Naja, man muss aber ehrlich sagen...

Hallo,

man sollte niemanden angreifen oder verurteilen. Man muss aber ganz objektiv und ehrlich sagen dürfen, dass Reiten in der Schwangerschaft natürlich sehr wohl ein ausgesprochen hohes Risiko darstellt. Ich selbst reite seit 30 Jahren. Ich bin in meinen Schwangerschaften nicht geritten, weil selbst sehr gute und erfahrene Reiter auf braven Pferden gelegentlich schwer stürzen.

Reiten gehört statistisch gesehen zu den gefährlichsten Sportarten überhaupt, mit den meisten schweren Unfällen. Wenn ich von allen Reitunfällen erzählen müsste, die sich im Laufe meiner sehr langen Erfahrung im Freundes- und Bekanntenkreis ereignet haben, bräuchte ich eine Viertelstunde ohne Pause. Und so gut wie alle sind erfahrene Reiter. Erst kürzlich hat sich eine Bekannte einen Wirbel angebrochen und ihr Handgelenk zersplittert bei einem Sturz im Gelände. Ich selbst bin kürzlich auch gestürzt - und das nach all den Jahren Reiterfahrung. Ich habe mich sogar ein paarmal überschlagen - mit Babybauch wäre das schiefgegangen.

Ich denke, man muss einfach überlegen, was wichtiger ist: Das eigene Vergnügen oder das Baby. Wenn man Mutter wird, lernt man allmählich (und meist nicht von heute auf morgen), dass nun das Kind an allererster Stelle kommen wird - für sehr lange Zeit. Das ist für viele Frauen ganz neu, denn bisher kamen immer SIE an erster Stelle. Das ist eine große Umstellung und ein Lernprozess, der aber wichtig ist.

Du kannst natürlich weiterhin reiten und hoffen, dass alles gut geht - was es ja wahrscheinlich auch wird. Trotzdem musst Du Dich fragen, wie Du damit leben wirst, wenn es eben NICHT gut geht. Gibt es überhaupt irgendein Vergnügen auf der Welt, das es wert ist, die Sicherheit seines Babys zu riskieren?

Wenn Du klug und verantwortungsvoll bist, suchst Du Dir einfach eine Reitbeteiligung oder bietest jemandem einfach so an, Dein Pferd bis nach der Zeit des Wochenbetts zu bewegen, das geht auf jeden Fall - vor allem, wenn Dein Pferd wirklich so verlässlich ist.

Grüßle,

Astrid