bestimmte Vorgehensweise von dir, und du findest es aber richtiger, ganz was anders zu tun und mit Kunden ganz anders zu verfahren, als es die Linie des Arbeitgeber ist. Sicher ist da eine Spannbreite zwischen Trotz und Zivilcourage, aber dann muss man halt Arbeit wechseln, wenn man so gar nicht mit dem einverstanden ist, was der Arbeitgeber von einem moechte. Einfach was anderes tun, wo soviel im Spiel ist, geht nicht, leider.
Wenn ein Spital seinen Aerzten mehr Autonomie einraeumt, wie es sein sollte, dann geht das sehr wohl und ist sicherlich auch besser. Es gibt sicherlich liberalere und beschraenktere Spitaeler.

lg
niki

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Himbeere2008 am 23.02.2014, 11:34 Uhr

Vorweg, ich habe 3 Kinder. Alle 3 Schwangerschaften wurden von einem Gyn betreut. In seiner Praxis ist auch 3mal pro Woche eine Hebamme tätig: CTG schreiben, Blut abnehmen, wiegen usw.
Ich möchte aber von einem studierten Mediziner untersucht, betreut und beraten werden und nicht von einer Hebamme. Eine Hebamme kann keine Fruchtwasseruntersuchung machen, keine Nackenfalten messen usw. und um Herztöne abzuhören oder die Lage meines Kindes im Bauch zu bestimmen, brauche ich sie nicht. Und eine Hausgeburt käme für mich aus Sicherheitsgründen nie in Frage.
Deshalb kann ich auch nicht verstehen warum ein Arzt im KH ein Kind nicht alleine entbinden kann, eine Hebamme darf das aber.

Ich habe alle meine 3 Kinder ambulant im Krankenhaus entbunden und würde es auch weiterhin so machen, 4. Kind allerdings ausgeschlossen.

Beim 1. Kind hatte ich eine Hebamme die genau 2mal hier bei uns zuhause war.
Einmal 2 Tage nach der Geburt und dann das 2.mal beim Fersenblutabnehmen. Wenn mein Kind krank ist gehe zum Kinderarzt und frage nicht die Hebamme.
Danach hatte sie 3 Wochen Urlaub und war nie mehr gesehen.
Wofür brauch' ich da eine Hebamme???
Beim 2. und 3. Kind habe ich mit das gar nicht mehr angetan.

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Jendriks_Mama am 23.02.2014, 12:17 Uhr

Huhuu,

wenn Du Dich sicherer fühlst mit Ärzten ist es natürlich Deine Entscheidung. Aber wer sich mit Fachleuten sicherer fühlt, dem soll doch die Möglichkeit, diese Hilfe zu nutzen, nicht verwehrt werden!

LG
Sarah mit Jendrik

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Re: OT-Hebammen

Antwort von niccolleen am 23.02.2014, 13:41 Uhr

Das kommt daher, dass das nie das Gebiet der Aerzte war. Ueberall in der Geschichte hat eine Entbindung durch eine Hebamme stattgefunden und nur bei schwerwiegenden Komplikationen ist ein Arzt zurate gezogen worden. Erst vor kurzem hat sich die die Medizin dieses Gebiet einverleibt. Inzwischen ist sie aber auch schon draufgekommen, dass das keine so brilliante Idee war und die Geburten im Spital werden wieder durch Hebammen durchgefuehrt, und der Arzt wird wenn ueberhaupt, dann nur kurz hinzugezogen. So ist das jedenfalls in Oesterreich. Die Nackenfaltenmessung, die einem noch vor kurzem so nahegelegt wurde, wird inzwischen (seit 2 oder 3 Jahren) nicht mehr bezahlt und es wird einem auch nicht mehr so dringend zugeraten, im Gegenteil. Die Beratung ist dahingehend, dass man sich bewusst sein muss, wenn man so eine Untersuchung machen laesst, dass man sich auch der Konsequenzen bewusst sein muss! Denn nur dann hat die Messung ja einen Sinn. Was haettest du denn gemacht, wenn diese Wahrscheinlichkeitszahl (und nur das ist die Messung) eher unguenstig ausgefallen waere? Und wohlgemerkt, 1:200 ist z.B. ein sehr unguenstiger Wert, also in einem von 200 Moeglichkeiten koennte dein Kind DownSyndrom haben. Was machst du denn mit dieser Zahl? Entscheidest du dich zur Abtreibung oder nicht? Oder gehst du davon aus, dass die 199 Faelle eintreffen werden? Oder bist du nicht sicher und hast eine sehr belastende Schwangerschaft vor dir? Die Tendenz geht wieder weg von solchen Kontrollen, denn sie haben sich nicht bewaehrt und statistisch die Situation verschlechtert.

lg
niki

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Kräuterzauber am 23.02.2014, 14:38 Uhr

Ich finde auch, weniger ist mehr (also bei Untersuchungen). Heutzutage wird man als Schwangere beim Arzt ganz schön verrückt gemacht, finde ich.

Und wer sich beim Arzt sicherer fühl kann ja hingehen. Aber was ist mit den Frauen die eine Hebamme wollen? Man hat dann ja keine wahl mehr!

Ich war sehr froh dass ich meine Hebamme hatte. Und die war weiß Gott öfter als 3x da. Hat mir immer zur Seite gestanden und geholfen. Allerdings hat sie ihren Job auch nicht zum Geld verdienen....

Zur Entbindung nur einen Arzt? Niiiiemals! Unvorstellbar.

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worst case scenario

Antwort von nörgelmama am 23.02.2014, 14:45 Uhr

Es wird sich NATÜRLICH eine politische Mehrheit dafür finden, daß Hebammen weiter Vor- und Nachsorge machen können, mehr machen die allermeisten ambulant sowieso nicht.
Für die außerklinische Geburtshilfe glaube ich das nicht. Es sind grob geschätzt 10 000 von >600 000 Geburten (also etwa 1 auf >60). Dafür setzt sich niemand in die Nesseln. Man kann Versicherungen nicht "zwingen", das regelt der Markt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Jendriks_Mama am 23.02.2014, 16:12 Uhr

Die Sache ist doch die:

Ärzte sind Mediziner, die sich ums PATHOLOGISCHE kümmern. Also um Krankheiten.

Im Normalfall ist eine Schwangerschaft und Geburt allerdings nix krankhaftes.

Warum sollte man also einer Profession die sich auf Krankheitsverläufe etc. spezialisiert hat die Natürlichkeit des Kinderkriegens anvertrauen?

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Re: OT-Hebammen

Antwort von Jendriks_Mama am 23.02.2014, 16:15 Uhr

Ich hatte eine Klinikgeburt.

Nie wieder!

Am liebsten zuhause mit Hebi!

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Re: Stimmt, guter Aspekt

Antwort von sileick am 23.02.2014, 16:45 Uhr

Und genau darum muss sich in der Organisation von Geburtshilfestationen in Krankenhäusern was ändern. Es kann nicht sein, dass verantwortungsvolle Mediziner abgeschossen werden, weil sie klug abwarten und erst dann Körperverletzung begehen (ich sag das jetzt mal ganz krass), wenn es wirklich, und wirklich (!) notwendig wird, weil es dann um Lebensrettung geht. Das ist gegenüber den Ärzten nicht fair, und es ist definitiv das falsche Signal. Wie schon gesagt, Angst ist ein fataler Ratgeber in der Geburtshilfe, das wissen alle Geburtshelfer, die erlebt haben, wie schwer Geburten werden, wenn die Mütter Angst haben bzw. sich den natürlichen Geburtsvorgang nicht zutrauen.

Es gibt Beispiele für liberalere Krankenhäuser mit möglichst streng evidenzbasierter Vorgehensweise, die großes Interesse haben, diese Verfahren zu verbessern. Leider sind das nur wenige.

Über 10.000 (um 2004 herum waren es ein paar Jahre sogar über 12000) klinikferne Geburten sind in einem Land mit sinkender Geburtenzahl ein handfester Grund, um diese Möglichkeit zu erhalten, auch wenn dem über 600.000 Klinikgeburten gegenüberstehen. Was würden wohl, würde man den Spieß umdrehen, die Frauen bzw. Familien sagen, wenn man ihnen die Geburt in einer Klinik verwehrte, mit dem Hinweis, es gäbe ja Hebammen, die das freiberuflich machten?

Als ich seinerzeit die Kliniken hier besuchte, um zu schauen, wo ich mein Kind zur Welt bringen kann, schreckte mich die Tatsache ab, dass bei einer Klinik nur eine einzige Hebamme auf der Infoveranstaltung anwesend war, aber FÜNF Ärzte. Und ich dachte, ich möchte ein Kind bekommen, nicht ärztlich behandelt werden. Ich bin überzeugt, dass noch viele andere Frauen so fühlen, aber sich dann gegen ihr Gefühl nicht trauen, andere Wege zu gehen, auch weil oft die Familien gar nicht verstehen können, dass eine Frau nicht in die Klinik gehen bzw. lieber zu Hause bleiben möchte. Das ist nicht in Ordnung, denn es verweigert Frauen ein Stück ihrer eigenen Selbstverständlichkeit als Lebensspendende, die das Recht haben, gesetzlich verbrieft, ihr Kind so zur Welt zu bringen, wie es für sie am besten passt.

Meine Hebamme musste über 100km fahren, um herzukommen, denn hier gab es schon keine Hausgeburtshebamme mehr. Ich hatte aber noch Glück, sie tat es, und vor Ort war eine andere Hebamme, die vorsichtshalber als Vorhut zu kommen bereit war. Was hätte ich getan, wäre das nicht möglich gewesen? Eine Freundin hat seit ihrer zweiten Entbindung eine Krankenhausphobie (aus guten Gründen, denn hier wurde einiges falsch gemacht). Sie hat das dritte Kind zu Hause in 3 h zur Welt gebracht. Was hätte sie gemacht, wäre dabei keine Hebamme mehr zur Verfügung gewesen. Ich kann nur wiederholen: Es muss beides geben.

Zum Thema Schadensfälle hab ich eine Anfrage losgeschickt. Bin gespannt, wie die Antwort lautet. Ich erinnere allerdings aus einem Treffen mit dem Dachverband der Krankenversicherer zu diesem Thema, dass die Erhöhungen ihre Ursache wohl vor allem in hypothetischen Hochrechnungen gefunden haben sollen. Man hat Angst vor der Zukunft, wenn tatsächlich mehr geklagt wird. Paradox ist, dass so oder so gezahlt werden muss - wenn nicht über die Hebamme, dann über das KH.

Die Diskussion bleibt spannend. Es laufen morgen und auch später zahlreiche Kundgebungen, Mahnwachen in verschiedenen Orten. Gut, wenn die Presse auch aufmerksam wird.

LG Sileick

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Re: worst case scenario@nörgelmama

Antwort von Andrea6 am 23.02.2014, 17:24 Uhr

Vielleicht bedenkst Du mal, daß auch die Hebammen die "nur" Vor- und Nachsorge machen ab dem nächsten Sommer nicht mehr arbeiten können, wenn deren Versicherung fehlt.
Darüber hinaus versichern die meisten Kliniken ihre angestellten Hebammen nur unzureichend, so daß diese gut beraten sind, sich selber zu versichern - aber auch das fällt dann weg.
Ein nicht geringer Teil der Klinikgeburten wird durch Beleghebammen durchgeführt - auch keine Versicherung mehr.
Es betrifft also beileibe nicht nur die außerklinischen Geburten!

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Re: "Klagewut"

Antwort von Rattenpack am 23.02.2014, 18:03 Uhr

Es ist nicht so, dass heute mehr Eltern klagen.
Das "Problem" ist folgendes: Wenn nach einer Geburt ein schwerwiegender Schaden entsteht, ist dabei die Überlebensrate heutzutage sehr hoch. Oft bleiben aber Spätfolgen zurück, die langfristige Therapien erfordern. Therapien, die recht modern sind, die es früher nicht gab. Therapien, die sehr viel Geld kosten. Geld, das die Kranken- und Pflegeversicherungen dann zahlen müssen und es sich gerne irgendwo wiederholen möchten.
DIE klagen dann - und zwar oft erstmal auf Verdacht (soll Arzt oder Hebamme erstmal nachweisen, dass der Schaden NICHT unter der Geburt entstanden ist und/ oder durch anderes Handeln vermeidbar gewesen wäre).

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Re: @Andrea

Antwort von Rattenpack am 23.02.2014, 18:07 Uhr

Ich glaube, du hast Nörgelmama falsch verstanden.
Ihr worst case Szenario ist, dass die Hebammenhilfe in der Klinik, Vor- und Nachsorge usw. "gerettet" wird - weil absolut unverzichtbar - die außerklinische Geburtshilfe dabei aber als Bauernopfer gebracht wird. :-(

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir tut es echt weh, vom "Retten der Hebammen" zu sprechen.
Die müssen nicht gerettet werden! Man muss die Frauen einfach nur ihren Job tun lassen, herrgott nochmal!

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www.hebammenunterstuetzung.de

Antwort von 11Friede am 24.02.2014, 20:48 Uhr

Hebammenünterstützung.de

Wir bringen den Protest auf die Straße. Seid mit dabei bei unseren ErMahnwachen und kommt zahlreich - mit Euren Kindern, 2 Löffeln für mehr Lärm und Plakaten (könnt ihr hier selbst ausdrucken).

Samstag, 22.2. - HAMBURG
Wo: Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Wann: 12 Uhr

Montag, 24.02. - BERLIN
Wo: Bundesministerium für Gesundheit, Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
Wann: 17 Uhr

Montag, 24.02. - BONN
Wo: Bundesministerium für Gesundheit, Rochusstrasse 1, 53121 Bonn-Duisdorf
Wann: 17 Uhr

Dienstag, 25.02. - DÜSSELDORF
Wo: Landesministerium für Gesundheit, Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf
Wann: 10 Uhr

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Stillen!

Antwort von angi159 am 25.02.2014, 10:46 Uhr

Ich hatte meine Hebamme nur zur Vor- und Nachsorge. Aber da war sie unverzichtbar. Und alle! Mütter aus meinem Geburtsvorbereitungskurs haben gestillt. Sowieso stillen fast alle Frauen, die von ihr betreut werden und das bis weit über die ersten 6 Monate hinaus. Das schreibe ich ihrer hervorragenden Betreuung zu.

Durch diese Misere wird der Beruf für nachfolgende Generationen unattraktiver. Was auch die Hebammenzahl in Krankenhäusern minimiert.

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